Linde | Zeichen und Gewißheit | Buch | 978-3-16-149847-3 | sack.de

Buch, Deutsch, Band 69, 1133 Seiten, Format (B × H): 235 mm x 157 mm, Gewicht: 1478 g

Reihe: Religion in Philosophy and Theology

Linde

Zeichen und Gewißheit

Semiotische Entfaltung eines protestantisch-theologischen Begriffs

Buch, Deutsch, Band 69, 1133 Seiten, Format (B × H): 235 mm x 157 mm, Gewicht: 1478 g

Reihe: Religion in Philosophy and Theology

ISBN: 978-3-16-149847-3
Verlag: Mohr Siebeck


Vergewisserungsprozesse, auch die des christlichen Glaubens, sind Zeicheninterpretationsprozesse. Die theologischen Entwürfe des 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts versuchen die Glaubensgewißheit auf der Grundlage des Erfahrungsbegriffs zu begründen oder zu rechtfertigen und sind daher mit Schwierigkeiten belastet. Gesche Linde schlägt vor, den Erfahrungsbegriff durch den Begriff der Interpretation und damit den des Zeichens zu ersetzen. Der Umstand, daß das Zeichen für die Theoriebildung insgesamt keine größere Rolle gespielt hat, führt sie auf den Einfluß Augustins zurück, der den Erkenntnisprozeß von der Vermittlungsleistung des Zeichens abkoppelt. Sie liest Martin Luther als einen Autor, der unter humanistischem Einfluß die Gewißheitsfrage wieder neu mit dem Begriff des Zeichens verbindet: Vergewisserung ist ein trinitarisch bestimmter Prozeß, der auf Zeichen zurückgreift. Schließlich führt die Autorin den integrativen Zeichenbegriff des späten Peirce ein und rekonstruiert zu diesem Zweck erstmals dessen zehntrichotomisches Klassifikationssystem, auf dessen Grundlage sich alle denkbaren Formen von Bewußtseinsprozessen beschreiben und auf ihre logischen Voraussetzungen hin explizieren lassen sollen, von der Manifestation vorbegrifflicher Gefühlsqualitäten über Handlungen bis hin zu Denk- bzw. Sprachprozessen. Auf diese Weise läßt sich die christliche Gewißheitsbildung schließlich in einem Kontext von Gewißheitsbildung überhaupt ansiedeln, sich als vielschichtiges Phänomen unterschiedlicher Interpretantenformen verstehen und sich als Ergebnis logisch valider Interpretationsprozesse analysieren, ohne daß die Einsicht in diese seine eigene Strukturbedingung den christlichen Glauben zur Relativierung seines Wahrheitsanspruches nötigen oder ihn seines Gewißheitscharakters berauben würde.
Linde Zeichen und Gewißheit jetzt bestellen!

Autoren/Hrsg.


Weitere Infos & Material


Linde, Gesche
Geboren 1965; Studium der ev. Theologie in Mainz und Tübingen; Promotionsstipendium der EKHN; 1995/96 DAAD-Forschungsaufenthalt am Peirce Edition Project (Indianapolis/USA); 1997-1999 Mitarbeit in der Redaktion der RGG4, im Verlag Mohr Siebeck; seit 1999 Wiss. Mitarbeiterin am FB Ev. Theologie der Goethe-Universität Frankfurt; 2006-2008 Vertretungsprofessorin für Systematische Theologie und Religionsphilosophie in Frankfurt.

Gesche Linde:
Geboren 1965; Studium der ev. Theologie in Mainz und Tübingen; Promotionsstipendium der EKHN; 1995/96 DAAD-Forschungsaufenthalt am Peirce Edition Project (Indianapolis/USA); 1997-1999 Mitarbeit in der Redaktion der RGG4, im Verlag Mohr Siebeck; seit 1999 Wiss. Mitarbeiterin am FB Ev. Theologie der Goethe-Universität Frankfurt; 2006-2008 Vertretungsprofessorin für Systematische Theologie und Religionsphilosophie in Frankfurt.


Ihre Fragen, Wünsche oder Anmerkungen
Vorname*
Nachname*
Ihre E-Mail-Adresse*
Kundennr.
Ihre Nachricht*
Lediglich mit * gekennzeichnete Felder sind Pflichtfelder.
Wenn Sie die im Kontaktformular eingegebenen Daten durch Klick auf den nachfolgenden Button übersenden, erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Ihr Angaben für die Beantwortung Ihrer Anfrage verwenden. Selbstverständlich werden Ihre Daten vertraulich behandelt und nicht an Dritte weitergegeben. Sie können der Verwendung Ihrer Daten jederzeit widersprechen. Das Datenhandling bei Sack Fachmedien erklären wir Ihnen in unserer Datenschutzerklärung.