E-Book, Deutsch, 130 Seiten
Reihe: Digital Edition
Linz Juliet - Königin meines Herzens
1. Auflage 2023
ISBN: 978-3-7515-2234-2
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, 130 Seiten
Reihe: Digital Edition
ISBN: 978-3-7515-2234-2
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Eine schockierende Entdeckung! Luc Dumont, Sicherheitschef von St. Michele, findet heraus, dass er selbst der verschollene Prinz ist, den er seit Monaten gesucht hat! Hilfesuchend wendet er sich an die schüchterne Juliet, die im Palast wohnt: Sie soll ihm die Hofetikette beibringen. Doch während Juliet dem künftigen König die Geheimnisse majestätischen Benimms verrät, bei Tanzstunden in seinen Armen dahinschwebt und ihm ihr Herz öffnet, verlieben sich die beiden Hals über Kopf ineinander! Aber ein Happy End scheint ausgeschlossen: Juliet ist nicht standesgemäß ...
Cathie Linz ist die ungekrönte Königin der schnellen romantischen Komödien, die einen im Herzen berühren und immer wieder zum Lachen bringen. Nachdem die USA-Today-Bestsellerautorin ihre Karriere in einer Universitätsbibliothek zugunsten des Schreibens aufgegeben hat, wurden weltweit über vierzig ihrer Romane veröffentlicht und in über zwanzig Sprachen übersetzt. Die Chicago Sun-Times sagt, ihre Romane seien "charmant", und das Library Journal beschreibt ihre Bücher als "lebendig und sexy". Romantic Times hat Cathie Linz mit dem begehrten "Storyteller of the Year"-Award ausgezeichnet. Außerdem wurde sie für den Career Achievement und verschiedene Reviewers' Choice Awards nominiert. Mit ihrer Familie und ihren verwöhnten Katzen lebt die Autorin in der Nähe von Chicago.
Autoren/Hrsg.
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1. KAPITEL
„Ein furchtbarer Tag!“, grollte Luc Dumont, als er Juliet Beaudreaus Büro betrat.
„Was ist passiert?“, fragte sie, während sie hastig einen Stapel Papiere von einem Stuhl räumte. Doch Luc ignorierte den angebotenen Platz und marschierte stattdessen unruhig auf und ab. Juliets Arbeitszimmer lag im untersten Turmgeschoss des de-Bergeron-Palastes in St. Michele. Und Lucs Anwesenheit ließ den schmalen Raum noch enger erscheinen, als er ohnehin schon war. Luc Dumont gehörte zu der Sorte Mann, die man einfach nicht übersehen konnte.
Das war auch Juliets erster Eindruck von ihm gewesen, als sie ihn vor drei Jahren kennengelernt hatte. Seitdem leuchteten ihre Augen jedes Mal auf, sobald sie ihn zu Gesicht bekam. Er war groß und schlank, hatte dichtes braunes Haar, ausgesprochen markante Gesichtszüge und die schönsten blauen Augen, die man sich nur vorstellen konnte.
Heute trug er nicht seine offizielle Arbeitskleidung, die aus einem klassischen schwarzen Anzug mit hellblauem Hemd und burgunderroter Krawatte bestand, sondern ein schwarzes Hemd zur lässigen Jeans. Das ließ Juliet vermuten, dass er gerade erst von einer seiner Recherchetouren zurückgekommen war.
Luc war ein Mann mit vielen Gesichtern – manchmal tiefernst und dann wieder ausgesprochen humorvoll und locker. Doch immer spürte man eine nicht fassbare Anspannung unter der Schale seines kultivierten und beherrschten Wesens, mit dem er anderen gegenübertrat.
In dieser Sekunde allerdings sah er für Juliet einfach nur umwerfend attraktiv aus und … entnervt.
„Was passiert ist?“, wiederholte Luc. „Du würdest es nicht glauben, wenn ich es dir erzählte.“
„Natürlich würde ich das“, protestierte Juliet. „Kann es sein, dass du endlich den verschollenen Thronerben gefunden hast?“
„Sieht ganz so aus.“
„Du scheinst aber nicht sehr erfreut darüber zu sein“, stellte Juliet fest, kam um den soliden Eichenschreibtisch herum und setzte sich vorn auf die Ecke. Dabei ging ihr durch den Kopf, dass sie lieber etwas Attraktiveres anhätte als einen schlichten schwarzen Rock mit einem ebenso schmucklosen schwarzen Top.
