Loewenstein | Kurt Sontheimers Republik | Buch | 978-3-8471-0034-8 | sack.de

Buch, Deutsch, 235 Seiten, Format (B × H): 158 mm x 240 mm, Gewicht: 422 g

Loewenstein

Kurt Sontheimers Republik


1. Auflage 2012
ISBN: 978-3-8471-0034-8
Verlag: V&R unipress

Buch, Deutsch, 235 Seiten, Format (B × H): 158 mm x 240 mm, Gewicht: 422 g

ISBN: 978-3-8471-0034-8
Verlag: V&R unipress


»Da kommt ein Hecht in unseren Karpfenteich«, soll E. Fraenkel, einer der Gründerväter der deutschen Politikwissenschaft, anlässlich der Berufung des jungen Kurt Sontheimer ans Berliner Otto-Suhr-Institut geäußert haben. Bei Sontheimers Emeritierung wird er als »Turnierreiter für die Demokratie« charakterisiert. In der Tat war der Politologe und Essayist überall präsent, wo um die zweite deutsche Republik gerungen, wo ihr freiheitlicher Charakter in Frage gestellt schien.
Diese Werkbiographie Sontheimers (1928–2005) aus der Feder seines langjährigen Freundes Bedrich Loewenstein geht in kritischer Empathie den wichtigsten Themen und Kontroversen in dessen Leben nach. Die politische Geistesgeschichte der Bundesrepublik – Polemiken um den deutschen Sonderweg, Thomas Manns politische Kultur, die politische Philosophie Hannah Arendts usf. – wird wieder lebendig. Kurt Sontheimer galt als politisches Gewissen und Kämpfer für demokratische Werte; sein Denken ernst zu nehmen, lohnt nach wie vor.

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Loewenstein, Bedrich
Professor Bedrich Loewenstein, »ein grenzüberschreitender Vermittler« (Vilém Prečan), hat die Katastrophen und Sackgassen des zwanzigsten Jahrhunderts nicht nur reflektiert, sondern auch am eigenen Leib erlitten. 1929 in einer deutsch-jüdischen Prager Familie geboren, überlebt er die Besatzungszeit und macht nach dem Krieg Abitur an einem tschechischen Gymnasium; der Nicht-Marxist wird aber bald von der Universität relegiert und kann sein Philosophie- und Geschichtsstudium erst nach Jahren Baustelle und Militärdienst abschließen. In den liberaleren Sechzigerjahren profiliert sich der parteilose Loewenstein als Deutschlandhistoriker mit Arbeiten über den Frühliberalismus, Bismarck, das Weltkriegserlebnis und den deutschen historischen Sonderweg; mit zahlreichen Besprechungen westlicher historischer und philosophischer Literatur nimmt er teil an der Reformbewegung des »Prager Frühlings«. Schon nach dem sowjetischen Einmarsch veranstaltet er ein internationales wissenschaftliches Kolloquium über »Faschismus und Europa«, an dem namhafte Forscher aus Ost und West teilnehmen. Danach hat Bedrich Loewenstein Berufsverbot und schreibt Essays zu Themen der europäischen Zivilisation und ihren Sackgassen, einige davon erscheinen 1973 in Hamburg, mit einem Vorwort von Golo Mann. Seinen Lebensunterhalt verdient Loewenstein als Presseübersetzer an der bundesdeutschen Botschaft, deren Kurierdienst er zum Schmuggel von Nachrichten und Dissidententexten benutzt. 1978 wird der doppelsprachige Historiker an die Freie Universität Berlin berufen. Er wird ausgebürgert und lehrt 1979–2004 neuere europäische Geschichte am West-Berliner F. Meinecke-Institut. Zu seinen Schwerpunkten zählen Themen wie neuere bürgerliche Gesellschaft, Nationalismus, erster Weltkrieg, Utopien, Wirtschafts- und Soziallehren des 18. Jahrhunderts, österreichische und böhmische Geschichte. Seine größeren Publikationen sind zwei Bände des »Entwurfs der Moderne« und der »Problemfelder der Moderne« (1987/90) sowie eine unter Pseudonym erschienene Geschichte Prags (»Sechsmal Prag«, 1988). Zu seinen Berliner Anregungen gehört ein Kolloquium über Geschichte und Psychologie (»Annäherungsversuche«, 1992).Seit 1989 veröffentlicht Loewenstein auch wieder zahlreiche Arbeiten in Prag, wo er mehrfach akademische Ehrungen erhalten hat (Mitglied der gelehrten Gesellschaft, Palacký-Medaille, Silbermedaille der Karlsuniversität) und jüngst die tschechische Fassung seines Buchs über den »Fortschrittsglauben« mit einem Kolloquium vorgestellt worden ist. Auf Deutsch liegen auch seine historischen und kultursoziologischen Betrachtungen »Wir und die anderen« (Dresden 2003) vor.

