Ludlum / Lustbader | Der Bourne Verrat | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 10, 560 Seiten

Reihe: JASON BOURNE

Ludlum / Lustbader Der Bourne Verrat

Roman
1. Auflage 2014
ISBN: 978-3-641-12489-2
Verlag: Heyne
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Roman

E-Book, Deutsch, Band 10, 560 Seiten

Reihe: JASON BOURNE

ISBN: 978-3-641-12489-2
Verlag: Heyne
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Actionreiche Hochspannung - der neue Bourne!
Vor der schwedischen Küste zieht Jason Bourne einen Bewusstlosen aus dem Meer. Als der Mann zu sich kommt, fehlt ihm jede Erinnerung an sein bisheriges Leben - eine unheimliche Parallele zu Bournes eigenem Schicksal. Die Lösung scheint in einem geheimen Mossad-Lager im Libanon zu liegen, in das sich Bourne Wochen zuvor geflüchtet hatte. Was geht dort vor sich? In letzter Minute erkennt Bourne einen zerstörerischen Plan, der nicht nur sein Leben, sondern die Sicherheit der Welt bedrohen könnte.

Als der mysteriöse Unbekannte, dem Jason Bourne kurz zuvor das Leben gerettet hat, das Bewusstsein wiedererlangt, greift er Bourne an und flüchtet. Was verbirgt der Mann? Dass Rebekka, eine mit Bourne befreundete Mossad-Agentin, offenkundig hinter dem Mann her ist, macht das Rätsel nur noch größer. In einem verborgenen Mossad-Lager im Libanon finden sie eine erste Spur. Diese führt sie nach Mexiko, wo Bourne und Rebekka den Flüchtigen schließlich im Haus eines mexikanischen Software-Magnaten aufspüren. Sie machen eine schreckliche Entdeckung: Eine teuflische Technologie, die in den falschen Händen Tod und Verderben bringen würde, steht kurz vor dem Abschluss. Die Spur des Komplotts reicht von Mexiko bis China und zu einem Energiekonzern, der - um den Markt zu beherrschen - buchstäblich über Leichen geht. Bourne ist fest entschlossen, dem Treiben ein Ende zu setzen, und stellt sich den dunklen Mächten entgegen. Koste es, was es wolle.

Eric Van Lustbader ist Autor zahlreicher Bestseller (u.a. 'Der Ninja', 'French Kiss', 'Weißer Engel'), die alle im Heyne Verlag erschienen sind. Er lebt mit seiner Frau Victoria auf Long Island.

Ludlum / Lustbader Der Bourne Verrat jetzt bestellen!

Weitere Infos & Material


Prolog

Sadelöga, Schweden

Sie tauchte aus dem Nebel auf, und er rannte, wie schon seit Stunden, seit Tagen. Es kam ihm vor, als wäre er schon wochenlang allein, auf der Flucht, mit dem quälenden Gedanken im Kopf, dass sie ihn hintergangen hatte. An Schlaf war nicht zu denken, nicht einmal an eine kurze Rast. Er wusste nur eines: Sie war ihm wieder auf den Fersen, nachdem er zum dreizehnten oder vierzehnten Mal geglaubt hatte, sie abgeschüttelt zu haben. Und doch war sie hier und verfolgte ihn wie ein Todesengel, unzerstörbar und unerbittlich.

Es gab nur noch sie beide, nichts mehr außerhalb der weißen Wand aus Schnee und Eis und der kleinen roten Fischerhäuser, die nur das Nötigste enthielten: eine Lebenseinstellung, die er bewunderte.

Der Nebel brannte wie Feuer: ein kaltes Feuer auf der Haut, wie die Berührung ihrer Hände … wann war das gewesen? Vor einigen Tagen? Vor einer Woche? Als sie noch mit ihm geschlafen hatte, als sie ein anderer Mensch gewesen war, seine Geliebte, eine Frau, die schnell herausfand, wie sie ihn zum Zittern bringen konnte vor Lust.

Er rannte und glitt über einen zugefrorenen See, rutschte aus, verlor seine Pistole, sie schlitterte über das Eis. Er wollte sich nach ihr bücken, da hörte er einen Zweig knacken, messerscharf in der kalten Luft.

Er ließ seine Waffe liegen und flüchtete in einen kleinen Kiefernwald. Pulvriger Schnee sprühte ihm ins Gesicht, bedeckte die Augenbrauen und seine Bartstoppeln von der langen Flucht quer über die Kontinente. Er verschwendete keine Sekunde mehr damit, sich nach seiner Verfolgerin umzublicken.

Sie war seiner Spur vom Libanon bis hierher gefolgt. Er war ihr in einer verrauchten Bar in Dahr El Ahmar begegnet, obwohl er sich inzwischen eingestand, dass ihre »Begegnung« wohl kein Zufall war, dass alles, was sie gesagt und getan hatte, einen bestimmten Zweck verfolgt hatte. Er sah das alles so klar vor sich – jetzt, da sich entscheiden musste, ob er entkommen oder sterben würde. Er hatte geglaubt, sie zu täuschen, doch in Wahrheit hatte sie ihn getäuscht – ihn, den erfahrenen, eiskalten Profi. Wie hatte er nur so unachtsam sein können? Die Antwort war klar: Der Todesengel war einfach unwiderstehlich.

