E-Book, Deutsch, Band 127, 400 Seiten
Reihe: Julia Weekend
Mallery / Graham / Baird Julia Weekend Band 127
1. Auflage 2025
ISBN: 978-3-7515-3232-7
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Ball der Träume
E-Book, Deutsch, Band 127, 400 Seiten
Reihe: Julia Weekend
ISBN: 978-3-7515-3232-7
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
CINDERELLAS HEISSE NACHT von SUSAN MALLERY
Als Cinderella verkleidet will Cynthia auf einem Ball ihren Traummann Jonathan erobern. Schon beim ersten Tanz liegt sie in seinen Armen - stürmisch erwidert sie seine Küsse. Wie im siebten Himmel erlebt sie diese Nacht, aber ist es auch für Jonathan wirklich Liebe?
DER MASKENBALL von LYNNE GRAHAM
Maskenball in Venedig! Gianluca hat in Darcy seine Prinzessin gefunden, doch am nächsten Morgen ist er allein in seinem Palazzo. Drei Jahre lang sucht Gianluca nach ihr. Und dann führt eine Anzeige ihn zu seiner Traumfrau: 'Ruhiger, ungebundener Mann gesucht ...!'
TANGO DER LIEBE von JACQUELINE BAIRD
Hals über Kopf verliebt sich Emily auf einem Londoner Kostümball in einen charmanten Unbekannten. Überglücklich wird sie bald seine Frau. Doch die Hochzeitsreise nach Monaco verläuft nicht ganz nach Plan: Emily sieht sich plötzlich in ein Netz aus Intrigen verstrickt ...
Die SPIEGEL-Bestsellerautorin Susan Mallery unterhält ein Millionenpublikum mit ihren herzerwärmenden Frauenromanen, die in 28 Sprachen übersetzt sind. Sie ist dafür bekannt, dass sie ihre Figuren in emotional herausfordernde, lebensnahe Situationen geraten lässt und ihre Leserinnen und Leser mit überraschenden Wendungen zum Lachen bringt. Mit ihrem Ehemann, zwei Katzen und einem kleinen Pudel lebt sie in Washington.
Weitere Infos & Material
1. KAPITEL
„Du siehst wirklich wie Cinderella aus“, sagte die dreizehnjährige Jenny Morgan bewundernd, als sie ihre ältere Schwester im Spiegel betrachtete.
„Wenn du meinst.“ Cynthia Morgan lachte. „Jetzt fehlen mir nur noch die Mäuse!“ Sie breitete den Rock des aquamarinblauen Abendkleids aus, das sie beim Kostümverleih geholt hatte, und drehte sich graziös. „Und ein schöner Prinz wäre auch nicht schlecht.“
„Den wirst du finden“, sagte Jenny zuversichtlich. „Er wird dich nur ein Mal ansehen und sich auf der Stelle in dich verlieben.“
„Das will ich hoffen.“
Doch Cynthia glaubte nicht ernsthaft, dass sie viele gut aussehende Prinzen beim Wohltätigkeitsmaskenball in Grand Springs, Colorado, treffen würde. Erstens war Grand Springs nicht gerade ein Tummelplatz für Traummänner, und zweitens war sie keine wohlhabende Prinzessin. Heute Abend hatte sie ihre Haare hochgesteckt und mehr Make-up als üblich aufgetragen, was ihr hübsches Gesicht zur Geltung brachte, und sie sah in dem geliehenen Abendkleid ganz gut aus. Doch die oberen Zehntausend von Grand Springs würden zu dem Maskenball kommen, und da reichte ‚ganz gut‘ eben nicht aus, um einen außergewöhnlichen Mann zu beeindrucken. Erst recht nicht Jonathan Steele, den umschwärmtesten und reichsten Junggesellen der Stadt.
„Lass dich ansehen.“
Cynthia drehte sich zu ihrer Mutter um und lächelte, als sie bemerkte, wie stolz Betsy Morgan sie anblickte.
„Einfach bezaubernd“, verkündete Betsy.