Professor Bedrich Loewenstein, »ein grenzüberschreitender Vermittler« (Vilém Precan), hat die Katastrophen und Sackgassen des zwanzigsten Jahrhunderts nicht nur reflektiert, sondern auch am eigenen Leib erlitten. 1929 in einer deutsch-jüdischen Prager Familie geboren, überlebt er die Besatzungszeit und macht nach dem Krieg Abitur an einem tschechischen Gymnasium; der Nicht-Marxist wird aber bald von der Universität relegiert und kann sein Philosophie- und Geschichtsstudium erst nach Jahren Baustelle und Militärdienst abschließen. In den liberaleren Sechzigerjahren profiliert sich der parteilose Loewenstein als Deutschlandhistoriker mit Arbeiten über den Frühliberalismus, Bismarck, das Weltkriegserlebnis und den deutschen historischen Sonderweg; mit zahlreichen Besprechungen westlicher historischer und philosophischer Literatur nimmt er teil an der Reformbewegung des »Prager Frühlings«. Schon nach dem sowjetischen Einmarsch veranstaltet er ein internationales wissenschaftliches Kolloquium über »Faschismus und Europa«, an dem namhafte Forscher aus Ost und West teilnehmen. Danach hat Bedrich Loewenstein Berufsverbot und schreibt Essays zu Themen der europäischen Zivilisation und ihren Sackgassen, einige davon erscheinen 1973 in Hamburg, mit einem Vorwort von Golo Mann. Seinen Lebensunterhalt verdient Loewenstein als Presseübersetzer an der bundesdeutschen Botschaft, deren Kurierdienst er zum Schmuggel von Nachrichten und Dissidententexten benutzt. 1978 wird der doppelsprachige Historiker an die Freie Universität Berlin berufen. Er wird ausgebürgert und lehrt 1979–2004 neuere europäische Geschichte am West-Berliner F. Meinecke-Institut. Zu seinen Schwerpunkten zählen Themen wie neuere bürgerliche Gesellschaft, Nationalismus, erster Weltkrieg, Utopien, Wirtschafts- und Soziallehren des 18. Jahrhunderts, österreichische und böhmische Geschichte. Seine größeren Publikationen sind zwei Bände des »Entwurfs der Moderne« und der »Problemfelder der Moderne« (1987/90) sowie eine unter Pseudonym erschienene Geschichte Prags (»Sechsmal Prag«, 1988). Zu seinen Berliner Anregungen gehört ein Kolloquium über Geschichte und Psychologie (»Annäherungsversuche«, 1992).Seit 1989 veröffentlicht Loewenstein auch wieder zahlreiche Arbeiten in Prag, wo er mehrfach akademische Ehrungen erhalten hat (Mitglied der gelehrten Gesellschaft, Palacký-Medaille, Silbermedaille der Karlsuniversität) und jüngst die tschechische Fassung seines Buchs über den »Fortschrittsglauben« mit einem Kolloquium vorgestellt worden ist. Auf Deutsch liegen auch seine historischen und kultursoziologischen Betrachtungen »Wir und die anderen« (Dresden 2003) vor.



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