E-Book, Deutsch, 1424 Seiten
Reihe: eBundle
Mallery Einsame Schwestern - 4-teilige Titan-Serie + Vorgeschichte
1. Auflage 2019
ISBN: 978-3-7457-5187-1
Verlag: MIRA Taschenbuch
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, 1424 Seiten
Reihe: eBundle
ISBN: 978-3-7457-5187-1
Verlag: MIRA Taschenbuch
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
DOPPELT GEKÜSST HÄLT LÄNGER
Willkommen in Titanville, wo küssen schon immer geholfen hat! Die Liebesgeschichte des Ur-Ur-Urgroßvaters der Titan-Schwestern Lex, Skye und Izzy!
Wie alles begann: Zeke Titan ist nicht nur der erfolgreichste Geschäftsmann und größte Wohltäter, sondern auch der charmanteste Schürzenjäger von Titanville. Besonders Lehrerinnen machen ihn schwach, genau genommen eine bestimmte. Doch die bezaubernde und reichlich emanzipierte Alethea Harbaugh erweist sich als echte Herausforderung für den texanischen Schwerenöter. Sie kämpft nämlich nicht nur für die Rechte der Frauen und jagt damit den Männern eine Heidenangst ein. Sondern sie kennt sich auch mit so komplizierten Dingen aus wie der Liebe ...
WER ZUERST KOMMT, KÜSST ZUERST
Lexi Titan kann die Schlagzeilen schon förmlich vor sich sehen: Reiche Tochter heiratet noch reicheren Geschäftsmann, um ihr Unternehmen zu retten. Aber sie weiß, dass sie keine andere Wahl hat. Cruz Rodrigues braucht sie, um in der High Society von Texas akzeptiert zu werden - und sie braucht ihn, um ihre Wellnessfarm nicht zu verlieren. Also willigt Lexi ein, für sechs Monate seine Frau zu werden. Dass sie damit den Zorn ihres einflussreichen Vaters auf sich zieht, ist noch das kleinste Problem. Denn je näher der Tag rückt, an dem ihre Ehe enden soll, desto weniger ist Lexi bereit, Cruz wieder gehen zu lassen.
REDEN IST SILBER, KÜSSEN IST GOLD
Skye Titan dachte immer, aller guten Dinge sind drei ... Ihr Vater will sie erneut an einen reichen Mann verheiraten, der es aber auch auf ihre Schwester abgesehen hat. Über ihre Stiftung werden üble Gerüchte gestreut, die ihr Lebenswerk zerstören könnten. Und Mitch, der einzige Mann, den sie je geliebt hat, kehrt nach neun Jahren endlich wieder in seine Heimat zurück. Nur leider erkennt sie ihn in dem verbitterten Mann überhaupt nicht wieder. Wäre da nicht ihre achtjährige Tochter Erin, hätte Skye überhaupt nichts mehr zu Lachen. Also beschließt Skye, ihr Leben endlich wieder selbst in die Hand zu nehmen - für Erin, für sich und für ihre große Liebe.
FRISCH GEKÜSST, IST HALB GEWONNEN
Ein klarer Fall von Stockholm-Syndrom! Anders kann Izzy sich nicht erklären, wieso der umwerfende Nick darauf besteht, sie zu lieben. Schließlich hat er sie entführt und ohne ihre Zustimmung auf seine Ranch verschleppt. Hier soll sie sich von der Explosion erholen, bei der sie beinahe komplett erblindet ist - und endlich zustimmen, sich der notwendigen Operation zu unterziehen, die ihr das Augenlicht wiedergeben kann. Doch Izzy hat zum ersten Mal in ihrem Leben Angst. Davor, dass die Operation schief geht und sie nie wieder sehen kann. Und davor, das größte Abenteuer ihres Lebens zu wagen ... einen Mann aus ganzem Herzen zu lieben.
