Luhn | Lillys magische Schuhe, Band 3 - Die zauberhaften Flügel | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, Band 3, 256 Seiten

Reihe: Lillys magische Schuhe

Luhn Lillys magische Schuhe, Band 3 - Die zauberhaften Flügel


1. Auflage 2021
ISBN: 978-3-473-47189-8
Verlag: Ravensburger Verlag GmbH
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, Band 3, 256 Seiten

Reihe: Lillys magische Schuhe

ISBN: 978-3-473-47189-8
Verlag: Ravensburger Verlag GmbH
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Diese magischen Schuhe schenken dir Mut, Selbstvertrauen und Stärke. Wenn du Lillys Hilfe brauchst, wirst du ihre geheime Schuhwerkstatt finden ... Sofia liebt das Klettern - nicht einmal ihre ängstlichen Eltern können sie davon abhalten. Warum also ausgerechnet Sofia ihre Hilfe braucht, ist der magischen Schuhmacherin Lilly zunächst ein Rätsel. Doch plötzlich verliert Sofia ihr ganzes Geschick. Ob das mit dem Staub zu tun hat, den eine merkwürdige Dame mit Frettchen durch die Stadt wirbelt? Jetzt helfen wirklich nur noch magische Schuhe ... Entdecke alle Abenteuer in der magischen Schuhwerkstatt: Band 1: Die geheime Werkstatt Band 2: Die verbotenen Stiefel Band 3: Die zauberhaften Flügel Band 4: Der tanzende Drache Band 5: Der funkelnde Berg Band 6: Die verschwundene Schildkröte Band 7: Das kostbare Pferd Band 8: Die glitzernde Insel Adventskalender: Das Meer der Wünsche

Usch Luhn ist in einem kleinen österreichischen Dorf geboren und zur Schule gegangen. Schon damals erfand sie Geschichten, zumeist Schwindelgeschichten, wenn sie mal wieder was ausgefressen hatte. Später zog sie nach Deutschland, studierte in Berlin und arbeitete eine ganze Weile beim Radio und Kinderfernsehen, bis sie begann, selber zu erzählen. Mittlerweile lebt sie als Schriftstellerin abwechselnd in der Hauptstadt und auf einem einsamen Deich an der Nordsee. Sie unterrichtet an einer Filmschule und hat sich fast hundert Kinder- und Jugendbücher ausgedacht, die sie am allerliebsten auf ihren Lesereisen vorliest.
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Sofias Herz machte seit der großen Pause freudige Hopser und zwar immer, wenn sie an den Brief in ihrer Tasche dachte. Er war von Rasmus: eine Einladung zu seinem Geburtstag am übernächsten Wochenende.

Hey, Sofia!

Ich habe Geburtstag!

Ich hoffe, du hast Lust auf einen kleinen Wettkampf im Kletterwald. Pack deine Turnschuhe ein, gute Laune und eine Portion Mut. Dann bist du die Richtige für meine Party.

Ich weiß, du bist schwindelfrei, aber schaffst du auch den Seilparcours?

Wäre cool, wenn du kommst!

Ahoi, Rasmus

Sofia konnte den Text auswendig vor sich hinmurmeln.

War das toll! Sie war noch nie von Rasmus eingeladen worden. Und einen Tag im Kletterwald wünschte sie sich schon ewig! Aber ihre Eltern waren nicht davon zu überzeugen – sie fanden den Park ungeeignet für Kinder.

In der letzten Samstagsausgabe der Tageszeitung war ein langer Bericht mit Fotos über den Park gewesen. Sogar Erstklässler durften dort klettern, natürlich mit Erwachsenen zusammen. Sofia hatte die Seite aufgehoben und über ihren Schreibtisch gehängt. Sie verstand die Sorgen ihrer Eltern nicht wirklich. Denn Sofia kletterte für ihr Leben gerne und zwar richtig gut.

Im Sportunterricht war nur Rasmus besser. Aber das war kein Wunder. Sein Vater war Kapitän auf einem großen Schiff und tuckerte die meiste Zeit des Jahres um die ganze Welt. Rasmus brüstete sich gerne damit, dass er schon als Kindergartenkind auf den höchsten Mast gestiegen war und von hoch oben ein Piratenschiff entdeckt hatte.

Das glaubte ihm Sofia zwar nicht, aber Rasmus konnte wirklich genial klettern. Letzte Woche hatte er den Volleyball, den Sofia vom Pausenhof in den Garten der pingeligen Frau Herzog geschlagen hatte, zurückgeholt. Mühelos wie Spiderman war er über die hohe Mauer geklettert.

Anscheinend hatte er bemerkt, dass auch Sofia gerne kletterte. Sonst hätte er sie ja nicht zu einem Wettkampf herausgefordert. Sofia konnte es gar nicht erwarten, ihren Eltern die Einladung zu zeigen. Wenn ein echter Kapitän bei der Feier dabei war, dann konnten sie doch eigentlich nichts dagegen haben. Schließlich musste Rasmus’ Vater ja sonst rund um die Uhr auf eine ganze Schiffsmannschaft aufpassen.

