Lucado | Mit Gott unterwegs | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, 288 Seiten

Lucado Mit Gott unterwegs

Was wir von 40 biblischen Personen für unser Leben und unseren Glauben lernen können
1. Auflage 2025
ISBN: 978-3-96122-689-4
Verlag: Gerth Medien
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Was wir von 40 biblischen Personen für unser Leben und unseren Glauben lernen können

E-Book, Deutsch, 288 Seiten

ISBN: 978-3-96122-689-4
Verlag: Gerth Medien
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Die Personen, denen wir in der Bibel begegnen, können uns noch heute inspirieren, wenn wir uns auf ihre Lebensgeschichten einlassen. Ob es nun Josef ist, der auch dann noch an Gott festhielt, als er in die Sklaverei verkauft wurde oder im Gefängnis saß, oder Maria Magdalena, die trauernd und verwirrt vor dem leeren Grab steht. Die zeitlosen Geschichten der Bibel helfen, mit den Herausforderungen des Lebens fertigzuwerden und die Beziehung zu Jesus Christus zu vertiefen. Dieses Buch enthält eine Zusammenstellung von Texten aus früheren Werken, aber auch neue Inhalte. Bestsellerautor Max Lucado wirft darin einen Blick auf 40 inspirierende Menschen der Bibel und vermittelt dabei eine ermutigende Botschaft: Wenn Gott zur Zeit des Alten und des Neuen Testaments für jeden Mann und jede Frau einen Platz gefunden hat, können wir sicher sein, dass er auch für uns einen Platz hat.

Max Lucado ist langjähriger Pastor der Oak Hills Church in San Antonio, Texas. Er ist verheiratet, Vater von drei Töchtern und Verfasser vieler Bücher. Fast 150 Millionen Exemplare seiner Werke wurden inzwischen weltweit verkauft und in über 50 Sprachen übersetzt. Die Zeitschrift Christianity Today zählt ihn zu den bekanntesten christlichen Autoren Amerikas.
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Abigajil

Abigajil verlor keine Zeit. Schnell nahm sie 200 Brote, zwei Schläuche Wein, fünf zubereitete Schafe, etwa fünf Sea geröstetes Korn, 100 Rosinenkuchen und 200 Feigenkuchen. Sie lud alles auf einige Esel und sagte zu ihren Knechten: „Geht schon voraus. Ich komme euch gleich nach.“ Aber ihrem Mann Nabal sagte sie nicht, was sie vorhatte.

Als sie im Schutz des Berges auf ihrem Esel abwärtsritt, sah sie David und seine Männer auf sich zukommen. David sagte gerade: „Für nichts und wieder nichts habe ich die Herden dieses Kerls in der Wüste beschützt, und nichts, was ihm gehörte, ging verloren. Aber er hat mir Gutes mit Bösem vergolten. Gott soll mich strafen, wenn ich bis morgen früh von allen seinen Leuten auch nur einen, der gegen die Wand pinkelt, am Leben lasse!“

Als Abigajil David sah, stieg sie rasch von ihrem Esel und verbeugte sich tief vor ihm. Sie warf sich ihm zu Füßen und sagte: „Mich trifft alle Schuld in dieser Sache, mein Herr. Bitte lass mich mit dir reden, und hör dir an, was ich zu sagen habe. Beachte doch Nabal, diesen bösartigen Menschen, nicht. Er ist ein Narr, wie schon sein Name sagt.

Ich aber habe deine Boten, die du geschickt hast, nie zu Gesicht bekommen.“ […]

David antwortete Abigajil: „Gepriesen sei der Herr, der Gott Israels, der dich heute zu mir gesandt hat! Gepriesen sei deine Klugheit! Gesegnet sollst du sein, weil du mich daran gehindert hast, Blut zu vergießen und mich selbst zu rächen. Denn ich schwöre beim Herrn, dem Gott Israels, der mich davon abgehalten hat, dir etwas anzutun: Wenn du mir nicht so schnell entgegengeeilt wärst, würde morgen früh unter den Leuten Nabals keiner mehr von allen, die an die Wand pinkeln, am Leben sein.“

Und er nahm ihre Geschenke an und sagte zu ihr: „Kehre in Frieden nach Hause zurück. Ich habe gehört, was du gesagt hast, und werde deine Bitte erfüllen.“

1. Samuel 25,18–25.32–35

Ernest Gordon liegt stöhnend im Sterbehaus von Chungkai in Burma. Um ihn herum das Klagen der Sterbenden. Der Gestank der Toten dringt ihm in die Nase. Die unerträgliche Gluthitze des Dschungels gerbt seine Haut und lässt seine Kehle austrocknen. Wenn er nur einen Funken Kraft besäße, würde er seine abgemagerten Hüften bedecken, aber er ist so schwach, dass es ihm vollkommen gleichgültig ist. Die Diphterie hat ihn völlig ausgezehrt. Er kann nicht mehr gehen und spürt auch seinen Körper nicht mehr. Umschwärmt von Fliegen liegt er auf seiner verwanzten Matte in einem japanischen Kriegsgefangenenlager und wartet darauf, dass der Tod ihn von seinen Qualen erlöst.

