Lenz | Hert am Sound | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 24, 160 Seiten

Reihe: edition spoken script

Lenz Hert am Sound


1. Auflage 2017
ISBN: 978-3-03853-060-2
Verlag: Der gesunde Menschenversand
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, Band 24, 160 Seiten

Reihe: edition spoken script

ISBN: 978-3-03853-060-2
Verlag: Der gesunde Menschenversand
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



"Immer, immer fahre / fahren und fahren und fahre / mis Läben isch fahre / und mängisch / fahrts mer ii." Durchs Land fahren, beobachten, was ist und passiert, zuhören: Das ist der Soundtrack des Schriftstellers Pedro Lenz, der seit bald 20 Jahren von Bibliothek zu Kleintheater zu Bar zu Literaturhaus reist und ein grosses Publikum begeistert - alleine, zusammen mit Musikern oder als Teil von "Bern ist überall". Nach dem Goalie-Roman (Band 4) und den Morgengeschichten (Band 15) versammelt sein dritter Band in der "edition spoken script" bisher unveröffentlichte Spoken-Word-Texte und Geschichten, die für diese Auftritte entstanden sind. Von Zeile zu Zeile, von Strophe zu Strophe, von Geschichte zu Geschichte lässt Pedro Lenz die Leserinnen und Leser teilhaben an all den grossen und kleinen Dramen des Lebens, die oft hinter Unscheinbarem und Alltäglichem lauern. Dass einen die Geschichten von Lenz so vertraut vorkommen und mitreissen, verdankt sich seiner grossen Kunst, die Umgangssprache literarisch zu formen, zu rhythmisieren und sie klingen zu lassen - zum ganz eigenen Sound von Pedro Lenz.

Pedro Lenz, geboren 1965, lebt als freier Autor und Kolumnist in Olten. Mitglied des Spoken-Word-Ensembles "Bern ist überall". Zahlreiche Buch- und CD-Veröffentlichungen. Sein Bestseller-Roman "Der Goalie bin ig" wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, als Theaterstück aufgeführt, diente als Vorlage zum gleichnamigen Spielfilm und erschien bisher in neun Übersetzungen.

Lenz Hert am Sound jetzt bestellen!

Autoren/Hrsg.


