Leisner | Star Trek - The Next Generation 06: Den Frieden verlieren | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, Band 6, 333 Seiten

Reihe: Star Trek - The Next Generation

Leisner Star Trek - The Next Generation 06: Den Frieden verlieren


1. Auflage 2011
ISBN: 978-3-942649-85-8
Verlag: Cross Cult Entertainment
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, Band 6, 333 Seiten

Reihe: Star Trek - The Next Generation

ISBN: 978-3-942649-85-8
Verlag: Cross Cult Entertainment
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Das Glück ist Lieutenant Jasminder Choudhury, der Sicherheitschefin der U.S.S. Enterprise, hold gewesen. Sie hat überlebt. Doch für ihre Heimatwelt, Deneva, die wie viele andere Planeten während der gewaltigen Borg-Invasion ins Zielfeuer geriet, gilt das nicht. Alles Leben auf der Oberfläche wurde ausgelöscht und der Planet unbewohnbar gemacht. Jeder, der nicht rechtzeitig evakuiert werden konnte, wurde getötet. Choudhury steht nun vor der Frage, ob ihre Familie zu den Geretteten gehört. Oder, ob sie sie alle für immer verloren hat. Die Enterprise ist nur ein Schiff, und Jasminder Choudhury ist nur ein Offizier, doch ihre Geschichte wiederholt sich überall in der gesamten Galaxis immer und immer wieder. Hunderttausende evakuierter Personen sind überall verstreut und suchen nach einem sicheren Ort, an dem sie Trost finden können. Captain Jean-Luc Picard erhält den Befehl, alles ihm Mögliche zu tun, um die verlorenen Seelen der Borg-Invasion aufzuspüren und zu retten. Zum ersten Mal seit Generationen, erleben die Bürger der Föderation Not, Ungewissheit und Angst. Blutig und dennoch ungebrochen steht die Föderation am Rande eines Abgrunds. Der Captain der Enterprise befindet sich in einer wenig beneidenswerten Lage und muss sich fragen, ob es wahr ist, dass diejenigen, die gut darin sind, einen Krieg zu gewinnen, schlecht darin sind, den Frieden zu bewahren.

William Leisner Der amerikanische Schriftsteller William ist der Autor von 'Star Trek - The Next Generation - Den Frieden verlieren' und dem Kurzroman 'A Less Perfect Union' aus der STAR TREK-Reihe 'Infinity's Prism'. Er ist dreifacher Gewinner des Kurzgeschichtenwettbewerbs 'Strange New Worlds', bei dem Pocket Books und Paramount unter Tausenden von Einsendern die besten neuen STAR TREK-Autoren ausgesucht und in jährlichen Anthologien veröffentlicht haben. William Lesiner lebt und arbeitet in Minneapolis, Minnesota.

