Buch, Deutsch, Band 144, 372 Seiten, Format (B × H): 157 mm x 233 mm, Gewicht: 569 g
Die Theorie des Zinswuchers im Deutschland des 18. und 19. Jahrhunderts.
Buch, Deutsch, Band 144, 372 Seiten, Format (B × H): 157 mm x 233 mm, Gewicht: 569 g
Reihe: Schriften zur Rechtsgeschichte
ISBN: 978-3-428-13245-4
Verlag: Duncker & Humblot
Ist der Staat berechtigt, auf den Inhalt von Vertragsvereinbarungen im Kreditwesen durch den Erlass von Wuchergesetzen Einfluss zu nehmen? Welche Maßnahmen sollte der Staat zu deren Ergänzung bzw. anstelle von Wuchergesetzen ergreifen, damit sich Darlehensnehmer nicht überhöhten Zinsforderungen ihrer Vertragspartner ausgesetzt sahen? Katrin Liebner untersucht die zeitgenössischen Auffassungen zur Rolle des Staates bei der Verhinderung wucherischer Darlehensverträge anhand zahlreicher Veröffentlichungen aus der politischen und ökonomischen Theorie von der zweiten Hälfte des 18. bis zum Ende des 19. Jahrhunderts. Ergänzt wird dieser theoriegeschichtliche Ansatz, der in Form der Auswertung einer breiten Quellenbasis eine zentrale Forderung der "Neuen Ideengeschichte" umsetzt, durch die Einbeziehung der staatlichen Wuchergesetzgebung. In diesem Zusammenhang galt es der Frage nachzugehen, ob die Forderungen der Zeitgenossen ihre Umsetzung in der staatlichen Normsetzung fanden oder sich der Gesetzgeber gegen die jeweils herrschenden Anschauungen in der politischen und ökonomischen Theorie stellte.
Autoren/Hrsg.
Fachgebiete
- Geisteswissenschaften Geschichtswissenschaft Weltgeschichte & Geschichte einzelner Länder und Gebietsräume Deutsche Geschichte
- Rechtswissenschaften Recht, Rechtswissenschaft Allgemein Rechtsgeschichte, Recht der Antike
- Geisteswissenschaften Geschichtswissenschaft Geschichtliche Themen Wirtschaftsgeschichte
- Wirtschaftswissenschaften Wirtschaftswissenschaften Wirtschaftsgeschichte
Weitere Infos & Material
Einleitung
1. Die Bekämpfung des Wuchers in den absolutistisch-kameralistischen Staatswissenschaften der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts
2. Die Kritik Benthams und Turgots an obrigkeitlichen Zinsreglementierungen
3. Die Wucherpreisfrage Josephs II. aus dem Jahre 1789
Die österreichische Wuchergesetzgebung im aufgeklärten Absolutismus – Die Recht- und Zweckmäßigkeit gesetzlicher Maximalzinsen – Maßnahmen zur Verhinderung des Wuchers außerhalb von Zinstaxen – Der Einfluss der Preisschriften auf die österreichische Gesetzgebung – Die Entscheidung über den Gewinner des Wettbewerbs
4. Der Zinswucher in der politischen Theorie an der Wende vom 18. zum 19. Jahrhundert
Die naturrechtliche Legitimation der Zinsfreiheit – Naturrecht und staatliche Wuchergesetze – Gegenentwürfe zur naturrechtlich begründeten Zinsfreiheit – Der Wucher in den Kodifikationen um 1800
5. Wuchergesetze in der Nationalökonomie der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts
Die Ablehnung von Zinstaxen – Die Rolle des Staates im Kreditwesen – Vorbehalte gegenüber der Zinsfreigabe – Der Zinswucher in der Strafgesetzgebung der deutschen Staaten bis zur Jahrhundertmitte
6. Die Debatte über die Berechtigung von Wuchergesetzen in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts
Gesetzliche Zinsbeschränkung versus Zinsfreiheit – Die Diskussion über die Wucherstrafgesetze der deutschen Staaten seit der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts – Die Empfehlungen der Befürworter von Wuchergesetzen an den Gesetzgeber – Wucher und allgemeine Wechselfähigkeit – Die Reichweite der angestrebten Zinsfreigabe
7. Die Wuchergesetzgebung im Norddeutschen Bund und im Deutschen Reich bis zum Ausgang des 19. Jahrhunderts
Zusammenfassung
Quellen- und Literaturverzeichnis
Sachverzeichnis