Linnemann | Killerclowns alaaf! | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 12, 100 Seiten

Reihe: Gruftgeflüster

Linnemann Killerclowns alaaf!


1. Auflage 2022
ISBN: 978-3-7557-7572-0
Verlag: BoD - Books on Demand
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, Band 12, 100 Seiten

Reihe: Gruftgeflüster

ISBN: 978-3-7557-7572-0
Verlag: BoD - Books on Demand
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Ausgerechnet zu Karneval hat Rose Hausarrest! Nur mit ihrer kleinen Schwester Nora darf sie das Haus verlassen. Bestimmt hatten die Eltern sich dabei nicht ausgemalt, dass die beiden heimlich nach Köln fahren, um sich den Rosenmontagszug anzusehen. Aber irgendetwas ist dieses Jahr anders. Stimmlose maskierte Gestalten tauchen in der Menschenmenge auf. Unheimliche Dinge geschehen. Als Nora verschwindet, gerät Rose in Panik. Sie muss ihre Schwester finden, ehe ihr etwas zustößt. Und die Killerclowns sind ihnen dicht auf den Fersen.

Kein Wunder, dass Diandra phantastische Geschichten schreibt - ist sie doch schon in einem bespukten Haus aufgewachsen! In ihrer Familie ist es normal, mit Geistern zu sprechen oder den Wind um einen Gefallen zu bitten. Dennoch führt sie ein erstaunlich gewöhnliches Leben. Ihre größte Extravaganz besteht darin, Geschichten zu erfinden, bei denen die Leute sich fragen, ob sie wahr sind oder nicht. Und da man nie wirklich wissen kann, ob es Hexen, Außerirdische und Gespenster wirklich gibt ...

