MacKenzie | Holly und Tyler | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 2, 356 Seiten

Reihe: Pretty Lies

MacKenzie Holly und Tyler

Pretty Lies 2
16001. Auflage 2016
ISBN: 978-3-492-98267-2
Verlag: Piper ebooks in Piper Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Pretty Lies 2

E-Book, Deutsch, Band 2, 356 Seiten

Reihe: Pretty Lies

ISBN: 978-3-492-98267-2
Verlag: Piper ebooks in Piper Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Für Holly scheint endlich alles gut zu werden: mit neuer Wohnung und neuem Job will sie für sich und ihre kleine Tochter Amy eine bessere Zukunft. Doch da hat sie die Rechnung ohne das Schicksal gemacht! Auf einmal klopft ein längst vergessenes Kapitel ihrer Vergangenheit an und reißt alte Wunden wieder auf: Tyler - und er ist fest entschlossen, Holly von seinen Gefühlen zu überzeugen ...

Elena MacKenzie schreibt romantische, lustige, erotische und traurige Liebesromane. Für ihre Bücher sucht sie sich interessante Orte wie die kleine Insel Fair, Edinburgh, Glasgow oder Tolosa aus. Ganz nach dem Motto: Sich in Büchern zu verlieren, heißt grenzenlos zu träumen. Die Autorin lebt mit ihrem Mann, drei Kindern, zwei Hunden und zwei Katzen im Vogtland.
MacKenzie Holly und Tyler jetzt bestellen!

Autoren/Hrsg.


Weitere Infos & Material


Kapitel 1


Holly

»Wie gefällt dir dein neues Zimmer, Amy Miller?« Ich sah meine Tochter aufmunternd an, doch das beeindruckte sie kein bisschen.

»Ich mag mein altes lieber«, sagte sie und zupfte an dem braunen Bären herum, den sie von ihrer Cousine Rose zum Abschied bekommen hatte. Ich hockte mich neben sie und nahm ein Bilderbuch aus dem Umzugskarton, den sie begonnen hatte auszuräumen.

»Du kannst Rose doch noch immer besuchen. Und du wirst in der neuen Grundschulklasse viele Freunde finden.«

»Jetzt kann ich aber nicht mehr einfach nach nebenan gehen und mit Rose spielen.«

»Aber du kannst mit ihr telefonieren. Und gleich morgen kommt Rose mit ihrer Mum und dann helfen sie uns, die vielen Kisten auszuräumen.« Ich strich meiner fünfjährigen Tochter die hellblonden Strähnen aus dem Gesicht und legte eine Extraportion Fröhlichkeit in meine Stimme. »Ist dieser Holzboden nicht wunderschön? Kein löchriger Kunststoff mehr. Wir werden dir einen hübschen kuschelweichen Teppich kaufen.«

Amy sah mit leuchtenden tiefblauen Augen zu mir auf und lächelte. »Und hast du die Rutsche im Garten gesehen? Ob ich die wohl mal ausprobieren darf?«

»Ganz bestimmt darfst du das. In diesem Garten darfst du ab sofort spielen. Ist das nicht toll?«

»Jetzt gleich?« Amy sprang auf und drückte den zerschlissenen Teddy an ihre Brust.

Ich stand auch auf und ignorierte meine zitternden Muskeln, die müde und erschöpft von unserem anstrengenden Umzug waren.

»Jetzt. Aber lauf nicht weg. Ich muss noch ein paar Kartons aus dem Auto holen und dann komme ich und schau dir zu.«

Auch wenn Amy es noch nicht verstand, dass wir unser altes Zuhause verlassen mussten, ich war froh, dass ich ihr hier ein besseres und sichereres bieten konnte. Und das verdankte ich nur meiner Tante Amelia, die mir die Anstellung in der Universitätsbibliothek besorgt hatte, obwohl ich nicht einmal eine Ausbildung vorweisen konnte. Mit dem Geld, das ich als Aushilfe in der Bibliothek verdiente, konnte ich endlich die Miete für eine ordentliche Wohnung aufbringen. Eine Wohnung, in der der Boden nicht kaputt war, die Fenster dicht waren und es nicht schimmelte. Eine Wohnung weit weg von dem Horror, den Amy jeden Tag mitbekommen haben musste in den letzten sechs Monaten.

