E-Book, Deutsch, 1040 Seiten
Reihe: eBundle
Madison The Colorado Fosters - Zwischen Sehnsucht und Versuchung (8-teilige Serie)
1. Auflage 2020
ISBN: 978-3-7337-2992-9
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, 1040 Seiten
Reihe: eBundle
ISBN: 978-3-7337-2992-9
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
ZWISCHEN SEHNSUCHT UND VERSUCHUNG
Sie darf ihrer Sehnsucht nach Coles Küssen nicht nachgeben - vor langer Zeit hat Rachel die Chance auf ein Leben mit ihm verspielt. Und jetzt ist sie entschlossen, einen anderen zu heiraten! Wenn ihr nur endlich Coles Lippen auf ihrer Haut aus dem Sinn gehen würden ...
DER ZAUBER EINER BESONDEREN NACHT
Dieser Mann ist zum Vernaschen: Schon im ersten Moment träumt Haley von einer Nacht mit Gavin Daugherty. Sie will dem exzentrischen - und überaus attraktiven! - Außenseiter näherkommen. Wenn er sie nur nicht dauernd mit einem so traurigen Blick ansehen und sich immer wieder abwenden würde ...
RÜCKKEHR AUS LIEBE?
Daisy ist nur in die Rocky Mountains zurückgekehrt, um für ihre süßen Nichten da zu sein. Und nicht, um Reid Foster jetzt zu gestehen, warum sie ihn damals verlassen musste! Doch warum schlägt ihr Herz so schnell, als er einfordert, was sie ihm einst versprochen hat?
EIN DADDY FÜR HENRY
Die zarte Brünette, der süße Bengel an ihrer Seite - als die beiden sein Restaurant verlassen, tut es Dylan fast leid. Dann sieht er, dass sie in einem Auto auf dem Parkplatz schlafen: Er muss helfen! Auch wenn Mutter und Söhnchen morgen wieder aus seinem Leben verschwinden ...
EINE HEIßE NACHT MIT SÜßEN FOLGEN
Ein heißer One-Night-Stand mit ungeahnten Folgen: Als Anna von Logan schwanger ist, macht der pflichtbewusste Rancher ihr sofort einen Antrag. Zum Wohl des Kindes sagt Anna Ja - aber nur zu einer Ehe auf dem Papier! Doch kaum verheiratet, prickelt es so erregend zwischen ihnen ...
UNTER EINSATZ MEINER LIEBE
Nach einem schweren Schicksalsschlag hat Krankenschwester Andrea Caputo jeden Lebensmut verloren. Erst durch die Begegnung mit dem umwerfend charmanten Physiotherapeuten Ryan Bradshaw bebt ihr Herz wieder vor Glück. Aber warum kann sie ihm trotzdem nicht vertrauen?
KALTER SCHNEE UND HEIßE KÜSSE
Wen er liebt, den stürzt er ins Unglück, das weiß Liam Daly genau. Daher lebt er zurückgezogen in einer einsamen Berghütte. Bis die bezaubernde Meredith in sein Leben schneit. Er verliebt sich Hals über Kopf - und schickt sie trotzdem fort. Aber ihre Begegnung bleibt nicht ohne Folgen ...
EIN ENGEL MIT GEHEIMNIS
Ein Engel? Witwer Parker Lennox traut seinen Augen nicht, als ihm im dichten Schneegestöber eine Frau mit Flügeln auf dem Rücken begegnet. Die junge Nicole ist so betörend, dass bald längst vergessene Gefühle in ihm erwachen. Allerdings scheint sie etwas vor ihm zu verbergen ...
Die preisgekrönte Schriftstellerin Tracy Madison ist in Ohio zu Hause, und ihre Tage sind gut gefüllt mit Liebe, Lachen und zahlreichen Tassen Kaffee ... Die Nächte verbringt sie oft schreibend am Computer, um ihren Figuren Leben einzuhauchen und ihnen ihr wohlverdientes Happy End zu bescheren. Übrigens bekommt Tracy Madison sehr gerne Post von ihren Lesern und Leserinnen; schreiben Sie ihr auf tracy@tracymadison.com.