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EINS
»MAMA, DAS IST einfach nicht fair!« Rose war außer sich. »Das hättest du dir überlegen müssen, ehe du mithilfst, Herrn Spüttmüllers Auto in ein Ersatzteillager zu verwandeln.« »Aber …« »Kein Aber.« Roses Mutter wischte ihren Widerspruch mit einer entschlossenen Geste beiseite. »Mir ist egal, was er gesagt oder getan hat, so etwas macht man nicht. Es bleibt dabei – einen Monat Hausarrest, und Taschengeld gibt es erst wieder, wenn dein Anteil an dem ganzen Schlamassel bezahlt ist. Und wage es ja nicht, dich bei Papa zu beschweren!« Rose war so wütend, dass sie hätte weinen können. Doch den Gefallen würde sie ihr nicht tun! Sie wirbelte auf dem Absatz herum und stürmte den Flur hinunter in ihr Zimmer. Das Türenknallen sparte sie sich, das hätte ihr nur zusätzlichen Hausarrest eingebracht. Sie brauchte etwas, an dem sie ihre Wut auslassen konnte. Stoff riss unter ihren Fingern. Schaumstofffüllung wirbelte durch die Luft wie fette Schneeflocken, und das Sofakissen war Geschichte. Sie schleuderte die Reste gegen die Schranktür, verpasste dem nächsten Kissen einen Tritt und warf sich auf ihr Bett. Das war so unfair! Ausgerechnet jetzt, wo Karneval vor der Tür stand! Sie hatten richtig fette Pläne gemacht! Claudias Eltern waren bestimmt nicht so streng. Sie griff nach ihrem Telefon, um ihre beste Freundin anzurufen. Wenigstens dass hatte Mama nicht konfisziert. So viel hatten die Erwachsenen inzwischen verstanden. Ohne Telefon ging gar nicht. Es klingelte ziemlich lang, bestimmt drei- oder viermal. Dann hörte sie Claudias Stimme – wie immer ein wenig kieksig und außer Atem, denn Claudia stand nie still. »Heyyyyyy, wie ist es gelaufen?« »Rate mal«, antwortete Rose und zog schniefend den Rotz in der Nase hoch. »So schlimm? Das ist ja mal total ätzend. Mein Vater meint, er verklagt den Spüttmüller wegen Verletzung der Aufsichtspflicht, dann kommen wir da ganz schnell raus.« »Aber ich dachte immer, Eltern und Lehrer halten zusammen!« Durfte man einen Lehrer überhaupt verklagen? »Du kennst meine Alten doch«, antwortete Claudia. Im Hintergrund plumpste etwas dumpf auf den Boden. »Komm, lass mal Facetime.« »Nee, ich bin ganz verheult.« »Und dann telefonieren wir? Das ist Tiktok-Material!« »Lass mal stecken«, wehrte Rose ab. Claudia träumte von einem Leben als Influencerin, aber für sie war das nichts. Sie hätte gar nicht gewusst, was sie ihren Followern die ganze Zeit über hätte erzählen sollen. »Auf jeden Fall komme ich wohl nie wieder raus. Ich werde noch mit dreißig hier in meinem Zimmer hocken.« »Und unsere Party? Ich hab sogar schon die Kostüme fertig! Wir hatten das geplant!« »Kannste knicken.« Rose seufzte. »Hey, seit wann gibst du so einfach auf?« Claudia kicherte schon wieder. »Ich dachte, du bist die unverwüstliche Rose!« »Aber was soll ich machen? Mama sagt, ich komm nur raus, um auf Nora aufzupassen. Und pleite bin ich auch.« »Ach, das ist kein Problem. Sag mal … wollte Nora nicht schon letztes Jahr den Zoch sehen?« Rose drehte sich auf den Rücken und starrte an die Decke. »Wie stellst du dir das vor? Sie ist erst zehn!« »Ja und? Wenn sie eine vernünftige Aufpasserin dabeihat, kann doch gar nichts passieren.« Rose zögerte. Claudia hatte möglicherweise Recht. Natürlich durften Mama und Papa das nie herausfinden. Aber Nora liebte alles, was mit Karneval und Verkleidung zu tun hatte. Bestimmt wäre sie außer sich vor Freude … »Ich muss mir das überlegen.« »Also sage ich den Jungs, dass du doch mitkommst? Tom wird vor Freude durchdrehen!« Rose verdrehte die Augen. Tom war so ein Penner! Aber als bester Freund von Claudias festem Freund Andreas war er immer dabei. Und irgendwer hatte ihm den Floh ins Ohr gesetzt, dass Rose heimlich auf ihn stand. Sie versuchte nun schon seit Monaten vergeblich, ihn vom Gegenteil zu überzeugen. Claudia fand natürlich, dass sie ein ganz großartiges Paar wären. »Wir könnten zu viert in Urlaub fahren!«, hatte sie schon bei verschiedenen Gelegenheiten geträumt. »Ja, aber dann müsste ich ihn umbringen, weil er mir so unglaublich auf den Geist geht, und dann sitzen wir in Barcelona bei der Polizei, und dann?« »Ach komm, du musst ihm nur eine Chance geben!