Macomber | Zum Fest der Liebe | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 0025, 160 Seiten

Reihe: Julia

Macomber Zum Fest der Liebe


1. Auflage 2008
ISBN: 978-3-86349-311-0
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, Band 0025, 160 Seiten

Reihe: Julia

ISBN: 978-3-86349-311-0
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Für die alleinstehende Emily scheint es ein einsames Weihnachtsfest zu werden - bis sie zufällig dem attraktiven Ray Brewster begegnet. Während leise der Schnee auf Boston rieselt, beginnt in ihrem Herzen eine warme Flamme zu lodern. Denn Rays Blicke versprechen ihr ein zärtliches Geschenk: Liebe ... Rays Bruder Charles jedoch findet, dass Weihnachten abgeschafft gehört. Wie jedes Jahr flieht er vor dem schwärzesten Tag des Jahres. Doch diesmal hat die Rechnung ohne Emilys Freundin Faith gemacht, eine ebenso schöne wie entschlossene Weihnachts-Romantikerin ...



SPIEGEL-Bestsellerautorin Debbie Macomber hat weltweit mehr als 200 Millionen Bücher verkauft. Sie ist die internationale Sprecherin der World-Vision-Wohltätigkeitsinitiative Knit for Kids. Gemeinsam mit ihrem Ehemann Wayne lebt sie inmitten ihrer Kinder und Enkelkinder in Port Orchard im Bundesstaat Washington, der Stadt, die sie zu ihrer -Serie inspiriert hat.

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1. KAPITEL

„Was soll das heißen, du kommst Weihnachten nicht nach Hause?“ Emily Springer presste den Hörer fester ans Ohr, als würde das die ungeheure Eröffnung ihrer Tochter verständlicher machen.

„Mom, ich kann mir vorstellen, wie enttäuscht du jetzt bist …“

Das war noch mehr als milde ausgedrückt. Jeden Cent hatte Emily zusammengekratzt, um das Flugticket bezahlen zu können. Heather studierte zwar in Harvard, doch die Ferien verbrachten sie grundsätzlich zusammen. Und jetzt teilte ihre einzige Tochter ihr einfach so mit, sie würde Weihnachten nicht nach Hause kommen.

„Was kann denn wichtiger sein, als das Christfest zusammen mit der Familie zu verbringen?“ Emily versuchte, sich ihre Enttäuschung nicht anhören zu lassen.

Heather zögerte mit der Antwort. „Ich … ich habe in den nächsten zwei Wochen sehr viel zu tun, Mom. Glaub mir, ich würde wirklich gerne kommen, aber … ich kann nicht.“

Emily versuchte, den Kloß in ihrem Hals herunterzuschlucken.

Heather war einundzwanzig. Da war es ganz natürlich, wenn sie eines Tages ihre eigenen Wege ging. Doch in den letzten elf Jahren hatte es eben immer nur sie beide gegeben. Und der Gedanke, zum Fest der Liebe von ihrem einzigen Kind getrennt zu sein, trieb Emily heiße Tränen in die Augen.

„Du hast doch die Nachbarskinder zum Verwöhnen“, versuchte Heather sie zu trösten.

Die sechs Kennedy-Sprösslinge würden sicher nichts dagegen haben, Emilys hausgemachte Kekse, Bonbons und andere traditionelle Weihnachtsleckereien in sich hineinzustopfen, aber das war nicht dasselbe.

Emily fand es völlig in Ordnung, dass Heather jetzt ihr eigenes Leben führte. Sie war sogar stolz auf ihre Selbstständigkeit und Unabhängigkeit.

Aber ihr Kind ausgerechnet zu Weihnachten so weit weg von zu Hause zu wissen, das war einfach zu hart – besonders, weil sie sich bisher so nah gewesen waren.

„Und was soll ich mit dem Geld machen, das ich für dein Flugticket zusammengespart habe?“

„Mir ein Flugticket für Ostern kaufen.“

Drei Wochen vor Weihnachten war für Emily plötzlich alle Vorfreude und Feststimmung wie weggeblasen.

