Louijs | Klassiker der Erotik 22: Aphrodite | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, Band 22, 134 Seiten

Reihe: Klassiker der Erotik

Louijs Klassiker der Erotik 22: Aphrodite


1. Auflage 2013
ISBN: 978-3-943809-45-9
Verlag: Passion Publishing
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, Band 22, 134 Seiten

Reihe: Klassiker der Erotik

ISBN: 978-3-943809-45-9
Verlag: Passion Publishing
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Lust und Erotik in der Mythologie. Lesen Sie wahrhaft erotische Erzählungen über die Göttin der Liebe und ihre Gefährten. 'O Füße, sagte er, o süße Schenkel, tiefe Lenden, runde Kruppe, gespaltene Feige, Hüften, Schultern, Brüste, beweglicher Nacken, o ihr, die ihr mich wahnsinnig macht, warme Hände, geschickte Bewegungen, flinke Zunge! Du bist eine Römerin, du bist braun und du singst die Verse der Sappho nicht, aber auch Perseus war der Geliebte der Indierin Andromeda. Indessen lag Seso inmitten der durcheinander geworfenen Früchte bäuchlings am Tisch und tauchte, von den Dünsten des ägyptischen Weines vollkommen benebelt, die Knospe ihrer rechten Brust in ein Sorbet mit Schnee, wobei sie fort während mit komischer Rührung wiederholte: Trink, meine Kleine. Du bist durstig. Trink, meine Kleine. Trinke! Trinke! Trinke!'

