Luck | Tod in München | E-Book | www2.sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 626 Seiten

Luck Tod in München

Drei Krimis in einem eBook: »Rachelust«, »Schwarzgeld«, »Angstspiel« | Ein ungewöhnliches Ermittlerduo
1. Auflage 2023
ISBN: 978-3-98690-880-5
Verlag: dotbooks
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection

Drei Krimis in einem eBook: »Rachelust«, »Schwarzgeld«, »Angstspiel« | Ein ungewöhnliches Ermittlerduo

E-Book, Deutsch, 626 Seiten

ISBN: 978-3-98690-880-5
Verlag: dotbooks
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection



Tatort Bayern: Die ersten drei Krimis der »Tod in München«-Reihe von Harry Luck jetzt als eBook-Sammelband bei dotbooks. Weltstadt mit Herz - oder Heimat der dunkelsten Abgründe? Als in den Bavaria-Filmstudios ein gefeierter Schauspieler ermordet wird, ahnt Kommissar Jürgen Sonne, dass die Aufklärung des Falls nun im erbarmungslosen Scheinwerferlicht erfolgen muss. Jetzt heißt es Ruhe zu bewahren - kann ihm dabei vielleicht ausgerechnet der Sensationsreporter Frank Litzka helfen? Schließlich versteht es Litzka perfekt, wie ein Wolf auf der Lauer zu liegen, abzuwarten - bis diejenigen mit schmutzigen Geheimnissen sich wieder aus ihren Löchern wagen ... Doch zwei aufsehenerregende Mordfälle am Starnberger See und eine Anschlagsdrohung auf das Oktoberfest bringen selbst den abgebrühten Reporter und den hartgesottenen Kommissar bald an ihre Grenzen ... Jetzt als eBook kaufen und genießen: Der Bayernkrimi-Sammelband »Tod in München« von Harry Luck vereint die ersten drei Bände der »Sonne und Litzka«-Reihe und bietet fesselnde Spannungsunterhaltung für Fans von Harry Kämmerer. Wer liest, hat mehr vom Leben: dotbooks - der eBook-Verlag.

Harry Luck wurde 1972 in Remscheid geboren, ist ausgebildeter Redakteur und studierte in München Politikwissenschaften. Er berichtete viele Jahre für verschiedene Medien über Politik, Kultur und Wirtschaft in München und Bayern. Heute lebt er mit seiner Familie in Bamberg, wo er an weiteren Kriminalromanen arbeitet und als Pressesprecher für das Erzbistum tätig ist. Der Autor im Internet: www.harryluck.de/ www.facebook.com/luck.harry www.instagram.com/luck_harry/ Harry Luck veröffentlichte bei dotbooks seine »Schmidtbauer und van Royen«-Reihe mit den Kriminalromanen »Kaltes Lachen« und »Kaltes Spiel«. Der erste Band ist auch als Printausgabe erhältlich. Außerdem erscheint bei dotbooks seine »Sonne und Litzka«-Reihe mit den Kriminalromanen: »Tod in München - Rachelust« »Tod in München - Schwarzgeld« »Tod in München - Angstspiel« »Tod in München - Machtbeben« »Tod in München - Rufmord« Dabei ist »Machtbeben« auch als Printausgabe erhältlich.
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Kapitel 1


Freitag, 7. März. 18.30 Uhr

Richard Graf von Kujawski wusste: Es war aus. Der Polizeibeamte, der ihm mit gezogener Waffe gegenüberstand, würde ihm in wenigen Augenblicken Handschellen anlegen und ihn abführen lassen. Er hatte seine Ehefrau mit ihrer besten Freundin betrogen – zwei Jahre lang. Und gleichzeitig hatte er ein Verhältnis mit dem Kindermädchen gehabt. Doch wegen dieser moralischen Fehltritte würde er nicht verhaftet werden. Graf von Kujawski stellte sein Whiskyglas auf den Mahagonitisch im Salon seiner Villa in Grünwald.

»Sie sind vorläufig festgenommen wegen des dringenden Tatverdachts, Ihre Geliebte Sonja Grunau sowie Ihr Kindermädchen Jennifer Hildebrandt ermordet zu haben«, sagte Oberinspektor Diether Grieshaber und richtete seine Waffe auf den überführten Täter.

Selbst in dieser aussichtslosen Situation bewahrte der Graf seine Würde. Er stand aufrecht und stramm und verzog keine Miene, während der Kripobeamte ihm vorhielt: »Sie sind ein Ehebrecher und Sie sind ein kaltblütiger Mörder. Sie haben den Doppelmord bis ins Detail geplant – so exakt, wie Sie in den vergangenen vierzig Jahren Ihre erfolgreichen Immobiliengeschäfte getätigt haben. Vielleicht sind Sie ein perfekter Makler, Graf von Kujawski, der durch den Kauf und Verkauf von Nobelvillen hier in Grünwald ein eindrucksvolles Vermögen angehäuft hat. Vielleicht sind Sie auch ein perfekter Liebhaber, der nicht nur aufgrund seines Vermögens attraktiv ist. Aber ein perfekter Mörder sind Sie nicht. Die Beweise sind erdrückend! Legen Sie ein Geständnis ab, das Spiel ist aus!«

»Sie mussten sterben.« Graf von Kujawski schien mit sich selbst zu sprechen und blickte gedankenverloren aus dem Fenster. »Diese Flittchen haben mein Leben ruiniert. Zerstört. Sie haben den Tod verdient.«

»Tod durch Mord?«, flüsterte der Oberinspektor, wobei er nach dem Wort »Tod« eine dramaturgische Atempause einlegte und seine Waffe noch einmal bedrohlich auf den Täter richtete.