Weitere Infos & Material
1. KAPITEL
Die Nachmittagssonne tauchte Steamboat Springs, Colorado, in goldenes Licht. Der Anblick der malerisch in einem Tal gelegenen Stadt mit den majestätischen Rocky Mountains im Hintergrund hätte Andi eigentlich ein Lächeln ins Gesicht zaubern müssen, aber in ihr war alles wie abgestorben. Oder war die Fahrt nur zu anstrengend gewesen?
Sie sehnte sich so danach, innerlich zur Ruhe zu kommen. Vielleicht würde sie ja hier etwas Frieden finden – weit von Warwick, Rhode Island, und dem Juliana Memorial Hospital entfernt. Hier, bei ihrer Tante Margaret und deren Mann Paul Foster würde sie vielleicht das wiederbekommen, was sie verloren hatte. Ein bewegliches Bein, ihren Seelenfrieden … und Schlaf ohne Albträume.
Sechs Monate waren seit der Tragödie vergangen, der vier Menschen zum Opfer gefallen waren – darunter Hugh und der amoklaufende Witwer. Zwölf Menschen waren verletzt worden. Mehr als hundertachtzig Tage waren vergangen, seitdem Andi in Schockraum vier in der Unfallchirurgie das Bewusstsein verloren hatte – nur wenige Minuten, bevor ihr jemand zu Hilfe kam. Laut Polizei hatte man sie schnell gefunden.
Sie hatte mehrfach operiert werden müssen, um die Knochen zusammenzuschrauben, doch eine Infektion hatte zusätzlich die Muskulatur beeinträchtigt. Um ein Haar hätte sie ihr rechtes Bein verloren. Noch dazu hatte sie Gespräche mit der Polizei und der Krankenhausverwaltung führen und Journalisten abwimmeln müssen. Belastend waren auch die vielen gut gemeinten, aber nie endenden Mitleidsbekundungen von Familienangehörigen, Freunden und Kollegen gewesen … Jeder Tag hatte sie fast übermenschliche Anstrengung gekostet. Ja, und jetzt war sie am Ende. Total erschöpft.
Sie sehnte sich nach einem Ort, an dem sie sich endlich erholen konnte – körperlich und seelisch.
Klar, ihre Eltern waren großartig. Ken und Colleen Caputo waren liebevoll und fürsorglich, und ihre jüngere Schwester Audrey war genauso wundervoll. Die Caputos hatten ein sehr enges Verhältnis, aber Andi brauchte etwas … Freiraum.
Als daher Tante Margaret – die Schwester von Andis Mutter – angerufen und ihr angeboten hatte, zu ihnen nach Steamboat Springs zu kommen, hatte Andi sofort zugesagt, und jetzt war sie hier. Leider ohne die Schönheit ihrer Umgebung genießen zu können. Am nächsten Tag vielleicht …
Ihre Tante hatte sie vom Flughafen abgeholt und ihr während der Fahrt, abgesehen von einer Frage nach ihrem Befinden und ihrer Reise, angenehmerweise geschwiegen, sodass Andi die Augen hatte schließen können.
