Loidl | bei uns dahoam | Sonstiges | 978-3-902851-07-9 | sack.de

Sonstiges, Deutsch, 2 Seiten, Format (B × H): 125 mm x 142 mm, Gewicht: 90 g

Loidl

bei uns dahoam

zaubersprüche und lieder
1. Auflage 2011
ISBN: 978-3-902851-07-9
Verlag: farnblüte, edition

zaubersprüche und lieder

Sonstiges, Deutsch, 2 Seiten, Format (B × H): 125 mm x 142 mm, Gewicht: 90 g

ISBN: 978-3-902851-07-9
Verlag: farnblüte, edition


Der österreichische Sprach-Magier und begnadete Performance-Künstlers Christian Loidl interpretiert ein originär durch ihn entwickeltes Genre, scheinbar volkstümliche Zaubersprüche mit viel Witz und abgründigem Hintersinn, sowie ausgewählte Gedichte aus den Bänden "farnblüte" und "pupille". Für die Stimmung zur fast grenzenlos wandelbaren Stimme sorgen Stars der freien Musikszene Wiens wie Otto Lechner, Marwan Abado und Helmut Neundlinger.

Zum zweiten Mal nach "wir müssen leise sein wie pfirsiche" (ISBN 978-3-902851-01-7) interpretiert Christian Loidl hier eine Auswahl seiner Zaubersprüche, technisch aufwändig eingewoben in kongenial magische Klangteppiche, denen sich kaum ein Hörer entziehen kann. Das unbändige Vergnügen von Dichter und MusikerInnen an dieser vor unerwarteten Eingebungen nur so sprühenden Zusammenarbeit ist deutlich zu spüren. Da stehen verborgene Pforten plötzlich offen, wird Verleumdung baumgleich ignoriert, werden unter dem "Hiadei vom Heiligen Geist" magische Pilze gefunden; um am Ende die typische Loidl'sche Sehnsucht zu befriedigen, sich selbst unsichtbar zu machen.

Im zweiten Teil der CD werden ausgewählte Gedichte aus Loidls Lyrikbänden "farnblüte" (ISBN 978-3-902851-05-5) und "pupille" (ISBN 978-3-902851-06-2) zu eindrücklichen Klangerlebnissen. Wir sehen sie vor uns, die "Pensionisten mit dem Aussehen von Hydranten", den Cobramann, der durch's Fenster einsteigt und dabei weiß, dass er träumt, oder das "Diandl min Oemhittndia'lxsicht", durch dessen Augen der Dichter zu den Klängen schräg-verfremdeter Volksmusik einfliegt.

Eine CD, die zwischen performender Rezitation in einer unglaublichen Vielfalt überraschender Stimm-Masken und einfach wunderbarer Musik hin- und herschwingt, und die auch nach oftmaligem Hören immer wieder neue, unerhörte Pointen freigibt.

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Weitere Infos & Material


Loidl, Christian
Christian Loidl (*1957 in Linz, + 2001 in Wien) war einer der bedeutendsten österreichischen Sprach- und Performancekünstler des ausgehenden 20. Jhdts. Nach dem Studium der Germanistik und Psychologie lebte er als freischaffender Dichter in Wien. Sein Werk umfasst Beiträge für den Rundfunk, Feuilletons, Prosa und Übersetzungen, vor allem aber Lyrik, die er im Lauf seines Lebens in immer neue experimentelle Bereiche hinein weiterentwickelte.

Kennzeichnend für Loidls Schaffen ist die völlige Kongruenz seiner dichterischen Intention mit seinem persönlichen spirituellen Streben. Leben und Werk verschmolzen in seiner Person zu einer existentiellen Einheit: Geschult am Buddhismus im besten Wortsinn ging es ihm in allem, was er schrieb, um ein Erwachen aus dem Zustand konditionierter Denk- und Wahrnehmungsmuster, um das Zerplatzen der aus Wiederholungen von Gewohntem, bereits Bekanntem konstruierten "Wirklichkeitsblase". Poesie war für ihn kein normiertes Schönheitsideal, sondern der Seinszustand unmittelbar er- und gelebten Lebens. Dorthin wollen seine Texte geistige Türen öffnen.

