MacKenzie | Anne und Jake | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 176 Seiten

Reihe: Piper Gefühlvoll

MacKenzie Anne und Jake

Pretty Lies 3
16001. Auflage 2016
ISBN: 978-3-492-98268-9
Verlag: Piper ebooks in Piper Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Pretty Lies 3

E-Book, Deutsch, 176 Seiten

Reihe: Piper Gefühlvoll

ISBN: 978-3-492-98268-9
Verlag: Piper ebooks in Piper Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Seit sechs Jahren spielt Anne nun Familie und Freunden die heile Welt vor. Emotional hat sie sich allerdings seit Langem komplett abgekapselt, denn sie kann den Tag, der ihr ganzes Leben auf den Kopf gestellt hat und ihr die Liebe ihres Lebens entrissen hat, nicht vergessen. Und dann taucht Jake auf. Jake, der eigentlich nichts weiter sein sollte als einer ihrer üblichen One-Night-Stands, mit denen sie sich gelegentlich ablenkt. Doch auf einmal hat Anne einen ganzen Schwarm Schmetterlinge im Bauch! Ein absolutes Tabu in ihrer versteinerten Emotionswelt. So schnell wie möglich will sie sich von ihm entfernen, doch bald wird ihr klar, dass das nichts wird. Denn die beiden verbindet mehr, als Anne es je zu glauben vermocht hätte...

Elena MacKenzie schreibt romantische, lustige, erotische und traurige Liebesromane. Für ihre Bücher sucht sie sich interessante Orte wie die kleine Insel Fair, Edinburgh, Glasgow oder Tolosa aus. Ganz nach dem Motto: Sich in Büchern zu verlieren, heißt grenzenlos zu träumen. Die Autorin lebt mit ihrem Mann, drei Kindern, zwei Hunden und zwei Katzen im Vogtland.
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Prolog


Anne

Dean war die Liebe meines Lebens. Das wusste ich schon jetzt mit siebzehn Jahren. Ich liebte sein volles Haar, das mich an Schokoladeneis im Sommer erinnerte – vielleicht mit einem Hauch Nougat. Ich liebte den Blick aus diesen grasgrünen Augen, den er mir immer zuwarf – so als wäre ich das größte Wunder, das er sich vorstellen konnte. Und ich liebte das Tattoo auf seinem muskulösen Unterarm, das bewies, wie sehr er mich liebte: »Forever Anne« stand da. Er würde es immer sein. Ich würde nie zulassen, dass sich jemand zwischen uns drängte. Deswegen war er auch mein Geheimnis. Weder meine Eltern noch meine beste Freundin Lucy wussten von ihm, weil sie unsere Liebe nicht verstehen würden. Denn Dean passte nicht in das Bild eines normalen Jungen.

»Was wünschst du dir zum Geburtstag?«, wollte er wissen und sah mich mit dieser Aufmerksamkeit in seinem Blick an, die er nur mir schenkte.

»Hmm, ich weiß nicht. Wie wäre es mit noch einem Picknick am Strand?«, sagte ich glücklich, weil es heute so romantisch gewesen war mit Dean und unserem gemeinsamen Picknick.

»Wie wäre es mit T in the Park? Du wirst achtzehn, da darf es ruhig ein Musikfestival sein.«

»Ist das dein Ernst?«, jubelte ich aufgeregt. T in The Park war das größte Open-Air-Rockfestival Schottlands. Und natürlich wollte ich unbedingt einmal erleben, wie es war, zwischen all den Menschen die tollsten Rockbands zu sehen, in Zelten zu schlafen und ein ganzes Wochenende zu feiern.

»Ja, ich habe genug gespart.«

Eigentlich würde ich Dean jetzt gern sagen, dass ich genug Taschengeld für uns beide bekam, aber das wollte er nie hören. Dass ich auch einmal etwas bezahlen könnte, war immer ein großer Streitpunkt zwischen uns, weil er darauf bestand, alles allein zu begleichen. Was ich für sehr altmodisch hielt, aber Dean war nun mal so.