„Ich finde, sie sieht aus wie Cinderella.“
„Wisst ihr was?“, fragte Cynthia, als sie sich vorbeugte und einen Kuss auf die Wange ihrer Mutter hauchte. „Ich bin der glücklichste Mensch auf Erden, weil ich eine wundervolle Familie habe und heute Abend zu einem rauschenden Ball ins Grand Springs Empress Hotel gehen kann. Ich verspreche euch, dass ich euch morgen früh alles bis ins kleinste Detail erzählen werde.“
Betsy tauschte einen verschwörerischen Blick mit Jenny. „Nicht so schnell.“ Sie verschwand und kam gleich mit einer Schuhschachtel wieder zurück. „Hier ist eine Überraschung für dich.“
Cynthia starrte auf die Schachtel und sah ihre Mutter und ihre Schwester ungläubig an. „Sagt, dass das nicht wahr ist.“
Jenny strahlte. „Doch! Wir haben abgestimmt, und sogar Brad und Brett waren dafür. Sie haben genau die richtige Farbe, und du wirst toll darin aussehen, wenn du tanzt.“
Cynthia wandte sich an ihre Mutter. „Bist du sicher, dass du es wirklich willst? Sie sind doch nur für einen Abend.“
Betsy zuckte mit den Schultern. „Manchmal braucht man nicht mehr, um ein bisschen Farbe in sein Leben zu bringen. Und es sind doch nur Schuhe!“
Sie waren viel mehr als nur das, und Cynthia wusste es. Geld war knapp bei den Morgans. Cynthia hatte ihr letztes Geld geopfert, um sich ein Kleid für diesen Abend leihen zu können. Zwar gehörten ein Diadem und passender Modeschmuck zum Kleid, aber Schuhe waren nicht dabei gewesen. Sie hatte letzte Woche ein Paar Pumps im Sonderangebot entdeckt, und ihre Mutter hatte angeboten, das ‚Sparschwein‘ dafür zu schlachten – ein Marmeladenglas, worin sie das überzählige Kleingeld sammelten. Es wurde darüber abgestimmt, wofür das Geld geopfert werden sollte – wobei jeder in der Familie eine Stimme hatte. Normalerweise gingen sie davon essen oder ins Eiscafé.
„Ich kann es gar nicht fassen, dass ihr mir die Schuhe gekauft habt“, sagte Cynthia gerührt und öffnete die Schuhschachtel.
Sie zog die Schuhe an, die genau denselben Farbton wie ihr Kleid hatten, und sah sich im Spiegel an. Alle Morgan-Kinder waren blond und hatten – mit Ausnahme von Cynthia – die großen blauen Augen ihrer Mutter geerbt. Jenny war ein hoch aufgeschossener Teenager mit einer Zahnspange, doch in ein paar Jahren würde sie genauso hübsch wie Betsy sein. Die zehnjährigen Zwillinge Brad und Brett kamen mehr nach ihrem Vater und würden den Frauen bald über den Kopf wachsen.
Cynthias klare grüne Augen blickten ihr lächelnd aus dem Spiegel entgegen. Das geliehene Kleid roch leicht nach Mottenkugeln, und ihre armlangen Handschuhe waren unauffällig geflickt. Das Diadem bestand aus Zirkoniasteinen, und auch die Perlen um ihren Hals waren unecht, doch das spielte heute Abend keine Rolle.
„Ich fühle mich großartig“, verkündete Cynthia und griff nach ihrer kleinen Handtasche. „Wenn ich bis Mitternacht ausbleibe, wird sich mein Auto dann in einen Kürbis verwandeln?“
Betsy und Jenny begleiteten sie zur Tür. „Das ist ziemlich unwahrscheinlich, es ist sowieso schon ein Schrotthaufen“, bemerkte Betsy fröhlich. „Ein Kürbis wäre eine Verbesserung.“
Cynthia küsste beide zum Abschied. „Du hast recht. Mom, bitte bleib nicht wach, ich komme schon wohlbehalten wieder zurück.“
„Versprich mir, dass du wenigstens einmal mit dem schönsten Mann tanzt!“, rief Betsy ihrer Tochter nach.
„Ich werde es versuchen“, versprach Cynthia und winkte ihrer Mutter und ihrer Schwester fröhlich zu. Vor Aufregung und Vorfreude kribbelte es in ihrem Bauch. Zum ersten Mal in ihrem Leben würde sie sehen, wie die oberen Zehntausend lebten. Und was noch wichtiger war, sie würde mit Jonathan Steele reden – zumindest hatte sie es sich vorgenommen.
„Ich kann es schaffen, ich kann es schaffen“, sang sie leise vor sich hin, als sie durch die dunklen Straßen von Grand Springs fuhr. Die Nacht war kühl und sternenklar, eine Nacht wie im Märchen – in der Träume wahr wurden. Der Gedanke, dass sie den großen Jonathan Steele treffen würde, versetzte Cynthia in Hochstimmung.
