Buch, Deutsch, Band 66, 335 Seiten, Format (B × H): 152 mm x 228 mm, Gewicht: 541 g
Reihe: Romanica Monacensia
Studien zu Mythos, Intertextualität und Narratologie in Terra Nostra von Carlos Fuentes
Buch, Deutsch, Band 66, 335 Seiten, Format (B × H): 152 mm x 228 mm, Gewicht: 541 g
Reihe: Romanica Monacensia
ISBN: 978-3-8233-5616-5
Verlag: Narr Dr. Gunter
Kollisionen zwischen Alter und Neuer Welt im Werk von Carlos Fuentes
Terra Nostra (1975) ist das erst in Ansätzen untersuchte Meisterwerk des mexikanischen Schriftstellers und Kritikers Carlos Fuentes. Der im Umfeld des Pariser Poststrukturalismus entstandene Monumentalroman bilanziert das konfliktive Aufeinandertreffen von Alter und Neuer Welt und bedient sich dabei, wie Leopold in genauen Lektüren nachweist, in großem Maße der strukturalen Mythenanalysen von Lévi-Strauss, der Diskursanalyse Foucaults sowie zentraler Vorgaben der Dekonstruktion und der Lacanschen Psychoanalyse. Im Zeichen Derridascher différance verschiebt Fuentes die brudermörderisch-inzestuöse Triade der präkolumbischen Quetzalcóatl-Legende in immer neuen Konfigurationen und verblendet sie mit dem diskursiven Tableau des spanischen Siglo de Oro und mit dessen prominenten literarischen Figuren. So entsteht auf schwindelerregenden Erzählebenen eine dialogisch-hybride Revision der Eroberungsgeschichte und nicht zuletzt ein amerikanischer Don Quijote.