„Rasmus ist voll der Angeber mit seinem Kletterquatsch. Geh da bloß nicht hin. Das ist viel zu gefährlich!“, sagte Sofias beste Freundin Leonie, als sie nach der Schule zum Hort gingen. „Er hat sonst gar kein Mädchen eingeladen, nicht mal seine Cousine Emilie. Glaub mir, das wird total langweilig! Die spielen sicher nur so Jungszeug.“

Sofia schüttelte heftig den Kopf. „Quatsch! Beim Klettern geht’s nicht darum, ob du ein Mädchen oder ein Junge bist. Da kommt es auf Wendigkeit und Geschick an. Ich hab riesige Lust dazu! Ich will schon sooo lange in den Kletterwald. Und Rasmus ist kein Angeber. Du bist nur neidisch. Findest du Rasmus etwa süß?“ Sie kicherte.

„Unsinn, du spinnst doch!“, sagte Leonie und bekam ganz rote Wangen. „Ich wette, deine Eltern erlauben es dir sowieso nicht.“

Jetzt wurde Sofia sauer. „Natürlich sagen sie ja! Ist doch sein Geburtstag!“

„Echt cooler Geburtstag“, lästerte Leonie. „Im Kletterzoo …“

„Ich sag es ja, du bist neidisch“, wiederholte Sofia. „Weiß du was? Ich hab heute keine Lust auf Hort. Ich gehe lieber klettern üben. Das ist jetzt wichtiger. Falls Sabine nach mir fragt, sag ihr, dass ich mit Mama was erledigen muss. Tschüss!“ Sie ließ Leonie stehen und rannte einfach davon.

„Sofia, jetzt sei doch nicht gleich eingeschnappt“, rief ihr Leonie hinterher. „Und was ist mit dem Mittagessen? Krieg ich deinen Nachtisch? Sonst schwindle ich nicht für dich …“

Sofia drehte sich noch mal um. „Kannst du haben!“

Leonie war ihre beste Freundin und das schon seit dem Kindergarten. Aber in der letzten Zeit stritten sie sich ziemlich häufig. Der Mädchenkram, mit dem sich Leonie beschäftigte, interessierte Sofia null. Umgekehrt hatte Leonie keine Lust, mit Sofia die Übungswand im Park zu erklimmen. Viel lieber guckte sie sich Schminkvideos auf ihrem Handy an.

Sofia hatte zwar auch ein Handy, aber das lag meistens in ihrem Schreibtisch. Beim Klettern hatte sie sowieso keine Zeit zu telefonieren.

Der Weg in den Park führte sie an der alten Feuerwache vorbei. Sofia hatte vor einiger Zeit entdeckt, dass das Tor nur mit einem Riegel verschlossen war, und sich hineingeschlichen. Begeistert hatte sie herausgefunden, dass man in der leer stehenden Halle prima klettern konnte.

Es gab dort immer noch die langen Stangen, an denen die Feuerwehrmänner hinuntergerutscht waren, bevor sie zu einem Einsatz gefahren waren. Die Stangen waren aber nicht das Einzige, an dem man emporklimmen konnte. An den Wänden waren eine Sprossenwand wie in einer Turnhalle und unterschiedlich lange Leitern angeschraubt. Von der hohen Decke baumelten dicke Seile. Die Seile hatten in Abständen große Knoten, sodass man Zwischenstation machen und verschnaufen konnte. Feuerwehrleute mussten ja fit für ihre Einsätze sein und deshalb klettern üben.

Obwohl Sofia sicher war, dass es nicht erlaubt war, schlich sie sich immer wieder in die alte Feuerwache und trainierte unbeobachtet.

Heute war so ein Tag. Sofia überhörte das hungrige Grummeln ihres Bauches und lief noch ein wenig schneller.

Vor der Feuerwache stand ein großer Kastanienbaum. Im Herbst hatte sie hier die dicksten Kastanien für den Werkunterricht aufgesammelt. Derzeit war er von Blütenkerzen übersät, aus denen hoffentlich ganz viele Kastanien entstanden. Erstaunt stellte Sofia fest, dass sich eine große Anzahl Leute um den Baum versammelt hatte. Sie starrten nach oben in die Krone und diskutierten aufgeregt miteinander.

Sofia blieb stehen und guckte mit. „Was ist denn los?“, fragte sie neugierig.

„Meine arme Mimi traut sich nicht mehr runter“, jammerte eine Frau in gelbem Mantel. Sie klapperte mit einer Dose Katzenfutter. „Mimi“, flötete sie, „Mimi, komm zu Frauchen, lecker Fressi!“

Sofia entdeckte hoch oben in der Baumkrone eine Katze, die sich offensichtlich verstiegen hatte. Mimi stieß einen jämmerlichen Laut aus. Nach Hunger hörte sich das nicht an, eher nach Angst.

„Die schafft es nie alleine runter!“, sagte ein Mann mit schwarzem Schnurrbart. „Außer sie springt – und dann bricht sie sich alle Knochen.“ Ein entsetztes Murmeln ging durch die Menge. „Ich rufe die Feuerwehr!“ Er zog ein Handy hervor.