Weitere Infos & Material


Öppis erwarte
  No nüt
I ha no nüt gno ussert Kafi, bi ufgstange dä Morgen und ha no gar nüt gno, no gar nüt gmacht ussert schnuufen und rouche, was jo fasch ds Gliichen isch, nume mit chli meh oder weniger Aroma. Aber süsch no nüt, no gar nüt, ha no nüt gmacht und no gar nüt gno dä Morge, nüt ussert Kafi und no nüt gschribe ussert do di paar Zile, Zile vo Wort, wo chli töne, wöu Wort immer töne, immer e Klang hei, sogar no denn, wenn si numen uf Papiir stö und schwige. I ha hütt no nüt gseit, bi ufgstange dä Morgen und ha no gar nüt gseit, no gar nüt ddänkt, nüt, ussert dass i Luscht hätt, Luscht zum öpper gseh, mou wieder öpper ghören und Luscht, mou einisch e Tag lang nüt z dänke, nume z rouchen und z schnuufe, was ungefähr ds Gliichen isch und eim ds Gfüeu git, me sig no am Läbe, me sig no gäng unger de Läbige. I ha no nüt behouptet, bi numen ufgstange hütt am Morgen und ha der Tag aagluegt, dä gwöhnlech Tag und gwartet und glost, ob i öppis ghöre, obs ächt nöimen öppis z ghöre git oder wenigschtens öppis z gseh, aber i ha nüt ghört und nüt gseh, nüt, wo ni nid scho gkennt hätt, ussert der Himu vor mim Fänschter usse. Ha dä Himu gseh, dä Himu, wo au Tag chli angers usgseht und chli töifer abehanget und mer ds Gfüeu wott gä, i chöng nen aalängen und abezieh oder ufestosse, wi nen aute Roulade, wo chli chlemmt. I ha no niemerem nüt versproche, niemerem nüt hütt am Morge, bi erscht afe dranne gsi, e Vorsatz z fassen oder wenigschtens mir säuber mou iizrede, i nähm mer de öppis vor, irgendeinisch, irgendöppis, öppis Richtigs, öppis, wo sinnvou isch, und derbi chönnt i jo wüsse, dass der Vorsatz, sech öppis vorznäh, niene härefüehrt und drum hani nöie Kafi gmacht und witergroucht und uf dä Momänt gwartet, wo aues vo säuber passiert, aber vüu isch nid passiert. Gar nüt isch passiert, ussert dass plötzlech ds Telefon het glütte, lut und chaut und immer wieder. I has lo dürelütten und ddänkt, i nähms hütt nid ab, es chöng nüt Wichtigs si, wöu a som ne Tag überhoupt nüt wichtiger cha si aus nochedänken und schnuufen und rouche und em Luft zuelose, wo immer chli blooset, so wi so vüu immer do isch, ohni dass me dra dänkt, ohni dass mes merkt, ohni dass mes gspürt, und ig, i ha ddänkt, i wöu mou wieder öppis mache, öppis dänke, öppis gspüre, öppis gseh, öppis ghöre, öppis erwarte, aber zletscht isch aues nüt gsi, nüt aus Kafi, nüt aus Tabak, nüt aus nume no einisch e nöie Tag iren aute Wäut unger däm Himu, wo ni zwüschinne chli cha ufestosse oder chli cha abezieh oder är mi.   Chrippespüu
Es wiehnachtet, wiehnachtet, wiehnachtet sehr. D Maria, der Josef und ds Heilige Ching, di ghöre vom Himu e göttleche Swing. Si früren und früre und warten im Stau, und ds Strouh i der Chrippe isch füecht und isch grau. Der Ochs und der Esu stö schlottrig im Sumpf, si hei chuum meh z frässe und luege chli dumpf. Es wiehnachtet! Es wiehnachtet, wiehnachtet, wiehnachtet sehr. Und d Hirte, di stuune und d Nacht glänzt wi nöi. Und d Chönige gö vor em Bébé uf d Chnöi. Und d Ängle si bsoffe vor Fröid und vor Glück, si näh fasch nur doppleti, drüfachi Schlück. Di himmlische Schare flügen ungwönlech töif, si ganz hert am Sound, spile göttlechi Löif. Si singe vom Himu und maches bekannt, der Heiland isch cho über ds trochene Land. Es wiehnachtet! Es wiehnachtet, wiehnachtet, wiehnachtet sehr. Und ds Ching i der Chrippe isch buschper und lut, und Chaschper und Melchior verbrönnen es Chrutt. Vor Füürstöu schmöckts ölig nach Chrütter und Raps, und d Hirte, di bringe chli Suppen und Schnaps. Der Josef seit danke und luegt zu sir Frou, und ds Ching muess chli gränne, der Seppu muess ou. Es wiehnachtet, wiehnachtet, wiehnachtet sehr. Der Josef seit danke und luegt zu sir Frou, und ds Ching muess chli gränne, der Seppu muess ou.   D Johreszit
Jo, jo, jo, jetz chöme si, jo, jo, jo, jetz, jo, jo, jetz chöme d Johreszite, di warme, meinen i, jo, jetz, jetz, si si de do, si si de cho, si si de do gsi, di Houderblüete, di Houderbeeri, di Höigümper, di Höibeeri, di Höiwänder und di Zugvögeli, wo nid betroffe si vo aufäuige Beschränkige bim Zuewanderigskontingänt. Gli isch der Summer do, und bi de Rösseler gits de ds Pfingscht-Springe und d Schmätterlinge und d Ängerlinge und d Sprösslinge und d Röhrlinge und d Setzlinge und d Schnäggechörner i de Gartebeet, au zäme si si do, au zäme si si cho. He jo, es isch eso, mir wüss es jo, mir kenn es scho, gli si si ändlech do, gli si si ändlech cho, di Johreszite, Spätfrüelig, Früesummer, die Johreszite, wo chli warm gä, wott i säge. Die, wo chli wärme i dere coole Zit, wo mängisch fasch aues cool und sexy sött si, di Johreszite, wo chli fein schmöcke, wo mängisch fasch schmöcke wi nes feins Hoor-Shampoo. Di Johreszite, wo chli besser belüchtet si, wo mer so fescht hei druf planget gha, si ändlech, ändlech cho. Si ändlech, ändlech cho, si ändlech, ändlech do. Gli isch aus nöi, drü Hemmli für zwöi, si höien im Gäu und im Söiliamt schmöckts nach Söiblueme und chli nach Söibschütti uf de Matte - und mir, mir sueche Schatte, wenn der Früelig und der Früesummer ändlech längi Tage mache, ändlech längi Öbe mache, und mir öle nis der Rache, wenn d Gartewirtschafte ds Mobiliar usestöue und d Sunneschirme mit em Reklamenufdruck für dänisches Bier oder Cola Zero. Es chunnt di Zit, gli chunnt di Johreszit, wo d Glacecharte am Kiosk hanget, wo mängi, mängi, mängi Magnum gfroore, fescht, fett, fein, zur Chüeu-Trueh us zoge wird, wöu me Gluscht überchunnt uf öppis, wo chüelet, uf öppis, wo chüeu git, und d Chüe si ou wieder duss, und ds Bad am Fluss isch gli wieder bevöukeret. Me schmöckt scho ds Sunnenöu und ds Pommes-frites-Öu us em Badi-Restaurant, wo der Ventilator liisli ruuschet und der Öu-Gruch gliichmässig verteilt. No isch es nid so lang här, wo am Waudrand und am Wägrand und am Fäudrand und am Täuerrand überau der Bärlouch, ou i de Wirtshüser überau der Bärlouch, überau Bärlouchpesto, Bärlouchravioli, Bärlouchrisotto, Bärlouchsalat, Bärlouchsuppe, Bärlouchgratin, Bärlouchschnitte, Bärlouchsushi, und z Bärn der Bärevatter, dört dä Bärevatter im Tierpark Däuhöuzli sig e Chindsmörder. Aber das isch jetz aus, isch aus scho lang verbii. Wöu d Johreszite...



Ihre Fragen, Wünsche oder Anmerkungen
Vorname*
Nachname*
Ihre E-Mail-Adresse*
Kundennr.
Ihre Nachricht*
Lediglich mit * gekennzeichnete Felder sind Pflichtfelder.
Wenn Sie die im Kontaktformular eingegebenen Daten durch Klick auf den nachfolgenden Button übersenden, erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Ihr Angaben für die Beantwortung Ihrer Anfrage verwenden. Selbstverständlich werden Ihre Daten vertraulich behandelt und nicht an Dritte weitergegeben. Sie können der Verwendung Ihrer Daten jederzeit widersprechen. Das Datenhandling bei Sack Fachmedien erklären wir Ihnen in unserer Datenschutzerklärung.