„Wir sind da“, sagte Margaret, als sie schließlich in die lange, von Bäumen gesäumte Zufahrt zum großen Blockhaus bog, mit dem Andi wundervolle Kindheitserinnerungen verband. „Ich sage Paul kurz Bescheid, damit er dein Gepäck hineinbringt. Hast du Hunger?“
„Ich … bin eher müde als hungrig.“ Andi massierte sich die Schläfen. „Aber ich kriege Kopfschmerzen, also …“
„Du brauchst etwas zu essen, ein großes Glas Limonade und ein Zimmer für dich allein. Und vielleicht ein Nickerchen. Keine Sorge …“, Margaret tätschelte Andi ein Knie, „… ich habe den Rest der Familie gebeten, dir bis Samstag Zeit zu lassen, dich einzuleben. Dann wollen wir für dich eine Willkommens-Grillparty feiern.“
Andi war erleichtert über die viertätige Schonfrist. „Danke. Ich freue mich natürlich sehr darauf, die anderen wiederzusehen und ihre Partner kennenzulernen, aber … Ja, Samstag wäre mir lieber als heute.“ Ihr fiel die Mail ein, die sie gestern bekommen hatte. „Ach ja, der Physiotherapeut, der mich hier behandelt, will mich morgen sehen. Ryan Bradshaw. Könntest du mich eventuell hinbringen, oder …?“
Bevor Margaret antworten konnte, kam Onkel Paul aus dem Haus und eilte strahlend auf sie zu. Andi holte tief Luft, griff nach ihrem Stock, öffnete die Beifahrertür und stieg aus dem Wagen. Sie zwang sich zu einem Lächeln. „Ist das schön, dich wiederzusehen!“ Paul nahm sie in die Arme. „Das letzte Mal ist eine Ewigkeit her.“
Andi nickte. „Stimmt. Wie alt war ich, als ihr uns das letzte Mal in Rhode Island besucht habt? Sechzehn?“
„So ungefähr.“ Paul ließ sie los und musterte sie eindringlich. „Lass uns reingehen. Wir haben das Gästezimmer im Erdgeschoss für dich vorbereitet, dritte Tür rechts. Ich hol schon mal dein Gepäck und stell es dir vor die Tür. Einverstanden?“
„Klingt gut.“ Ein Gefühl der Dankbarkeit durchströmte Andi. „Ich brauche vielleicht ein paar Stunden, bis ich wieder …“
„Nimm dir so viel Zeit, wie du brauchst, und ruh dich erst mal aus“, sagte Paul. „Wir haben noch den ganzen Sommer Zeit, uns zu unterhalten.“
Ja, das hatten sie. Vor Andi lagen drei herrliche Monate, in denen sie über das hinwegkommen konnte, was ihr an jenem kalten Winternachmittag widerfahren war. Drei Monate, um die Natur zu genießen, in die Sonne zu blinzeln und den Wind im Gesicht zu spüren. Drei Monate, um … zu leben. Sich endlich wieder zu spüren.
Heißer Kaffee, ein getoasteter Bagel mit Butter und Frischkäse und die atemberaubende Aussicht auf die Rocky Mountains waren für Ryan Bradshaw immer der perfekte Start in den Tag. Genüsslich kauend streckte er die Beine aus und beglückwünschte sich zu seiner Entscheidung, drei Jahre zuvor dieses Haus gekauft zu haben.
Oder überhaupt von Denver nach Steamboat Springs gezogen zu sein. Bei einem seiner Besuche bei seinen Eltern, die schon länger hier wohnten, war ihm bewusst geworden, wie sehr er sich nach einem etwas beschaulicheren Leben sehnte. Damals hatte er noch gemeinsam mit Leah hierherziehen wollen, aber ihre Verlobung war kurz darauf geplatzt.
Die Trennung war für sie beide die richtige Entscheidung gewesen, doch ohne Leah hatte ihn in Denver erst recht nichts mehr gehalten. Er war reif für einen Neuanfang gewesen. Gut, dass er nach Steamboat Springs gekommen war, denn nirgendwo sonst war er bisher so glücklich gewesen. Alles hier gefiel ihm – die Landschaft, die Menschen, der Lebensstil, das Skifahren.