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    CHRYSIS   Auf dem Bauche liegend, mit vorgebeugten Ellenbogen und gespreizten Beinen, die Wange auf die Hand stützend, lag sie da und stach mit einer langen goldenen Nadel kleine, symetrische Löcher in ein Kopfkissen aus grüner Leinwand. Seitdem sie, zwei Stunden nach des Tages Mitte, erwacht war, ganz erschöpft von dem zu langen Schlafen, war sie allein auf dem zerwühlten Bette liegen geblieben, nur auf einer Seite durch die dichten Wellen ihrer Haare bedeckt. Dieses Haar war glänzend und tief, weich wie ein Pelz, länger als Vogelschwingen, unzählbar, voll Wärme. Es bedeckte den halben Rücken, breitete sich unter dem nackten Bauche aus und glänzte noch bei den Knien in schweren, rundlichen Locken. Das junge Weib war eingehüllt in dieses Vließ, dessen goldener, fast metallischer Glanz ihr bei den Hetären Alexandriens den Namen Chrysis (die Goldige) eintrug. Es waren nicht die glatten Haare der Syrierinnen des Hofes, noch die gefärbten Haare der Asiatinnen, noch die braunen und schwarzen Haare der Töchter Ägyptens. Es waren jene einer arischen Rasse, der Galiläerinnen von jenseits der Sandwüste. Chrysis. Sie liebte diesen Namen. Die jungen Leute, welche sie besuchten, nannten sie Chryse, wie Aphrodite, in den Versen, welche sie früh morgens, mit Rosen umkränzt, an ihrer Türe niederlegten. Sie glaubte nicht an Aphrodite, aber sie liebte es, wenn man sie mit der Göttin verglich, und ging manchmal in den Tempel, um ihr wie einer Freundin Wohlgerüche und blaue Schleier zu schenken. Sie war an den Ufern des Sees Genezareth geboren, in dem Lande, der Sonne und des Schattens, wo die Oleander blühten. Ihre Mutter ging des Abends auf die Straße von Jeruschalaim und wartete auf die Reisenden und Kaufleute, um sich ihnen auf dem Grase, inmitten der stillen Landschaft, hinzugeben. Es war eine in Galiläa sehr beliebte Frau. Die Priester wandten sich nicht ab von ihrer Pforte, denn sie war mildtätig und fromm, sie bezahlte stets die Opferlämmer, und die Gnade des Herrn ruhte auf ihrem Hause. Als sie aber schwanger ward und ihre Schwangerschaft Ärgernis erregte, weil sie keinen Gatten hatte, sagte ein im Rufe des Wahrsagers stehender Mann, daß sie eine Tochter gebären würde, welche dereinst „den Reichtum und den Glauben eines Volkes“ um ihren Hals tragen werde. Sie verstand nicht recht, wie dies geschehen könnte, aber sie nannte ihr Kind Sarah, was hebräisch Fürstin heißt. Dies brachte die Lästerzungen zum Schweigen. Chrysis war das stets verborgen geblieben, da der Wahrsager ihrer Mutter gesagt hatte, wie gefährlich es sei, den Leuten die Prophezeiungen zu enthüllen, welche sich auf sie bezogen. Sie wußte nichts von ihrer Zukunft, weshalb sie oft daran dachte. Ihrer Kindheit erinnerte sie sich wenig und sie sprach auch nicht gern davon. Die einzige klare Empfindüng, welche ihr geblieben, war die Furcht und die Langeweile, die ihr Tag für Tag die ängstliche Beaufsichtigung ihrer Mutter verursachte, welche sie, wenn die Stunde gekommen war, auf die Straße hinauszugehen, für lange Stunden allein in ihrer Kammer einschloß. Sie erinnerte sich auch des runden Fensters, von wo aus sie die Gewässer des Sees, die blauenden Felder, den durchsichtigen Himmel mit der klaren Luft des Landes Galiläa sah. Das Haus war von rosigem Flachs und von Tamarisken umgeben. Da und dort reckten Kapernstauden ihre grünen Köpfchen aus dem verschwimmenden Nebel empor. Die kleinen Mädchen badeten in einem klaren Bache, wo man rote Muscheln unter blühenden Lorbeersträuchern fand. Blumen blühten auf dem Wasser, Blumen auf den Wiesen und große Lilien auf den Bergen. Sie war zwölf Jahre alt, als sie ihrer Mutter davonlief, um einer Schar junger Reiter zu folgen, welche nach Tyrus zogen, um dort Elfenbein zu verkaufen, und die sie bei einer Zisterne angeredet hatten. Deren langgeschwänzte Pferde waren mit farbigen Troddeln geschmückt. Sie erinnerte sich wohl, wie sie, bleich vor Freude, von den Reitern auf ihren Rossen entführt wurde, wie sie dann ein zweites Mal in der Nacht anhielten, einer Nacht, die so hell, daß man nicht einen Stern sehen konnte. Auch den Einzug in Tyrus hatte sie nicht vergessen. Sie voran auf dem Korbe des Lastpferdes, sich mit den Fäusten an der Mähne festhaltend und stolz ihre nackten Waden herabhängen lassend, um den Frauen der Stadt zu zeigen, daß ihre Beine mit Blut bedeckt waren. Noch am selben Abend ging es weiter nach Ägypten, und Chrysis folgte den Elfenbeinhändlern bis zum Markte Alexandriens. Dort ließen sie das Mädchen zwei Monate später mit ihrem bronzenen Spiegel, Teppichen und neuen Kissen in einem weißen Säulenhäuschen zurück, bedient von einer schönen indischen Sklavin, welche es verstand, Hetären zu frisieren. Andere Männer waren am Tage ihres Abzuges gekommen und wieder andere am folgenden. Da sie am äußersten Osten der Stadt