Hinter ihm liegen schreckliche Ereignisse. Er hatte sich mit Anfang zwanzig als kräftiger junger Mann für die schottische Argyle and Sutherland-Brigade gemeldet. Dann geriet er in japanische Gefangenschaft, musste Tag für Tag im Dschungel Knochenarbeit leisten, wurde geprügelt und durch die mageren Rationen langsam ausgehungert. Die Erinnerung an Schottland scheint ihm vollkommen unwirklich und die Zivilisation ist wie ein verblassender Traum.

Die Soldaten werden in der Gefangenschaft zu Barbaren. Sie bestehlen sich gegenseitig, berauben ihre sterbenden Kameraden und schlagen sich um kleinste Bröckchen der kargen Verpflegung. Diejenigen, die das Essen ausgeben, verteilen absichtlich zu wenig, damit für sie selbst mehr übrig bleibt. Die Gesetze des Urwalds herrschen nun auch im Lager.

Gordon ist im Grunde froh, dass er dies nun bald hinter sich haben wird. Es ist besser, an dieser Krankheit zugrunde zu gehen, als das Dasein in Chungkai noch länger ertragen zu müssen. Doch dann geschieht ein Wunder: Zwei neue Gefangene werden ins Lager verlegt – in ihnen ist die Hoffnung jedoch noch nicht erloschen. Auch sie sind von Krankheit und Auszehrung gezeichnet, doch sie orientieren sich an einem höheren Gesetz. Sie teilen ihre kargen Rationen und lassen sich für andere zur Arbeit einteilen. Sie reinigen Gordons Geschwüre und massieren seine geschwächten Muskeln. Nach sechs Wochen bekommt Gordon zum ersten Mal wieder ein Bad. Langsam kommt er zu Kräften und findet seine Würde wieder.

Ihre Menschlichkeit ist ansteckend und auch Gordon wird davon angesteckt. Er fängt nun ebenfalls an, seine Rationen mit Kranken zu teilen. Selbst seine wenigen Habseligkeiten verschenkt er. Immer mehr Soldaten werden von dieser Welle der Hilfsbereitschaft erfasst. Der Umgangston im Lager ändert sich. An die Stelle von Selbstsucht tritt Selbstlosigkeit. Die Soldaten fangen an, Gottesdienste zu feiern und Bibelstunden zu halten.

Zwanzig Jahre später, er ist nun Hochschulpfarrer an der Universität Princeton, beschreibt Gordon diese bemerkenswerte Veränderung so:

Der Tod war noch in unserer Mitte – daran konnte überhaupt kein Zweifel bestehen –, doch wir wurden nach und nach aus seinem alles erstickenden Würgegriff befreit. Eigennutz, Hass … und Stolz waren allesamt lebensfeindlich. Liebe … Selbstaufopferung … und Glaube dagegen waren die Essenz des Lebens … Gaben, die Gott uns Menschen gab … Der Tod hatte in Chungkai nicht länger das letzte Wort.[1]

Selbstsucht, Hass und Stolz – so etwas findet man beileibe nicht nur in einem Kriegsgefangenenlager. In einem Studentenwohnheim ist dies sicher auch der Fall, ebenso wie im Sitzungssaal eines Unternehmens, im ehelichen Schlafzimmer oder im abgelegensten Kuhdorf. Die Gesetze des Dschungels gelten bis heute überall. Jeder kämpft für sich allein. Nur der Stärkste überlebt.

Vergiftet dieses Gesetz auch deine Welt? Geht es in den Kreisen, in denen du dich bewegst, nur um „mein, mir, mich“? Meine Karriere, meine Träume, mein Besitz. Ich will, dass alles nach meinen Vorstellungen läuft und sich nach meinem Terminkalender richtet. Wenn ja, dann ist dir sicher bewusst, wie brutal dieses Lebenskonzept sein kann. Und doch kommt es immer wieder vor, dass im Schlamm ein Diamant aufstrahlt – jemand, der zum Teilen bereit ist, der sich wirklich interessiert, oder auf einmal taucht vor dir auf dem Weg eine Abigajil auf. Und Abigail ist eine umwerfende Frau.

