E-Book, Deutsch, Band 1658, 144 Seiten
Reihe: Baccara
Lindsay Stürmische Flitterwochen an der Adria
1. Auflage 2011
ISBN: 978-3-86295-130-7
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, Band 1658, 144 Seiten
Reihe: Baccara
ISBN: 978-3-86295-130-7
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Wie auf Wolken ist sie gegangen! Alexander del Castillo, in den sie schon seit Ewigkeiten verliebt ist, will sie heiraten! Überglücklich sagt Loren Ja - und ist später umso enttäuschter, als er ihr den Ehevertrag vorlegt: Sex nur, um Nachkommen zu zeugen? Niemals! Will Alexander etwa nur eine Vernunftehe, weil ihre Väter es seit Jahren beschlossen haben? Wütend erklärt Loren, dass sie unter diesen Umständen lieber auf Sex verzichtet. Doch während der Flitterwochen in dem einsamen Adria-Schloss, fällt es ihr immer schwerer, Alexanders Verführungskünsten zu widerstehen ...(575)
Die in Neuseeland geborene Schriftstellerin hat sich schon immer für das geschriebene Wort begeistert. Schon als Dreizehnjährige war sie eine echte Leseratte und blätterte zum ersten Mal fasziniert die Seiten eines Liebesromans um, den ihr eine ältere Nachbarin ausgeliehen hatte. Romantische Geschichten inspirierten Yvonne so sehr, dass sie bereits mit fünfzehn Jahren ihren ersten Roman verfasste - der jedoch irgendwo in der Versenkung verschwand. Das Schreiben blieb zunächst ihre Freizeitbeschäftigung. Yvonne arbeitete als Sekretärin und Vertriebsangestellte, heiratete den Mann, den sie während eines Blind Dates kennengelernt hatte, und bekam zwei Kinder. Dann begegnete sie Susan Napier, und die Karriere als Autorin begann. Yvonne tauschte sich so oft wie möglich mit befreundeten Schriftstellerinnen aus, die dieselben Träume und Hoffnungen hegten. Und sobald sie sich ernsthaft aufs Schreiben konzentrierte und ihre Romane vollendete, wurde sie prompt für mehrere ausgezeichnet! Heute ist Yvonne dort angekommen, wo sie schon immer sein wollte. Sie glaubt an die Macht der Liebe, die unser Leben stark beeinflusst, und fängt diesen Zauber in ihren mitreißenden Romanen immer wieder neu ein. Wenn Sie mehr über Yvonne Lindsay erfahren möchten, besuchen Sie die Website der Autorin: www.yvonnelindsay.com
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PROLOG
Isla Sagrado, drei Monate zuvor …
„Unser Großvater verliert noch völlig den Verstand. Heute hat er wieder von dem Fluch geredet.“
Alexander del Castillo lehnte sich in dem bequemen dunklen Ledersessel zurück und bedachte seinen Bruder Reynard mit einem strafenden Blick.
„Abuelo ist nicht verrückt, er wird nur älter“, erklärte er, wobei er, wie in ihrer Familie üblich, den spanischen Kosenamen für ihren Großvater verwendete. „Er macht sich eben Sorgen – um uns alle.“ Alex sah zu seinem jüngsten Bruder Benedict hinüber. „Dagegen müssen wir etwas unternehmen – und zwar bald. Die schlechte Presse wegen des Fluchs hat nicht nur Auswirkungen auf Großvater, sondern auch auf das Geschäft.“
„Das stimmt. Die Umsätze im Weingeschäft sind in diesem Quartal zurückgegangen – mehr als erwartet“, stimmte Benedict zu und griff nach seinem Weinglas, in dem sich ein erlesener Tropfen aus dem familieneigenen Weingut befand. „Und das liegt ganz bestimmt nicht an der Qualität des Weins, wenn ich das so sagen darf.“
„Könntet ihr euch bitte auf das Problem konzentrieren?“, erwiderte Alex ungehalten. „Das ist eine ernste Angelegenheit. Reynard, du bist für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig. Was können wir deiner Meinung nach für den Ruf unserer Familie tun, damit dieses Gerede über den Fluch ein für alle Mal ein Ende hat?“
Reynard warf ihm einen ungläubigen Blick zu. „Nimmst du die Sache mit dem Fluch etwa wirklich ernst?“
„Wenn wir dadurch die Wogen wieder glätten können, ja. Das schulden wir Abuelo – und auch uns selbst. Wenn wir uns mehr an die Traditionen gehalten hätten, wäre das Problem vermutlich nie aufgetaucht.“
„Die del Castillos sind noch nie dafür bekannt gewesen, es mit den Traditionen zu halten, Bruderherz“, tadelte Reynard ihn lächelnd.