»Cut! Kannst du die Knarre nicht ein bisschen cooler halten?«, ertönte plötzlich eine Stimme aus dem Studiolautsprecher. Und der Mann mit der Pistole in der Hand war nicht mehr der bekannte Oberinspektor, sondern der Krimidarsteller Alfons Waldbauer.

Er ließ die Waffe sinken und erwiderte: »Tomasek, wir drehen hier keinen ›Schimanski‹. Und wie ein Polizeibeamter bei einer Festnahme seine Pistole zu halten hat, weiß ich ja wohl besser als du. Immerhin gibt es dafür Vorschriften.«

Alfons Waldbauer war bekannt dafür, seine Hauptrolle in der populären Fernsehserie »Der Isarbulle« so realistisch wie möglich zu verkörpern. Bis ins letzte Detail. Dafür las er seit Jahren einschlägige Fachliteratur und pflegte innige Kontakte zu echten Kripo-Beamten. Und die hatten ihm gezeigt, wie eine Polizeiwaffe korrekt gehalten werden muss.

»Wir drehen hier aber keinen Dokumentarfilm über die Polizeiarbeit im 21. Jahrhundert«, rief der Regisseur sichtlich genervt zurück. »Dies wird ein Krimi, der am Freitagabend mindestens vier Millionen Zuschauer vor die Glotze locken muss. Wenn das nicht gelingt, kannst du dir die letzten 260 Folgen des ›Isarbullen‹ künftig um Mitternacht als Wiederholungen im Pay-TV anschauen, denn dann fliegen wir aus dem Abendprogramm. Die Leute wollen Action sehen!«

Tomasek übertrieb. Niemand beim Sender dachte daran, den »Isarbullen« abzusetzen. Aber der Quotendruck hatte auch vor den öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten nicht Halt gemacht. Und die Zeiten, in denen der »Isarbulle« ein richtiger Straßenfeger gewesen war und über zehn Millionen Zuschauer gehabt hatte, waren längst vorbei. Mit der Serie war auch ihr Hauptdarsteller in die Jahre gekommen. Alfons Waldbauer wäre als echter Kriminalbeamter bereits vor drei Jahren pensioniert worden. Doch beim Fernsehen bestimmen die Zuschauer, wann Schluss ist. Und noch liebten sie den »Isarbullen«, der seit zweiundzwanzig Jahren mit einer Aufklärungsquote von hundert Prozent einen Mörder nach dem anderen hinter Gitter brachte.

»Alle nochmal auf Anfang«, rief Tomasek, während die Maskenbildnerin dem Darsteller des Mörders Kujawski die glänzende Stirn abtupfte.

Waldbauer wurde zornig: »Entweder ich spiele einen realistischen Polizeibeamten, oder ihr könnt euren Schrott hier alleine machen! Kruzifix! Soll ich vielleicht noch ein bisschen in der Gegend rumballern? Wollt ihr das? Ja? Wir sind hier doch nicht bei ›Alarm für Cobra 11‹.«

Auch Tomasek wurde nun wütend und schrie mit seinem unverkennbaren tschechischen Akzent: »Der Superstar hat mal wieder Sonderwünsche. Soll der Superstar doch Drehbuchautor werden und sich seine Krimis selber schreiben! Möchte er vielleicht auch noch Regie führen? Bitte sehr, dann kann ich ja gehen!«

»Ich gehe selber«, rief Waldbauer, zog seinen Trenchcoat aus, warf ihn auf das Kulissensofa und entfernte sich durch die Terrassentür. Wäre die Szene aufgezeichnet worden, sähe es für den Fernsehzuschauer so aus, als würde der »Isarbulle« in den Garten gehen. Doch die Tür am Drehort führte nur hinter die Pappkulisse, mit der der Bühnenbildner in den Studiohallen auf dem Bavaria-Filmgelände die perfekte Illusion einer Villa im Nobelvorort Grünwald erzeugt hatte.

»Was ist jetzt?«, fragte der Kameramann, und Holger Brock, der Regieassistent, seufzte leise vor sich hin. Er hatte derartige Szenen in den drei Jahren, die er jetzt den Job machte, immer wieder erlebt. Manchmal hatte er den Eindruck, Waldbauer sei der Erfolg zu Kopf gestiegen. In siebenundneunzig Ländern wurde der »Isarbulle« ausgestrahlt. In England und Amerika hieß die Serie »The Munich Cop«. Die Franzosen und Belgier kannten ihn als »Commissaire bavarois«.