Zwischen den Kiefern blieb er stehen und stieß eine dicke Atemwolke aus. Es war bitterkalt, doch in seiner Tarnjacke fühlte er sich, als würde er bei lebendigem Leib verbrennen. Er stützte sich auf einen schwarzen Baumstamm und ließ seine Gedanken zu jenem Hotelzimmer schweifen: der Gestank von Schweiß und Sex, dann dieser Augenblick, in dem sie ihn in die Lippe gebissen und geflüstert hatte: »Ich weiß es. Ich weiß, was du bist.«

Nicht wer, sondern was.

Sie wusste es. Er blickte sich in dem Gewirr der Zweige um, dem Labyrinth der Nadeln, in dem er sich versteckte. Es war unmöglich. Wie konnte sie es wissen? Und dennoch …

Erneut hörte er einen Zweig knacken und drehte sich ganz langsam um, alle Sinne auf die Richtung konzentriert, aus der das Geräusch gekommen war. Wo war sie? Der Tod konnte jeden Moment zuschlagen, doch er wusste, dass es kein schneller Tod sein würde. Es gab zu viele Geheimnisse, die sie ihm entreißen wollte, sonst hätte sie ihn schon in dem Hotelzimmer während des wilden Liebesspiels getötet. Der Gedanke daran erregte ihn immer noch, obwohl er genau wusste, wie nah er dem Tod gewesen war. Sie hatte mit ihm gespielt, vielleicht weil sie ihr Zusammensein genauso genossen hatte wie er. Er lächelte grimmig. Was war er doch für ein Narr! Er redete sich immer noch etwas ein, wo er es doch längst besser wusste. Diese Frau hatte ihn verzaubert! Zitternd ging er in die Hocke und drückte sich mit dem Rücken gegen die raue Kiefernrinde.

Er wollte nicht mehr weglaufen. Hier in dieser vereisten Einöde würde er ihr entgegentreten, auch wenn er noch nicht wusste, wie er das Zusammentreffen überleben sollte. Hinter sich hörte er das Rauschen des Wassers. In Sadelöga war die Ostsee immer nah, überall lag ein Geruch von Salz und Seetang in der Luft.

In seinem Augenwinkel tauchte ein Schatten auf. Da war sie! Hatte sie ihn gesehen? Er wollte sich bewegen, doch seine Beine fühlten sich an wie aus Blei. Er spürte seine Füße nicht mehr. Langsam drehte er den Kopf und sah sie zwischen den Bäumen näher kommen.

Sie hielt inne, legte den Kopf auf die Seite und lauschte, als könnte sie ihn atmen hören.

Unwillkürlich strich seine Zunge über die geschwollene Unterlippe. Seine Gedanken flogen zu einer Ausstellung von japanischen Holzschnitten, die er einmal gesehen hatte. Die Arbeiten strahlten Klarheit und Gelassenheit aus, bis auf eine erotische Darstellung einer Frau in höchster Ekstase in den acht Armen ihres Geliebten. So ungefähr sah er seine gefährliche Geliebte und Verfolgerin. In dem stinkenden Hotelzimmer in Dahr El Ahmar hatte er den Gipfel der Ekstase erreicht, wie die Frau in dem Kunstwerk. So gesehen, bereute er nichts. Nie hatte er gedacht, dass ihm jemand solche Lust bereiten könnte, und er empfand eine perverse Dankbarkeit, obwohl ihm diese Frau vielleicht den Tod bringen würde.

Er erschrak. Sie kam näher. Obwohl er sie in dem Labyrinth von Bäumen nicht hören und auch nicht mehr sehen konnte, spürte er ihre Anwesenheit, als würde sie auf unerklärliche Weise von ihm angezogen werden. Er saß still da und bereitete sich in Gedanken auf den Moment vor, in dem sie ihn finden würde.

Er brauchte nicht lange zu warten. Die Sekunden vergingen langsam, als würden sie mit dem Wasser hinter ihm forttreiben. Er hörte sie seinen Namen rufen, leise und sanft, wie sie es im Bett getan hatte, als ihre Körper ekstatisch ineinander verschlungen waren. Ein Schauer lief ihm über den Rücken und zwischen die Beine.

Doch er war noch nicht am Ende. Es lag an ihm, dieses Schlachtfeld lebend zu verlassen.

Er senkte den Kopf und zog die Knie langsam an die Brust. Der Schneefall musste stärker geworden sein, denn immer mehr Flocken fanden den Weg durch das Gewirr der Kiefernnadeln. Die grünen Schatten verfärbten sich dunkelgrau und machten ihn fast unsichtbar. Der Schnee legte sich leicht wie das Flattern von Engelsflügeln auf ihn. Sein Herz hämmerte, er spürte den Puls in seinem Hals.

Noch lebe ich, dachte er.

Er fühlte ihre Nähe, als sie zwischen zwei Kiefern durchschlüpfte. Seine Nasenflügel blähten sich, ein Tier witterte das andere. Egal, wie es ausging, die Jagd war zu Ende. Er spürte eine gewisse Erleichterung. Bald würde es vorbei sein.