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KAPITEL 1
Der Junge lag auf dem mit Gras bewachsenen Hügel, seinen Hinterkopf auf die Wurzeln einer alten Pappel gebettet, und blickte hinauf in die Unendlichkeit des nächtlichen Himmels. Zu seinen Füßen schien das ganze Tal zu schlafen. Nur ein paar vereinzelte Lichter brannten dort hinter den Fenstern der Gehöfte und Dörfer. Die annähernd vollständige Dunkelheit ließ selbst die schwächsten Sterne der Milchstraße wie die Signalfeuer eines Leuchtturms aufstrahlen, die den Kommandanten der Schiffe auf ihren langen Reisen durch den Ozean des Weltraums den Weg wiesen. »Jean-Luc!« Zunächst hörte der Junge die Stimme, die aus Richtung des Hauses kam, nicht – oder vielmehr wollte er sie nicht hören. Er wollte diesen Ort, diesen perfekten Augenblick noch nicht aufgeben. Er hielt seine Augen und seine Fantasie auf die Sterne hoch über sich gerichtet. »Jean-Luc!«, erklang eine zweite, jüngere Stimme deutlich näher, begleitet von dem Rascheln des Grases und dem Knacken von Zweigen. Die Gedanken des Jungen lösten sich vom Himmel und fielen zurück auf die Erde. Er wünschte, der Boden unter ihm möge sich auftun und ihn verschlucken, ihn vor dem Paar verbergen, das nach ihm suchte. Aber es klappte nicht. »Hier bist du!«, frohlockte der andere Junge triumphierend, sprang scheinbar aus dem Nichts herbei und landete mit seinen schweren Arbeitsschuhen links und rechts von Jean-Lucs Hüften. »Du träumst schon wieder, nicht wahr, mon petit frère?« Robert grinste auf ihn herunter, und das lange Haar fiel ihm in die Augen. Er war immer der größere der beiden Brüder gewesen, und im Sommer seines zwölften Lebensjahrs hatte er ganze zehn Zentimeter zugelegt. »Weiß du nicht, dass in der Dunkelheit Ungeheuer lauern?« Robert stieß ein Brüllen aus und warf sich auf seinen jüngeren Bruder. Der Junge hob die Arme, um den Angriff abzuwehren, traf den anderen an der Brust und lenkte ihn mit Leichtigkeit ab. Dann rollte er sich in die gleiche Richtung, setzte sich auf den Bauch des größeren Jungen und drückte dessen Schultern mit beiden Händen auf den Boden – wenn auch nur für einen kurzen Moment, dann vertauschten die beiden ihre Positionen wieder. Arme und Beine wirbelten, während sie wild miteinander rangen, und sein Bruder lachte, als er seine Handgelenke packte und sie auf den Boden drückte. Der Junge stellte überrascht fest, dass er ebenfalls lachte. Das raue Spiel hatte etwas seltsam Befreiendes, und er lachte noch lauter. »Genug gekämpft«, mischte sich die erste Stimme über ihnen ein. »Hört sofort auf zu kämpfen.« Robert ließ von seinem Bruder ab und erhob sich, um sich neben ihren Vater zu stellen. »Was treibst du hier draußen in der Finsternis, mon garçon?«, fragte Maurice Picard mit dunkler, respektgebietender Stimme. Obwohl er keine Haare mehr auf dem Kopf hatte und tiefe Falten sein Gesicht durchzogen, das durch ein Leben auf den Weinbergen frühzeitig gealtert war, verliehen ihm seine scharfen Augen und die Habichtsnase das Aussehen eines Mannes, mit dem man sich besser nicht anlegte. »Hast du wieder geträumt?« »Nein, Papa«, schwindelte der Junge. »Ich habe nur ... Ich konnte nicht schlafen, und ich ...« Er zögerte, denn er wusste, dass es keinen Sinn hatte, es mit einer Lüge zu versuchen. Sein Vater wusste sehr gut, dass sein jüngerer Sohn seine eigenen Gefühle, was die Verpflichtung den Traditionen gegenüber anging, nicht teilte und dass er nicht vorhatte, sein Leben lang dem Ort verbunden zu bleiben, an dem er zufällig geboren worden war. Und Jean-Luc wusste, dass es keine Möglichkeit gab, das Missfallen seines Vaters diesbezüglich zu mildern. Doch seltsamerweise verschwanden die Falten von der Stirn seines Vaters, und ein breites Lächeln trat auf sein wettergegerbtes Gesicht. Er ließ sich auf ein Knie herunter und legte dem kleinen Jungen eine große, schwielige Hand auf die Schulter. »Du musst dir selbst gegenüber treu bleiben, Jean-Luc«, sagte der alte Mann zu ihm. »All das, was ich dir gegeben habe – unseren Namen, unser Land, unsere Traditionen –, war nur ein Fundament; es sollte keine Einschränkung sein. Und ganz gleich, wohin du gehen und was du tun wirst, es bleibt dir immer erhalten.« Der Junge lächelte, und dann schlang er seine Arme um den Nacken seines Vaters und drückte ihn mit der Innigkeit eines ganzen Lebens voller unausgesprochener Gefühle. Papa erwiderte die Umarmung. Nach einer geraumen Zeitspanne ließen sie voneinander ab und fielen gemeinsam mit Robert rücklings ins Gras. Die Sterne schienen auf einmal nah genug, dass Jean-Luc dachte, er müsse nur hinausgreifen, um sie zu berühren. »All das, was wir hier sehen, ist altes Licht«, sagte Maurice. »Die Sterne, die wir sehen, zeigen sich uns so, wie sie vor vielen, vielen Jahren waren.