WER ZULETZT KÜSST, KÜSST AM LÄNGSTEN
Garth Duncan kann sich gar nicht mehr daran erinnern, wie es sich anfühlt, nicht komplett von Rache erfüllt zu sein. Zwanzig Jahre ist es her, dass sein Vater ihn verstoßen hat, und endlich ist der Tag da, an dem er den alten Milliardär zu Fall bringen kann. Wäre da nicht die eifrige Polizistin Dana. Sie ist fest entschlossen, seinen Plan zu vereiteln. Je mehr er versucht, sie einzuschüchtern, desto gewillter scheint sie, die gute Seite an ihm zu sehen. Und je öfter er ihr in die Augen schaut, desto sehnlicher wünscht er sich, der Mann zu sein, den sie verdient.
Die SPIEGEL-Bestsellerautorin Susan Mallery unterhält ein Millionenpublikum mit ihren herzerwärmenden Frauenromanen, die in 28 Sprachen übersetzt sind. Sie ist dafür bekannt, dass sie ihre Figuren in emotional herausfordernde, lebensnahe Situationen geraten lässt und ihre Leserinnen und Leser mit überraschenden Wendungen zum Lachen bringt. Mit ihrem Ehemann, zwei Katzen und einem kleinen Pudel lebt sie in Washington.
Weitere Infos & Material
1. KAPITEL
Texas, 1882
Zeke Titan hatte lange geglaubt, dass es nichts Schöneres geben könnte als Texas … vielleicht abgesehen von einer willigen Frau. Auf beides musste er nun schon seit gut sechs Monaten verzichten. Das war der Grund, warum er als Fahrgast auf einem Frachtwagen unterwegs war, anstatt auf die tägliche Kutsche zu warten, die zwischen Dallas und Titanville verkehrte.
Seine Geschäfte und der kalte Yankee-Winter hatten ihn viel zu lange von zu Hause ferngehalten. Und die schönen Ladys in New York und Boston hatten ihn auch nicht mehr so in Versuchung geführt wie früher. Er wusste nicht, ob ihm der Spaß an der Jagd abhandengekommen war oder ob er einfach nur Titanville vermisste.
Er war unter einem Glücksstern geboren worden, zumindest behaupteten das alle. Er konnte sich mit jedem anfreunden, dem er begegnete, hatte noch nie Geld bei einem Geschäft verloren und war beim Kartenspielen einfach nicht zu schlagen. Ein gutes Leben, sagte er sich. Aber wieso fühlte er sich trotzdem so rastlos?
Der Frachtwagen bog um eine Kurve. Vor sich sah Zeke die vertraute Silhouette der Stadt. Wie immer hatte sich eine Gruppe Menschen versammelt, um auf die Wagen zu warten, die alle zwei Wochen in Titanville eintrafen. Sie brachten Nachschub für den Lebensmittelladen, ein bis zwei Nähmaschinen, Baumaterial, Stoffe und all die Dinge, die man sonst brauchte, um einen Haushalt zu führen. Was genau das war, wusste Zeke nicht. Er lebte im Titanville Hotel, seit ihn mit sechzehn ein Pikass von einem armen Waisenjungen zu einem reichen Mann gemacht hatte.
Als Erstes fuhren sie an den Ställen vorbei. Billy Wade wollte ihm etwas sagen, aber Zeke konnte ihn nicht verstehen. Dann rief Big John, der Hufschmied, ihm etwas zu. Zeke hielt eine Hand wie einen Trichter an sein Ohr. Aber es half nichts. Big John lief dem Wagen hinterher.
Als Zeke sich umdrehte, sah er weitere Männer auf sich zulaufen. Die meisten kannte er, einige nicht. Die Menge, die dem Wagen folgte, wuchs stetig an. Als der Fahrer die Pferde zum Stehen brachte, sprang Zeke vom Kutschbock. Er hielt seine Winchester locker in der Hand, nur für den Fall, dass es Ärger gab.
Sein Freund Billy erreichte ihn als Erster. Er rang nach Luft und hielt sich die Seite.
„Du bist zurück. Wir haben auf dich gewartet, Zeke. Gewartet und die Tage gezählt. Du musst uns helfen. Wir wissen nicht, was wir tun sollen.“
„Weswegen?“ Zeke trat einen Schritt beiseite, um Platz für die Leute zu machen, die ungeduldig ihre Waren aus dem Frachtwagen holten.
„Es gibt Ärger. Großen Ärger.“ Die anderen Männer gesellten sich zu Billy und bildeten einen Kreis um Zeke. Sie nickten.