„Ja, und wohin hat uns das gebracht?“, erwiderte Alex. „Selbst nach dreihundert Jahren scheint der Fluch der Gouvernante immer noch auf uns zu lasten. Ob ihr es glaubt oder nicht, aber der Legende nach sind wir die letzte Generation unserer Familie. Wenn wir die Sache nicht in Ordnung bringen, könnte es das Ende der del Castillos bedeuten. Das glaubt nicht nur unser Großvater, sondern das ganze Land. Wollt ihr etwa wirklich dafür verantwortlich sein?“ Alex warf Reynard einen vernichtenden Blick zu, bevor er sich an Benedict wandte. „Wollt ihr das?“
Bedächtig schüttelte Reynard den Kopf. Er schien erstaunt darüber zu sein, dass sein ältester Bruder auf einmal wie ihr Großvater daran glaubte, dass an dieser uralten Legende tatsächlich etwas Wahres dran sein und Einfluss auf das Schicksal der del Castillos nehmen könnte.
Alex verstand Reynards Zweifel. Aber was für eine Wahl blieb ihnen schon? Solange die Bürger von Isla Sagrado an den Fluch glaubten, würde die schlechte Presse einen verheerenden Einfluss auf die Geschäfte der del Castillos haben. Und selbst Abuelo, der sie großgezogen hatte, war davon überzeugt, dass das Schicksal der Familie in den Händen von Alex und seinen Brüdern lag.
„Nein, Alex“, entgegnete Reynard seufzend. „Ich möchte genauso wenig wie du für den Niedergang unserer Familie verantwortlich sein.“
„Was können wir also tun?“ Benedict lachte humorlos auf. „Es ist ja nicht so, als könnten wir liebende Bräute aus dem Hut zaubern, die wir heiraten und mit denen wir glücklich bis ans Ende unserer Tage leben.“
„Das ist es!“, rief Reynard lachend aus und sprang vom Sessel auf. „Das ist es, was wir brauchen. Das wird eine Werbekampagne, wie sie Isla Sagrado noch nie gesehen hat.“
„Und du behauptest, Abuelo würde den Verstand verlieren?“, fragte Benedict und trank einen weiteren Schluck Wein.
„Nein“, erwiderte Alex aufgeregt. „Er hat recht. Das ist genau das, was wir tun müssen. Denkt an den Fluch. Wenn die neunte Generation nicht nach dem Familienleitbild von Ehre, Wahrheit und Liebe lebt, stirbt der Name der del Castillos für immer aus. Wenn wir alle heiraten und eine Familie gründen, beweisen wir, dass an dem Fluch nichts dran ist. Die Menschen haben dann wieder Vertrauen in unseren Namen und lassen sich nicht von Furcht und Aberglauben leiten.“
Reynard sank zurück in den Sessel. „Du meinst das wirklich ernst“, meinte er leise.
„Mir ist es nie ernster gewesen“, entgegnete Alex.
Obwohl Reynard vermutlich nur einen Scherz gemacht hatte, hatte er den Nagel auf den Kopf getroffen. Sie würden nicht nur ihren besorgten Großvater beruhigen, sondern auch großartige Werbung für den Namen del Castillo machen können. Das hätte nachhaltige Wirkung auf das Volk von Isla Sagrado, was wiederum positive Auswirkungen auf den Wohlstand des gesamten Inselstaates haben würde. Seit langer Zeit hatte die Familie del Castillo großen Einfluss auf die wirtschaftlichen und politischen Entscheidungen des kleinen Inselstaates im Mittelmeer. Und mit dem wachsenden Reichtum der Familie war auch der Wohlstand der Bürger von Isla Sagrado gestiegen. Unglücklicherweise traf auch das Gegenteil zu.
„Du glaubst also, dass alles von heute auf morgen wieder in Ordnung kommt, wenn jeder von uns die richtige Frau heiratet und eine Familie gründet?“ Reynard klang ganz und gar nicht überzeugt.
„Genau. Das sollte ja nicht so schwer sein.“ Alex erhob sich und klopfte seinem Bruder auf die Schulter. „Du bist ein gut aussehender Typ. Sicher gibt es eine Menge hoffnungsvoller junger Damen.“
„Wohl kaum von der Sorte, die er nach Hause zu Großvater bringen würde, schätze ich“, stieß Benedict verächtlich hervor.
