Buch, Deutsch, 132 Seiten, Format (B × H): 130 mm x 210 mm, Gewicht: 280 g
Antikommunistischer Krawall beim Bahnhof Zürich-Enge 1957
Buch, Deutsch, 132 Seiten, Format (B × H): 130 mm x 210 mm, Gewicht: 280 g
            ISBN: 978-3-85791-861-2 
            Verlag: Limmat
        
Am 11. August 1957 stand an der Leuchtwand am Bahnhofplatz in Zürich zu lesen: «Die Schweizer Moskauwallfahrer kommen heute Abend um 22.25 in Zürich-Enge an. Wie wird sie  die  Zürcher  Bevölkerung  empfangen?»  Gemeint  war eine Gruppe von Schweizerinnen und Schweizern, die von den Weltfestspielen der Jugend und Studenten aus Moskau zurückkehrten. Gegen sie wurde schon im Vorfeld gehetzt, auch in den Medien. Und so erwarteten sie am Bahnhof Enge Hunderte von Demonstranten, um den «Landesverrätern» eine Lektion zu erteilen. Die Situation eskalierte, die Rückkehrer wurden angegriffen, verprügelt und mit Waffen bedroht.
Rafael Lutz hat dieses Ereignis – das in  der  Schweizer  Geschichtsschreibung  bisher  höchstens eine Fussnote wert war – systematisch aufgearbeitet. Es steht sinnbildlich für den damals in der Schweiz herrschenden Antikommunismus, der Ausbruch der Gewalt zeugt von der stetig wachsenden Angst vor der totalitären Sowjetunion hinter dem Eisernen Vorhang und deren fünften Kolonnen im eigenen Land. Der Vorfall illustriert aber auch, wie der Kampf gegen dieses vermeintlich Böse immer mehr auf Kosten der Freiheit der eigenen Bevölkerung geführt wurde.