„Es ist schrecklich“, sagte einer der Männer.
„Du wirst nicht glauben, wozu sie uns zwingen!“
Zeke malte sich mögliche Schreckensszenarien aus: von Indianern bis zu Viehdieben.
„Zwei Tage, nachdem du weggefahren bist, ist die neue Lehrerin angekommen“, sagte Billy. Seine Augen waren geweitet, und er blickte ängstlich drein.
Zeke entspannte sich. „Ihr sprecht von einer Frau?“
Die Männer blickten sich gegenseitig an.
„Nicht von irgendeiner Frau“, erklärte Billy. „Sie ist anders, Zeke. Mrs Harbaugh hat mehr als nur Bücher mit in die Stadt gebracht.“ Er schaute sich um, als hätte er Angst, dass sie belauscht würden. Dann senkte er die Stimme. „Sie hat sie verändert.“
Die anderen Männer nickten.
„Wen verändert?“
„Die Frauen. Molly hat mir nie widersprochen. Jetzt hat sie Flausen im Kopf und …“ Billy schluckte. „Sie will, dass ich ihr gehorche. Ich habe ihr erzählt, dass ich noch mehr Rinder kaufen will, und sie hat Nein gesagt. Sie sagt, wir müssen unser Geld sparen, um unsere Jungs aufs College zu schicken. In Maryland.“
Es erfolgte ein kollektives Aufkeuchen.
„Sie sind Tgfwbuh“, sagte Big John und schüttelte sich.
„Sie sind was?“
„Tgfwbuh“, wiederholte Billy. „Titanvilles Gesellschaft für Wissen, Bildung und Hingabe – Tgfwbuh. Wenn wir etwas tun, das ihnen nicht gefällt, machen sie ‘buh’, um uns daran zu erinnern, uns richtig zu benehmen.“
Die Männer sahen wie geprügelte Hunde aus. Zeke konnte nicht anders: Er lachte. Das Lachen kam aus seinem tiefsten Inneren und fühlte sich gut an.
„Ich bin sechs Monate weg, und ihr alle habt wegen einer Frau die Hosen voll?“ Zeke lachte weiter, bis er Seitenstechen bekam. „Das ist wirklich gut. Hast du dir das ausgedacht, Billy? Wirklich eine nette Art, mich willkommen zu heißen. Gut gemacht.“
Billy packte seinen Arm. „Das ist kein Witz, Zeke. Du musst etwas tun, um uns zu helfen. Du bist der Einzige, der das kann. Wir wollen, dass du Alethea Harbaugh umgarnst. Bring sie dazu, sich in dich zu verlieben. Das sollte dir nicht schwerfallen. Hab deinen Spaß mit ihr, brich ihr das Herz und schick sie dahin zurück, wo sie hergekommen ist.“
„Ich bin nicht sicher, ob ihr Ehemann es gutheißen wird, wenn ich ihr den Hof mache.“
„Sie ist verwitwet“, warf Big John ein. „Und sie hat diese Gabe, Zeke. Es ist direkt unheimlich, wie sie die Männer ansieht. Als wenn sie alles Schlechte erkennen würde, was man jemals getan hat.“
Zeke glaubte noch immer, dass die Männer einen Witz machten. Es konnte gar nicht anders sein.
„Allein die Bücher, die sie mitgebracht hat“, klagte einer der Männer. „Und Theaterstücke von einem toten Engländer und irgendwas mit einem Hammel. Meine Jungen laufen herum und plappern den Kerl die ganze Zeit nach. Dem müssen wir ein Ende bereiten.“
Billy atmete tief durch. „Zeke, wir sind verzweifelt. Wir tun alles, was du sagst, wenn du nur diese Xanthippe vertreibst.“
Der Kutschfahrer hievte Zekes Reisetruhe vom Wagen. Big John nahm sie auf seine Schulter, als wöge sie weniger als ein Huhn. Die Männer marschierten in Richtung Hotel.