»Es ist eh Zeit für Feierabend«, sagte Tomasek immer noch gereizt und zündete sich eine Zigarette an. Sigmund Öhrlingshausen, der bekannte Burgschauspieler, der in dieser Folge den Mörder mimte, betrachtete sein Whiskyglas, das nur Apfelsaft enthielt, und wünschte sich einen Schluck richtigen Alkohol. Tomasek richtete einen fragenden Blick auf Brock: »Können wir die Szene morgen früh noch nachdrehen?«

Brock sah in seinen Drehplan: »Morgen ist Außendreh am Flaucher, später im Tierpark Hellabrunn. Die Statisten und die Polizeiwagen sind für neun Uhr bestellt. Wenn wir hier um sieben Uhr weitermachen, dann schaffen wir das.«

Daraufhin sprach Tomasek über den Studiolautsprecher, sodass es alle mitbekamen: »Morgen um sieben Uhr, hier in Studio vier. Wer verschläft, kann sich nebenan bei RTL2 bewerben.«

20.21 Uhr

Jürgen Sonne und Horst Steinmayr hatten es sich auf dem Sofa bequem gemacht. Die zwei Kriminalbeamten waren keine großen Fußballanhänger, aber wenn der 1. FC Köln und 1860 München – die Clubs ihrer beiden Heimatstädte – im Halbfinale des DFB-Pokals aufeinandertrafen, dann wurden aus den beiden Fußballmuffeln plötzlich richtig begeisterte Fans, die sich mit Kartoffelchips und Bier auf einen spannenden Abend in Sonnes Wohnzimmer freuten. Sonne war mit seinen fünfunddreißig Jahren der Jüngere von beiden, sein Kollege war fünf Jahre älter und eine Besoldungsgruppe höher, was immerhin über zweihundertfünfzig Euro im Monat ausmachte. Dennoch trugen beide den Titel des Kriminalhauptkommissars. Natürlich trank Steinmayr ein Paulaner Weißbier, während Sonne sich extra ein paar Flaschen Früh-Kölsch besorgt hatte. Es waren noch knapp zwanzig Minuten bis zum Anpfiff. Steinmayr, ein dunkelhaariger kräftiger Mann mit Schnauzbart, der urbayerische Gelassenheit ausstrahlte, zappte durch die Kanäle. Er stoppte, als er auf dem Bildschirm einen nagelneuen Siebener-BMW mit Blaulicht durch die Ludwigstraße fahren sah.

»Als ob es in München nur eine Straße gäbe«, brummte er. »Immer wenn die eine längere Autofahrt filmen, zeigen sie die Ludwigstraße.«

»Absolut. Und der Wagen«, sagte Sonne lachend und dachte an den Opel Astra, den sie als Dienstwagen hatten. »Einen Siebener-BMW fährt ja nicht mal unser Polizeipräsident.«

»Ich würde gerne mal in das kranke Hirn dieses Drehbuchautors hineinschauen«, murmelte Steinmayr. »Ich bin sicher, der hat noch nie eine Polizeiwache von innen gesehen ...«

»... und sich sein kriminalistisches Wissen bei Miss Marple und Sherlock Holmes abgeschaut«, ergänzte sein Kollege und griff in die Chipsschale. Hinter dem Steuer des Polizeiwagens auf dem Fernsehschirm erkannte er Oberinspektor Grieshaber. »Ich kann diesen Typen nicht mehr sehen«, sagte Sonne. »Der lief doch schon im Fernsehen, da ging ich noch in die Schule. Damals hatte er schon diesen albernen Trenchcoat.«

»Aber noch mehr Haare, genauso wie du«, fügte Steinmayr hinzu. Jürgen Sonne trug neuerdings eine Drei-Millimeter-Kurzhaarfrisur, wobei viele hier den Begriff »Frisur« schon nicht mehr als treffend empfanden und eher von einer »Glatze« sprachen. »Aber sei froh, dass du nicht mehr diesen grässlichen Thomas-Gottschalk-Lockenkopf trägst wie in deinem Führerschein.«

Nach der Trennung von seiner Freundin vor sechs Jahren hatte Sonne »die alten Zöpfe abgeschnitten«, wie er gerne erzählte. Nach siebenjähriger Beziehung war Tina den ständigen Rund-um-die-Uhr-Bereitschaftsdienst leid gewesen und hatte nach wiederholtem Fall von coitus interruptus criminalensis ihre Koffer gepackt. Danach hatte er sich vom Kölner Drogendezernat zur Münchner Mordkommission versetzen lassen, um Abstand von seinem bisherigen Leben zu gewinnen. Durch den Ortswechsel wollte er die schmerzhafte Trennung verarbeiten, und außerdem hoffte er, eine der sprichwörtlich schönen Münchnerinnen kennenzulernen. Das Kennenlernen war weniger das Problem. Nur wurde niemals etwas Langfristigeres...



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