London | Ein Highlander und Gentleman | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 331, 264 Seiten

Reihe: Historical Gold

London Ein Highlander und Gentleman


1. Auflage 2018
ISBN: 978-3-7337-3412-1
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, Band 331, 264 Seiten

Reihe: Historical Gold

ISBN: 978-3-7337-3412-1
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



1740: Diese verflixten Mitgiftjäger! Auf der Flucht vor ihnen zieht Daisy, Lady Chatwick, von London auf ihr Anwesen in die Highlands. Hier will die vermögende junge Witwe die Ankunft ihres Jugendfreundes abwarten, um mit ihm eine Vernunftehe einzugehen. Doch als sie ihrem Nachbarn Cailean, Laird of Attadale, begegnet, erwacht in ihrem Herzen eine nie gekannte sinnliche Sehnsucht. Wie mag es sein, Caileans kräftige Hände auf ihrem Körper zu spüren und in seinen starken Armen zu liegen? Der wilde Highlander ist für sie eine Verlockung, der sie unbedingt nachgeben muss! Daisy ahnt nichts von seinem Schwur, niemals eine Engländerin zu lieben ...



Julia London hat sich schon als kleines Mädchen gern Geschichten ausgedacht. Später arbeitete sie zunächst für die US-Bundesregierung, sogar im Weißen Haus, kehrte aber dann zu ihren Wurzeln zurück und schrieb sich mit mehr als zwei Dutzend historischen und zeitgenössischen Romanzen auf die Bestsellerlisten von New York Times und USA Today. Sie lebt mit ihrer Familie in Austin, Texas.

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1. KAPITEL

Schottische Highlands 1742

Balhaire

Die Kutsche knarrte und schwankte, während sie eine Straße entlangfuhren, die beinahe nicht mehr passierbar war. Die Insassen schlitterten über die Bänke und dann wieder zurück in die Polster. Der junge Lord Chatwick war ganz grau im Gesicht geworden und lehnte teilnahmslos an der Wand.

„Mein armer Liebling“, säuselte seine Mutter Daisy, Lady Chatwick, und strich ihm dabei über das Haar.

„Ich habe von Anfang an gesagt, dass so eine aufreibende Reise das Kind krank machen wird. Wir können nur beten, dass er sich schnell wieder erholt.“

Diese ausgesprochen zuversichtliche Bemerkung kam von Daisys Cousine, Miss Belinda Hainsworth.

„Mir geht es gut, solange sich die Kutsche nicht bewegt“, stöhnte Ellis.

„Mein lieber Junge, das kommt dir nur so vor“, sagte Belinda mit einem traurigen Lächeln, das zu sagen schien, Ellis’ Verstand habe unter der Reise gelitten und er wisse nicht einmal mehr, was er gerade fühlte. Sie warf Daisy einen Seitenblick zu. „Es ist noch nicht zu spät. Wir können immer noch umkehren und uns allen die ganze Sache ersparen!“

Zu spät? Es war allerdings zu spät! Sie waren schon seit einer Ewigkeit unterwegs, und bis zu ihrem Ziel waren es jetzt nur noch wenige Meilen. „Doch, es ist zu spät“, sagte Daisy und schloss die Augen.

Sie hatte das Gefühl, dass sie vor Wut und Erschöpfung jeden Augenblick explodieren und dabei in eine Million Stücke zerspringen könnte. Die ganze Reise dauerte nun schon drei Wochen. Sie waren zunächst von London bis nach Liverpool gefahren, von dort aus hatten sie mit dem Schiff die raue See bis nach Schottland überquert, und seitdem ratterten sie unerbittlich an Hütten aus Torf und Lehm vorbei, vor denen Leute in seltsamen Kleidern standen, die klein gewachsenes Vieh und kläffende Hunde dabeihatten. So ging es Meile um Meile durch unbewohnte Gegenden, während ihrem kleinen Sohn vom Schaukeln der Kutsche übel wurde und sie keine Gesellschaft hatte außer ihrer ständig niedergeschlagenen Cousine. Außerdem gab es keine Möglichkeit für sie, sich auszuruhen, außer hin und wieder ein ärmliches Gasthaus.

Es war wirklich eine furchtbare Reise.

