Mallery | Das It-Girl und der Bodyguard | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 144 Seiten

Reihe: Baccara

Mallery Das It-Girl und der Bodyguard


1. Auflage 2015
ISBN: 978-3-7337-6630-6
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, 144 Seiten

Reihe: Baccara

ISBN: 978-3-7337-6630-6
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Wird die schöne Madison wirklich verfolgt? Oder will sie sich nur interessant machen? Tanner Keene muss sie beschützen, auch wenn er It-Girls wie sie verachtet. Doch schon bald merkt er, dass sie anders ist als gedacht - und ihn immer mehr in den Bann zieht ...



Die SPIEGEL-Bestsellerautorin Susan Mallery unterhält ein Millionenpublikum mit ihren herzerwärmenden Frauenromanen, die in 28 Sprachen übersetzt sind. Sie ist dafür bekannt, dass sie ihre Figuren in emotional herausfordernde, lebensnahe Situationen geraten lässt und ihre Leserinnen und Leser mit überraschenden Wendungen zum Lachen bringt. Mit ihrem Ehemann, zwei Katzen und einem kleinen Pudel lebt sie in Washington.

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1. KAPITEL

Wenn er die Wahl hatte, zog Tanner Keane Dunkelheit bei der Arbeit vor – genau wie an diesem Abend. Achtundvierzig Stunden hatte er gebraucht, um die Frau und ihre Entführer zu finden. Seitdem waren weitere sechsunddreißig Stunden verstrichen. Diese Zeit hatte er genutzt, um deren Tagesablauf bis ins kleinste Detail zu studieren.

Wenn es still und dunkel war, fühlte er sich am sichersten. Der Gedanke, dass die meisten Menschen um diese Zeit schliefen, beruhigte ihn. Selbst die, die nachts wach waren, befanden sich nicht auf der Höhe ihrer Konzentrationsfähigkeit. Das traf allerdings nicht auf seine Männer zu. Wer für ihn arbeitete, musste nachts genauso hellwach sein wie tags.

Rasch warf er einen Blick auf die Uhr und sah wieder zu dem zweistöckigen Haus. Seit zwei Wochen beaufsichtigten die Wachen die Frau nun schon. Mit der Zeit waren sie nachlässig geworden. Sie machten ihre Rundgänge nicht mehr in unregelmäßigen Abständen, sondern nach einem festen Zeitplan. Nach so vielen Tagen rechneten sie nicht mehr mit Ärger. Genau das wollte er ausnutzen.

Konzentriert griff er nach seiner Nachtsichtbrille und beobachtete die Fenster des Schlafzimmers im zweiten Stock. Bei einem waren die Vorhänge offen, weshalb er die große schlanke Frau sehen konnte, die in dem Raum dort umherging.

Tanner hatte in Erfahrung gebracht, dass sie über fünfhundert Millionen Dollar schwer war – wenn er ihren Anteil am Vermögen ihres Vaters hinzurechnete. Er wusste so ziemlich alles über sie. Obwohl sie wunderschön und reich war, schenkte er ihr kaum Beachtung. Ihn interessierte mehr, wer sich außer ihr im Zimmer befand. Er fragte sich, wie viele Personen Dienst hatten.

Insgesamt passten fünf Wachen auf sie auf. Normalerweise arbeiteten sie in Zweierteams. Außer nachts. Von Mitternacht bis sieben Uhr wurde Madison Hilliard von einer einzigen Frau beaufsichtigt.

Als er den Raum nach ihrer Aufpasserin absuchte, stellte er bald fest, dass sie in einer Ecke auf einem Stuhl saß und zu schlafen schien.

Wie nachlässig, dachte er. Wenn sie seine Mitarbeiterin wäre, hätte er sie längst gefeuert. Da sie für die andere Seite arbeitete, war ihr unzuverlässiges Verhalten von Vorteil für ihn.

Zufrieden widmete er wieder der Entführten seine Aufmerksamkeit. In diesem Moment kam Madison an die Balkontür und öffnete sie. Nachdem sie sich vergewissert hatte, dass ihre Aufpasserin schlief, trat sie hinaus in die Nacht.