Sie war nun so nah, dass er das Knirschen ihrer Stiefel auf der dünnen Schneedecke hörte. Zwei Meter vor ihm blieb sie stehen. Ihr Schatten fiel auf ihn; er hatte ihn immer gespürt in den Wochen, in denen er vergeblich versucht hatte, sie abzuschütteln.

Ich weiß, was du bist, hatte sie gesagt, also wusste sie auch, dass er auf sich allein gestellt war. Es gab keine Kontaktpersonen, an die er sich im Notfall wenden konnte. Er war völlig isoliert, damit der Organisation keine Gefahr drohte, falls er gefasst und einem verschärften Verhör unterzogen wurde. Dennoch kannte er einige brisante Geheimnisse, und sie würde gewiss alles tun, um sie ihm zu entreißen.

Wieder sagte sie seinen Namen, diesmal deutlicher, und er hob das Kinn von seiner Brust und schaute ihr in die Augen. Sie hielt ihre Pistole auf sein rechtes Knie gerichtet.

»Die Flucht ist zu Ende«, sagte sie.

»Stimmt«, nickte er.

Sie sah ihn mit einem seltsamen, fast gütigen Ausdruck an. »Das mit der Lippe tut mir leid.«

Er lachte kurz und bitter auf. »Ich habe wohl einen kräftigen Weckruf gebraucht.«

Ihre Augen hatten die Farbe und Form von reifen Oliven und bildeten einen lebhaften Kontrast zu ihrer braun getönten Haut und dem schwarzen Haar, das bis auf ein paar Strähnen unter der Kapuze verborgen war. »Warum tust du, was du tust?«

»Warum tust du es?«

Sie lachte leise. »Das ist ganz einfach.« Sie hatte eine edle römische Nase, feine Wangenknochen und einen sinnlichen Mund. »Ich kämpfe für die Sicherheit meines Landes.«

»Auf Kosten aller anderen Länder.«

»Wenn es sein muss, ja.« Sie schüttelte den Kopf. »Aber das verstehst du nicht.«

»Du bist dir deiner Sache sehr sicher.«

Sie zuckte die Achseln. »So bin ich nun mal.«

Er rührte sich ganz leicht. »Sag mir eines. Was hast du dir dabei gedacht, als wir miteinander im Bett waren?«

Ihr Lächeln veränderte sich ganz leicht, doch das war auch schon ihre ganze Antwort.

»Du wirst mir erzählen, was ich wissen will«, sagte sie schließlich. »Erzähl mir vom Dschihad bis-sayf.«

»Nicht einmal an der Schwelle des Todes.«

Ihr Lächeln hatte wieder etwas Intimes und Geheimnisvolles, so wie in dem Hotelzimmer in Dahr El Ahmar. Er hatte es für einen Ausdruck dessen gehalten, was zwischen ihnen war, und das war nicht einmal falsch. Doch die Wahrheit dahinter war ihm entgangen.

»Du hast kein Land, dem du dich verpflichtet fühlst. Dafür haben deine Herren schon gesorgt.«

»Wir haben alle unsere Herren«, erwiderte er. »Auch wenn wir uns etwas anderes einreden.«

Als sie einen Schritt auf ihn zu machte, stieß er mit dem Messer zu, das er eng am Körper gehalten hatte. Sie stand zu nahe, um ausweichen zu können. Als sie reagierte, hatte das Messer bereits ihren Parka zerrissen und sich in ihre rechte Schulter gebohrt. Sie schwenkte die Pistole wieder auf ihn, doch er stürzte sich auf sie, warf sie auf den Rücken und drückte sie mit seinem größeren Gewicht in den...


Lustbader, Eric Van
Eric Van Lustbader ist Autor zahlreicher Bestseller (u.a. "Der Ninja", "French Kiss", "Weißer Engel"), die alle im Heyne Verlag erschienen sind. Er lebt mit seiner Frau Victoria auf Long Island.

Ludlum, Robert
Robert Ludlum erreichte mit seinen Romanen, die in mehr als 30 Sprachen übersetzt wurden, weltweit eine Auflage von über 300 Millionen Exemplaren. Robert Ludlum verstarb im März 2001. Sein Werk wird von handverlesenen Thriller-Autoren in seinem Geiste fortgeführt.



Ihre Fragen, Wünsche oder Anmerkungen
Vorname*
Nachname*
Ihre E-Mail-Adresse*
Kundennr.
Ihre Nachricht*
Lediglich mit * gekennzeichnete Felder sind Pflichtfelder.
Wenn Sie die im Kontaktformular eingegebenen Daten durch Klick auf den nachfolgenden Button übersenden, erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Ihr Angaben für die Beantwortung Ihrer Anfrage verwenden. Selbstverständlich werden Ihre Daten vertraulich behandelt und nicht an Dritte weitergegeben. Sie können der Verwendung Ihrer Daten jederzeit widersprechen. Das Datenhandling bei Sack Fachmedien erklären wir Ihnen in unserer Datenschutzerklärung.