„Ich muss jetzt aufhören, Mom.“ „Ich weiß … können wir vielleicht später noch einmal darüber reden? Ich meine … es muss doch irgendeinen Weg geben, dass wir uns sehen.“ Erneut schien Heather zu zögern. „Dir wird es auch ohne mich gut gehen, Mom.“

„Ja, natürlich …“, murmelte Emily und versuchte, sich zusammenzureißen. Auf keinen Fall wollte sie Heather gegenüber als mitleiderregende anhängliche Mutter erscheinen oder ihr gar Schuldgefühle einflößen.

„Und du?“, fragte sie deshalb betont munter. „Wirst du ganz allein sein?“

„Über Weihnachten meinst du?“ Offenbar musste Heather ebenso um Haltung ringen wie sie. Emily war gerührt. „Ich habe Freunde hier, mit denen ich mich vielleicht zusammentue, aber das ist natürlich nicht dasselbe.“

Genau, dachte Emily. Es ist einfach nicht dasselbe.

Und Weihnachten war nun einmal Weihnachten.

Emily straffte die Schultern. „Wir schaffen das schon.“

„Aber natürlich, Mom.“

„Ich melde mich bald wieder.“

Nachdem sie aufgelegt hatte, ließ sie sich in den nächststehenden Sessel fallen und starrte zur Decke empor. Energisch versuchte sie, ihre trüben Gedanken zu verscheuchen und die aufsteigende Depression zu bekämpfen.

Doch es wollte ihr einfach nicht gelingen, sich auf etwas Konkretes zu konzentrieren. Um jetzt ein Buch zu lesen oder einen Film anzuschauen war sie viel zu ruhelos. Das Haus erschien ihr plötzlich so … leblos und düster. Ein ganz ungewohntes Gefühl. Vielleicht lag es ja daran, dass sie noch nicht mit der Weihnachtsdekoration begonnen hatte, weil sie wusste, wie sehr Heather es liebte, ihr dabei zu helfen.

Oh ja, sie hatten ihre ganz eigenen Traditionen. Heather kümmerte sich stets um die Kamingirlande, in deren Mitte sie ihre Lieblingsdekoration hängte – einen kleinen, antiken Engel, der einst ihrer Großmutter gehörte. Währenddessen schmückte Emily für gewöhnlich Fenster und Fensterbänke mit Girlanden, Kerzen und Weihnachtssternen. Dann hängten sie gemeinsam Kugeln und Sterne, die Emily über die Jahre gesammelt hatte, an den Christbaum.

Manchmal dauerte es einen halben Tag, bis sie sich für ihren Tannenbaum entschieden. Leavenworth, eine kleine Stadt im Bundesstaat Washington, lag am Fuß der Cascade Mountains, umgeben von dichten Wäldern. So bot sich ihnen ein beeindruckendes Angebot von gut gewachsenen Tannen und Fichten.

Aber warum überhaupt das Haus dekorieren?

Dieses Weihnachtsfest würde das schlimmste nach Peters Tod sein. Elf Jahre war es jetzt her, dass ihr Mann bei einem Unfall in einer Sägemühle ums Leben kam. Vor seinem Tod war ihr Leben eine heitere Idylle gewesen, genauso, wie sie es sich immer erträumt hatte.

Bereits auf der Highschool waren sie ein Paar und heirateten im Sommer nach ihrem Abschluss. Von Beginn an prägten Vertrauen und Kameradschaft ihre Ehe. Ein Jahr später wurde Heather geboren.

Peter unterstützte Emily dabei, ihr Pädagogikstudium zu beenden, und gemeinsam beschlossen sie, auf weiteren Familienzuwachs zu verzichten. Mit Heather zusammen waren sie eine eingeschworene Gemeinschaft gewesen. Bis zu jenem Tag, als ihre kleine Welt zusammenbrach.

Peters Lebensversicherung reichte für die Beerdigung und dafür, den drohenden finanziellen Kollaps abzuwenden. Emily investierte das Geld mit Bedacht in einen Fonds. Um ihren Lebensunterhalt zu bestreiten, arbeitete sie weiterhin als Vorschullehrerin. Sie und Heather standen sich so nahe, wie Mutter und Tochter es nur konnten. Und tief in ihrem Herzen wusste Emily, dass Peter stolz auf seine Tochter wäre, wenn er sie jetzt sehen könnte.

