Die Untersuchung bietet eine Gesamtinterpretation des Denkens von Hans Jonas, indem sie seine religionsphilosophischen Arbeiten, seine naturphilosophischen Überlegungen und seine ethischen Schriften unter dem Gesichtspunkt der Freiheit herausstellt. Dabei zeigt sich die Besonderheit des Jonas'schen Freiheitsbegriffs in seiner dialektischen Struktur, die um ihre eigene Begrenztheit weiß und an der sich die Freiheit immer wieder neu bewähren muss. Auf diese Weise wird sie zu einem Wagnis (statt zur selbstverständlichen Voraussetzung) unseres Lebens, Denkens und Handelns. Dieses Wagnis der Freiheit entfaltet Jonas in dreifacher Hinsicht: In der Selbstreflexion der menschlichen Existenz (vor Gott), im Prozess der biologischen Evolution und in der entfesselten Macht der neuzeitlichen Technologie. Jonas plädiert für eine freiwillige Selbstbegrenzung der menschlichen Macht, damit der Mensch als "Bild Gottes" auch künftig noch seine ethische Verantwortung für den Erhalt des Lebens auf der Erde und seine metaphysische Verantwortung für das Schicksal der Gottheit wahrnehmen kann.
Lenzig
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Zielgruppe
TheologInnen, PhilosophInnen, ReligionswissenschaftlerInnen.
Weitere Infos & Material
Dr. Udo Lenzig ist Schulreferent im Kirchenkreis Jülich.