E-Book, Deutsch, 250 Seiten
Reihe: Piper Schicksalsvoll
MacKenzie Desire Night Express
16001. Auflage 2016
ISBN: 978-3-492-98269-6
Verlag: Piper ebooks in Piper Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Erotischer Roman
E-Book, Deutsch, 250 Seiten
Reihe: Piper Schicksalsvoll
ISBN: 978-3-492-98269-6
Verlag: Piper ebooks in Piper Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Aiden Carter ist nicht nur unerträglich arrogant, er lässt seine Assistentin auch regelmäßig Zeugin seiner heißen Büro-Eskapaden werden. Als er sein Interesse plötzlich auf Lily Parker lenkt, muss sie alles geben, um ihm widerstehen zu können. Doch ihr Chef beherrscht ganz miese Tricks. Zusammen mit Lilys bester Freundin lockt er sie in den Desire Night Express, einem ganz besonders verbotenem Zug. Unmöglich kann sie ein ganzes Wochenende in dieser Umgebung mit ihrem Chef verbringen, ohne sich ihm zu ergeben. Aber Aiden Carter selbst gibt ihr den Schlüssel für ihre Flucht vor ihm und ihren Gefühlen in die Hand.
Elena MacKenzie schreibt romantische, lustige, erotische und traurige Liebesromane. Für ihre Bücher sucht sie sich interessante Orte wie die kleine Insel Fair, Edinburgh, Glasgow oder Tolosa aus. Ganz nach dem Motto: Sich in Büchern zu verlieren, heißt grenzenlos zu träumen. Die Autorin lebt mit ihrem Mann, drei Kindern, zwei Hunden und zwei Katzen im Vogtland.
Autoren/Hrsg.
Weitere Infos & Material
Kapitel 1
Lily
»Es passiert schon wieder«, flüstere ich in den Telefonhörer. Am anderen Ende der Leitung sitzt meine Kollegin und Freundin, die gerade dabei war, mir einige Daten für eine Immobilie durchzugeben, an der Carter Consulting, die Firma, für die wir beide arbeiten, interessiert ist. Ich bin seit etwa zwei Wochen die persönliche Assistentin unseres Chefs – Inhaber des Unternehmens –, obwohl ich nie darum gebeten habe, diesem frauenfressenden Macho direkt unterstellt zu werden. Viel lieber wäre ich weiter eine der vielen Sekretärinnen geblieben, die zwei Etagen unter der Chefetage vor diesem arroganten Arschloch in Sicherheit sind. Solange er sie nicht zufällig entdeckt und in sein Büro bestellt. »Wer ist es?«, will Katy wissen. Ich antworte nicht gleich, sondern warte, bis die Sekretärin das Büro von Mr Carter betreten und die Tür hinter sich geschlossen hat, damit sie mich nicht hören kann. »Emma Harper.« »Die Rothaarige aus der Marketingabteilung?« »Ja«, flüstere ich, dabei kann mich niemand außer Katy hören, weil ich in meinem Vorzimmer allein bin. Ich habe meinen Blick auf die Milchglasfront geheftet, und mein Herz rast heftig in meiner Brust, als ich die zwei Schemen dahinter beobachte, die sich langsam einander nähern. Ich bete, dass er sie nicht direkt vor der Scheibe vögeln wird, ich möchte nicht schon wieder unfreiwillig Zeugin von dem werden, was mein Chef mit seinen Angestellten treibt. Aber als ich sehe, wie er sie mit ihrem Gesicht gegen das Glas drückt und ihre Hände sich neben ihrem Gesicht abstützen, weiß ich, dass ich umsonst gebetet habe. Ich beiße mir auf die Unterlippe. »Verdammt.« »Was?« »Er fickt sie gegen die Scheibe.« »O Mann, und ich sitze hier unten, während du schon wieder dabei zusehen darfst, wie der heißeste Typ ever eine Frau zum Frühstück verspeist.