Leß | die Hohlhandmusikalität | Buch | 978-3-937445-97-7 | sack.de

Buch, Deutsch, Band 62, 93 Seiten, Format (B × H): 130 mm x 210 mm

Reihe: Reihe Lyrik

Leß

die Hohlhandmusikalität

Gedichte
1. Auflage 2019
ISBN: 978-3-937445-97-7
Verlag: kookbooks

Gedichte

Buch, Deutsch, Band 62, 93 Seiten, Format (B × H): 130 mm x 210 mm

Reihe: Reihe Lyrik

ISBN: 978-3-937445-97-7
Verlag: kookbooks


Ein Missgeschick regt zum nächsten an. Ein Gedanke stößt gegen die Stirn, ein Finger gegen Tasten, eine Zunge gegen Schneidezähne, die Stirn gegen eine gut gereinigte Glastür oder Scheibe eines Aquariums. Auch so entstehen Klänge, helle und dunkle. Viele der Gedichte in die Hohlhandmusikalität, insbesondere die Reihe der Wirbel, widmen sich Fehlleistungen,
Unannehmlichkeiten, vom Haushaltsunfall bis zum Weltende, und wurden fallweise angestoßen von authentischen Erfahrungen mit Körper und Lebenswelt sowie der Schnittstelle Unheil. Sie entsprechen Schadensprotokollen, aber auch
Trostpflastern – ja, hier entsteht ein blauer Fleck, abgesehen davon ein Gedicht.
? Georg Leß

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Erkundung des Handschuhs


er zieht den Bauch ein und sie findet Platz, etwas
ganz anderes als Schwangerschaft

die Ausdehnung entschied, Nähe zum Instrument
nicht Musikalität

die Deltamusikalität
die Pyramidenmusikalität
die lange Hohlhandmusikalität

wir nimmer im Bau Geborgenen, von keinerlei
Schale Gestalteten, keinem einzigen Blättchen

der Qualm immerhin galt als Einladung, livider
Aushub eines Anchs, sorgenvoll, vorerst seelenlos
kosteten wir die fünf Gänge



Rückkörperstoßmarsch


frühe Erfahrung mit diesem Stück Sauerland, einige führen
auf seinen Charakter den Boden zurück, den gesamten Begriff

organisch-
vulkanische Prägung, einige tragen bei, einige tragen Kalk
einige lesen darüber rein gar nichts, zu dunkel, zu zweit
fürs Heilandmuseum Nerv und Zeit, den Stützpunkt verscharrt
jeder steckt anderswem Grenzen, egal wie dick, Zündköpfe
finden sich

frühe Geschichte mit Großeltern: einige haben darin einen Leib
in fulvo liegen sehn, jeden Tag fehlte ein Abschnitt

trag schwer an Stützmuskulatur oder getragen werden, unlenkbar
durchzittert vom Zergen des Schiefers, der Itter
stört zwischen Sägeblatt, Kiefern, in Meiler und Stall
ein Menschenopfer würde ich nicht singen, denn
ich treff es nicht, tippen wäre
etwas anderes; Tieropfer
blasseste Vorstellung, was
ein damaliges Lamm einer Familie bedeutet haben mag, mitunter
einem anderen Lamm

Gewichtsverlagerung, raketengleich kam ich auf meiner Lichtung an


Leß, Georg
Georg Leß, geboren 1981 in Arnsberg (Hochsauerlandkreis), lebt in Berlin. Gedichte, Erzählungen und Essays erschienen in Anthologien und Zeitschriften, darunter manuskripte, Sprache imtechnischen Zeitalter, Park, randnummer, Akzente, Edit, karawa.net, all dies hier, Majestät, ist deins. Lyrik im Anthropozän, kookbooks 2016, und Spitzen. Gedichte. Fanbook. Hall of Fame, Suhrkamp 2018. 2013 erschien der Einzeltitel Schlachtgewicht. Gedichte in der parasitenpresse. 2014 GWK Förderpreis für Literatur.
2016 Förderpreis des Landes Nordrhein-Westfalen für junge Künstlerinnen und Künstler.



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