Luminati / Müller / Rudolph | Spielräume und Grenzen der Interpretation | Buch | 978-3-7965-2673-2 | sack.de

Buch, Deutsch, Band Bd. 1, 231 Seiten, Format (B × H): 165 mm x 225 mm, Gewicht: 568 g

Reihe: TeNOR · Text und Normativität

Luminati / Müller / Rudolph

Spielräume und Grenzen der Interpretation

Philosophie, Theologie und Rechtswissenschaft im Gespräch

Buch, Deutsch, Band Bd. 1, 231 Seiten, Format (B × H): 165 mm x 225 mm, Gewicht: 568 g

Reihe: TeNOR · Text und Normativität

ISBN: 978-3-7965-2673-2
Verlag: Schwabe Basel


Der Buchstabe tötet, der Geist tötet auch. (Carlo Ginzburg)

Kulturen definieren sich über Texte, und sie definieren sich über Normen. In der Verschränkung beider Elemente – Text und Normativität – zeigen sich kulturformative Prozesse, die strukturell und historisch analysiert werden können: als Textualisierung von Normen, als Normativierung von Texten und als regulativer, normierter Umgang mit Texten. Dieser Umgang wird als Interpretation bezeichnet: Etwas Unbekanntes wird mit einem Bekannten verdolmetscht und ermöglicht es auf diese Weise, Texte zu verstehen. Jedes Textverständnis ist mithin interpretatorisch, jede Interpretation aber auch – pointiert gesagt – häretisch. Denn der Sinn des Texts bestimmt sich immer nach den Regeln, die seine Auslegung lenken. Transdisziplinäre Vergleiche von Interpretationsregeln und die Auseinandersetzung mit Fragen der Auslegung über akademische Fachgrenzen hinweg standen im Mittelpunkt einer Tagung, die 2009 an der Universität Luzern stattfand und deren Beiträge im vorliegenden Tagungsband versammelt sind.
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Zielgruppe


"Der Buchstabe tötet, der Geist tötet auch." Carlo Ginzburg Kulturen definieren sich über Texte, und sie definieren sich über Normen. In der Verschränkung beider Elemente – Text und Normativität – zeigen sich kulturformative Prozesse, die strukturell und historisch analysiert werden können: als Textualisierung von Normen, als Normativierung von Texten und als regulativer, normierter Umgang mit Texten. Dieser Umgang wird als Interpretation bezeichnet: Etwas Unbekanntes wird mit einem Bekannten verdolmetscht und ermöglicht es auf diese Weise, Texte zu verstehen. Jedes Textverständnis ist mithin interpretatorisch, jede Interpretation aber auch – pointiert gesagt – häretisch. Denn der Sinn des Texts bestimmt sich immer nach den Regeln, die seine Auslegung lenken. Transdisziplinäre Vergleiche von Interpretationsregeln und die Auseinandersetzung mit Fragen der Auslegung über akademische Fachgrenzen hinweg standen im Mittelpunkt einer Tagung, die 2009 an der Universität Luzern stattfand und deren Beiträge im vorlieg

Weitere Infos & Material


Jan Assmann: Einleitung: Der Raum der Schrift

Carlo Ginzburg: Der Buchstabe tötet. Einige Implikationen von 2 Kor 3–6

Andreas Mauz: Textgenese und Normativität. Heiligende Schreibszenen in prophetischer und epischer Tradition

Inge Kroppenberg: «Ut interpretatio desideraret prudentium auctoritatem» – Interpretation und Interpretationsverbot(e) in der antiken römischen Jurisprudenz

Carsten Dutt: Absichten und Texte. Intentionalismus und Antiintentionalismus in der literaturwissenschaftlichen Hermeneutik

Franc Wagner: Text im Kontext

Paolo Becchi: «Interpretation» im antiken, mittelalterlichen und modernen Sprachgebrauch. Ein Überblick

Emil Angehrn: Der Text als Norm der Interpretation?

Thomas Steinfeld: Die Enden der Parabel. Über das Wort als Norm und den Satz als unterschätzte Größe der Interpretation

Pierre Bühler: Norma normans – norma normata: zum Umgang mit der Normativität in der Auslegung der Heiligen Schrift

Riccardo Guastini: Kognitivismus und Skeptizismus in der Theorie der juristischen Auslegung

Peter Hofmann: Die Bibel als Erste Theologie, der Kanon als Norm? Zur systematisch-theologischen Bedeutung einer intertextuellen Schriftlektüre


Luminati, Michele
Michele Luminati, geb. 1960, seit 2004 ordentlicher Professor für Rechtsgeschichte, Juristische Zeitgeschichte und Rechtstheorie an der Universität Luzern, geschäftsführender Direktor lucernaiuris – Institut für juristische Grundlagen.

Rudolph, Enno
Enno Rudolph, geb. 1945, seit 2000 ordentlicher Professor für Philosophie an der Universität Luzern. Gastprofessuren u.a. in Berlin, Tübingen, Jena, Florenz, Pisa, Rio de Janeiro, Freiburg (Schweiz).

Müller, Wolfgang W.
Wolfgang W. Müller, geb. 1956, Professor für Dogmatik an der Theologischen Fakultät der Universität Luzern und Leiter des dortigen Ökumenischen Instituts. Seit 2010 ist er Präsident der Schweizerischen Theologischen Gesellschaft.

Linder, Nikolaus
Nikolaus Linder, geb. 1968, seit 2008 wissenschaftlicher Mitarbeiter im interfakultären Forschungsschwerpunkt TeNor – Text und Normativität der Universität Luzern.

Michele Luminati, geb. 1960, seit 2004 ordentlicher Professor für Rechtsgeschichte, Juristische Zeitgeschichte und Rechtstheorie an der Universität Luzern, geschäftsführender Direktor lucernaiuris – Institut für juristische Grundlagen.

Wolfgang W. Müller, geb. 1956, Professor für Dogmatik an der Theologischen Fakultät der Universität Luzern und Leiter des dortigen Ökumenischen Instituts. Seit 2010 ist er Präsident der Schweizerischen Theologischen Gesellschaft.

Enno Rudolph, geb. 1945, seit 2000 ordentlicher Professor für Philosophie an der Universität Luzern. Gastprofessuren u.a. in Berlin, Tübingen, Jena, Florenz, Pisa, Rio de Janeiro, Freiburg (Schweiz).

Nikolaus Linder, geb. 1968, seit 2008 wissenschaftlicher Mitarbeiter im interfakultären Forschungsschwerpunkt TeNor – Text und Normativität der Universität Luzern.


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