MacKay / Beckett / Anders | Julia Ärzte zum Verlieben Band 160 | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, Band 160, 384 Seiten

Reihe: Julia Ärzte zum Verlieben

MacKay / Beckett / Anders Julia Ärzte zum Verlieben Band 160


1. Auflage 2022
ISBN: 978-3-7515-1151-3
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, Band 160, 384 Seiten

Reihe: Julia Ärzte zum Verlieben

ISBN: 978-3-7515-1151-3
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



IM SCHNEESTURM DER GEFÜHLE von TINA BECKETT
Schnee erinnert Dexter Chamblisse an den Verlust seiner Familie. Nur der Beruf bestimmt das Leben des Arztes. Wie ein Lichtstrahl erscheint ihm da seine Kollegin Maura, mit der er eine Party fürs Frauenhaus vorbereiten soll. Kann sie das Eis um sein Herz zum Schmelzen bringen?
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1. KAPITEL

Schnee. Na, großartig. Nichts mochte er weniger.

Es schneite in dichten Flocken, als Dexter Chamblisse aus seinem Truck stieg und über den Parkplatz stapfte. Er hörte den Schneepflug, der sich irgendwo auf dem Krankenhausgelände abmühte, die Fläche für Autos und Rettungsfahrzeuge freizuhalten.

Der Eingang war nur fünfzig Meter entfernt, aber als sich eine große Flocke an seine Stirn heftete, wischte er sie gereizt weg. Obwohl der Schnee in diesem Teil von Montana nie lange liegen blieb, richtete er immer Schaden an und verursachte Leid. Jedes Jahr um diese Zeit fragte sich Dexter, warum er in diesem verdammten Staat blieb. Die kurzen Tage und der eiskalte Winter erinnerten ihn immer daran, was passieren konnte. An das, was passiert war.

Aber seine Mutter lebte noch hier. Da er ihr einziges überlebendes Kind war, fühlte er sich für sie verantwortlich. Und sie weigerte sich, wegzuziehen. Er verstand ihre Gründe, aber das bedeutete nicht, dass Dex sie teilte.

Er schlug den Kragen seiner Jacke gegen den heftigen Wind hoch und rutschte mit dem Stiefelabsatz kurz auf einer Eisfläche aus, bevor er sich gerade rechtzeitig wieder fing. „Verdammt!“

Ihm schnürte sich die Kehle zu. Der Bruchteil einer Sekunde reichte aus, um …

Schattenhafte Erinnerungen krochen unter einer verschlossenen Tür in seinem Kopf hervor und drohten sich breitzumachen wie schon Hunderte Male zuvor. Aber nicht heute! Nicht, wenn er einen vollen Dienstplan hatte. Patienten warteten auf seine Hilfe. Er musste sich auf die Lebenden konzentrieren und den Rest für einen anderen Tag aufheben. Vorzugsweise einen Tag weit in der Zukunft.

Als er den Gehweg vor der Notaufnahme betrat, sah er einen Rettungswagen auf der Einfahrt stehen. Sanitäter schlugen gerade die hinteren Fahrzeugtüren zu. Er winkte dem Mann auf dem Fahrersitz zu und erhielt ein Lächeln als Antwort.

Er fragte sich, ob sie heute Dienst hatte, und noch mehr fragte er sich, warum er immer wieder ausgerechnet durch diese Türen ging. Vielleicht, weil er es schon immer getan hatte. Nur weil eine alte Flamme vor ein paar Jahren an diesem Krankenhaus angefangen hatte, musste er nicht seine Gewohnheiten ändern. Außerdem würde es ziemlich merkwürdig aussehen, wenn er plötzlich einen anderen Eingang benutzte.

Und es hatte bislang gut geklappt. Wie durch eine ungeschriebene Vereinbarung liefen Maura und er sich im Krankenhaus selten über den Weg. Selbst hier, in der Abteilung, in der sie arbeitete. Er spürte es, wenn sie in der Nähe war. An dem feinen Kribbeln, wenn sich seine Nackenhärchen aufrichteten. Wenn das geschah, machte er sich schnell aus dem Staub, meistens, bevor er sie sah. Gelang es ihm nicht, vermieden sie sorgfältig ein Gespräch und begnügten sich mit einem knappen Winken, wenn er durch ihr Territorium lief.