„Wer ist es?“, fragte sie neugierig. „Auf jeden Fall nicht Sebastian LeMarc, wie wir inzwischen wissen. Sein Anspruch auf den Thron von St. Michele hat sich ja als unberechtigt herausgestellt.“
„Diese Intrige hatte seine Mutter eingefädelt, nicht er selbst“, erinnerte Luc sie. „Mütter können einen manchmal ganz schön in die Bredouille bringen“, schloss er bitter.
Beunruhigt legte Juliet eine Hand auf seinen Arm und stoppte damit Lucs rastloses Umherwandern. „Erzähl mir, was los ist, Luc“, bat sie ruhig. „Du weißt, du kannst mir vertrauen.“ Sie spürte einen leichten Stich im Herzen, als Luc zögerte.
„Ich komme gerade von einem Besuch bei meinem Vater“, sagte er dann endlich.
Lag vielleicht dort die Erklärung für seine spürbare Unruhe? Hatte Luc familiäre Probleme? „Verlief der Besuch denn so schlecht?“
„Kommt darauf an, wonach du fragst.“ Er seufzte auf, als er ihren irritierten Blick sah. „Ich befürchte, ich muss dir erst einige Hintergrundinformationen liefern, bevor du verstehst“, sagte Luc gepresst. „Also, … meine Mutter starb, als ich sechs Jahre alt war. Nicht lange danach hat mein Vater wieder geheiratet …“
„Und deine Stiefmutter war eine schreckliche Frau“, fuhr Juliet für ihn fort. „Um dich aus dem Weg zu haben, hat sie dich nach England zur Schule geschickt. Zuerst nach Eton, dann nach Cambridge.“
Luc runzelte die Stirn. „Woher weißt du das?“
Ups! Juliet versuchte, zurückzurudern. „Hast du es mir nicht selbst erzählt?“
„Bestimmt nicht. Ich spreche grundsätzlich nicht über meine Familie.“
„Okay“, räumte sie ein. „Ich habe es aus deinem Lebenslauf. Bevor er starb, hat mein Stiefvater, König Philippe, mir uneingeschränkten Zugang zum Palastarchiv und zu allen internen Unterlagen gewährt.“
„Um dir deine Arbeit an deiner Diplomarbeit zu erleichtern, und nicht, um zu schnüffeln, nehme ich an“, sagte Luc steif. „Und ich bin mir ganz sicher, in meinem Lebenslauf stand nichts über den Charakter meiner Stiefmutter.“
„Das konnte ich mir leicht selbst zusammenreimen. Bist du jetzt böse auf mich?“ Juliet schenkte ihm ein gewinnendes Lächeln.
Luc schüttelte nur müde den Kopf. „Nein. Wie auch immer – seit ich in England zur Schule ging, haben mein Vater und ich uns kaum noch gesehen. Andernfalls wären die Lügen möglicherweise viel früher aufgedeckt worden.“
„Welche Lügen?“
„Zum Beispiel über den Mann, den ich bisher für meinen Vater hielt, oder über die Frau, die meine Mutter war … oder über mich selbst und den, der ich heute bin …“ Seine Stimme klang ganz rau vor unterdrückten Emotionen.
Juliet hatte Luc noch nie so verunsichert gesehen. Sie wusste nicht, ob es an seiner strengen Schulausbildung in England oder der jahrelangen Tätigkeit bei Interpol lag, dass er ihr immer als der kontrollierteste Mann der Welt erschienen war. Auch in seiner derzeitigen Tätigkeit als Geheimdienstchef von St. Michele war Luc Dumont ein Vorbild an Kompetenz und Souveränität. Jemand, der darauf achtete, stets beherrscht zu sein und Distanz zu halten.
Und das lag wahrscheinlich daran, wie er groß geworden war. Quasi als Fremdling in der eigenen Familie. Juliet kannte dieses Gefühl nur zu gut.
Als Stieftochter des verstorbenen Regenten von St. Michele fühlte sie sich nicht wirklich zur königlichen Familie gehörig, sondern als Außenseiter. Dabei hatten ihre Stiefschwestern, ehemals königliche Prinzessinnen, sie nie als einen solchen behandelt. Aber sie war anders. Ein dunkelhaariger Bücherwurm zwischen drei blonden Grazien.
Sie gehörte einfach nicht in ihre aufregende, bunte Glitzerwelt.