« »Was vergangen ist, ist vergangen«, fügte Robert hinzu. »Um zu wissen, wie sie heute aussehen, muss man wohl hinauffliegen und es selbst herausfinden, was?« Das klang nach einer großartigen Idee, dachte Jean-Luc, als er die Augen schloss und seinen Traum fortsetzte. Eine großartige Idee, in der Tat ... »Jean-Luc?« Picard öffnete erneut die Augen und stellte überrascht fest, dass sich das von Sternen übersäte Firmament über dem Château Picard in einen strahlend blauen Himmel verwandelt hatte. Er war nicht minder überrascht, dass die Gestalt vor ihm, die seinen Namen rief, weder sein Vater noch sein Bruder, sondern vielmehr seine Frau war. Beverly Crusher lächelte auf ihn herab. Sie hatte sich so hingestellt, dass ihr Schatten auf ihn fiel und seine Augen vor dem grellen Mittagslicht schützte. Mit der Sonne im Rücken erschien sie ihm wie ein Engel, umgeben von flüchtigem Licht, und ihre langen roten Locken züngelten wie Flammen, während sie in einer leichten Brise wehten. Natürlich besaß sie keine Flügel, und ihr rundlicher, schwangerer Bauch stand ebenfalls im Widerspruch zu der traditionellen Vorstellung der geschlechtslosen göttlichen Boten, aber soweit es Jean-Luc Picard betraf, war sie zweifellos ein himmlisches Wesen. »Was machst du hier draußen?«, fragte sie in amüsiertem Tonfall. »Jedenfalls kein Nickerchen«, sagte Picard und schenkte ihr ein Grinsen, als er sich in eine sitzende Position erhob. »Nur alte Männer nicken mitten am Tag ein.« »Alte Männer und erschöpfte Schiffcaptains«, gab Crusher zurück, während sie sein Grinsen mit einem süßen Lächeln erwiderte. »Du hast Erholungsurlaub, und du brauchst wirklich jedes bisschen Erholung, das du bekommen kannst.« Picard sah keinen Grund, der Ärztin zu widersprechen. Sie befanden sich auf dem Landgut seiner Vorfahren in La Barre, während die Enterprise in der McKinley-Station im Trockendock lag und die umfangreichen Schäden repariert wurden, die ihnen im Verlauf des jüngsten Konflikts mit den Borg zugefügt worden waren. Er hatte in den Tagen der Krise natürlich nur wenig Schlaf gefunden, und seinen Organismus schließlich fast nur noch durch Adrenalin und schiere Willenskraft am Laufen gehalten. Dessen ungeachtet fühlte sich Picard nicht erschöpft. Was er am Ende des Krieges erleben durfte, hatte ihm all seine Erschöpfung genommen und ihn stattdessen mit purer Freude erfüllt. Er war Zeuge der Auflösung des Borg-Kollektivs durch die Caeliar geworden und hatte gewissermaßen das Aufgehen von Milliarden ehemaliger Drohnen in die Gestalt der Caeliar gespürt. Und auch er selbst war endlich von der fünfzehn Jahre andauernden Verbindung zu den Borg befreit worden. Beverly ließ sich neben ihrem Mann ins Gras sinken. Laut Kalender war der Frühling noch einige Wochen entfernt, aber die Welt um sie herum begann bereits mit Macht, zu grünen und zu erblühen. »Wenn du allerdings das Bedürfnis nach einem Nickerchen hast«, sagte sie, als sie sich mit ihrem Rücken gegen seine Brust lehnte und es sich dort bequem machte, »solltest du dir vielleicht einen gemütlicheren Platz dafür aussuchen.« Picard lachte leise, während er seine Arme um sie schlang und seine Wange an ihren Kopf legt. »Dies hier war immer mein Lieblingsplatz auf dem ganzen Anwesen«, sagte er. »Stundenlang habe ich hier gesessen oder gelegen und bei Tag die Shuttles auf ihrem Weg nach Paris oder bei Nacht die Sterne beobachtet. Natürlich mochte ich diese Stelle auch deswegen, weil ich vom Haus aus nicht gesehen werden konnte, wenn ich in der richtigen Position lag.« Er warf einen Blick über die Schulter auf das jetzige Haus – oder vielmehr das Haus, das seine Schwägerin Marie auf dem ursprünglichen Fundament neu errichtet hatte, nachdem Robert und sein Sohn René bei einem tragischen Brand ums Leben gekommen waren. Es war eine annähernd perfekte...


William Leisner
Der amerikanische Schriftsteller William ist der Autor von "Star Trek - The Next Generation - Den Frieden verlieren" und dem Kurzroman "A Less Perfect Union" aus der STAR TREK-Reihe "Infinity's Prism". Er ist dreifacher Gewinner des Kurzgeschichtenwettbewerbs "Strange New Worlds", bei dem Pocket Books und Paramount unter Tausenden von Einsendern die besten neuen STAR TREK-Autoren ausgesucht und in jährlichen Anthologien veröffentlicht haben. William Lesiner lebt und arbeitet in Minneapolis, Minnesota.



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