Ihr Stipendium für Harvard hatte sie sich redlich verdient. Doch es reichte nicht aus, um alle Kosten zu decken. Ab und zu schoss Emily etwas von den Erträgen aus dem Fonds dazu, um Heather zu unterstützen.

Sie selbst lebte sehr bescheiden, ihre einzige Extravaganz war ein üppiges Weihnachtsfest. In den letzten zwei Jahren hatten Heather und sie es zusammen verbracht, obwohl ihre Tochter da schon in Boston lebte.

Und nun das … Mit hängenden Schultern schlich Emily hinüber in ihr Arbeitszimmer und starrte auf den dunklen Monitor ihres PCs.

Faith würde verstehen, wie sie sich gerade fühlte. Sie würde ihr den Trost spenden, den sie brauchte. Obwohl zehn Jahre jünger als Emily, waren Faith und sie beste Freundinnen, die regelmäßig Kontakt zueinander hielten, unter anderem auch per E-Mail. Beide waren Lehrerinnen. Auch später, nachdem Faith fortgezogen war, ließen sie den Kontakt nicht abreißen.

Faith, seit fünf Jahren geschieden und viel mutiger und selbstbewusster als Emily, lebte inzwischen in der Gegend von Oakland Bay bei San Francisco. Sie unterrichtete an einer Junior Highschool Literatur.

Die traurige Nachricht über Heathers geänderte Weihnachtspläne konnte und wollte Emily ihrer Freundin nicht per E-Mail mitteilen. Zu dringend brauchte sie ihre Zusicherung, dass sie auch ohne ihre erwachsene Tochter die Weihnachtstage überstehen würde.

Sie griff zum Telefon, wählte Faith’ Nummer und hoffte inbrünstig, sie an einem Sonntagnachmittag überhaupt zu Hause anzutreffen. Sie hatte Glück. Faith antwortete bereits nach dem zweiten Klingeln.

„Hi, hier ist Emily.“ Klang ihre Stimme auch wirklich so heiter und sorglos wie beabsichtigt?

„Was ist passiert?“

Offenbar nicht. Wie gut Faith sie doch kannte. Ohne Punkt und Komma sprudelte Emily alles heraus, was Heather ihr erzählt hatte.

„Sie hat einen Freund“, entschied Faith.

„Na ja, sie erwähnte mal einen Ben. Das ist aber schon eine Weile her. Es hörte sich allerdings nicht nach einer ernsthaften Beziehung an.“

„Und das nimmst du ihr ab?“

Faith tendierte dazu, etwas zynisch zu reagieren, besonders, wenn es um Beziehungen ging. Emily warf ihr das nicht vor. Wie sie hatte auch Faith ihre Collegeliebe geheiratet und es fünf quälende Jahre in dieser Ehe ausgehalten. Kurz nach ihrer Scheidung zog sie nach Leavenworth und fand Trost in ihrer Freundschaft mit Emily.

„Ich bin sicher, Heather würde es mir erzählen, wenn es einen Mann in ihrem Leben gäbe“, behauptete Emily nervös. „Aber sie hat kein Wort in dieser Richtung erwähnt. Es ist die Uni und der immense Lerndruck … jedenfalls habe ich es so verstanden. Trotzdem fühle ich mich irgendwie betrogen. Albern, nicht wahr?“

„Nein, denn für mich hört sich das alles nach einer ziemlich fadenscheinigen Ausrede an. Vertrau mir, da steckt ein Kerl dahinter.“

Das wollte Emily zwar nicht akzeptieren, aber sie hatte auch keine Lust, mit ihrer Freundin sinnlos zu argumentieren. „Freund oder nicht …“, sagte sie seufzend. „Auf jeden Fall bin ich allein über die Feiertage. Wie soll ich da in Weihnachtsstimmung kommen?“

Faith lachte. „Du lebst in Leavenworth! Schau einfach aus dem Fenster.“

Und das tat Emily. Wenn irgendein Ort Santa’s Village ähnelte, dann war es Leavenworth. Die gesamte Stadt erstrahlte in hellstem Weihnachtslichterglanz. Touristen aus dem ganzen Land besuchten alljährlich die kleine Gemeinde, die einst von deutschen Emigranten gegründet worden war.

Jedes Jahr gab es...



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