Der Einzige, mit dem Juliet sich in den letzten Jahren angefreundet hatte, war Luc. Er mochte mit seinen zweiunddreißig Jahren im Vergleich zu ihren zweiundzwanzig vielleicht ein wenig zu alt für sie sein, aber Juliet war von jeher viel reifer als andere Mädchen in ihrem Alter gewesen. Zwischen Luc und ihr hatte sich ein zartes Band entsponnen, das sie nicht gefährden wollte, indem sie ihn zu sehr bedrängte. Zumal sie wusste, dass er in ihr nur eine gute Freundin sah.
Und das ist auch gut so, versuchte Juliet sich immer wieder einzureden. Ich muss mit dem zufrieden sein, was ich bekomme. Immerhin ist Luc der beste Freund, den man sich vorstellen kann.
„Gleichgültig, welche Gerüchte es um deinen Vater und deine Mutter geben mag … ich weiß ganz genau, wer du heute bist“, sagte sie mit Nachdruck. „Du bist ein wundervoller, aufrechter, ehrenhafter Mann.“
Luc seufzte. „Du kannst nicht wissen, wie es ist, plötzlich zu erfahren, dass dein ganzes Leben auf einer Lüge aufgebaut ist.“
„Wie sollte ich auch, wenn du mir nicht verrätst, was geschehen ist?“, konterte sie. „Warum erzählst du mir nicht alles von Anfang an?“
„Ah, ja … der Anfang …“, kam es ironisch zurück, und Juliet schaute Luc irritiert an. „Dann beginnen wir am besten bei der Heirat zwischen dem Kronprinzen Philippe de Bergeron und der jungen Katie Graham aus den USA. Ihre Ehe galt als illegitim, weil Katie zu diesem Zeitpunkt erst siebzehn und damit noch nicht volljährig war.“
„Ja, ich weiß. Wie es sich dann aber herausstellte, war die Eheschließung doch vor dem Gesetz gültig. Deshalb suchst du schließlich seit Monaten nach dem Kind aus dieser Verbindung – dem Thronerben und zukünftigen König von St. Michele“, erinnerte Juliet ihn.
„Nun … wie es aussieht, ist die Suche vorbei“, sagte Luc gedehnt.
„Und das nennst du einen furchtbaren Tag? Endlich hast du mit deiner Mission Erfolg gehabt, Luc! Wer ist es? Wo ist er? Und warum freust du dich nicht?“
„Ich … ich finde die ganze Situation einfach schwer zu akzeptieren.“
„Welche Situation?“
„Na, zum Beispiel, dass mein Vater gar nicht mein Vater ist.“
„Oh, Luc …“, sagte sie mitfühlend.
Er versuchte so zu tun, als träfe ihn diese Erkenntnis nicht über die Maßen, aber Juliet sah den Schmerz in seinen blauen Augen. „Mein Leben hat sich im Handumdrehen in eine abstruse amerikanische Seifenoper verwandelt …“ Seine Stimme klang rau und schwankte ein bisschen. „Heute bin ich zu ihm gegangen, um diesem ganzen Durcheinander endgültig auf den Grund zu gehen.“
„Welchem Durcheinander?“, hakte Juliet vorsichtig nach.
Luc seufzte. „Nachdem ich die Information bekam, dass Albert Dumont nicht mein leiblicher Vater ist, habe ich ihn zur Rede gestellt. Er bestätigte meine Annahme und gestand mir, dass meine Mutter vorher schon zweimal verheiratet war.“
„Wusste Albert denn, wer dein wirklicher Vater ist?“
Luc schüttelte den Kopf. „Nur, dass meine Mutter mit Robert Johnson, ihrem zweiten Ehemann, unglücklich war und sich hat scheiden lassen. Offensichtlich hat dieser Lump sie betrogen. Albert war bei der gleichen Firma wie Robert Johnson beschäftigt und sah meine Mutter anlässlich einer offiziellen Firmenfeier zum ersten Mal. Auch er hatte bereits eine Ehe hinter sich, und sobald meine Mutter frei war, haben die beiden geheiratet und sich in Frankreich niedergelassen. Damals war ich etwa drei oder vier Jahre alt. Ich weiß noch, dass der Vater meiner Mutter kurz darauf verstarb, sodass sie keine Verwandten mehr in den USA hatte.“
„Dann...




