Ludlum / Lustbader | Der Bourne Befehl | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 576 Seiten

Reihe: Jason Bourne

Ludlum / Lustbader Der Bourne Befehl


1. Auflage 2012
ISBN: 978-3-641-08695-4
Verlag: Heyne
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, 576 Seiten

Reihe: Jason Bourne

ISBN: 978-3-641-08695-4
Verlag: Heyne
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Nervenkitzel pur - der neue Bourne!
Eine mächtige internationale Organisation schickt sich an, der amerikanischen Wirtschaft einen vernichtenden Schlag zu versetzen. Doch zuvor muss der Mann beseitigt werden, der ihr als Einziger gefährlich werden kann: Jason Bourne. Ausgerechnet Bournes russischer Freund Boris Karpow wird auf den amerikanischen Topagenten angesetzt. Findet Karpow einen Weg aus der tödlichen Zwickmühle?

Severus Domna ruft zum Mord an Jason Bourne auf, dem einzigen Mann, der dabei im Weg steht, das Gleichgewicht der Weltwirtschaft zu destabilisieren. Doch wo soll man ansetzen, nachdem so viele bereits an dieser Aufgabe gescheitert sind? Indem man Bournes engsten Vertrauten und besten Freund zu seinem schlimmsten Feind macht: Boris Karpow. Erst kürzlich zum Chef des mächtigen russischen Sicherheitsdienstes FSB-2 ernannt, verdankt Karpow seinen Aufstieg der Führungsspitze von Severus Domna. Ein Pakt mit dem Teufel, wie sich zeigt, denn im Gegenzug wird von Karpow das Unvorstellbare verlangt: Er soll seinen Freund Jason Bourne eliminieren. Die Wege von Bourne und Karpow kreuzen sich in der Altstadt von Damaskus. Kann Bourne dem Russen noch trauen? Und findet Boris Karpow einen Weg, sich aus der tödlichen Zwickmühle zu befreien? Ihnen bleibt nicht viel Zeit, denn schon bald sehen sie sich mit ihren größten Widersachern konfrontiert.

Eric Van Lustbader ist Autor zahlreicher Bestseller (u.a. 'Der Ninja', 'French Kiss', 'Weißer Engel'), die alle im Heyne Verlag erschienen sind. Er lebt mit seiner Frau Victoria auf Long Island.

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PROLOG

Phuket, Thailand

Jason Bourne schlängelte sich durch die Menge. Aus den drei Meter hohen Lautsprechern, die auf beiden Seiten der riesigen Tanzfläche aufgestellt waren, dröhnte ohrenbetäubende Musik, die einem bis in die Knochen fuhr. Über den wippenden Köpfen der Tanzenden schossen vielfarbige Lichter wie eine Armada von Kometen und Sternschnuppen hin und her.

Vor ihm in dem wogenden Meer von Körpern huschte die Frau mit der blonden Haarmähne zwischen den Paaren hindurch, die in allen möglichen Kombinationen über die Tanzfläche wirbelten. Bourne folgte ihr; es war, als würde er sich durch eine weiche Matratze arbeiten. Die Hitze hatte den Schnee auf dem Pelzkragen seiner dicken Jacke längst schmelzen lassen. Die Frau war bald hier und bald dort zu sehen, wie eine Forelle, die sich durchs Wasser schlängelt. Im Pulsschlag der wummernden Bässe bemühte sich Bourne, ihr auf den Fersen zu bleiben.

Als er erkannte, dass sie zur Toilette wollte, kämpfte er sich auf einem kürzeren Weg dorthin durch die Menge. Sie war soeben in der Toilette verschwunden, als er hinkam. Durch die einen Moment lang offene Tür drangen Gerüche von Sex, Joints und Schweiß heraus.

Er wartete, bis zwei kichernde junge Frauen in einer Parfümwolke herausgestolpert kamen, dann schlüpfte er hinein. Drei Frauen mit langem, zerzaustem Haar und klimperndem Schmuck standen an den Waschbecken; sie waren so beschäftigt damit, Kokain zu schnupfen, dass sie ihn gar nicht bemerkten. Er bückte sich, um unter die Türen zu gucken, und eilte die Reihe der Kabinen entlang. Eine war besetzt. Er zog seine Glock und schraubte den Schalldämpfer auf den Lauf. Dann trat er die Tür auf, sie krachte gegen die Seitenwand, und die Frau mit den eisblauen Augen und der blonden Mähne richtete eine kleine Beretta Kaliber .22 auf ihn. Er schoss ihr eine Kugel ins Herz und eine zweite ins rechte Auge.