Ich schmiegte mich enger an ihn, er hatte seinen Arm um meine Schulter gelegt und wir liefen gemeinsam durch das abendliche Edinburgh. Der kalte Herbstwind blies mir Regenwasser ins Gesicht und ließ meine Wangen zu Eis gefrieren, aber das machte mir nichts aus. Nichts konnte mir etwas ausmachen, wenn Dean bei mir war. Den Abend hatten wir gemeinsam am Strand von Portobello verbracht. Dean hatte nicht viel, nur das bisschen Geld, das er mit Gelegenheitsjobs auf dem Bau verdiente. Aber er versuchte immer mir zu zeigen, wie sehr er mich liebte.

Dabei brauchte es dafür kein Geld. Trotzdem war es Dean wichtig, mir alles geben zu können, von dem er glaubte, ich würde mich darüber freuen. Und ich versuchte ihm diese Angst zu nehmen, die damit zusammenhing, dass er befürchtete, er allein wäre mir nicht genug, da ich aus einem reichen Elternhaus kam. Aber ganz konnte ich ihm diese Angst nicht nehmen, weil ich ihn gerade wegen seiner Armut und der Tatsache, dass er allem widersprach, was meine Mutter sich vorstellte, vor meinen Eltern geheim hielt. Dean akzeptierte und verstand das, aber ich wusste auch, dass er sich wünschte, ich würde anders handeln.

Und obwohl er alles für mich tat, mich beschützte, für mich da war, könnte meine Mutter trotzdem nie akzeptieren, dass ihre Tochter mit einem Jungen wie Dean zusammen war. Mit seinen unzähligen Tattoos, den Bikerboots und der Lederjacke entsprach er dem Albtraum meiner Mutter. Er hatte einige Jahre als Obdachloser um sein Überleben auf den Straßen kämpfen müssen und sie würde ihn wohl einen Herumtreiber nennen, weil er keinen richtigen Beruf erlernt hatte. Aber es war nicht seine Schuld, dass er auf der Straße hatte leben müssen. Das Leben hatte ihm übel mitgespielt. Seine verkorkste Familie hatte das verursacht. Eine untreue Mutter und eine kleine Schwester, die verunglückt war. Dean hatte niemanden mehr außer mich. Und trotz des Schicksals, das er durchleiden musste, war er so besonders, so fürsorglich und liebevoll. Er hatte zwei Seiten, die harte und aggressive, die er meistens vor mir verbarg und die immer dann aus ihrem Versteck hervorbrach, wenn er glaubte, mich beschützen zu müssen. Und die sanfte, das war diejenige, die ich die meiste Zeit zu sehen bekam.

Seine Familie hatte nie viel, aber genug, um über die Runden zu kommen. Sein Vater hatte als Automechaniker gearbeitet und war irgendwann weggegangen, seine Mutter hatte spätabends die Büros einer Mediengesellschaft in Glasgow geputzt. Alles schien zumindest geregelt zu laufen, bis zu dem Tag, an dem seine Eltern sich stritten und seine Schwester deswegen ums Leben kam. Was genau passierte, hatte er mir nie erzählt. Er konnte nicht darüber sprechen und ich wollte ihn nicht drängen. Der Großteil seiner Vergangenheit blieb immer ein Geheimnis für mich.

Wir liefen gerade die Merchiston Park entlang auf dem Weg in die Wohnung, die Dean sich mit einem Freund teilte, seit er alt genug war, um Verträge zu unterzeichnen. Vorher scheiterte mancher Job und eine eigene Wohnung an seiner fehlenden Volljährigkeit. Ich war mit Dean schon zwei Jahre zusammen, damals waren wir beide sechzehn und ich hatte noch miterlebt, wie es für ihn war, auf der Straße zu leben, um nicht dem System zum Opfer zu fallen. Mit System meinte er die Möglichkeit, vom Jugendamt in Heimen oder fremden Familien untergebracht zu werden. Manchmal hatte er Glück und hauste ein paar Monate bei einem Bekannten. Manchmal lief es nicht so gut, dann übernachtete er irgendwo. Wo, das sagte er mir nie, weil er nicht wollte, dass ich mir deswegen Sorgen machte. Aber vielleicht hätte ich mir weniger Sorgen gemacht, wenn ich es gewusst hätte.

