E-Book, Deutsch, Band 2, 608 Seiten
Reihe: Playing for Keeps
Mack Play With Me (Playing for Keeps 2)
25001. Auflage 2025
ISBN: 978-3-646-93943-9
Verlag: Carlsen Verlag GmbH
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Heiße Hockey-Romance
E-Book, Deutsch, Band 2, 608 Seiten
Reihe: Playing for Keeps
ISBN: 978-3-646-93943-9
Verlag: Carlsen Verlag GmbH
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Becka Mack lebt in Ontario, Kanada, arbeitet als Kindergärtnerin und ist Mutter eines süßen kleinen Jungen. Sie war schon immer eine begeisterte Leserin, die davon träumte, Autorin zu werden, fing jedoch erst nach dem Verlust ihres Bruders an, Bücher zu schreiben.
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EINS
WEGTRETEN, SOLDAT
GARRETT
»Scheiße, ich hab’s dir doch gesagt!«
Mit ausgestreckter Hand mache ich die internationale Geste für Her mit dem Geld.
Adam Lockwood, einer meiner besten Kumpels und Teamkollegen, lässt mit einem Ächzen den Kopf in den Nacken sinken, als könnte er es einfach nicht fassen.
Ich kann es einfach nicht fassen.
Nur damit wir uns nicht falsch verstehen: Das Unglaubliche daran ist, dass Adam an den Bräutigam geglaubt hat.
Er steht auf, um seine Brieftasche aus der hinteren Hosentasche zu ziehen, dann lässt er sich wieder auf seinen Stuhl fallen und blättert grummelnd ein Bündel Scheine durch. Er klatscht mir einen Hunderter in die ausgestreckte Hand und einen weiteren in Emmetts.
Adam hebt den finsteren Blick zu Carter, unserem Teamcaptain, dem Bräutigam und dem Mann, der gerade vor den versammelten zweihundert Gästen um Worte ringt.
Gerade hat er seine frisch angetraute Braut als schwanger geoutet.
»Ich hab an dich geglaubt, Carter«, murrt Adam. Als Cara und Jennie nach ihrem Teil des Gewinns grabschen, hält er schützend die Arme über den Kopf. »Ach, kommt schon!«
Adam ist ein guter Typ. Der beste, den ich kenne, um ehrlich zu sein. Er hat unendliches Vertrauen in alles und jeden. Ab und zu ist sein Vertrauen einfach … ein klein wenig naiv. Jetzt gerade zum Beispiel.
Denn Carter Beckett ist in zwei Dingen gut: Eishockey spielen und seiner frisch angetrauten Frau Olivia zeigen, wie sehr er sie liebt. Worin er echt schlecht ist? Geheimnisse wahren.
»Olivia bekommt auch Geld von mir«, murmelt Adam vor sich hin. »Sogar sie hat gewettet, dass Carter es versaut. Bin ich der Einzige, der an ihn geglaubt hat?«
Am Tisch ist ein kollektives Ja zu hören, und Adam reibt sich mit beiden Händen das Gesicht, doch als Holly, Carters und Jennies Mom, ebenfalls auffordernd die Hand über seine Schulter streckt, habe ich das Gefühl, er wird gleich anfangen zu weinen.
»Ich habe innerhalb von zwei Minuten sechshundert Dollar verloren, weil dieser Typ nicht mal einen beschissenen Abend lang die Klappe halten kann.«
Holly steckt ihren Gewinn weg. »Ich liebe meinen Sohn, aber Carter mag die Aufmerksamkeit und muss immer sagen, was er denkt. Das hat er von seinem Vater. Ich würde Olivia keinen Vorwurf machen, wenn sie ihn heute Nacht auf der Couch schlafen lässt.«
Wie aufs Stichwort stürmt die winzige Braut an uns vorbei, Carter direkt auf ihren Fersen.
