Leimgruber / Messerli / Oehme | "Ewigi Liäbi. Singen bleibt populär. Tagung ""populäre Lieder. Kulturwissenschaftliche Perspektiven"", 5.–6. Oktober 2007 in Basel" | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, 264 Seiten

Leimgruber / Messerli / Oehme "Ewigi Liäbi. Singen bleibt populär. Tagung ""populäre Lieder. Kulturwissenschaftliche Perspektiven"", 5.–6. Oktober 2007 in Basel"

Singen bleibt populär. Tagung "populäre Lieder. Kulturwissenschaftliche Perspektiven", 5.-6. Oktober 2007 in Basel

E-Book, Deutsch, 264 Seiten

ISBN: 978-3-8309-7129-0
Verlag: Waxmann Verlag GmbH
Format: PDF
Kopierschutz: Adobe DRM (»Systemvoraussetzungen)



Ewigi Liäbi verspricht man sich nicht gleich bei der Begrüssung. Wenn der Band dennoch mit dieser Wendung eröffnet wird, dann deshalb, weil Ewigi Liäbi nicht nur für das zentrale Thema populärer Lieder steht, sondern auch, weil damit beispielhaft verschiedene Aspekte populären Singens der Gegenwart beleuchtet werden.
Doch was kann „populär“ unter den Umständen heutiger Gesellschaft, Medien und kultureller Angebote überhaupt bedeuten? AutorInnen verschiedener Fachrichtungen präsentieren aktuelle Ansätze zur populären Vokalkultur und eröffnen neue Perspektiven auf eine subjekt- und medienorientierte Lied- und Singforschung.
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Weitere Infos & Material


1;Buchtitel;1
2;Inhalt;6
3;Ewigi Liäbi: Singen bleibt populär. Eine Einleitung;8
4;Lied und Singen im medialen Kontext;32
4.1;Tradierung — Popularisierung— Medialisierung. Bausteine zu einer Theorie des populären Singens;34
4.2;Struktur und Klang. Das Lied im medialen Kontext;54
4.3;«Volkslied» und «Volksmusik» zwischen Produktion und Rezeption. Zum praktischen Umgang mit den Begriffen anhand von Beispielen aus Tirol;68
5;Entstehung und Aneignung;84
5.1;« Confessions on adance floor ». Das Lied als Industrieprodukt;86
5.2;Singen als Aneignung von Wirklichkeit. Ein tätigkeitstheoretischer Baustein zur Theoriebildung;102
6;Tradierung und Rezeption;116
6.1;Streifzüge durch die Biographie eines KZ-Liedes;118
6.2;Kinderlieder und Kinderreime in der Stadt Zürich in einer Langzeituntersuchung zwischen 1985 und 2006;136
6.3;Volks-Song und Pop-Lied. Befragungsergebnisse zum Lied- und Songverständnis und -gebrauch von jungen Menschen in der Schweiz;162
7;Singen und Identität;188
7.1;Wer A singt, muss auch B sagen. Das aktuelle Kölner Dialektlied;190
7.2;Casting for Superstar Singen im Kontext von Starmania, Musicstar und Co.;202
8;Lieder und Politik;218
8.1;Rechte und reaktionäre Tendenzen in der Popkultur. Ein Bedeutungswandel;220
8.2;Not ready to make nice. Renegatentum in der populären Musik nach dem 11. September 2001;228
9;Autorinnen und Autoren;258


Walter Leimgruber, Karoline Oehme (S. 11-12)

Ewigi Liäbi: Singen bleibt populär. Eine Einleitung

Ewigi Liäbi (auf deutsch: ewige Liebe) verspricht man sich in der Regel nicht gleich bei der Begrüssung. Wenn der vorliegende Band dennoch mit dieser Wendung eröffnet wird, dann deshalb, weil Ewigi Liäbi nicht nur für das zentrale Thema populärer Lieder steht, sondern auch, weil der Begriff beispielhaft verschiedene Aspekte populären Musikschaffens der Gegenwart in der Schweiz beleuchtet.

Ewigi Liebi (so geschrieben, fixe Orthographieregeln existieren im Schweizerdeutschen nicht) heisst das Musical, das seit Herbst 2007 mit gros sem Erfolg in Zürich läuft.2 Sein Thema sind die grössten Mundarthits, man könnte es also auch als musikalischen Rahmen der in diesem Band dokumentierten Tagung verstehen. Eingepackt wird der Liederstrauss in eine Geschichte um — wie könnte es anders sein — Liebe, Verrat und Missverständnisse.

Der Begriff « Mundarthits » steht für Lieder aus den verschiedensten Bereichen, vom volkstümlichen Schlager über das Chanson bis zum Rocksong. Da verwandeln sich « bekannte Volkslieder » (Zitat Pressetext) in ein Rock-Medley, und die Mundart-Hymne Jede Tag u jedi Nacht der Schweizer Popband Plüsch wird mit Y.M.C.A. von den Village People vermischt.

Der Titel Ewigi Liäbi verweist zugleich auf einen der bekanntesten Schweizer Hits der letzten Jahre, dessen Geschichte spannende Einblicke in neue Verbindungen und Verbreitungswege von populären Musikstücken gewährt. Ewigi Liäbi ist zunächst einmal der Hit einer Popband, von Mash, einer Gruppe von nett-adretten Jungs, die für einmal nicht Berndeutsch singen, sondern im Schwyzer Dialekt, dem Dialekt der Region um den Kanton Schwyz. Gegen die Berner Dominanz in der Schweizer Liedermacher-, Pop-, Rock- und teilweise auch der Rapszene kämpfen sie gleich mit ihrem Albumtitel an: nidvobärn (« Nicht von Bern ») heisst die Platte, wurde mehr als 40.000 mal verkauft und erhielt damit die begehrte Platinauszeichnung. Es ist überaus selten, dass in diesem Mainstream-Bereich eine CD einen Titel trägt, der sich nicht primär auf den Inhalt bezieht, sondern sich räumlich distanziert: Zeichen einer wohl bisweilen als erdrückend empfundenen Übermacht berndeutschen Lieder- und Musikschaffens.

Von der Band wurde Ewigi Liäbi nie als Single veröffentlicht, dennoch ist das Lied ein Dauerbrenner in den verschiedensten Schweizer Radios und dürfte den meisten Schweizern bekannt sein. Da seit Anfang 2007 auch Downloads ohne veröffentlichte Single für die Offizielle Schweizer Hitparade zählen, schaffte es das Lied aber doch noch in die Sing le- Hitparade. Vom Fernsehpublikum wurde es 2006 in einer dieser « Aufwärm » -TV-Sendungen, in denen viel altes Material recycelt und damit ein Samstagabendprogramm gefüllt wird, zum fünftbeliebtesten Schweizer Mundart-Song gewählt. Als bester Song ausgezeichnet wurde, wie könnte es anders sein, ein berndeutscher von Polo Hofer, nämlich Alperose. Polo Hofer  und seine Bands Rumpelstilz und Schmätterband haben die populäre Musik der Schweiz über Jahre hinweg massgeblich geprägt.


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