« Katy seufzt vernehmlich in das Telefon. »Ich würde liebend gern darauf verzichten, ständig am Sexleben unseres Arschlochchefs teilhaben zu müssen«, stöhne ich verzweifelt. Im selben Augenblick stößt Emma hinter der Scheibe einen lauten Schrei aus, als Aiden Carter beginnt, seine Hüften gegen sie zu stoßen. Ich drehe den Kopf weg, nur um beim nächsten leisen Schrei wieder hinzusehen. Das Schlimme ist ja, dass man nicht sehen will, wie der eigene Chef herumvögelt. Aber man kann auch nicht wegsehen. Und was noch schlimmer ist, ist die Hitze, die durch meinen Körper wütet, die ich niemals vor jemandem eingestehen würde, weil ich Aiden Carter hasse. Weil er Frauen behandelt wie Schmeißfliegen. »Ich würde liebend gern mal eine der Glücklichen sein, an denen er seinen Frust auslässt«, säuselt Katy. »Aber der Mann sieht mich nicht mal, wenn er direkt vor mir steht und mit mir spricht. O Gott, dabei macht es mich total an, wenn er mich herumkommandiert.« »Es macht dich an, wie Dreck behandelt zu werden?« Wie kann eine Frau sich davon angemacht fühlen, wenn sie schlecht behandelt wird? Wobei ich zugeben muss, dass ich manchen regen Streit zwischen Aiden Carter und mir nicht immer nur als stressig, sondern auch als aufregend empfinde. Aber das weiß nur ich und so soll es auch bleiben. »Er behandelt mich nicht wie Dreck. Er ist eben dominant und nicht so ein Weichei wie dein Ex.« »Steve war ein Idiot, das weiß ich auch ohne dich.« Er war einer dieser Typen, die so überschäumend anhänglich sind, dass man am Anfang noch denkt: Wow, wie romantisch dieser Mann ist. Und dann wacht man irgendwann auf und denkt: Rück mal auf Abstand, ich kann nicht mehr atmen. Ich rutsche auf meinem Bürostuhl umher. Noch immer rammelt Aiden Carter seine Sekretärin. »Ob er weiß, dass ich ihn sehen kann?« »Da wette ich drauf. Das wird ihn zusätzlich noch anmachen.« Ich wische mir mit der freien Hand über die Stirn. Mir treibt es den Schweiß aus sämtlichen Poren. Ich war schon immer leicht erregbar. Aber die Vorstellung, dass die starken Hände dieses Mannes mich gegen das Glas drücken würden und er mich so von hinten nehmen würde, jagt Schauer durch meinen Körper. Ja, ich sagte, dass ich ihn hasse. Was auch stimmt. Aber ich bin auch nicht blind. Und Aiden Carter ist unbestreitbar ein Frauenschwarm mit seinen dunkelbraunen, fast schwarzen Haaren, den kakaobraunen Augen und dem heißblütigen Spanier in seinen Genen. Man kann einen Mann durchaus hassen und ihn gleichzeitig sexuell anziehend finden. Die Schemen lösen sich von der Glaswand. »Ich glaub, sie sind fertig.« Carter verschwindet im Inneren des Raumes, und ich kann nur noch Emma Harper dabei zusehen, wie sie ihren Bleistiftrock wieder nach unten über ihre Hüften schiebt. »Ich leg auf«, zische ich in den Hörer und knalle ihn mit zitternden Händen auf die Gabel. Im gleichen Moment kommt eine errötete, leicht derangierte Rothaarige aus dem Büro des Chefs und wagt es nicht, mir in die Augen zu sehen, als sie an meinem Schreibtisch vorbeigeht. Ich rolle mit den Augen. Erst lassen sie sich von Carter durchnehmen und dann sind sie immer peinlich berührt. Emma Harper sollte ihre Scham längst überwunden haben. Allein seit ich hier am Schreibtisch vor seinem Büro sitze, war sie schon sechs Mal bei ihm zum »Meeting«. »Ms Parker? Ich wollte die Akte für die Villa in der Downhill Street schon vor 20 Minuten auf meinem Tisch liegen haben!