Genau das wollte er auch heute tun.

Doch in der Notaufnahme herrschte Chaos.

„Es ist mir egal, wie viele Anrufe ihr machen müsst, findet einfach einen! Sofort!“

Er blickte zur Seite und sah ein allzu vertrautes Gesicht, als sie im Laufschritt hinter einer Trage herlief. Ein winziger Blutspritzer befleckte eine ihrer Wangen. Somit war seine Frage beantwortet: Maura hatte heute Dienst.

Das Handy in seiner Tasche vibrierte. Ein düsteres Gefühl von Déjà-vu durchfuhr ihn, und er beschleunigte seine Schritte, um sie einzuholen. Maura Findley, seine Ex – nun ja, seine Ex vor langer Zeit – presste eine behandschuhte Hand auf die Brust eines Patienten. Es war ein Junge, genauer gesagt, ein Teenager.

„Was gibt es?“

Sie wandte den Kopf und fixierte ihn mit einem Blick, der Bände sprach. „Wo zum Teufel warst du, Dex? Wir haben die letzten zehn Minuten versucht, dich zu erreichen.“

Der Rettungswagen draußen hatte diesen Patienten gebracht.

Mauras Tonfall hätte ihn verblüffen müssen, aber sie war nie jemand gewesen, der ein Blatt vor den Mund nahm. Deswegen hatte sie, als sie ihn vor all den Jahren fragte, wie es mit ihnen aussah – und er ihr keine klare Antwort geben konnte –, die Beziehung zwischen ihnen abrupt beendet. Ein Jahr später hatte sie einen anderen geheiratet. Verdammt, sie hatte kaum Zeit gebraucht, um darüber hinwegzukommen, etwas, das ihn bis heute beschäftigte. Denn ihm war es verdammt schwergefallen, einfach so weiterzuleben.

„Ich bin gerade erst angekommen. Bei dem starken Schneefall sind alle nur geschlichen. Tut mir leid.“ Er hoffte, dass es nicht so klang, als würde er sich für ihre Vergangenheit entschuldigen.

Was nicht in seiner Absicht lag. Dass sie einen Schlussstrich unter ihre Beziehung gezogen hatte, war das Beste, was ihm passieren konnte. Und ihr auch, wenn er ehrlich war.

Er war damals keine gute Partie gewesen. Und jetzt auch nicht. Allerdings hatte wohl auch ihre nächste Beziehung unter keinem guten Stern gestanden.

Dex hatte gehört, dass sie geschieden war.

Ein Gefühl des Bedauerns durchzuckte ihn. Er vertrieb es sofort.

„Penetrierende Brustverletzung mit Pneumothorax – Objekt steckt noch drin … Verkehrsunfall, verursacht durch die Eisglätte. Weitere Patienten sind auf dem Weg.“

„Verdammt!“ Das Wort war heraus, bevor er es stoppen konnte. Sie warf ihm einen scharfen Blick zu, der dann weicher wurde. Er wollte ihr Mitleid nicht, hatte es nie gewollt.

Maura und er waren schon auf der Highschool ein Paar gewesen. Alle hatten erwartet, dass sie eines Tages heiraten würden. Damals hätte er ihnen zugestimmt. Er hatte sich sogar Ringe angesehen. Geplant, wie er die Frage stellen würde. Und dann war das Undenkbare geschehen, und seine Welt aus den Angeln geflogen. Ihre Beziehung ging noch eine Weile weiter, aber er war nicht mehr richtig bei der Sache.

Als er sich dem Jungen auf der Trage zuwandte, sah er ein gut 30 cm langes verzinktes Metallrohr aus dem rechten oberen Quadranten des Brustkorbs ragen. Mehrere Optionen schossen ihm durch den Kopf.