„Du wirkst gereizt, Daisy.“

Daisy öffnete die Augen; Belinda hatte den Kopf zur Seite gelegt und musterte sie neugierig. „Das bin ich auch. Ich habe die Fahrt in dieser Kutsche so was von satt“, meinte Daisy aufgebracht. „Und es wird eine echte Erleichterung sein, wenn ich endlich einmal dieses verfluchte Mieder ablegen kann.“ Sie presste sich eine Hand an den Brustkorb und seufzte tief, denn sie konnte spüren, wie sich die Stäbe ihres Korsetts in ihre Rippen bohrten.

Im selben Augenblick geriet die Kutsche heftig ins Schwanken und sank so weit nach rechts, dass das Korsett sich Daisy noch tiefer in den Brustkorb drückte. Mit einem dumpfen Laut landete ihr Sohn auf ihr, und Belinda wurde gegen die Wand der Kutsche geschleudert, sodass sie vor Schreck laut aufschrie.

„Um Himmels willen“, sagte Daisy atemlos.

„Madam!“, rief jemand von draußen; dann wurde die Tür der Kutsche geöffnet. „Sind Sie verletzt?“

„Es geht uns gut. War das ein Rad?“

„Allerdings“, sagte ihr Begleiter, Sir Nevis, und hob dabei ihren Sohn aus der Kutsche.

„Was machen wir denn jetzt?“, fragte Belinda und kroch dabei vorsichtig rückwärts ins Freie. „Wir haben kein Werkzeug dabei, um den Schaden zu reparieren. Wir müssen wohl hier an Ort und Stelle kampieren!“

„Wir versuchen es erst einmal mit einer Reparatur“, entgegnete Sir Nevis und streckte dabei die Hand aus, um Daisy beim Aussteigen zu helfen.

Vorsichtig setzte sie ihre Füße auf festen Boden und rückte ihr Korsett zurecht, so gut sie konnte, ohne dazu das Kleid ausziehen zu müssen. Am liebsten hätte sie sich das verdammte Ding vom Leib gerissen. Doch stattdessen trat sie neben Sir Nevis, um sich die Bescherung anzusehen. Eine Speiche war gebrochen, und das Rad war verbogen. Der Kutscher und sein Gehilfe waren sofort dabei, die Pferde aus dem Geschirr zu befreien.

„Wir müssen die Kutsche hochstemmen, damit das Rad nicht ganz durchbricht“, erklärte Sir Nevis. Er sah die drei Männer an, die sie im Hafen angeheuert hatten, damit sie sie nach Auchenard begleiteten. Sie waren Gordons, hatte er gesagt. Das war ein einflussreicher Clan, hatte er hinzugefügt. Daisy hatte keine Ahnung, wie einflussreich die Gordons sein mochten, aber der Anblick dieser drei hatte ihr von Anfang an nicht gefallen. Sie waren dünn wie Schilfrohr, ihre Kleider waren abgetragen und schmutzig, und sie betrachteten sie mit einem Blick, wie ihn kleine Jungen haben, wenn sie die Süßigkeiten in der Auslage eines Geschäfts anstarren. Sie waren dem Whisky sehr zugetan, und falls einer von ihnen Englisch sprach, hätte sie das nicht mit Sicherheit sagen können, denn sie gaben kaum ein Wort von sich. Wenn sie einmal sprachen, dann mit so starkem Akzent, dass Daisy kein Wort verstehen konnte. Jetzt standen sie an der Seite und betrachteten das Rad mit der gebrochenen Speiche voller Abscheu.

„Madam, vielleicht könnten Sie und Seine Lordschaft sich dort drüben bei den Bäumen unterstellen“, meinte Sir Nevis und deutete mit einem Nicken auf einen kleinen Unterstand ein paar Meter von der Kutsche entfernt. „Das hier dürfte sicher eine Weile dauern.“

Dürfte? Daisy seufzte erschöpft. Das hier war nicht ihre erste Reise mit einer Kutsche, und wenn sie die Lage richtig einschätzte, dann würde sie das hier wahrscheinlich den ganzen Tag kosten. Sie sah sich um. Es war ein sonniger Tag, die Luft war unangenehm warm. Selbst der Federschmuck ihrer Kutsche schien verwelkt zu sein. Es gab hier keine Zuflucht für sie. Hier war meilenweit, so weit das Auge reichte, nichts anderes als menschenleere Hügellandschaft und Schwärme von Mücken.

