Roman aus der Zeit des Hexenwahns, der auch Kinder nicht verschonte. Das Kind Leonhard („Lienhard“) Tengg wurde alten Prozeßakten zufolge nach dem Dreißigjährigen Krieg, in Zeiten voll Dämonenglaubens und offiziellen Hexenwahns, von der Heiligen Inquisition verfolgt, in einem Prozeß verurteilt und hingerichtet. Josef Leitgeb, dem die Prozeßakten durch einen Freund zugänglich gemacht wurden, hat diese todgeweihte Kindgestalt mit Leben erfüllt. Lienhard nahm Zusammenhänge wahr, die anderen verborgen blieben, seine zart berührende Hand beruhigte die Wildheit der Tiere und linderte die Krankheit der Menschen. Eben diese Fähigkeiten machten ihn dem Volk unheimlich und der Obrigkeit zum willkommenen Opfer ihrer Machtausübung. Leitgeb gab seinem Roman eine sprachliche Form und Bauart, die ebenso wie der Inhalt das Zeitüberdauernde der Legende an sich haben. Eben durch diese Qualität begegnet uns dieses Prosastück heute so neu wie am Tag seines ersten Erscheinens im Jahre 1938.
Leitgeb / Hofer / Methlagl
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JOSEF LEITGEB, geboren 1897 in Bischofshofen; in Innsbruck aufgewachsen; Studium der Rechtswissenschaften; Mitglied des „Brennerkreises“ um Ludwig von Ficker; 1950 erster Träger des Österreichischen Staatspreises für Literatur; gestorben 1952 in Innsbruck. DIE HERAUSGEBER sind Mitarbeiter des Forschungsinstituts „Brenner-Archiv“ der Universität Innsbruck. Bisher erschienene Bände der „Gesammelten Werke“: Das unversehrte Jahr; Von Blumen, Bäumen und Musik; Gedichte