E-Book, Deutsch, 145 Seiten
Lortzing / Kotzebue Der Wildschütz
1. Auflage 2012
ISBN: 978-3-8496-0097-6
Verlag: Jazzybee Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Die Opern der Welt
E-Book, Deutsch, 145 Seiten
ISBN: 978-3-8496-0097-6
Verlag: Jazzybee Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Dies ist das Libretto zur Oper Der Wildschütz. Genießen Sie zum Klang Ihrer Lieblingsoper die Original-Texte auf Ihrem Bildschirm. Einzelne Akte und, falls mehrsprachig, Sprachen lassen sich über das Inhaltsverzeichnis auswählen.
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Erster Aufzug
Ländliche Gegend
Seitwärts das Haus des Schulmeisters, gegenüber Gretchens Wohnung, im Hintergrunde das Wirtshaus. Im Vordergrunde auf jeder Seite eine Bank.
Erster Auftritt
Landleute tanzen eine Art Konter die älteren sitzen zur Seite auf Bänken und sehen zu. Baculus und Gretchen tanzen in der Mitte. Auf einem Tische seitwärts sitzen die Musikanten. Der Tanz endet mit einer Gruppe, dann allgemeiner Chor.
ALLE.
Es lebe das Brautpaar!
Nr. 1. Introduktion
LANDLEUTE.
So munter und fröhlich wie heute,
Beim Tanze, beim Weine,
So möchten wir, ihr lieben Leute,
Recht oft uns des Lebens freun.
Herr Baculus, er soll leben,
Denn er hat dies Fest uns gegeben,
Und möge sein Ehestand eben –
So heiter und fröhlich sein.
GRETCHEN, BACULUS.
Danke! Danke! Danke! Danke!
Unsre Ehe wird geraten!
GRETCHEN.
Denn mein Alter liebt mich sehr!
BACULUS.
Denn mein Gretchen liebt mich sehr!
GRETCHEN, BACULUS.
Freilich könnte es nicht schaden,
Wenn er (ich) etwas jünger wär'!
BACULUS.
Mein Gesicht, was meinst du, Gretchen?
Ist nicht mehr ganz jung und schön.
GRETCHEN.
Ach, ich hab' in meinem Leben
Sie weit häßlicher gesehn.
BACULUS.
Der fromme Christ sieht aufs Gemüt.
GRETCHEN.
Mit meiner Frömmigkeit steht's schlecht.
BACULUS.
Schulmeistrin sein, nicht wahr, das zieht?
GRETCHEN.
Ja, weiß es Gott; da hat Er recht!
BACULUS.
Du spaßest, mein Kind.
GRETCHEN.
Wahrhaftig nicht!
Es ist mein Ernst!
BACULUS.
Du Schelmengesicht!
GRETCHEN.
Wahrhaftig!
BACULUS.
Du Schelmin!
GRETCHEN.
's ist mein Ernst, jajajajaja,
Jajajajaja!
BACULUS.
Du spaßest! Hahahahahahahahaha!
LANDLEUTE.
Seht doch den verliebten Streit!
Hahahahahahahahahahahaha! –
So munter und fröhlich wie heute,
Beim Tanzen, beim Weine,
So möchten wir, ihr lieben Leute,
Recht oft uns des Lebens freun.
Herr Baculus, er soll leben,
Denn er hat dies Fest uns gegeben,
Und möge sein Ehestand eben –
So heiter und fröhlich sein!
Sie wollen wieder anfangen zu tanzen.
EIN HOCHZEITSGAST.
Man wird müd' vom vielen Springen;
Laßt uns lieber etwas singen,
Ein fideles Lied mit Chor.
BACULUS.
Euch zu Diensten, schlagt nur vor.
LANDLEUTE.
Herr Baculus, Ihr seid ein Mann,
Der schöne Reime machen kann.
BACULUS.
Wohlan; ein Lied, euch unbekannt,
Charaktrisierend meinen Stand,
Will ich zum besten geben;
Ihr singt den Chorus dann.
GRETCHEN, LANDLEUTE.
Singen, singen ist unser Leben!
Fangt an! Fangt an! Fangt an!
BACULUS.
Ich fange an!
Lied
BACULUS.
A, B, C, D,
Der Junggesellenstand tut weh,
E, F, G, H,
Sind erst die lieben Jahre da,
I, K, L, M, N, O, P,
Darum tät mit süßem Bangen,
Q, R, S, T, U, V, W,
Nach dem Ehstand mich verlangen.
Nahet sich des Lebens Winter,
Kommt man endlich doch dahinter,
Daß der Mensch nur halb genießt,
Wenn er ganz alleine ist.
Darum nehm' ich mir ein Weibchen,
Führ' ein Leben wie ein Täubchen,
Sag' dem Stand der Junggesellen nun Valet!
X, Yps'lon, Z!
GRETCHEN.
Ach, das wird ein Leben sein!
BACULUS.
Ach, das wird ein Leben sein,
Daß sich darob die lieben Engel freun!
X, Ypsilon, Z, TZ!
GRETCHEN.
Daß sich darob die lieben Engel freun!
X, Ypsilon, Z, TZ!
CHOR.
A, B, C, D, E, F, G, H, I, K, L, M, N, O, P,
Q, R, S, T, U, V, W, – W, W, W, W!
X, Ypsilon, Z, TZ!
GRETCHEN.
A, B, C, D,
Das schöne Gleichnis, ich gesteh',
E, F, G, H,
Paßt herrlich, denn es liegt ganz nah;
I, K, L, M, N, O, P,
Warum sollt' es denn im Leben,
Q, R, S, T, U, V, W,
Nicht auch alte Täuber geben?
Besser was, als nichts auf Erden,
Hausfrau muß ich einmal werden;
Er baut mir ein Nestchen fein,
Drum will ich zufrieden sein.
Also nehm' ich einen Alten,
Sehe nicht die vielen Falten,
Drück' ein Auge zu, denk', er wär' jung und nett!
X, Yps'lon, Z!
Ach, das wird ein Leben sein!
BACULUS UND GRETCHEN.
Ach, das wird ein Leben sein, usw.
LANDLEUTE.
A, B, C usw.
BACULUS.
A, B, C, D
Und welche Freude ist's, herrje!
E, F, G, H.
Hört man sich rufen erst Papa,
I, K, L, M, N, O, P,
Fühlt man schmeichelnd sich umfangen,
Q, R, S, T, U, V, W –
Von recht ungezognen Rangen,
Die, erhält der liebe Gott sie,
Man erzieht nach Pestalozzi;
Welche Wonne, wenn die Frucht
Dann gedeiht durch milde Zucht.
Pantomime des Prügelns.
Darum nehm' ich mir ein Weibchen, usw.
GRETCHEN UND BACULUS.
Ach, das wird ein Leben sein usw.
CHOR.
A, B, C usw.
Zweiter Auftritt
Die Vorigen. Ein Jäger tritt auf und überreicht Baculus ein Schreiben.
BACULUS.
Vom Herrn Grafen!
Der Jäger entfernt sich wieder.
GRETCHEN UND LANDLEUTE.
Vom Herrn Grafen? Vom Herrn Grafen?
BACULUS für sich.
Großer Gott, was mag das sein?
Sollt' er meine Jagdlust strafen?
Laut und freundlich.
...