Als ihre Stirn auf dem Fliesenboden aufschlug, war er schon weg …

Bourne öffnete die Augen und blickte in dem strahlenden Sonnenschein auf die tiefblaue Andamanensee hinaus, auf die Segel- und Motorboote, die auf dem Wasser schaukelten. Er zitterte, als befände er sich immer noch in dem Erinnerungsfetzen, der aus dem Dunkel seiner Vergangenheit aufgetaucht war, und nicht am Patong-Strand auf Phuket. Wo war diese Disco? Norwegen? Schweden? Wann hatte er diese Frau getötet? Und wer war sie? Es musste sich um einen Auftrag von Alex Conklin gehandelt haben – vor jenem folgenschweren Tag, als er halb tot aus dem Meer gefischt worden war. Die Erinnerung an seine Vergangenheit war seither wie ausgelöscht und kehrte nur hin und wieder bruchstückhaft zurück. Aber warum hatte Treadstone ihn auf die Frau angesetzt? Er zermarterte sich das Hirn in dem Bemühen, alle Details aus seinem Traum heraufzuholen, doch sie verflüchtigten sich wie Rauch. Er erinnerte sich an den Pelzkragen seiner Jacke, an seine Haare, die feucht waren vom Schnee. Aber was noch? Das Gesicht der Frau? Es tauchte auf und verschwand wie ein fernes Echo der Lichter, die über der Tanzfläche flackerten, und für einen Moment spürte er wieder das Pulsieren der Musik, ehe es endgültig verschwand.

Wodurch war diese alte Erinnerung in ihm wachgerufen worden?

Er erhob sich von der Decke. Als er sich umdrehte, sah er Moira und Berengária Moreno Skydel als schattenhafte Gestalten vor dem blauen Himmel. Moira hatte ihn auf Berengárias Estanzia in Sonora eingeladen, doch er wollte noch weiter weg von der Zivilisation, und so hatten sie sich vor drei Tagen hier auf dieser Insel vor der Westküste Thailands getroffen. Moira hatte ihm erklärt, was sie in Sonora bei der Schwester des toten Drogenbarons Gustavo Moreno machte; die beiden Frauen hatten ihn um Hilfe gebeten, und er hatte zugesagt. Moira hatte hinzugefügt, dass die Zeit drängte, und nachdem er sich die Details angehört hatte, war er ihrer Meinung gewesen. Morgen würde er nach Kolumbien aufbrechen.

Er sah eine Frau in einem winzigen orangefarbenen Bikini mit langen Beinen durch die Brandung schreiten. Ihre üppige Mähne schimmerte blassblond in der Sonne. Bourne folgte ihr, angezogen vom fernen Echo des Erinnerungsfetzens, der in ihm aufgeblitzt war. Sie drehte sich kurz zur Seite, und er sah, dass sie an einem selbst gedrehten Joint zog. Einen Moment lang hing der süßliche Duft des Marihuanas in der würzigen Meeresluft. Dann sah er, wie sie zusammenzuckte und den Joint in die Brandung warf, und seine Augen folgten den ihren.

Drei Polizisten kamen den Strand entlang. Sie trugen Anzüge, doch Bourne zweifelte keinen Moment daran, dass sie von der Polizei waren. Die Frau dachte offenbar, die drei hätten es auf sie abgesehen, doch sie irrte sich. Sie waren wegen Bourne gekommen.

Ohne zu zögern, watete er in die Brandung. Er musste sie von Moira und Berengária weglocken, weil Moira bestimmt versucht hätte, ihm zu helfen, und er wollte sie nicht mit hineinziehen. Bevor er in eine heranrollende Welle eintauchte, sah er noch, wie einer der Kripobeamten die Hand wie zum Gruß hob. Als er weit draußen wieder auftauchte, wurde ihm klar, dass es ein Signal gewesen war. Zwei Waverunner kamen von beiden Seiten auf ihn zugebraust. Auf jedem der kleinen Wasserfahrzeuge waren zwei Männer, der Fahrer und ein Mann in Taucherausrüstung. Diese Leute ließen ihm keinen Fluchtweg offen.

Seine Gedanken arbeiteten fieberhaft, während er zur Parole, einem kleinen Segelboot ganz in der Nähe, schwamm. Die perfekte Koordination, mit der seine Gegner vorgingen, verriet ihm, dass der Befehl zu der Aktion nicht von der thailändischen Polizei kam, die nicht gerade für ihre gewissenhafte Arbeit bekannt war. Irgendjemand benutzte die Polizei offenbar für seine Zwecke, und er glaubte zu wissen, wer dahintersteckte. Er hatte immer mit der Möglichkeit gerechnet, dass Severus Domna sich an ihm rächen wollte für den Schlag, den er der geheimen Organisation versetzt hatte. Aber darüber konnte er sich später Gedanken machen; zuerst musste er sich dieser Falle entziehen, damit er sein Versprechen halten und für Berengárias Sicherheit sorgen konnte.