Vor zwei Jahren hatte sie einen Existenzgründungskredit bekommen, der aus einem Fonds von Jonathan Steele stammte. Der Milliardär stiftete der Stadt regelmäßig Gelder für einen guten Zweck, und damit hatte Cynthia ihre kleine Firma ‚Mother’s Helper‘ dank seiner Großzügigkeit erst aufbauen können. Der heutige Wohltätigkeitsball wurde ebenfalls von ihm gesponsert.
„Ich werde ganz einfach auf ihn zugehen und ihm danken. Ich werde freundlich aber kurz mit ihm reden und nicht stolpern, hinfallen oder vor Aufregung vergessen, was ich sagen wollte – oder sonst irgendetwas Peinliches tun.“
Vor ihrem geistigen Auge sah sie sich schon Punsch über seinen teuren, maßgeschneiderten Smoking gießen und nahm sich vor, keinen Drink in der Hand zu halten, wenn sie mit ihm sprechen wollte.
„Vielleicht wird er sogar mit mir tanzen“, sagte sie verträumt und stellte sich vor, wie es sein würde, wenn sie in seinen starken Armen über die Tanzfläche schwebte. Er war so unverschämt gut aussehend. Groß, dunkelhaarig und …
„Und ich bin alles andere als standesgemäß für ihn“, sagte Cynthia zu sich selbst, als sie vor dem hell erleuchteten Grand Springs Empress Hotel vorfuhr. Jonathan Steele war ein Industriemagnat, der mit atemberaubend schönen, bezaubernden Frauen ausging. Sie hatte eine kleine, bescheidene Firma, die Babysitterservice anbot. Wenn sie großes Glück hatte, würde sie ihn kurz sprechen können, aber mehr nicht.
Ein Hotelpage sah sie skeptisch an, als sie vorfuhr. Cynthia warf einen Blick auf das luxuriöse Auto vor ihr und zuckte mit den Schultern. „Mein Zweitwagen ist natürlich besser“, scherzte sie, als sie aus dem Auto stieg und das Parkticket entgegennahm. „Aber den hier wird mir niemand klauen.“
Der Page, ein Mann etwa in ihrem Alter, rang sich ein Lächeln ab. „Was Sie nicht sagen.“ Er wies mit der Hand zur Glastür. „Der Ballsaal befindet sich links von Ihnen. Ich wünsche Ihnen einen angenehmen Abend.“
„Den werde ich haben“, sagte sie zuversichtlich. Ihre Finger krampften sich um ihre kleine Stofftasche, und entschlossen ging sie hinein.
Jonathan Steele nahm ein Glas Champagner, das der Kellner ihm auf einem Tablett anbot, und nippte daran. Er betrachtete die Menschen, die in Grüppchen im riesigen Ballsaal verstreut standen, und sagte sich, dass es ein Fehler gewesen war, hierher zu kommen. Er war nicht in der Stimmung, den großzügigen Gastgeber zu spielen, und er hasste gesellschaftliche Veranstaltungen wie diese. Hier gab es zu viele Menschen, die nur auf geschäftliche Kontakte aus waren, zu viele Frauen, die der Meinung waren, dass er endlich heiraten sollte. Debütantinnen mit ihren hartnäckigen Müttern lauerten an jeder Ecke, und mehr verheiratete Frauen, als er zählen konnte, die ihn nur zu gern als Liebhaber hätten.
Doch der Anstand gebot, dass er sich sehen ließ, und daher war er gekommen. Doch so bald wie möglich würde er sich zurückziehen.
Er nippte wieder an seinem Glas und verschluckte sich fast an der prickelnden Flüssigkeit, als er ein ihm nur zu gut bekanntes Paar am anderen Ende des Ballsaals entdeckte. Das hatte ihm gerade noch gefehlt.
Resigniert stellte er das Glas ab und ging durch die Menge. Sein Blick war starr auf das dunkelhaarige, attraktive Paar gerichtet, das sich angeregt mit Freunden unterhielt. Der Mann war groß, fast genauso groß wie er. Seine Frau, ein etwas zu mageres ehemaliges Fotomodell in einem eng anliegenden schwarzen Kleid, trug einen hochmütigen Ausdruck auf ihrem spitzen Gesicht.
Er blieb neben seinem Halbbruder stehen und klopfte ihm auf die Schulter. „Ich muss dich kurz sprechen“, sagte er.
David drehte...