wohnte, wo die jungen Griechen des Brouchin-Stadtteiles zu erscheinen verschmähten, kannte sie lange, ebenso wie ihre Mutter, nur Reisende und Kaufleute. Ihre flüchtigen Liebhaber sah sie niemals wieder. Sie verstand es, ihnen zu gefallen und sie schnell wieder zu verlassen, bevor sie anfing sie zu lieben. Und doch hatte sie unendliche Leidenschaften entflammt. Man hatte Führer von Karawanen gesehen, welche zu Spottpreisen ihre Waren verkauften, um sich in einigen Nächten für sie zu ruinieren. Mit dem Vermögen dieser Männer hatte sie sich Schmuck, Bettkissen, seltene Wohlgerüche, blumengestickte Gewänder und vier Sklavinnen gekauft. Sie hatte allmählich viele fremde Sprachen erlernt und kannte Geschichten aus allen Ländern. Assyrer hatten ihr von der Liebe zwischen Duzi und Ischtar erzählt, Phönizier von jenen zwischen Aschtoreth und Adoni. Griechische Mädchen von den Inseln hatten ihr die Legende von Iphis erzählt und lehrten sie sonderbare Liebkosungen, welche sie zuerst verwunderten, aber dann in solchem Maße bezauberten, daß sie ihrer keinen Tag mehr entbehren konnte. Sie kannte auch die Liebesweise Atalantes und wie, nach ihrem Beispiele, noch jungfräuliche Flötenspielerinnen die stärksten Männer erschöpfen konnten. Endlich hatte ihre indische Sklavin sie geduldig, während sieben Jahren, in der verwickelten und wollüstigen Kunst der Kourtisanen von Palibothra, bis in die letzten Einzelheiten unterrichtet, denn die Liebe ist eine Kunst wie die Musik. Sie verursacht Gemütsbewegungen gleicher Art, ebenso zart und vibrierend, manchmal vielleicht sogar intensiver, und Chrysis, die alle deren Rhythmen und Feinheiten kannte, hielt sich mit Recht für eine größere Künstlerin als Plango selbst, welche doch Tonkünstlerin des Tempels war. Sieben Jahre hindurch lebte sie so, ohne ein glücklicheres oder vergnügteres Dasein zu träumen, als das ihrige. Kurze (Zeit jedoch vor ihrem zwanzigsten Jahre, als sie vom jungen Mädchen zum Weibe erblühte, und sie unter ihren Brüsten die erste reizende Falte der nahen Reife sah, bekam sie mit einemal ehrgeizige Pläne. Als sie eines Morgens, zwei Stunden nach des Tages Mitte, erwachte, ganz erschöpft von dem allzu langen Schlafe, legte sie sich auf die Brust, quer über das Bett, spreizte die Beine, stützte die Wange auf die Hand und stach, mit einer goldenen Nadel, kleine, regelmäßig gestellte Löcher in ein Kopfkissen aus grüner Leinwand. Sie war tief in ihre Gedanken versunken. Zuerst stach sie vier kleine Punkte, welche ein Viereck bildeten, und einen Punkt in der Mitte. Dann vier weitere Punkte, um ein größeres Viereck zu machen. Hierauf versuchte sie, einen Kreis auszuführen, aber das war ein bißchen schwierig. Nun stach sie die Punkte aufs Geratewohl und begann zu rufen: Djala! Djala! Djala war ihre indische Sklavin, welche Djalantaschtschandratschapala hieß, was „Beweglich -wie-das-Bild-des-Mondes-auf-dem-Wasser“ bedeutet. Chrysis war zu träge, um den Namen ganz auszusprechen. Die Sklavin trat ein und blieb in der Tür stehen, ohne sie ganz zu schließen. Djala, wer ist gestern gekommen? Weißt du es denn nicht? Nein, ich habe ihn nicht angeschaut. War er schön? Ich glaube, ich habe die ganze Zeit geschlafen. Ich war so müde. Ich erinnere mich an nichts mehr. Um wie viel Uhr ist er weggegangen? Früh am Morgen? Bei Sonnenaufgang, er hat gesagt... Was hat er zurückgelassen? Ist es viel? Nein, sage es mir nicht. Es ist mir gleichgültig. Was hat er gesagt? Seit seinem Weggang ist niemand gekommen? Wird er wiederkommen? Gib mir meine Armspangen! Die Sklavin brachte ein Kästchen, aber Chrysis warf keinen Blick darauf. Die Arme so hoch als sie konnte emporhebend, sagte sie: Ach, Djala! Ach, Djala! . . . Ich verlange nach außerordentlichen Abenteuern. Alles ist außerordentlich oder nichts, sagte Djala. Die Tage gleichen einander. Aber nein. Früher war es nicht so. In allen Ländern der Welt sind die Götter zur Erde herabgestiegen und haben sterbliche Weiber geliebt. Ach, auf welchen Betten muß man sie erwarten, in welchen Wäldern muß man sie suchen, jene, die etwas mehr als Männer sind? Welche Gebete muß man hersagen, damit sie nahen, jene, die mich etwas lehren oder alles vergessen machen würden? Und wenn die Götter nicht mehr herniedersteigen wollen, wenn sie tot oder zu alt sind, Djala, werde ich auch sterben, ohne einen Mann kennengelernt zu haben, der tragische Erlebnisse in mein Dasein bringen würde? Sich umdrehend, legte sie sich auf den Rücken und rang verzweifelt die Hände. Wenn jemand mich anbetete, ich glaube, es würde mir eine unendlich große Freude machen, ihn leiden zu lassen, bis er stürbe. Jene, die zu mir kommen, sind es nicht wert, zu leiden. Und dann ist es ja auch meine Schuld. Bin es ja ich, die sie ruft, wie sollen sie mich da lieben? Welches Armband legst du heute an? Alle. Aber laß...



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