Liebsch | Revisionen der Trauer | Buch | 978-3-938808-10-8 | sack.de

Buch, Deutsch, 280 Seiten, PB

Liebsch

Revisionen der Trauer

In philosophischen, geschichtlichen, psychoanalytischen und ästhetischen Perspektiven

Buch, Deutsch, 280 Seiten, PB

ISBN: 978-3-938808-10-8
Verlag: Velbrück


Dieses Buch ist ein philosophischer Versuch der Revision der Frage nach dem Sinn der Trauer. Indem es diese Frage in verschiedenen, vor allem geschichtlichen, psychoanalytischen und ästhetischen Hinsichten entfaltet, soll es den Geist philosophischen Fragens keineswegs letzteren ausliefern, wohl aber ihn zu einem forschenden Nachfragen bewegen. So offeriert es keine fest gezimmerte Theorie der Trauer, kein sicheres Wissen, wie sie 'funktioniert' und wie sie zum Ende kommt, um Schluss zu machen mit dem Betrauerten. Vielmehr will es den Sinn gegenläufiger Fragen verständlich machen: Kann es einen in normalen Funktionen der Trauer nicht aufgehenden Sinn der Trauer geben? Inspiriert dieser Sinn vielleicht unser geschichtliches Leben, ohne sich terminieren zu lassen? Schärft die Trauer nachträglich unsere Sensibilität für exzessive Verletzung durch den Verlust Anderer, selbst wenn sie uns fremd sind und selbst dann, wenn wir nicht angeben können, ob wir überhaupt eine Einbuße an irgendeiner Habe erlitten haben? Ist dieser Sensibilität eine geschichtliche und politische Dimension zuzusprechen?
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Autoren/Hrsg.


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Vorwort

Einleitung

KAPITEL I
Zur Wiedergewinnung der Trauer

1 Jenseits der 'Trauerarbeit'
2 Sinn versus Funktion der Trauer
3 Verlust und Trauer – Verlust der Trauer?
4 Wiederaufleben der Trauer?
5 Zwischen Aufbegehren und Überforderung:
Politische Dimensionen der Trauer
6 Trostlos und dennoch bejaht
7 In der Zwischenzeit: bewahrter Verlust

KAPITEL II
Trauer statt Melancholie

1. Trauer versus Melancholie
2. Abschied versus Geschichte?
3. Jenseits privater Trauer
4. Andere überleben
5. Trauer der Vernunft: Zwischen Sentimentalität und Schamlosigkeit

KAPITEL III
Das Selbst im Zeichen des Abschieds
Jenseits von normaler und pathologischer Trauer

1. Freud und die Pflicht zu leben
2. Der Abschied vom Anderen in der Archäologie des Selbst
3. Normale und pathologische Trauer
4. Trauer versus Trauerarbeit
5. Den Verlust realisieren
6. Gelingen und Scheitern
7. Ansatzpunkte einer Philosophie der Trauer

KAPITEL IV
Trauer als Gewissen der Geschichte?
Auf der Spur einer Ethik der Trauer

1. Unter den Augen Anderer
2. Trauer und Geschichte
3. Wissenschaft, Tod und Trauer
4. Trauer versus Versöhnung
5. Aufgeschobener Verlust
6. Das mitsterbende Selbst
7. Entzug des 'einzigen' Anderen und aufgehobene Trauer
8. Von der moralischen Trauer zur Nicht-Indifferenz
9. Versprechen der Trauer

KAPITEL V
Trauer, Gedächtnis und Geschichte
Pierre Nora, Jan Assmann, Paul Ricœur

1. Vom Gedächtnis zur Geschichte – und zurück?
2. Pierre Noras Apologie einer Gedächtnis-Geschichte
3. Tod und kulturelles Überleben bei Jan Assmann
4. Ricœur: Aufhebung von Gedächtnis und Geschichte im versöhnenden Vergessen?

KAPITEL VI
Zeit – Verlust – Geschichte
K. H. Bohrers Theorie der Trauer

1. Negative Zeiterfahrung
2. Verlorene Zeit des Selbst
3. Verlust und Gegenwart: rettungslos
4. Der verlorene Verlust
5. Verlust und Tod des Anderen

KAPITEL VII
Trennung – Bild – Geschichte
Überlegungen zu einer Ästhetik des Abschieds

1. Von der Ästhetik des Todes zur Geschichte im Zeichen des Abschieds
2. Ästhetik versus Geschichte im Zeichen des Abschieds?
3. Abschied und bildliche Vergegenwärtigung
4. Gegen ein ethisches Bilderverbot

KAPITEL VIII
Bildliche Gegenwart und Abwesenheit des Anderen
Über R. Barthes: Die helle Kammer

1. Tod, Bild und Vergangenheit
2. Das bestechende Bild
3. Das Bild im Zeichen der Trauer
4. Der Blick zurück

KAPITEL IX
Die Abschiedlichkeit der Bilder
Unzeitgemäße Betrachtungen zur Philosophie der Fotografie
1. Un-Sichtbarkeit des Anderen?
2. Die ikonische Differenz
3. Trauernder Blick und diskretes Sehen
4. Transzendenz des Anderen und das Ereignis des Sehens
5. Der Todesgeschmack des Bildes und die Treue des Gedächtnisses
6. Im Karneval der Bilder

Epilog

Literatur
Nachweise


Burkhard Liebsch lehrt Politische Theorie und Ideengeschichte an der Fakultät für Sozialwissenschaften und Philosophie der Universität Leipzig. Weitere Arbeitsschwerpunkte: Praktische Philosophie und Sozialphilosophie in kulturwissenschaftlicher Perspektive; Philosophie der Geschichte, Phänomenologie, Hermeneutik.


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