E-Book, Deutsch, 371 Seiten, eBook
E-Book, Deutsch, 371 Seiten, eBook
Reihe: Forschungs-/Entwicklungs-/Innovations-Management
ISBN: 978-3-8350-9141-2
Verlag: Deutscher Universitätsverlag
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark
Dr. Norbert Lühring promovierte bei Prof. Dr. Cornelius Herstatt des Instituts für Technologie- und Innovationsmanagement der Technischen Universität Hamburg-Harburg. Er ist Partner bei Lischke Consulting in Hamburg und München.
Zielgruppe
Research
Weitere Infos & Material
1;Vorwort;8
2;Inhaltsverzeichnis;10
3;Abbildungsverzeichnis;18
4;Tabellenverzeichnis;22
5;Abkürzungsverzeichnis;24
6;1. Einleitung;26
6.1;1.1 Problemsteliung;26
6.2;1.2 Zielsetzung der Arbeit;29
6.3;1.3 Vorgehensweise;29
7;2. Koordination - Begriffliche Bestimmung für die vorliegende Untersuchung;33
7.1;2.1 Zentrale Forschungsansatze;34
7.2;2.2 Paradigmatischer Betrachtungsansatz der vorliegenden Untersuchung;41
7.3;2.3 Definitorische Abgrenzung der Koordination von Innovationsprojekten;42
8;3. Zur Gestaltung innovationsfördernder Organisationsstrukturen;49
8.1;3.1 Ursprünge der Diskussion zur Realisierung innovationsfördernder Organisationsstrukturen;49
8.2;3.2 Die Differenzierung von Primär- und Sekundärorganisation zur Realisierung von Innovationen;62
8.3;3.3 Organisatorische Schnittstellen von Innovationsprojekten;68
8.4;3.4 Zwischenfazit und Herausforderungen fiü die Betrachtung organisatorischer Schnittstellen von Innovationsprojekten;72
9;4. Koordination von Innovationsprojekten - Bedarf, Dimensionen und Instrumente;75
9.1;4.1 Inhalts- und Aufgabendimension: Koordination und Funktionsbereich;76
9.2;4.2 Ursachendimension: Barrieren der Koordination;80
9.3;4.3 Kontextdimension: Moderierende Faktoren der Koordination;87
9.4;4.4.1 Phaseneinteilung zur Beschreibung von Innovationsprozessen;97
9.5;4.5 Instrumentelle Dimension: Koordinationsinstrumente;108
9.6;4.6 Defizite der bisherigen Forschung;121
10;5. Konzeptionelle Modellbildung für den weiteren Gang der Untersuchung;124
10.1;5.1 Forschungsfragen;124
10.2;5.2 Konzeptionelle Grundlagen des Koordinationsmodells innovativer Projekte;126
10.3;5.3 Moderierende Faktoren;127
10.4;5.4 Koordinationsinstrumente des Schnittstellenmanagements;130
10.5;5.5 Funktionen der Koordination;133
10.6;5.6 Projekterfolg;138
10.7;5.7 Zusammenfassung zur konzeptionellen Modellentwicklung;140
11;6. Grundlagen der empirischen Untersuchung;141
11.1;6.1 Methodische Grundlagen und Forschungsansatz;141
11.2;6.2 Forschungsstrategie und - methodik;144
11.3;6.3 Forschungsdesign;147
12;7. Fallstudien und Ergebnisse der empirischen Untersuchung;176
12.1;7.1 Rahmenbedingungen der Fallstudien;176
12.2;7.2 Moderierende Faktoren der Einzelfallstudien;195
12.3;7.3 Eingesetzte Koordinationsinstrumente in den Einzelfallstudien;222
12.4;7.4 Erfüllung der Funktionen der Koordination in den Projekten;284
12.5;7.5 Erfolg der Projekte in den Einzelfallstudien;323
12.6;7.6 Zusammenfassung der empirischen Befunde;338
13;8. Schlussbetrachtung;359
13.1;8.1 Generierung von Hypothesen;359
13.2;8.2 Implikationen für das Management;364
13.3;8.3 Restriktionen der Untersuchung und Implikationen für die Forschung;367
14;Quellenverzeichnis;370
14.1;Literatur;370
14.2;Für die Falistudienerstellung genutzte Quellen;386
15;Anhang I: Interviewleitfaden;390
16;Anhang II : Kommunigramm (Beispiei zur Fallstudie „EURUS Geldwechsler'");395
Koordination — Begriffliche Bestimmung für die vorliegende Untersuchung.- Zur Gestaltung innovationsfördernder Organisationsstrukturen.- Koordination von Innovationsprojekten — Bedarf, Dimensionen und Instrumente.- Konzeptionelle Modellbildung für den weiteren Gang der Untersuchung.- Grundlagen der empirischen Untersuchung.- Fallstudien und Ergebnisse der empirischen Untersuchung.- Schlussbetrachtung.