« Ich zucke zusammen, als ich seine dunkle Reibeisenstimme neben mir höre. Er hat eben erst eine Sekretärin gevögelt, und man sieht es ihm nicht einmal an. Kein einziges Haar hängt ihm wirr ins Gesicht, sie sind glatt zurückgekämmt und in einen kurzen Zopf gebunden. Sein schwarzer Armani-Anzug hat keine Falte. Alles an dem Mann ist wie immer perfekt, sogar dieser unzufriedene, absolut zornig wirkende Ausdruck in seinem Gesicht. Er hatte gerade eben Sex und wirkt, als würde er jeden Moment jemanden umbringen wollen. Vorzugsweise mich, denn seine dunklen Augen fixieren mich abwartend. In meinem Hals bildet sich ein Kloß, den ich mit meiner eigenen Wut auf Aiden Carter hinunter kämpfe. Ich stelle mir einfach vor, wie ich ihm mit einem meiner High Heels in sein maskulin kantiges, extrem raues und männliches Gesicht trete. »Mr Carter, Sie werden entschuldigen, aber in den vergangenen Minuten war es mir nicht möglich, Ihr Büro zu betreten«, sage ich mit aufgesetztem Lächeln und blinzle übertrieben mit den Wimpern, dabei sehe ich ihm unverwandt ins Gesicht, um keine Schwäche zu zeigen. Wäre schlimm, wenn der Mann auch nur ahnen würde, dass ich weiche Knie und Herzrasen bekomme, wenn er so nah vor mir steht. Er beugt sich zu mir runter und stützt sich mit beiden Händen auf meinem Schreibtisch ab. Mit den Händen, die er gerade noch auf und wahrscheinlich auch in Emma Harper hatte. Ich verziehe angewidert das Gesicht. Seine Augen verengen sich zu schmalen Schlitzen. »Ms Parker, Lily«, sagt er gefährlich ruhig. »Wären Sie pünktlich gewesen, wäre mein Aufeinandertreffen mit Ms Harper absolut kein Problem gewesen.« Ich schnaube abfällig und beuge mich weiter über den Tisch. Er riecht nach seinem würzigen Aftershave, das irgendwie zu ihm passt. »Es heißt Mrs Harper, die Dame ist verheiratet.« »Umso besser. Verheiratete Frauen stellen keine Ansprüche.« »Sie müssten sich nicht vor Ansprüchen fürchten, wenn Sie nicht mit all Ihren weiblichen Angestellten ›aufeinandertreffen‹ würden.« Ich lächle ihn unschuldig an, als seine persönliche Assistentin weiß ich natürlich von der Klage einer seiner Ex-Angestellten wegen sexueller Belästigung. Und natürlich weiß ich, dass sie es war, die sich bei ihm regelrecht angebiedert hat. Welcher Mann kann schon Nein sagen, wenn eine vollbusige Blondine in die Herrentoilette marschiert und ihm anbietet, ihm behilflich zu sein? Ich nehme die Akte, die vor mir liegt und halte sie ihm unter die Nase. Er beugt sich noch näher zu mir runter. Unsere Nasenspitzen berühren sich fast. »Sie sollten vorsichtiger sein mit dem, was Sie sagen.« Ich zucke nicht einmal mit der Wimper. »Oh, Sie meinen, weil Sie mich kündigen würden, wenn ich nicht brav bin? Kündigen Sie mich, dann muss ich nicht ständig zusehen, wie hier derangierte Frauen ein- und ausgehen.« »Sind Sie eifersüchtig?«, fragt er mit einem süffisanten Grinsen, und seine Augen blitzen wissend auf, als ich heftig schlucke. Schon seit Wochen, noch bevor er mich in seine Abteilung versetzt hat, versucht er, mich mit herben, aber überdeutlichen Sprüchen in die Ecke zu treiben. Aber ich bleibe standhaft. Ich werde niemals eine dieser Frauen werden, die sich von Aiden Carter benutzen lassen. Ich ignoriere einfach das lockende Zucken zwischen meinen Schenkeln, wann immer...