„So ein Einsatz kostet aber sehr viel Geld“, gab die Bäckersfrau zu bedenken, die von der anderen Straßenseite herbeigerannt war. „Besser, die Besitzerin entscheidet.“

Die Frau im gelben Mantel zuckte mit den Schultern. „Was soll ich machen?“ Sie schluchzte leise auf. „So eine lange Leiter hat nur die Feuerwehr.“

Sofia fasste einen Entschluss. „Ich klettere rauf!“ Sie stellte ihre Schultasche ab und spuckte in die Hände. Bevor sie jemand daran hindern konnte, hatte sie sich auf den untersten Ast geschwungen und schlängelte sich geschickt durch das dichte Laub nach oben.

„Kind, pass bloß auf!“, rief die Katzenmutter mit vor Aufregung ganz hoher Stimme.

„Verrückt! Die Kleine ist total verrückt!“, rief der Schnurrbart-Mann und tippte aufgeregt auf seinem Handy herum.

Je höher Sofia stieg, umso besser konnte sie die Katze erkennen. Sie war winzig und hatte ein flauschiges graues Fell. Ihre Augen leuchteten in einem außergewöhnlichen Hellblau.

„Hallo, Mimi“, flüsterte Sofia.

Die Katze antwortete mit einem genervten Miau, als wollte sie sich darüber beschweren, dass Sofia sich so lange Zeit gelassen hatte.

„Regel Nummer 1“, sagte Sofia gespielt streng. „Klettere nie höher, als du es dir zutraust. Jetzt guckst du nämlich dumm aus der Wäsche. Stell dir vor, so was würde mir im Kletterwald passieren! Dann hätte Rasmus echt was zu lachen.“ Sie streckte die Hand nach Mimi aus und packte sie am Fell. Die Katze ließ es geschehen, ohne sich zu sträuben. „So, meine Süße. Ich setze dich jetzt auf meine Schulter und du krallst dich an meiner Jacke fest. Ich brauche nämlich beide Hände zum Runterklettern.“

Anscheinend kapierte Mimi sofort, was Sofia mit ihr vorhatte. Denn sie kauerte sich auf Sofias linke Schulter und schlug ihre Krallen durch den Stoff bis auf ihre Haut.

„Aua“, schimpfte Sofia. „Das tut weh!“ Sie atmete tief durch und begann den Abstieg. „Regel Nummer 2: nie nach unten gucken“, belehrte sie die Katze auf ihrer Schulter. „Und Regel Nummer 3 hast du selbst schon bemerkt: Wieder runterklettern ist mindestens doppelt so schwer wie raufzukommen. Deshalb nicht Regel Nummer 2 vergessen und sich langsam und vorsichtig nach unten tasten.“ Und genau das machte Sofia.

Erst als sie auf dem vorletzten Ast stand, begannen die Zuschauer zaghaft zu klatschen. Vereinzelt hörte Sofia sogar Bravorufe.

„Nicht zu laut!“, warnte die Katzenmutter. „Sonst erschreckt sich Mimi.“

Unsinn!, dachte Sofia. Mimi fühlt sich gerade ziemlich wohl auf meiner Schulter. Sie stieg auf den letzten Ast und schwang sich auf den sicheren Boden. Keine Sekunde zu früh nahm die Frau im gelben Mantel Mimi überglücklich in Empfang, denn ein Feuerwehrauto mit ohrenbetäubend lautem Martinshorn brauste über die Kreuzung und bremste vor dem Kastanienbaum....


Luhn, Usch
Usch Luhn ist in einem kleinen österreichischen Dorf geboren und zur Schule gegangen. Schon damals erfand sie Geschichten, zumeist Schwindelgeschichten, wenn sie mal wieder was ausgefressen hatte. Später zog sie nach Deutschland, studierte in Berlin und arbeitete eine ganze Weile beim Radio und Kinderfernsehen, bis sie begann, selber zu erzählen. Mittlerweile lebt sie als Schriftstellerin abwechselnd in der Hauptstadt und auf einem einsamen Deich an der Nordsee. Sie unterrichtet an einer Filmschule und hat sich fast hundert Kinder- und Jugendbücher ausgedacht, die sie am allerliebsten auf ihren Lesereisen vorliest.

Usch Luhn ist in einem kleinen österreichischen Dorf geboren und zur Schule gegangen. Schon damals erfand sie Geschichten, zumeist Schwindelgeschichten, wenn sie mal wieder was ausgefressen hatte. Später zog sie nach Deutschland, studierte in Berlin und arbeitete eine ganze Weile beim Radio und Kinderfernsehen, bis sie begann, selber zu erzählen. Mittlerweile lebt sie als Schriftstellerin abwechselnd in der Hauptstadt und auf einem einsamen Deich an der Nordsee. Sie unterrichtet an einer Filmschule und hat sich fast hundert Kinder- und Jugendbücher ausgedacht, die sie am allerliebsten auf ihren Lesereisen vorliest.



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