2. Koordination - Begriffliche Bestimmung für die vorliegende Untersuchung (S. 8)
Überall dort, wo voneinander abhängige Elemente oder Subsysteme durch Spezialisierung abgegrenzt wurden und deren dysfunktionale Wirkung eingegrenzt und auf das übergeordnete Ziel eines Gesamtsystems ausgerichtet werden muss, ist Koordination erforderlich.
Mit dieser Definition stellt Koordination das Komplement zur Differenzierung dar und ist neben der Arbeitsteilung das zweite Grundprinzip realer Organisationen. Generell ist der Koordinationsbedarf zwischen Elementen oder Subsystemen dann besonders groß, wenn:
• die Differenzierung eines Gesamtsystems in Elemente oder Subsysteme z.B. durch starke Arbeitsteilung in einer Organisation weit fortgeschritten ist,
• eine große gegenseitige Abhängigkeit zwischen den Elementen oder Subsystemen besteht und damit eine hohe Komplexität und Intensität der Beziehungen vorherrscht,
• große räumliche, sachliche und menschliche Distanzen zu überwinden sind und,
• die zu lösenden Aufgaben variabel, unstrukturiert und umfangreich sind und ein dysfunktionales Verhalten einzelner Elemente des Gesamtsystems deren Zielerreichung nachhaltig gefährden wurde.
Alle vier Aspekte haben für Innovationsprojekte eine hohe Relevanz. Die Bedeutung des einzelnen Punktes hängt von den speziellen Rahmenbedingungen eines Innovationsprojektes ab. Der Querschnittscharakter innovativer Aufgaben führt dazu, dass über den Gesamtverlauf eines Innovationsprojektes verschiedene Funktionsbereiche inhaltliche Beiträge zu leisten haben. Dabei erwächst der erhöhte Koordinationsbedarf aus der Tatsache, dass Funktionsbereiche wie Marketing, Produktion oder FuE in den meisten Unternehmen arbeitsteilig organisiert sind und damit eine räumliche und kulturelle Distanz dieser Bereiche besteht.
Schließlich sind Innovative Aufgaben von Unsicherheit und mangelnder Strukturierbarkeit geprägt, wodurch der Koordinationsbedarf zusätzlich steigt. Es wird deutlich, dass die Analyse der Koordination von Innovationsprojekten unterschiedliche Einzelfragen aufwirft. Zur Präzisierung dieser Fragen und zur Entwicklung des Untersuchungsrahmens für die vorliegende Arbeit werden im Abschnitt 2.1 zunächst die wesentlichen organisationstheoretischen Forschungsansätze dargestellt, aus denen sich die verschiedenen methodischen Positionen zur Untersuchung von Koordinationsproblemen ergeben.
Darauf aufbauend erfolgt im Abschnitt 2.2 die Präzisierung eines paradigmatischen Betrachtungsansatzes für die vorliegende Untersuchung. Die Tatsache, dass der Begriff Koordination für die Betrachtung innovativer Aufgaben in der Literatur unterschiedlich definiert ist, erfordert eine begriffliche Präzisierung für die vorliegende Untersuchung.
2.1 Zentrale Forschungsansätze
Zur Entwicklung des Untersuchungsrahmens für die Analyse der Koordination von Innovationsprojekten werden im Folgenden vier organisationstheoretische Forschungsansätze zugrunde gelegt. Sowohl aus den entscheidungslogischen und verhaltenswissenschaftlichen Ansätzen als auch aus den kontingenztheoretischen und system-theoretischen Ansätzen lassen sich zentrale Fragestellungen für die vorliegende Arbeit ableiten.
2.1.1 Entscheidungslogische Ansätze
Zentrales Anliegen entscheidungslogischer Ansätze ist die Optimierung von Kosten und Nutzen der Arbeitsteilung. Ausgangspunkt hierfür ist die Entwicklung von Prinzipien zur Zerlegung komplexer Probleme in Teilprobleme und deren Verknüpfung. Trotz der begrenzten Kapazität der Entscheidungseinheiten soll dem Gesamtziel der Unternehmung in möglichst hohem Maße Rechnung getragen werden. Die Entscheidungseinheiten werden nur insoweit in die Betrachtung einbezogen, als das sie wegen ihrer begrenzten Kapazität Ausgangspunkt der Überlegungen sind.
Die Notwendigkeit der Koordination zwischen den Organisationseinheiten ergibt sich aus der Festlegung von Entscheidungskompetenzen sowie der Regelung des Informationsaustausches. Jedes Entscheidungsproblem ist nach Frese durch die Feld-, Handlungs- und Zielkomponente bestimmt, die bei der Ausgestaltung der Entscheidungskompetenzen zu ber´ücksichtigen sind.Die Feldkomponente beinhaltet die Zuweisung von Umwelt- und Marktbereichen sowie die Zuteilung von Ressourcen.