Ein Pneumothorax wurde zum lebensbedrohlichen Ereignis, wenn er nicht schnell behandelt wurde, dazu die Brustwunde …

„Gut, dass die Rettungssanitäter nicht versucht haben, es zu entfernen. Bringen wir ihn in ein Zimmer.“ Er musste stabilisiert werden, bevor sie das Rohr operativ entfernen konnten.

Im Untersuchungsraum angekommen, schnappte sich Maura einen Verband und wartete darauf, dass der Patient ausatmete, bevor sie das Rohr mit Klebeband verschloss, um zu verhindern, dass noch mehr Luft in die Brusthöhle des Patienten eindrang.

Sie arbeitete sicher und kontrolliert, ihre Entscheidung, den Fremdkörper abzudichten, stammte direkt aus dem Lehrbuch. Maura hatte sich nicht ein bisschen verändert. Sie war immer noch so forsch und entschlussfreudig wie das Mädchen, das er einst gekannt und geliebt hatte.

Dexter verscheuchte den Gedanken.

„Wo sind hier die Thoraxdrainagen?“

„Dritte Schublade rechts.“ Sie blickte nicht einmal auf, der dunkle Pferdeschwanz fiel ihr über eine Schulter, während sie weiterarbeitete.

Er hatte die natürlich rötlichen Strähnen in ihrem seidigen Haar geliebt, es oft durch seine Finger gleiten lassen und …

Eine Krankenschwester kam herein und begann, die Vitalwerte zu messen. Dexter fand die Drainagen genau dort, wo Maura gesagt hatte. Er schnappte sich ein Paar Handschuhe aus dem Spender an der Wand. „Wie viele andere Opfer?“

„Fünf oder sechs. Ich bin mir nicht sicher.“ Diesmal sah sie tatsächlich auf. „Mindestens eine weitere Brustwunde. Das Wetter wirkt sich auch auf die Fahrzeiten der Rettungsdienste aus.“

Dieses verfluchte Eis, dieser verfluchte Schnee! Ihm fiel nicht eine gute Sache am Winter ein. Um diese Jahreszeit wäre er lieber irgendwo näher am Äquator. Wo man zu Weihnachten in Flipflops und bunten Hemden herumlief. Vielleicht sollte er für nächstes Jahr eine Reise nach Brasilien auf seine Agenda setzen. Er hatte genug Urlaubszeit angespart, um einen vollen Monat dort verbringen zu können. Oder er verpflichtete sich für die Zeit bei Ärzte ohne Grenzen – in Südamerika oder Afrika.

Und dabei Urlaub machen? Nicht sehr wahrscheinlich. Aber er könnte etwas Gutes für jemand anders als sich selbst tun, während er gleichzeitig die eisigen Wintermonate und die damit verbundenen Erinnerungen mied.

„Blutdruck niedrig. Sauerstoffsättigung im Blut knapp über 80.“

Er tupfte den Bereich zwischen der vierten und fünften Rippe ab und betäubte die Stelle mit einem Lokalanästhetikum, obwohl ihr Patient bewusstlos war. Maura half ihm, das Kopfende des Bettes anzuheben, und bereitete eine großlumige Kanüle vor. „Bereit?“

„Nur zu“, sagte er.

Sie führte die Nadel vorsichtig in den Pleuraraum ein und wurde fast sofort mit einem gleichmäßigen Zischen belohnt, als die in der Brusthöhle eingeschlossene Luft entwich.

„Gute Arbeit.“

Sie blickte auf, mit dunklen Augen. Ein Hauch von Lächeln umspielte ihre Lippen. „Ich habe das schon ein, zwei Mal gemacht.“

„Ich weiß. Ich habe dich nur noch nie in Aktion gesehen.“

Jedenfalls nicht in dieser Art von Aktion. Und im Moment sollte er an eine andere nicht denken.

„Nein. Das hast du nicht.“ Ihr Lächeln verblasste. Oder vielleicht war es von Anfang an nicht da gewesen. Er war bekannt dafür, nur das zu sehen, was er sehen wollte. Dazu gehörte auch die Tatsache, dass sie mehr von ihrer Beziehung gewollt hatte, und das zu einer Zeit, in der er außer dem Schmerz nichts gefühlt...



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