Sogar sein beruflicher Ehrgeiz war wieder neu aufgeflammt. In Denver hatte er sich in einem Krankenhaus halb totgeschuftet und nur nebenbei ein paar Privatpatienten gehabt. Hier hatte er im Untergeschoss seines schönen neuen Hauses eine moderne Praxis eröffnet – dank einiger guter Investitionen hatte er die nötigen Mittel dafür gehabt. Im Stockwerk darüber hatte er seine Wohnung eingerichtet – und dazu gehörte die Terrasse, auf der er gerade saß. Bisher war es ihm ganz gut gelungen, den beruflichen und privaten Bereich voneinander getrennt zu halten.
Er arbeitete zwar immer noch mehr, als er sollte, aber er hatte kein Burnout mehr zu befürchten, seitdem er sein eigener Chef war und in dieser schönen Umgebung lebte. Zehn bis fünfzehn Stunden die Woche arbeitete er noch im Krankenhaus, aber das war wichtig für die Kontaktpflege.
Sein Patientenstamm war hier ähnlich zusammengesetzt wie in Denver, auch wenn sich prozentual mehr Patienten mit Sportunfällen darunter befanden. In Denver hingegen hatte er mehr Traumapatienten gehabt – Menschen, die eine schlimme Erfahrung überstanden hatten. Sie brauchten eine spezielle Behandlung, da sie oft ihr Urvertrauen verloren hatten.
Heute erwartete er seine erste Traumapatientin in Steamboat Springs – Andrea Caputo aus Warwick, Rhode Island. Sie hatte bei einem Amoklauf an ihrem Arbeitsplatz mit ansehen müssen, wie einer ihrer Kollegen erschossen wurde, und selbst zwei Kugeln ins rechte Bein abbekommen.
Ryan hatte sich ihre Akte gründlich durchgelesen und wusste daher, was ihr körperlich fehlte. Über ihren psychischen Zustand wusste er jedoch nicht viel – nur dass die Frau eine Menge Kraft, Mut und eine positive Lebenseinstellung brauchen würde, um wieder auf die Beine zu kommen.
Ryans Ehrgeiz war, all seine Patienten voll oder zumindest annähernd wiederherzustellen. Und das würde ihm auch bei Andrea Caputo gelingen.
Er war nämlich verdammt gut in seinem Job!
Andi schaute auf ihre Füße, um dem Blick ihres neuen Physiotherapeuten auszuweichen. Ryan Bradshaws dunkelbraune Augen schienen sie geradezu zu durchbohren. Das war ihr sehr unangenehm, so lächerlich das auch war. Schließlich konnte kein Mensch Gedanken lesen. Niemand wusste, wie es in ihr aussah.
Noch nicht mal dieser Mann hier mit dem durchdringenden Blick.
„Sorry“, murmelte sie. „Ich bin anscheinend erschöpfter von der Anreise als gedacht. Würden Sie Ihre Frage bitte wiederholen?“
„Klar. Ich habe gefragt, wie Sie schlafen. Oder vielmehr, wie viele Stunden am Stück.“
„Ach so.“ Andrea zuckte die Achseln und sah an dem Mann vorbei aus dem Fenster. „Keine Ahnung. Fünf vielleicht? Oder sechs?“ Die Wahrheit lag eher bei drei, aber ihre Notlüge ersparte ihr vielleicht, weitere Fragen zu ihrem Schlaf beantworten zu müssen. Ihre Albträume gingen nur sie etwas an. Außerdem hatten sie nichts mit ihrem Bein zu tun.
„Fünf bis sechs, hm?“ Wieder dieser durchdringende Blick. Der Physiotherapeut kritzelte etwas in seine Unterlagen. Vermutlich, dass sie eine miserable Lügnerin war. Er stellte ihr ein paar Fragen zu ihrer Ernährung, die sie wahrheitsgemäß beantwortete, und wollte dann wissen, wie stark ihre Schmerzen waren, wie weit sie mit ihren täglichen Übungen vorangekommen war und wie es ihr mit beidem ging.
„Was glauben Sie, wie es einem geht, wenn man ständig Schmerzen hat und bis zum Umfallen Übungen macht?“, fragte Andi gereizt zurück. Sie hatte nicht...