Ich lief die steinerne Treppe hinunter, zur Vordertür hinaus und lud mir den vorletzten Karton auf die Arme. Viel besaßen wir nicht, weswegen ich froh war, dass die Wohnung möbliert vermietet wurde. Ich warf einen Blick auf die beiden Fenster in der unteren Etage und lächelte zufrieden. Die Wohngegend hier war ruhiger, trotzdem nicht völlig abgelegen und bis zur Uni würde ich sogar zu Fuß gehen können. Ein Auto konnten wir uns nämlich nicht leisten. Der kleine grüne Suzuki Swift, mit dem ich unsere Habseligkeiten hergefahren hatte, gehörte Amelia. Ich weiß gar nicht, was ich in den letzten sechs Jahren ohne sie gemacht hätte.

Meine Tante hatte mir oft geholfen, seit meine Mutter mich auf die Straße gesetzt hatte. Aber ich nahm ihre Hilfe nur ungern an, denn ich versuchte mit aller Kraft, meiner Mutter, Amelias Schwester, zu entkommen. Und Amelia setzte alles daran, mich dazu zu bewegen, dieser Frau zu verzeihen. Ich wusste nicht einmal, warum sie sich diese Mühe machte, ich kannte meine Mutter gut genug, um zu wissen, dass sie keinerlei Interesse an mir oder Amy hatte. Und was sie mir angetan hatte, war nichts, was man verzeihen konnte.

Ein gut aussehender junger Mann kam aus dem Haus. Er grinste über etwas, dann entdeckte er mich. Seine Hand glitt durch sein ohnehin schon unordentliches dunkelblondes Haar und er musterte mich und den Karton in meinen Armen nachdenklich. Er sah sexy aus in seinen ausgewaschenen Jeans, dem eng anliegenden T-Shirt und mit den leuchtenden braunen Augen. »Soll ich dir helfen?«

Ich schluckte verlegen und war dankbar, dass mein Gesicht durch die Sommertemperaturen und die Schlepperei schon glühte, so konnte er nicht sehen, wie ich vor Verlegenheit rot anlief. Ich hatte nämlich so gut wie keine Erfahrungen im Umgang mit dem anderen Geschlecht. Bis auf die mit Amys Vater und meinen zwei Ex-Kurzzeit-Beziehungen. Und über die wollte ich nicht nachdenken.

Ich war fünfzehn, als ich mit Amy schwanger wurde. Für Männer war in meinem Leben kein Platz. Natürlich hatte ich auch nach Amys Vater noch kurze Beziehungen gehabt, aber beide Männer hatten recht schnell das Weite gesucht, als sie von Amy und meiner Mutter erfuhren. Danach hatte ich es Amy zuliebe aufgegeben, mir Hoffnungen auf eine liebevolle Beziehung zu machen. Ich wollte nicht, dass Amy so aufwachsen musste wie meine Schwester Tina und ich. Mit ständig neuen Vätern, die unser Leben für wenige Wochen kreuzten, um uns dann wieder zu verlassen. Obwohl die wechselnden Liebhaber unserer Mutter wohl noch unser kleinstes Problem gewesen waren.

Amy sollte ein geregeltes Leben haben. Ein Leben ohne eisige Kälte, Selbsthass, Alkohol und Gewalt. Auch das war ein Grund für diesen Umzug. Sosehr ich meine vier Jahre ältere Schwester Tina und ihre sechsjährige Tochter Rose liebte, konnte ich Amy nicht länger Tür an Tür mit ihnen wohnen lassen. Amy hatte schon zu viel von dem mitbekommen, was Tinas und Roses Leben bestimmte. Und solange Tina sich nicht helfen lassen wollte, musste ich versuchen, Amy davor zu schützen. Und vielleicht konnte ich durch diesen Umzug auch Rose manchmal aus ihrer Hölle befreien. Zumindest hoffte ich das.

Ohne meine Antwort abzuwarten, nahm der junge Mann mir die Kiste aus den Armen. »Ich bin übrigens Ryan. Und die Schönheit, die dort oben so eifersüchtig beobachtet, was wir beide hier unten treiben, das ist meine Freundin Lucy.«

»Hallo Lucy«, sagte ich und winkte zu dem Fenster in der mittleren Etage hoch, aus dem eine junge Frau schaute und zurückwinkte.

Plötzlich quiekte sie auf und schreckte zurück, dann verschwand sie vom Fenster. Ich folgte Ryan mit dem letzten Karton in den Armen und hörte in dem Augenblick, in dem ich das Treppenhaus betrat, wie oben jemand neugierig fragte, was es denn hier unten Interessantes zu sehen gab.