Wegweisend war für ihn die im Mekka der damals florierenden Beat-Generation, der Jack Kerouac School of Disembodied Poetics in Boulder (USA) Ende der 80er-Jahre, gewonnene Erkenntnis, dass Kreativität ein lernbarer Prozess ist, und zwar im Sinn eines inneren Raums, in den der Mensch mit geeigneten Bewusstseinstechniken absichtlich eintreten kann, um "das Gedicht, das mich freut" nicht zu suchen, sondern zu finden. Dies machte Loidl zum Mitbegründer des Literarischen Salons Praterstraße (1988) sowie der Schule für Dichtung in Wien (1991). Beide Institutionen existieren bis heute.

Christian Loidl war Mitglied der Grazer Autorinnen/Autorenversammlung und des Literaturkreis Podium. Als begnadetem Performer stand für ihn dem gedruckten Text von Anfang an der "aufgeführte", performte Text als gleichwertige, eigenständige Darstellungs- und Rezeptionsweise zur Seite: Neben seinen legendären Auftritten auf österreichischen Bühnen war er akklamierter Protagonist bei Poesie-Festivals in ganz Europa sowie Lateinamerika. Enge Kooperationen verbanden ihn mit Musikern wie Beat Furrer, Bernhard Lang, Christoph Herndler, Marwan Abado, Otto Lechner, Wolfgang Musil, Martina Cizek oder Helmut Neundlinger, mit denen er vielfach auch live auftrat.

Am Abend des 16. Dezember 2001 verunglückte Christian Loidl im Lauf einer außer Kontrolle geratenen schamanischen Reise.

Zu Loidls Lebzeiten erschienen die Gedichtbände "weisse rede", "falsche prophezeiungen", "farnblüte" und "pupille", der Prosa "Wiener Mysterien", der Experimentaltext "ICHT" sowie auf Tonträgern "wir müssen leise sein wie pfirsiche", "mortu tombu miyi" und "bei uns dahoam", sowie vom ihm vorbereitet aber 6 Tage nach seinem Tod "schwarzer rotz – Echos auf H.C. Artmann" mit Messerschnitten von Jo Kuehn), heute alle erhältlich in der edition farnblüte, sowie die Übersetzungen "radio sermonettes" (Hakim Bey, edition selene, 1996), "Skandal. Essays zur islamischen Häresie" (Peter Lamborn Wilson, edition selene 1997, heute edition farnblüte). "Weiße Schatten. White shadows" (Lidija Simkute, edition selene, 200l; heute edition farnblüte)

Nach seinem Tod erschienen die Übersetzung "Ein Kreis vollendet sich. Full circle" (von Ruth Weiss, edition exil, 2002), "Schale aus Schlaf", Gedichte aus dem Nachlass (Hrsg.: Eva Lavric, edition farnblüte 2008), "nachtanhaltspunkte. haiku, notate" aus dem Nachlass (Hrsg.: Leopold Federmair, Leykam, 2008), das Hörspiel "Das unrettbare Ich des Hermann Bahr" (edition farnblüte, 2010) sowie die Sammelbände "Gesammelte Gedichte" (Hrsg.: Eva Lavric, Jaan Karl Klasmann; Klever Verlag 2011) und "Magie im sinnlosen Universum – Gesammelte Prosa aus dem Nachlass" (Hrsg.: Eva Lavric, Klever Verlag 2017)

Literaturwissenschaftliches zu Christian Loidl: Leopold Federmair / Helmut Neundlinger (Hrsg.): Christian Loidl (1957-2001). Beiträge zu Leben und Werk des Dichters. Linz: StifterHaus 2007



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