Ellis beugte sich vor, um einen Felsen in Augenschein zu nehmen. Zumindest hatte er jetzt wieder ein wenig Farbe im Gesicht; dafür war sie schon dankbar. „Schau, Mama“, sagte er und hielt einen Stein hoch. „Das ist ein Pyrit.“

„Wirklich?“, fragte sie und beugte sich über den Stein, der gelblich glänzte. „Du hast recht“, stimmte sie ihm zu, obwohl sie keinen blassen Schimmer hatte, was das für ein Gestein sein konnte. Sie sah sich über ihre Schulter hinweg nach ihrem Gefolge um – drei Dienstboten und ein Hauslehrer; Sir Nevis und sein Diener, Mr. Bellows, der sie von London aus hierherbegleitet hatte, standen neben den beiden Kutschern. Mr. Green kümmerte sich um die beiden offenen Wagen, die mit Kisten und Koffern beladen waren, in denen sich ihre Habe befand. Mrs. Greene und das Hausmädchen fuhren in einer kleineren Kutsche hinter ihnen her.

Es kam ihr so vor, als ob sie einen Trupp fahrendes Volk durch die Highlands führen müsste.

Drüben am See bewegte sich etwas, und Daisy bemerkte, dass die Gordons dort am Ufer zusammenstanden. Aber natürlich sollten die armen Kerle baden gehen. Vielleicht konnten sie sich etwas von dem ganzen Schmutz abwaschen, während ihre Leute sich in der sengenden Sonne mit dem Rad abmühten. Wie viel hatte sie diesem Trio von Halunken noch bezahlt?

„Hoffentlich werden wir nicht tatsächlich gezwungen sein, hier zu kampieren“, sagte Belinda und fächelte sich dabei Luft zu. „Wir finden hier doch weit und breit kein Dach über dem Kopf! Und dann sind wir Plünderern und Dieben völlig schutzlos ausgeliefert.“

„Belinda, um Gottes willen, hör schon auf“, bat Daisy matt. „Ich höre mir schon die ganze Zeit deine Klagen an, ich halte das nicht mehr aus. Wir können an unserer Lage jetzt überhaupt nichts mehr ändern. Wir sind nun einmal hier. Wir werden schon nicht sterben. Es wird uns nichts passieren. Es gibt hier auch keine Diebe, die uns überfallen könnten!“

Vor vielen Jahren, als Daisy gerade frisch verheiratet gewesen war, hatte sie ihrer Tante, der Schwester ihrer Mutter, auf dem Sterbebett versprochen, sich um Belinda zu kümmern. Leider war ihre eigene Mutter schon lange nicht mehr am Leben, und so hatte niemand sie warnen können, was so ein Versprechen bedeutete. Es war für sie eine Selbstverständlichkeit, sich um Belinda zu kümmern – sie liebte ihre Spielgefährtin aus Kindertagen. Sie hatte erst herausgefunden, wie trübselig ihre Cousine sein konnte, als sie mit ihr unter einem Dach wohnte.

Belinda reagierte nicht auf Daisys Zurechtweisung. Ihr Blick war vielmehr starr auf irgendetwas hinter Daisy gerichtet. Ungehalten knurrte Daisy: „Was ist denn jetzt schon wieder los? Sind jetzt doch Plünderer aufgetaucht?“ Sie drehte sich um, um zu sehen, was Belinda so erschreckt hatte, und dabei rutschte ihr das Herz bis in die Kniekehlen – fünf Gestalten, die wie Highlander gekleidet waren, galoppierten den Hügel hinab auf sie zu.

„Keine Plünderer“, sagte Belinda, und ihre Stimme zitterte dabei. „Schmuggler. Ich habe schon gehört, dass die sich hier in den Hügeln verstecken.“

Diese Feststellung raubte Daisy vollständig den Atem.

Als der Rest von Daisys Gefolge die Reiter bemerkte, schrien sie alle plötzlich voller Entsetzen auf. Sie benahmen sich, als hätte jemand mehrere Salven Schüsse auf sie abgegeben; ihre Leute rannten los, rafften ihre Sachen zusammen und beeilten sich, sich hinter den Kutschen zu verstecken.

„Lady Chatwick!“, rief Sir Nevis. „Suchen Sie in der Kutsche Zuflucht!“

Er hatte sein Schwert gezogen und stand zusammen mit Mr....



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