Funke, Gerhard
Gerhard Funke (* 21. Mai 1914 in Leopoldshall; † 22. Januar 2006 in Eutin) war ein deutscher Philosoph. Gerhard Funke besuchte das Gymnasium in Dessau. Während seines Studiums der Philosophie, Psychologie, Geschichte, Germanistik und Romanistik hörte er an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn bei Erich Rothacker, Ernst Robert Curtius und Heinrich Lützeler. Hinzu kamen Studienaufenthalte an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg mit Vorlesungen bei Martin Heidegger und an der Universität Jena bei Bruno Bauch. Mit einer Doktorarbeit über Gottfried Wilhelm Leibniz wurde er 1938 promoviert.
Anschließend ging er als Lektor an die Sorbonne und die École normale supérieure in Paris. 1939 nahm er eine Tätigkeit als Lektor in Pamplona und Santander wahr. Im Zweiten Weltkrieg wurde er als Offizier mehrfach verwundet. 1947 habilitierte er sich über Maine de Biran.[2] Im Anschluss arbeitete er bis 1957 als Privatdozent in Bonn. Nach einem Jahr (von 1958 bis 1959) als Professor in Saarbrücken wechselte er an die Johannes Gutenberg-Universität Mainz, an der er bis zu seiner Emeritierung lehrte. Von 1965 bis 1967 war er Rektor der Universität. In Mainz begründete er die Kant-Forschungsstelle. In den Jahren 1974, 1981 und 1990 war er verantwortlich für die Durchführung von internationalen Kant-Kongressen. Er war Gastprofessor in Argentinien, Bolivien, Indien, Japan, Puerto Rico, den USA und Venezuela.
Funke war Mitglied des Vorstands der Kant-Gesellschaft, Mitherausgeber der Kant-Studien und Mitglied der Mainzer Akademie der Wissenschaften. 1988/89 war er stellvertretender Vorsitzender des Göttinger Arbeitskreises. Seine Publikationen decken ein breites Spektrum von philosophischen Themen ab. Hierzu gehören eine Aufsatzsammlung „Zur transzendentalen Phänomenologie“ (1957), Monographien über „Gewohnheit“ (1958), „Phänomenologie – Metaphysik oder Methode?“ (1968) oder „Von der Aktualität Kants“ (1979). Die letzten Lebensjahre verbrachte er in Bosau am Plöner See. Seine Privatbibliothek steht geschlossen bei den Historischen Sammlungen der Zentral- und Landesbibliothek Berlin.
Maine de Biran, François Pierre Gonthier
Francois Pierre Gonthier Maine de Biran wird 1766 in Bergerac geboren und schlägt nach dem Besuch des Kollegs von Périgueux zunächst die Offizierslaufbahn ein. Um den Unruhen der Französischen Revolution zu entgehen, zieht er sich 1793 auf sein Landgut in Grateloup zurück und widmet sich intensiven Studien der Philosophie, Psychologie und Mathematik. Eine politische Karriere führt ihn 1795 nach Paris, wo er 1809 Staatsrat wird und sich ab 1813 als Gegner Napoleons bekennt.
Seine Schriften bezeugen eine ständig wachsende Wertschätzung des Vorranges des menschlichen Willens bei der Entfaltung des Denkens. Typisch dafür ist sein 1802 veröffentlichter Aufsatz über den Einfluß der Gewohnheit auf das Denken, der ihm Ruhm und die Mitgliedschaft am Institut de France einbringt.
Kennzeichnend für das fragmentarische, zu Lebzeiten kaum publizierte Werk Maine de Birans ist ein starkes psychologisches Interesse am Menschen, das sich insbesondere an seinem zwischen 1811 und 1824 entstandenen Tagebuch ablesen läßt. Hier gelangt er in seinen Reflexionen über den Sensualismus Condillacs, Helvétius’, La Mettries und Cabanis’ hinaus und neigt sich dem Idealismus Kants und Fichtes zu. Gegen Ende der Aufzeichnungen tritt ein stärker werdender christlicher Ansatz hervor, die nun als Quelle des Trostes an die Stelle der vormals geschätzten Stoa tritt.
Main de Biran stirbt 1824 in Paris.
Francois Pierre Gonthier Maine de Biran wird 1766 in Bergerac geboren und schlägt nach dem Besuch des Kollegs von Périgueux zunächst die Offizierslaufbahn ein. Um den Unruhen der Französischen Revolution zu entgehen, zieht er sich 1793 auf sein Landgut in Grateloup zurück und widmet sich intensiven Studien der Philosophie, Psychologie und Mathematik. Eine politische Karriere führt ihn 1795 nach Paris, wo er 1809 Staatsrat wird und sich ab 1813 als Gegner Napoleons bekennt.Seine Schriften bezeugen eine ständig wachsende Wertschätzung des Vorranges des menschlichen Willens bei der Entfaltung des Denkens. Typisch dafür ist sein 1802 veröffentlichter Aufsatz über den Einfluß der Gewohnheit auf das Denken, der ihm Ruhm und die Mitgliedschaft am Institut de France einbringt.Kennzeichnend für das fragmentarische, zu Lebzeiten kaum publizierte Werk Maine de Birans ist ein starkes psychologisches Interesse am Menschen, das sich insbesondere an seinem zwischen 1811 und 1824 entstandenen Tagebuch ablesen läßt. Hier gelangt er in seinen Reflexionen über den Sensualismus Condillacs, Helvétius', La Mettries und Cabanis' hinaus und neigt sich dem Idealismus Kants und Fichtes zu. Gegen Ende der Aufzeichnungen tritt ein stärker werdender christlicher Ansatz hervor, die nun als Quelle des Trostes an die Stelle der vormals geschätzten Stoa tritt.Main de Biran stirbt 1824 in Paris.