»Das hier kannst du heute Nacht vergessen«, faucht Olivia und bleibt kurz stehen, um mit der Hand eine Kreisbewegung um ihre untere Hälfte zu machen. »Komplett.«
Carter bleibt vor Entsetzen der Mund offen stehen, dann jagt er ihr nach. »Ollie! Das war ein Versehen! Das kannst du doch nicht machen!«
»Ich wusste, das wird die spaßigste Hochzeit, auf der ich je war.« Ich steche mit der Gabel in den Schokokuchen, den Adam noch nicht aufgegessen hat, und schiebe mir ein großes Stück in den Mund. In der karamelligen Füllung sind zerbröselte Oreos. Er ist unglaublich gut. »Ca-ta un’ O-ie ollten ne eigenge Pfernschehschendung kriegen.«
»Weißt du, was helfen könnte?« Jennie zieht die perfekt geformten Augenbrauen in die Höhe und wirft einen spitzen Blick auf meinen Mund. »Schlucken vorm Reden.«
Ich höre auf zu kauen, und als sich unsere Blicke kreuzen, brennen meine Ohren. Jennie ist auf jeden Fall eine Beckett. Eine offenherzige Klugscheißerin wie ihr großer Bruder, mit den gleichen Grübchen und dem gleichen nervigen Grinsen. Aber während Carter tiefgrüne Augen hat, sind ihre von einem weichen, kühlen Blau mit einem ganz leichten Hauch von Violett.
Hübsch.
Oder so.
Ich schlucke, lege die Gabel hin und räuspere mich, denn der Alkohol bringt mich dazu, etwas zu antworten, was ich mich normalerweise nicht zu sagen trauen würde: »Wenn du was von mir willst, musst du nur fragen, Baby Beckett.«
»Ich bin kein Baby«, schießt sie zurück und verschränkt die Arme vor der Brust. Das drückt ihre perfekten Brüste zusammen und verstärkt noch den Fick-mich-Vibe, den sie in ihrem schimmernden dunkelroten Kleid ausstrahlt.
Ich unterdrücke den Gedanken genauso schnell, wie er aufgetaucht ist. Manchmal mache ich mir Sorgen, dass Carter, wenn es um seine Schwester geht, ein übermenschliches Gehör besitzt, und … na ja, meine Gedanken hören kann oder so. Ich habe ihn oft genug auf dem Eis kämpfen sehen, um zu wissen, dass ich keine Lust habe, ihn wütend zu machen. Ich mag mein Gesicht, wie es ist, ich finde nicht, dass man es neu arrangieren muss.
Als ich noch mal mit meiner Gabel näher komme, zieht Adam mir den Teller weg. »Mein Kuchen.« Er ignoriert mein Schmollen und bietet ihn Jennie an. »Möchtest du?«
Ich schnappe mit offenem Mund nach Luft.
»Garrett, Schätzchen.« Holly drückt meine Schultern. »Wo ist dein Date?«
Mir steigt die Hitze ins Gesicht. »Ich hab keins mitgebracht«, murmle ich. Ich hatte ein paar Optionen, aber ich will nicht, dass irgendwer auf falsche Gedanken kommt. Ich finde, Hochzeiten sind was Besonderes.
»Warum nicht? Du bist so ein gut aussehender Mann, Schätzchen.«
Ich kratze mich am Kopf und senke den Blick auf meinen leeren Teller. »Danke, Mrs Beckett.« Als Jennie prustet, schaue ich sie mit zusammengekniffenen Augen an. »Wo ist denn dein Date, Baby Beckett?«
»Ich date niemanden und hab’s auch nicht vor.«
Holly lässt sich seufzend auf den Stuhl neben mir fallen. »Ehrlich, Jennie, ich habe gerade das Problem gelöst, das ich liebevoll mein Sohn nenne. Werd du bitte nicht auch noch so.« Sie dreht sich mit leuchtenden Augen zu mir um. »Hey, wenn du niemanden datest und sie niemanden –«
Cara und Emmett brechen gleichzeitig brüllend vor Lachen über dem Tisch zusammen.