Vor zwei Wochen war sie aus ihrem wohlbehüteten Jetset-Leben herausgerissen worden. Seitdem wurde sie in diesem Zimmer gefangen gehalten. Obwohl Tanner wusste, dass die Situation schrecklich für die Frau sein musste, hatte er kein Mitleid mit ihr. Für ihn war das ein ganz normaler Auftrag.

„Position zwei, zuschlagen“, flüsterte eine Stimme in seinem Kopfhörer.

Als Antwort klopfte er kurz auf das winzige Mikrofon. Da er sich nah beim Haus befand, konnte er nicht sprechen. Das Risiko, entdeckt zu werden, war zu groß.

Madison stand immer noch auf dem Balkon. Rasch packte Tanner das Nachtsichtgerät in seinen Rucksack. Es gab keinen Grund, sie weiter zu beobachten. In den letzten vier Tagen hatte er alles herausgefunden, was er über sie wissen musste. Er kannte ihr Alter, ihren Familienstand, ihre besonderen Merkmale und wusste, wo sie normalerweise einkaufen ging – was ihre Hauptbeschäftigung zu sein schien. Sie mochte interessant für Männer sein, doch sein Typ war sie nicht. Reiche Frauen waren meistens kompliziert, genau das konnte er nicht leiden.

Erneut sah er auf die Uhr. Es war fast so weit. Vorsichtig klopfte er das vereinbarte Zeichen auf sein Mikro und griff nach seiner Waffe.

Die umgebaute Pistole konnte starke Betäubungspfeile abschießen. Sie wirkten in weniger als fünf Sekunden und waren nicht lebensgefährlich. Der Auftraggeber hatte ausdrücklich verlangt, dass es keine Todesopfer gab.

Eigentlich schade, dachte Tanner, als er vorsichtig zur Haustür schlich. Er hatte wenig Mitleid mit den Entführern. Ihre unverschämt hohe Lösegeldforderung hatte ihn verärgert. Zwanzig Millionen Dollar in unmarkierten Scheinen! Er mochte es gar nicht, wenn Kriminelle sich Schurken in schlechten Filmen als Vorbilder nahmen. Seiner Meinung nach sollten sie sich entweder professionell verhalten oder es ganz sein lassen.

Als er die Glastür erreicht hatte, wartete er auf Brodys Zeichen. Brody hatte sich auf alle Arten von Alarmanlagen spezialisiert. Bei dessen Okay in seinem Kopfhörer wusste er, dass er auch diese außer Gefecht gesetzt hatte. Seine Freude darüber löste sich jedoch schnell in Luft auf, denn in diesem Moment kam ein Wachmann um die Ecke. Tanner schoss ihm eine Ladung Betäubungsmittel in die Schulter.

Bevor der Mann auf den Boden sacken konnte, eilte er zu ihm und fing ihn auf. Anschließend schleifte er ihn langsam und geräuschlos hinter ein Gebüsch. Nach getaner Arbeit tippte er zwei Mal gegen sein Mikro. Sofort kamen als Antwort drei Klickgeräusche.

„Position zwei, zuschlagen“, flüsterte erneut eine Stimme.

Angel, der beste Heckenschütze seiner Gruppe, saß mit einem Sicherheitsabstand zum Haus auf einem Baum. Er hatte alles im Blick, was geschah. Nur ein Anfänger betrat ein Haus voller Wachleute, ohne sich abzusichern.

Vorsichtig ging Tanner zur verschlossenen Haustür und zog einen kleinen Behälter aus seinem Allzweckgürtel. Eine Minute später hatte er den Schließmechanismus der Tür mit einer Säuremischung in Brei verwandelt. Rasch trat er ein und setzte seine Nachtsichtbrille auf. Nachdem er seinen Männern durch ein weiteres Klopfen auf sein Mikrofon mitgeteilt hatte, dass er im Gebäude war, eilte er zum Treppenhaus und die Treppe hinauf.

Oben angekommen schaltete er einen weiteren Wachmann aus. Bevor er seinen Weg fortsetzte, wartete er, bis er in seinem Kopfhörer das vereinbarte Zeichen bekam.

Der Weg vor ihm war frei.