Sie lebt zur selben Zeit wie David und ist mit einem Mann namens Nabal verheiratet, was im Hebräischen so viel wie „Dummkopf“ bedeutet. Er macht seinem Namen alle Ehre. Er ist „grob und unehrlich […], ‚Er ist so übellaunig, dass niemand mit ihm reden kann‘“ (1. Samuel 25,3.17). Nabals Welt dreht sich nur um eine Person – ihn selbst. Er ist niemandem etwas schuldig, und die Vorstellung, jemals etwas mit anderen zu teilen, ist in seinen Augen vollkommen lächerlich. Schon gar nicht mit David.

David spielt zu dieser Zeit die Rolle eines Robin Hood der Wüste. Mit seiner 600 Mann starken Truppe schützt er Kleinbauern und Hirten vor Banditen und vagabundierenden Beduinen. Im damaligen Israel gibt es keine Polizei und so sind er und seine Männer überall sehr willkommen. Als Schutzmacht sind sie so effektiv, dass Nabals Hirten meinen: „Tag und Nacht waren sie für uns und die Schafe wie eine schützende Mauer, solange wir die Herden in ihrer Nähe weideten“ (1. Samuel 25,16).

Das Unheil braut sich während der Erntezeit zusammen. Die Schafe sind geschoren und das Heu eingebracht, und es ist Zeit, mit frisch gebackenem Brot, Lammbraten und Wein zu feiern. Zu dieser Jahreszeit gönnt man sich ein wenig Ruhe vom Alltagsbetrieb auf den Feldern und Weiden und genießt die Früchte seiner Arbeit. Genau dies tun nun auch Nabals Leute.

Als David von ihrem Festbankett erfährt, meint er, dass seine Leute doch eigentlich auch eine Einladung verdient hätten. David schickt also eine Abordnung zu Nabal und meint: „Bitte empfange meine Männer freundlich, denn wir sind an einem Festtag gekommen. Gib ihnen und deinem Sohn David bitte, was immer du gerade zur Hand hast“ (1. Samuel 25,8).

Der ungehobelte Nabal kann über ein solches Ansinnen nur lachen:

„Wer ist dieser David? […] Für wen hält dieser Sohn Isais sich? Heutzutage laufen viele Knechte ihren Herren fort. Soll ich vielleicht mein Brot und Wasser und das Fleisch, das ich für meine Schafscherer geschlachtet habe, nehmen und es Männern geben, die von wer weiß woher kommen?“ (1. Samuel 25,10-11).

Nabal tut einfach so, als hätte er noch nie etwas von David gehört, und wirft ihn mit entflohenen Sklaven und Landstreichern in einen Topf. Erbost durch den unverschämten Empfang, machen die Männer auf dem Absatz kehrt und eilen zu David, um ihm Bericht zu erstatten.

So kann man David nicht abfertigen. Sofort lässt er ein Sondereinsatzkommando aufstellen: „Holt eure Schwerter!“ (1. Samuel 25,13; Hfa).

400 Mann schwingen sich auf die Pferde und preschen los, mit funkelnden Augen, bebenden Lippen und einem kräftigen Schuss Testosteron im Blut. Sie können es kaum erwarten, Nabal, diesem Schuft, den Garaus zu machen, während der mit seinen Kumpels bei Bier und Grillfleisch zusammensitzt. Die Erde erbebt unter Davids Wut: „Gott soll mich strafen, wenn ich bis morgen früh von allen seinen Leuten auch nur einen, der gegen die Wand pinkelt, am Leben lasse!“ (1. Samuel 25,22).

Auf einmal taucht da jedoch eine Schönheit vor ihnen auf. Eine Wüstenblume erhebt sich. Es ist so, als würde in einem Schlachthaus auf einmal ein weißer Schwan auftauchen, ein Hauch von Parfüm schwebt durch die Männerumkleide. Nabals Frau Abigajil tritt ihnen in den Weg. Während ihr Mann grob und gemein...


Lucado, Max
Max Lucado ist langjähriger Pastor der Oak Hills Church in San Antonio, Texas. Er ist verheiratet, Vater von drei Töchtern und Verfasser vieler Bücher. Fast 150 Millionen Exemplare seiner Werke wurden inzwischen weltweit verkauft und in über 50 Sprachen übersetzt. Die Zeitschrift Christianity Today zählt ihn zu den bekanntesten christlichen Autoren Amerikas.

Max Lucado ist langjähriger Pastor der Oak Hills Church in San Antonio, Texas. Er ist verheiratet, Vater von drei Töchtern und Verfasser vieler Bücher. Fast 150 Millionen Exemplare seiner Werke wurden inzwischen weltweit verkauft und in über 50 Sprachen übersetzt. Die Zeitschrift Christianity Today zählt ihn zu den bekanntesten christlichen Autoren Amerikas.



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