„Das musst gerade du sagen“, erwiderte Reynard. „Du bist ja viel zu sehr damit beschäftigt, mit deinem neuen Aston Martin die Küstenstraße entlangzurasen, als dass irgendeine Frau auch nur die Gelegenheit dazu bekommt, dich einzufangen.“
Fest entschlossen, alles zu tun, was notwendig war, damit er und seine Brüder nicht die letzten del Castillos sein würden, ging Alex zu dem Kamin mit der massiven Steinverkleidung, der sich schon seit Generationen im Besitz der Familie befand.
„Spaß beiseite: Wollt ihr es wenigstens versuchen?“, fragte er und sah von einem Bruder zum anderen. Wenn er Benedict mit dem schwarzen Haar und den schwarzbraunen Augen betrachtete, hatte er manchmal das Gefühl, in einen Spiegel zu sehen. Reynard hingegen kam eher nach ihrer Mutter, die Französin gewesen war. Er hatte feinere Gesichtszüge, die wegen seines gebräunten Teints umso stärker auffielen. Es war ihnen allen seit frühester Jugend nie schwergefallen, Frauen für sich zu interessieren, und die drei del Castillos waren bisher allesamt begeisterte Junggesellen gewesen, die ihr Leben in vollen Zügen genossen. Doch gerade dieser Lebensstil war nicht ganz unschuldig an der vertrackten Lage, in der sie sich jetzt befanden. Zwischen ihnen herrschte ein Altersunterschied von jeweils einem Jahr, und sie alle waren mittlerweile über dreißig – doch ihr Ruf hing ihnen immer noch nach.
„Für dich ist es ja kein Problem, du bist schließlich schon mit deiner Jugendliebe verlobt“, neckte Benedict Alex schmunzelnd.
„Sie ist wohl kaum meine Jugendliebe. Sie war noch ein Baby, als wir miteinander verlobt worden sind.“
Vor fünfundzwanzig Jahren hatte ihr Vater seinen besten Freund Francois Dubois vor dem Ertrinken gerettet. Francois hatte mit ihrem Vater gewettet, den gefährlichsten Strand von Isla Sagrado entlangschwimmen zu können. Aus Dankbarkeit hatte Dubois Raphael del Castillos ältestem Sohn die Hand seiner Tochter versprochen. In der darauffolgenden Zeit hatte natürlich außer den beiden Männern niemand mehr an dieses Versprechen gedacht – Dubois und del Castillo hingegen hatten die Sache sehr ernst genommen.
Selbst Alex hatte der Geschichte kaum Bedeutung beigemessen, auch wenn Loren ihm wie ein vertrauensseliges Hündchen überallhin gefolgt war, seitdem sie laufen konnte. Alex war zutiefst dankbar gewesen, als ihre Eltern sich hatten scheiden lassen, woraufhin die ehemalige Mrs Dubois die damals fünfzehnjährige Loren mit sich auf die andere Seite der Erde nach Neuseeland genommen hatte. Damals war Alex dreiundzwanzig und alles andere als erfreut darüber gewesen, dass ein schlaksiger Teenager Alex’ Freundinnen erzählte, sie sei seine Verlobte.
Seitdem war die Verlobung eine bequeme Ausrede gewesen, um nicht heiraten zu müssen. Bis eben hatte er eine Ehe noch nicht einmal in Betracht gezogen und ganz bestimmt nicht an Francois Dubois’ Versprechen gedacht, das er Raphael del Castillo gegeben hatte. Doch was eignete sich besser dafür, die Familienehre und ihr Ansehen auf der Insel zu retten, als sich an die mündliche Absprache zweier guter Freunde zu halten? Er hatte die Schlagzeilen bereits vor Augen. Die Aufmerksamkeit, welche die Medien der Sache zweifellos schenken würden, würde sich nicht nur vorteilhaft auf das Geschäftsimperium der del Castillos, sondern auch auf den Wohlstand des gesamten Inselstaates auswirken.
Alex dachte an den heißen Flirt, den er mit seiner persönlichen Assistentin begonnen hatte. Normalerweise trennte er Geschäftliches von Privatem, besonders im unmittelbaren Umfeld seiner Arbeit. Doch Giselles unermüdliche Versuche, ihn zu verführen, waren sehr unterhaltsam und – als er ihnen nachgegeben hatte – auch äußerst zufriedenstellend gewesen.
...