Dean blieb stehen und zog mich in seine Arme. Ich sah verliebt zu ihm auf. Er schaffte es nach all der Zeit noch immer, dass mein Magen flatterte und meine Kehle ganz trocken wurde, wenn er mich ansah. »Ich liebe dich«, sagte er und küsste mich zärtlich. »Und ich bin froh, dass wir jetzt gleich ganz allein in der Wohnung sein werden.« Er grinste breit und leckte sich über die Lippen.

»Was?«, keuchte ich aufgeregt. Wir hatten nicht oft die Gelegenheit, uns so richtig nahezukommen. Ich legte meine Hände auf seine Brust und schmunzelte ihn glücklich an. Unter meinen Fingern fühlte ich das abgetragene Leder der dunkelbraunen Jacke, die er trug, solange ich ihn kannte.

Seine Hände strichen über meine Arme. »Außer, du willst lieber einen Film sehen.«

Ich schüttelte den Kopf, um ihn zu unterbrechen, und sah ihn gespielt entrüstet an. Er lachte. »Kommt gar nicht infrage«, sagte ich mit vor Aufregung zittriger Stimme. Er hatte diese kleine Narbe, die eine seiner Augenbrauen teilte, ich strich mit einem Finger darüber. »Dich würde ich nie gegen einen langweiligen Film eintauschen.«

Er küsste mich noch einmal innig, dann nahm er meine Hand und wir liefen weiter. Ein paar Meter vor uns stand eine Gruppe Männer in Lederkleidung vor einem Pub. Einige von ihnen saßen auf Motorrädern. Sie grölten, als die Tür des Pubs aufging und ein großer, breiter Mann einen anderen vor die Tür bugsierte und schrie, sie sollten hier verschwinden. Dass Dean in Alarmbereitschaft war, spürte ich daran, dass seine Hand sich fester um meine schloss. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass sie uns gefährlich werden könnten, sie hatten eindeutig ihre eigenen Probleme. Aber Dean hatte einen siebten Sinn, was Gefahren betraf. Das hatte sein Leben auf der Straße mit sich gebracht.

»Wir wechseln auf die andere Seite«, flüsterte er, als die Männer auf uns aufmerksam wurden.

»He, Süße! Wo willst du denn hin«, brüllte uns einer hinterher, als Dean mit mir auf die Straße trat.

Ein paar der Männer lösten sich lachend von der Gruppe und schoben sich uns in den Weg. Dean packte meine Hand noch fester und zog mich hinter sich her die Straße hinunter, aber wir kamen nicht weit, da die Kerle in ihren Bikerjacken unseren Weg blockierten. Ich wandte mich nach hinten um, aber wir waren eingekesselt. Das sah nicht gut aus. Etwa fünfzehn betrunkene Biker um uns herum und wir hatten nichts außer uns. Etwas traf mich hart im Rücken und aus mehreren Kehlen drang Gelächter. Ich keuchte, schrie auf und verlor Deans Hand, als ich mich krümmte vor Schmerz.

»Anne?« Dean blieb gerade noch Zeit, um mich besorgt anzusehen, als auch er im Rücken getroffen wurde. Aber Dean reagierte kaum darauf, er verzog nur flüchtig das Gesicht, dann verwandelte sich der Zug um seinen Mund in diese gefährliche Mimik, von der ich wusste, dass Dean jeden Moment seine harte Seite herauslassen würde. Ich rang nach Luft und kämpfte gegen den Schmerz. Die Männer lachten noch lauter. Einer bückte sich und hob einen weiteren Stein aus einer Beetverzierung am Rande des Fußwegs auf.

»Anne also. Hallo, Anne«, sagte ein kahl geschorener, leicht untersetzter...


MacKenzie, Elena
Elena MacKenzie schreibt romantische, lustige, erotische und traurige Liebesromane. Für ihre Bücher sucht sie sich interessante Orte wie die kleine Insel Fair, Edinburgh, Glasgow oder Tolosa aus. Ganz nach dem Motto: Sich in Büchern zu verlieren, heißt grenzenlos zu träumen. Die Autorin lebt mit ihrem Mann, drei Kindern, zwei Hunden und zwei Katzen im Vogtland.



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