Ich folgte Ryan die elf Stufen zur unteren Etage und ignorierte dabei den wohlgeformten Hintern in den tief sitzenden Jeans. Natürlich hatte auch ich Bedürfnisse und war nicht immun gegen das andere Geschlecht. Und oft wünschte ich mir, es wäre da jemand, der mich in die Arme nahm und mir zeigte, dass ich nicht wertlos war. Aber ich musste an Amy und meine Schwester denken. In meinem Leben kamen immer sie an erster Stelle. Und Männer hatten mir zu oft ihre dunklen Seiten gezeigt, um ihnen noch genug zu vertrauen und sie in Amys oder auch nur in meine Nähe zu lassen.

»In welches Zimmer damit?«, wollte Ryan wissen, der im Flur stehen geblieben war und sich nach mir umwandte.

»In das Kinderzimmer«, sagte ich und wies auf die Tür am Ende des Gangs.

Ryan grinste. »Das ist oben bei uns mein Zimmer, aber zur Zeit wohnt meine Mutter da.«

»Ja, zusammen mit deinem Schlagzeug«, sagte jemand hinter mir.

Mit hochgezogenen Augenbrauen wandte ich mich zu zwei jungen Frauen um, die im Türrahmen standen und mich genauso neugierig musterten wie ich sie.

»Hallo! Das ist Lucy und ich bin Anne«, begrüßte mich eine von ihnen. Sie hatte einen blonden Bob, der sie nicht nur frech, sondern auch sehr attraktiv aussehen ließ. Beide waren schlank und nicht besonders groß. Aber das war ich mit 169 Zentimetern Körpergröße ja auch nicht. Lucy hatte braunes welliges Haar und einen Ausdruck um ihre Augen, der mir sehr bekannt vorkam und mir zeigte, dass auch sie schon Dinge mitgemacht hatte, die kein Mensch erleben sollte.

Ich gab erst Anne und dann Lucy die Hand. »Holly, schön euch kennenzulernen. Ich hoffe, es macht euch nichts aus, dass ich mir Ryan ausgeborgt habe.«

»Das ist kein Problem. Ryan ist es gewohnt, für Frauen seine Muskeln spielen zu lassen«, sagte Anne und grinste mich vielsagend an.

»Das ist wahr. Es ist nicht leicht, wenn man seinen eigenen Hühnerstall voll gackernder Hennen hat«, gab Ryan mit blitzenden Augen zurück, als er aus dem Kinderzimmer kam.

»Gib es doch zu, du liebst es, mit drei Frauen zusammenzuwohnen«, meinte Lucy und knabberte aufreizend auf ihrer Unterlippe.

»Das würde ich, wenn eine von euch kochen könnte, meine Wäsche waschen würde …«

Anne hielt sich vor Lachen den Bauch und sah mich herausfordernd an. »Das Erste, was wir seiner Mutter beigebracht haben, als sie bei uns eingezogen ist, war: Auch wenn er dein Sohn ist, wir sind eine WG und in dieser macht jeder seinen eigenen Dreck weg. Es ist ihr nicht...


MacKenzie, Elena
Elena MacKenzie schreibt romantische, lustige, erotische und traurige Liebesromane. Für ihre Bücher sucht sie sich interessante Orte wie die kleine Insel Fair, Edinburgh, Glasgow oder Tolosa aus. Ganz nach dem Motto: Sich in Büchern zu verlieren, heißt grenzenlos zu träumen. Die Autorin lebt mit ihrem Mann, drei Kindern, zwei Hunden und zwei Katzen im Vogtland.



Ihre Fragen, Wünsche oder Anmerkungen
Vorname*
Nachname*
Ihre E-Mail-Adresse*
Kundennr.
Ihre Nachricht*
Lediglich mit * gekennzeichnete Felder sind Pflichtfelder.
Wenn Sie die im Kontaktformular eingegebenen Daten durch Klick auf den nachfolgenden Button übersenden, erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Ihr Angaben für die Beantwortung Ihrer Anfrage verwenden. Selbstverständlich werden Ihre Daten vertraulich behandelt und nicht an Dritte weitergegeben. Sie können der Verwendung Ihrer Daten jederzeit widersprechen. Das Datenhandling bei Sack Fachmedien erklären wir Ihnen in unserer Datenschutzerklärung.