Mit einigen kräftigen Armzügen erreichte er die Parole. Er zog sich an der Seitenwand hoch und wollte sich gerade aufrichten, als ein Kugelhagel das kleine Boot erschütterte. Er kroch zur Mitte des Bootes und griff sich eine zusammengerollte Nylonleine. Als die nächste Salve kam, waren die Waverunner schon näher, und die Wellen, die sie verursachten, ließen das Segelboot so heftig hin und her schaukeln, dass es ihm nicht schwerfiel, es zum Kentern zu bringen. Er ließ sich mit ausgestreckten Armen rücklings ins Wasser fallen, als wäre er getroffen.

Die beiden Wasserfahrzeuge fuhren kreuz und quer um das gekenterte Boot herum; die Männer suchten offenbar nach einem Kopf, der irgendwo in den Wellen schaukelte. Als sie nichts fanden, setzten die beiden Taucher ihre Tauchmasken auf und sprangen ins Wasser.

Sie hatten Bourne nicht sehen können, der unter dem gekenterten Boot ausharrte und die Luft atmete, die unter der schützenden Hülle eingeschlossen war. Doch es war nur eine kurze Verschnaufpause; in dem klaren Wasser sah er bereits die Luftblasen, als die Taucher zu beiden Seiten des Bootes eintauchten.

Rasch befestigte er die Nylonleine an der Steuerbordklampe. Als der erste Taucher von unten angriff, tauchte er seinerseits hinunter, schlang ihm die Leine um den Hals und zog die Schlinge zu. Der Taucher ließ seine Harpune los, um sich zu wehren, und Bourne riss ihm die Maske herunter. Dann schnappte er sich die Harpune, drehte sich um und schoss dem heranschwimmenden zweiten Taucher einen Pfeil in die Brust.

Blut breitete sich wie eine Wolke im Wasser aus. Bourne wusste, dass es nicht klug war, hier zu bleiben, wenn so viel Blut im Wasser war. Mit brennenden Lungen tauchte er unter dem gekenterten Boot auf, machte aber gleich wieder kehrt, um zum ersten Taucher zurückzukehren. Er konnte ihn nicht sehen, weil das Wasser vom Blut getrübt war. Der tote Taucher hing mitten in der dunklen Wolke, die Arme seitlich von sich gestreckt, die Flossen nach unten in die Dunkelheit gerichtet. Bourne wollte sich gerade umdrehen, als sich die Leine um seinen Hals schlang. Der Taucher rammte ihm die Knie in den Rücken und zog die Schlinge immer fester zu. Bourne versuchte ihn zu fassen zu bekommen, doch der Mann wich ihm nach hinten aus. Obwohl Bourne den Mund fest geschlossen hatte, drangen Luftblasen aus dem Mundwinkel hervor. Die Leine schnitt sich hart in seine Luftröhre und hielt ihn unter Wasser.

Er unterdrückte den Drang, sich gegen die Leine zu wehren, weil er wusste, dass sie sich nur noch enger um seinen Hals geschlossen hätte und er dadurch sinnlos Kraft vergeudet hätte. Stattdessen hing er reglos im Wasser, so wie der Tote einen Meter vor ihm. Er drehte sich mit der Strömung und stellte sich tot. Der Taucher zog ihn zu sich und zückte sein Messer, um ihm den Gnadenstoß zu versetzen.

Bourne ließ seine Hand zurückschnellen und drückte die Taste der Luftdusche am Lungenautomaten. Die Luft schoss mit solcher Vehemenz durch das Mundstück heraus, dass der Taucher den Mund öffnete, und Bourne riss ihm den Atemregler heraus. Die Leine um seinen Hals lockerte sich. Bourne nutzte den Überraschungseffekt und befreite sich von der Leine. Er drehte sich um und versuchte den Taucher an den Armen zu packen, doch der Mann schwang das Messer gegen Bournes Brust. Bourne stieß die Waffe zur Seite, doch das gab seinem Gegner Gelegenheit, ihn zu packen und daran zu hindern, nach oben zu steigen, um Luft zu holen.

Bourne steckte sich das Mundstück des Oktopus, eines für Notfälle vorgesehenen Teils des Lungenautomaten, in den Mund und sog die Luft in seine...


Lustbader, Eric Van
Eric Van Lustbader ist Autor zahlreicher Bestseller (u.a. "Der Ninja", "French Kiss", "Weißer Engel"), die alle im Heyne Verlag erschienen sind. Er lebt mit seiner Frau Victoria auf Long Island.

Ludlum, Robert
Robert Ludlum erreichte mit seinen Romanen, die in mehr als 30 Sprachen übersetzt wurden, weltweit eine Auflage von über 300 Millionen Exemplaren. Robert Ludlum verstarb im März 2001. Sein Werk wird von handverlesenen Thriller-Autoren in seinem Geiste fortgeführt.



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