„Du sorgst dafür, dass sie die Stadt verlässt, und dann wird alles wieder so, wie es war“, sagte der alte Sam. „Zeke, wir brauchen dich. Wenn meine preisgekrönte Sau wieder wirft, hast du auch die erste Wahl bei den Ferkeln.“
„Ich werde das Schwein kostenlos für dich schlachten“, bot ein anderer Mann an.
„Wir bauen dir sogar ein Haus, wenn du willst. Das größte Haus, das Titanville je gesehen hat. Aber bitte sorg dafür, dass sie geht.“
Billy nickte. „Alles, was du willst, Zeke. Du kannst deine Stuten vorbeibringen und von meinen besten Hengsten decken lassen.“
Das sind gute Angebote, dachte Zeke. Großzügige. Verzweifelte. Er hatte in seinem Leben oft genug Karten gespielt, um zu merken, wann ein Mann am Ende war. Diese Männer waren am Ende. Er konnte nicht fassen, dass sie solche Angst vor einer Frau hatten. Vor allem vor einer Lehrerin. Frauen, die Bücher den Männern vorzogen, waren normalerweise einsam und in sich gekehrt. Sie ähnelten Knospen, sie benötigen ein wenig Sonnenschein, um aufzublühen, und er war nur zu gerne bereit, für die nötige Hitze zu sorgen. Aber diese Mrs Harbaugh kannte längst die Berührungen eines Mannes. Sie musste also ein anderes Problem haben.
„Die Stadt bezahlt ihr Gehalt“, sagte Zeke. „Warum berufen wir nicht einfach eine Versammlung ein und stimmen darüber ab, sie zu feuern?“
Big John schüttelte den Kopf. „Das können wir nicht. Unsere Frauen haben uns gewarnt. Wenn wir das machen, werden sie nicht mehr das Bett mit uns teilen. Du weißt, wie sehr ein Mann die Wärme seiner Frau braucht, Zeke.“
Ja, Zeke wusste es. Das war eine ernst zu nehmende Drohung. Ihn faszinierte diese Lehrerin, der es in so kurzer Zeit gelungen war, die Frauen der Stadt auf ihre Seite zu ziehen.
„Wie ist sie so?“, fragte er.
Billy verzog das Gesicht. „Sie hat eine unheimliche Ausstrahlung. Ihre Augen sind kalt und dunkel.“
„Ihre Haut ist ganz vernarbt.“
„Sie bewegt sich so steif, als wäre sie tot.“
„Die Katzen laufen vor ihr davon.“
„Meine Bessy hat an dem Tag aufgehört, Milch zu geben, als sie zu Besuch bei uns war.“
Zeke holte seine Taschenuhr heraus. Es war kurz nach drei Uhr nachmittags. „Wo ist sie jetzt?“
„Im Schulhaus.“
Er wandte sich an die Männer. „Ich kümmere mich um Mrs Harbaugh. In einem Monat wird sie fort sein.“
Die Männer fingen an zu jubeln, hielten dann abrupt inne und blickten sich um. Als wäre es ihnen verboten, Spaß zu haben.
„Schwörst du es?“, fragte Billy.
„In dreißig Tagen wird Mrs Harbaugh kein Problem mehr sein. Darauf gebe ich dir mein Wort.“
Er ließ die Männer zurück, die sich wie eine Herde Vieh bei Gewitter zusammendrängten, und ging die schmale Straße hinunter. Die Geschäfte schienen gut zu laufen. Anerkennend betrachtete er die beiden neuen Läden und die Menschen auf der Straße. Da ihm mehr als die Hälfte der Stadt gehörte, bedeutete dies, dass sein Konto auf der Bank gut gefüllt war.
Neben dem Aufschwung des Handels hatte es auch allerlei bauliche Verbesserungen in der Stadt gegeben hatte. Die Leute hatten begonnen, hölzerne Gehwege zu bauen, und vor vielen Läden hingen hübsch bepflanzte Blumenkästen. Ein großes Schild im Gemischtwarenladen kündigte eine Lesung von Shakespeares Viel Lärm um nichts für den nächsten Abend an. Er nahm an, dass es sich bei dem „Hammel“, über den sich einer der Männer beschwert hatte, um Hamlet handelte. Nicht viele Lehrerinnen, die nach Titanville kamen, hatten Shakespeare gelesen. Er musste es wissen. In den...