Wie immer in dieser Situation konzentrierte sich Tanner nur darauf, was vor ihm lag. Den Plan des Hauses hatte er sich eingeprägt. Entschlossen bewegte er sich auf das Zimmer zu, in dem Madison seit zwei Wochen gefangen gehalten wurde. Mit Glück befand sie sich immer noch auf dem Balkon und war so außerhalb der Schussbahn. Ein Schuss sollte reichen, um die Aufpasserin außer Gefecht zu setzen. Wahrscheinlich würde sie gar nichts mitbekommen, da sie tief und fest schlief.

Erneut brachte er den Säurebehälter am Türschloss an und wartete exakt sechzig Sekunden. Anschließend öffnete er vorsichtig die Tür.

„Achtung, Tanner!“, hörte er in seinem Kopfhörer. „Mann auf der Treppe!“

Tanner fluchte in Gedanken. Ausgerechnet an diesem Abend war ein zusätzlicher Wachmann eingeteilt worden. War das nicht immer so?

Behutsam drehte er sich um und huschte in eine dunkle Ecke. Wenige Sekunden später stand jemand vor der Tür – Tanner richtete den Lauf seiner Waffe auf den Mann.

„Ist alles in Ordnung, Natalie?“, fragte der Mann mit tiefer Stimme. „Es gab einen Zwischenfall. A.J. wird vermisst.“

„Was?“

Wenn etwas schiefging, dann richtig. Tanner hörte, wie Madisons Aufpasserin aufstand und an die Tür eilte. Wenn er nicht sofort reagierte, hatte er es gleich mit zwei Wachleuten auf einmal zu tun. Deshalb verpasste er dem Mann schnell eine Ladung Betäubungsmittel und zog ihn zur Seite. Als Natalie die Tür öffnete, verblüfft darüber, dass sie nicht verschlossen war, setzte Tanner auch sie außer Gefecht und legte sie neben ihren Kollegen.

Anschließend betrat er das Zimmer. Er hoffte, dass Madison sich nicht versteckt hatte und ruhig blieb. Er hasste es, wenn Frauen schrien – außer im Bett. Sie stand auf dem Balkon und sah ihn verängstigt an.

„Ich gehöre zu den Guten“, beruhigte er sie. „Lassen Sie uns gehen.“

Obwohl ihr eine Haarsträhne ins Gesicht wehte, glaubte er, ein Lächeln auf ihren Lippen zu erkennen. Ihm war klar, dass sie ihm nicht aus Dankbarkeit um den Hals fallen würde, aber wenigstens blieb sie ruhig.

„Das sind nicht gerade die Worte, die ich von meinem Retter erwartet habe“, sagte sie kühl. „Ich dachte: ‚Komm mit mir, wenn du leben willst‘, wäre eher Ihr Text.“

Tanner konnte ein Grinsen nicht unterdrücken. „Ich bin ebenfalls Terminator-Fan, aber ich ziehe es vor, im Hubschrauber zu reden. Es sei denn, Sie möchten lieber hierbleiben.“

Schweigend kam sie auf ihn zu.

„Ziehen Sie Schuhe an“, befahl er. „Irgendwelche. Wir gehen zu keiner Modenschau.“

Sie schlüpfte in ein Paar und eilte zur Tür. Auf der Treppe holte er sie ein und nahm ihre Hand. Es war nicht notwendig, seinen Männern Bescheid zu geben, dass er sie befreit hatte. Alle hörten ihre Unterhaltung mit.

„Der Weg vor euch ist frei“, teilte Angel ihm leise mit. „Der Chopper ist in dreißig Sekunden hier.“

Als sie das Haus durch den Hintereingang verließen, setzte Tanner wieder die Nachtsichtbrille auf. Im Hintergrund war schon das Donnern des Hubschraubers zu hören. Rasch liefen sie zu einer Wiese, wo sie auf den Helikopter warteten.

„Wie haben Sie mich gefunden?“, fragte Madison.

„Das ist mein Job.“

„Aha, der mutige, schweigsame Typ. Das muss meinen Vater beeindruckt haben.“

Zum ersten Mal sah er sie richtig an. Madison Hilliard war nun nicht mehr bloß ein Foto, sondern ein lebendiger Mensch. Ihr langes blondes Haar flog wild umher, da der Hubschrauber zur Landung ansetzte, und sie versuchte, es mit einer Hand zusammenzuhalten.

In...



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