»Nein«, keucht Cara und wischt sich die Tränen ab, die ihr über die Wangen rinnen. »Ach du Scheiße. Könnt ihr euch das vorstellen? Holly, wir mögen Garrett. Wir wollen nicht, dass er stirbt. Carter würde ihn umbringen.«
»Was ist mit dir, Adam?« Holly lächelt ihn an. »Du bist so lieb. Carter kann dich unmöglich umbringen wollen.«
Jennie wirft die Arme hoch. »Mom! Kannst du bitte aufhören, mich verkuppeln zu wollen? Und ich will bestimmt keinen von diesen Losern daten.« Sie tätschelt Adam die Hand. »Tut mir leid, Adam. Du bist kein Loser.« In ihrem Mundwinkel zuckt es, als sie zu mir herüberschaut und ihr Blick an meinem Schlüsselbein hängen bleibt. Ich habe die Krawatte gelockert und die obersten Knöpfe geöffnet. Ihr Blick findet meinen, und in ihren Augen liegt ein spielerisches – boshaftes – Glitzern.
Ich möchte finster schauen, stattdessen sehe ich Jennie lange an: den rosigen Schimmer auf ihren hohen Wangenknochen, die kastanienbraunen Haare, die in Locken über ihre schmalen Schultern drapiert sind. Sie ist so heiß, dass sie unmöglich echt sein kann. Wenn sie in der Nähe ist, kann ich anscheinend nichts anderes denken, als wie es wohl wäre, in einer Abstellkammer mit ihr allein zu sein oder sie über einen Tisch zu beugen und …
Aufstöhnend kippe ich nach vorn, umklammere mir unterm Tisch das schmerzende Knie und starre Adam finster an. »Was soll der Scheiß? Wofür war das?«
Seine Stimme klingt leise und bedrohlich. »Du weißt genau, wofür das war. Willst du vielleicht noch ein Scheißfoto machen? Dann hättest du länger was davon.«
Ach, fuck. Wozu hat man Augen, wenn man sie nicht benutzen darf, um eine verdammt heiße Frau zu würdigen? Das wüsste ich schon mal gern.
Aber Adam hat natürlich recht. (Hat er immer.) Ich habe ganz sicher nicht vor, mit der kleinen Schwester eines meiner besten Kumpels rumzumachen, also behalte ich meine Blicke den restlichen Abend für mich.
Okay, tue ich nicht, aber ich gebe mir echt Mühe. Ich schwör’s.
Irgendwie lande ich an der Bar und schaue Jennie zu, wie sie auf der Tanzfläche ihr Ding macht. Wie ein Wasserfall fließen ihre Haare in dichten Wellen über ihren Rücken, und ich folge der Linie ihres rückenfreien Kleides hinunter zu dem herrlich runden Hintern, der sich zur Musik bewegt. Sie hat eine wahnsinnig schmale Taille und breite Hüften, um die ich am liebsten die Finger legen und –
»Frag sie einfach, ob sie tanzen will.«
»Was?« Ich schaue Emmett an, dann wieder Jennie, und wiederhole: »Was?«
»Sieht aus, als wolltest du mit ihr tanzen.«
»Was? Nein.« Schreie ich?
»Warum schreist du so?«
»Ich schreie nicht.« Ich schreie.
Emmett zieht eine Augenbraue hoch, trinkt sein Bier aus und schiebt mich auf die Mädels auf der Tanzfläche zu. Seine Frau verschwendet keine Zeit, zerrt mich zu sich heran und benutzt mich, um sich zu drehen.
»Na komm, Gare-Bear.« Cara zieht eine Schnute, während Emmett die Arme um sie legt und sie an seine Brust zieht. »Beweg deinen Arsch, Baby.«
»Ich weiß nicht … ich kann nicht …«
»Mein Gott.« Jennie schaut mich verächtlich an, während sie die Hüften zur Musik bewegt. »Du hast kein Rhythmusgefühl, was, Andersen?«
Als ich wortlos blinzle, verdreht sie die Augen, verschränkt die Finger mit meinen und zieht mich an sich. Unsere Körper kollidieren mit einem Uff, das mich irgendwie von innen aufheizt, und als sie sich...