« Rose wusste nicht, wie oft sie dieses Gespräch schon geführt hatten. Sie kannte jeden Atemzug auswendig, den Claudia währenddessen machte. Na ja. Karneval war bestimmt trotzdem eine tolle Sache. Und wenn Tom ihr auf den Geist ging, konnte sie ihn immer noch im Gedränge an irgendeine andere Partymaus abgeben. Sie wünschte ihm ja nichts Schlimmes … er sollte sie nur in Ruhe lassen. »Also, dann ist es abgemacht«, sagte Claudia. »Ich kümmere mich um ein Kostüm für Nora, Geld ist auch geregelt – ihr müsst nur noch Montagmorgen am Treffpunkt sein.« Rose seufzte. »Ich weiß noch nicht.« »Doch, das wird toll! Du, ich muss auflegen, meine Mutter bringt mich gleich zu Poledance Fitness.« Rose ließ ihr Telefon auf den Teppich fallen. Sie war nicht sicher, dass das alles so klappen würde, wie Claudia es sich vorstellte. Klar, Nora würde die Klappe halten. Für eine kleine Schwester war die gar nicht mal so übel. Aber zum einen … ob Mama und Papa sie ausgerechnet an Rosenmontag rauslassen würden? Und dann hatten sie immer noch Nora dabei. Claudia überschätzte eindeutig die Partykapazitäten einer Zehnjährigen. Na ja, sie hatten ja noch ein paar Tage. Und wenigstens könnte sie dann sagen, dass sie endlich mal den Kölner Karneval mit eigenen Augen gesehen hatte. Live. Das wäre schon ziemlich cool. Wieso war der Spüttmüller auch so ein Arsch? Was hatte er denn gedacht, was passieren würde, wenn er sie zur Strafe seinen Wagen waschen ließ? Zugegeben, sie hatten ihn bunt angemalt – aber zum einen nur mit Wasserfarbe, die wäre beim nächsten Regen eh wieder abgegangen. Und zum anderen hatte er das verdient! Allein schon dafür, dass er ihnen immer Strafarbeiten aufbrummte, wenn sie im Unterricht quatschten. Beim Gedanken an sein dummes Gesicht bekam Rose sofort wieder gute Laune. Das war es beinahe schon wert gewesen. Sie war vielleicht kein Ass in Physik, aber mit Werkzeug umgehen konnte sie ziemlich gut. Anstatt den Wagen zu waschen, hatten Claudia, sie und die Jungs die Karosserie mit wilden Dschungelszenen bemalt. Dann hatten sie alles abgeschraubt, was sich leicht abschrauben ließ – inklusive der Räder – und es sorgfältig im Kofferraum verstaut. Eigentlich war das ein ziemlich genialer Rache-Akt gewesen. Dass Tom das ganze live gestreamt hatte, war jetzt so im Nachhinein vielleicht nicht ganz so clever gewesen. Aber auf die Aktion selbst war Rose immer noch ziemlich stolz. Welche Siebzehnjährige konnte schon von sich behaupten, einen VW Golf in weniger als einer Stunde fachmännisch aufs Wesentliche reduziert zu haben? Sie schmollte noch eine Weile, haderte mit ihrem Schicksal und setzte sich letztendlich sich doch an ihre Hausaufgaben. Half ja alles nichts – wenn ihre Noten nachließen, käme sie wahrscheinlich wirklich nie wieder vor die Tür. Draußen war es schon dunkel und die Lichterkette, die Rose rund um ihr Fenster aufgehängt hatte – LED-Rosen natürlich, ein Geschenk von Tom zu ihrem letzten Geburtstag – spiegelte sich in der Scheibe wie in einem schwarzen Spiegel. Aus den Boxen drang leise Klaviermusik, und Rose war in ihre Biologieaufgaben vertieft. Als es an der Tür klopfte, zuckte sie zusammen. »Ja?« Gleich darauf steckte Nora ihren Kopf zur Tür herein. »Mama sagt, ich soll dich zum Essen holen. Hast du Ärger gekriegt?« »Das regelt sich schon alles wieder«, antwortete Rose leichthin. Nora mochte es nicht, wenn Leute stritten. Sie war ein süßer Fratz – nicht mehr ganz so süß, seit sie sich wie ein Wirbelwind der Pubertät näherte, und ab und zu war sie eine echte Nervensäge. Aber Rose liebte ihre kleine Schwester sehr und versuchte immer, sie aufzumuntern. »Wir haben einem Lehrer einen Streich gespielt, und der fand das nicht so gut.« Noras Augen wurden groß vor Ehrfurcht. »Ist es schlimm?« »Halb so wild. Du weißt doch, mich erschreckt nichts.« »Mama hat sich furchtbar aufgeregt.« »Hat sie was gesagt?« »Nee, aber sie hackt das Gemüse wieder so klein. Als ob wir keine Zähne hätten.« »Vielleicht will sie nur verhindern, dass plötzlich ein glitschiger Wurm auf deinem Teller auftaucht!«, sagte Rose leichthin und machte mit ihren Fingern Gruselwurmbewegungen. »Würmer sind bestimmt gesund. In anderen Ländern essen sie sogar...



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