Leigh Breeds - Jacobs Sehnsucht
1. Auflage 2016
ISBN: 978-3-8025-9978-1
Verlag: LYX
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection
E-Book, Deutsch, Band 9, 320 Seiten
Reihe: Breeds-Serie
ISBN: 978-3-8025-9978-1
Verlag: LYX
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection
Vor sechs Jahren wurde Faith von ihrem Geliebten Jacob verlassen, nun erhält sie den Auftrag, den Breed zu suchen. Obwohl sie sich geschworen hat, nicht noch einmal seiner sinnlichen Anziehungskraft zu erliegen, lodert das Feuer der Leidenschaft mit unverminderter Kraft, als sie einander wiederbegegnen. Doch dann kommt es zu einem Anschlag auf Faith, und sie braucht Jacobs Hilfe, um zu überleben.
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Prolog Irgendwo in der näheren Zukunft Breeds-Versuchslabor, Mexiko Jacob kam aus der kleinen Dusche, die zu seiner Zelle gehörte, ein Handtuch um die Taille geschlungen, in der Hand ein anderes, mit dem er sein langes Haar trocknete. Das heiße Wasser hatte die vom täglichen Training strapazierten Muskeln gelockert. Doch die unbestimmte Vorahnung, die ihn schon seit Tagen erfüllte, konnte seine Anspannung nicht lindern. Das Gefühl pochte in seinen Eingeweiden und löste eine Beklemmung in ihm aus. Der kalte Hauch einer Warnung schien sein ganzes Dasein zu durchdringen, und er konnte ihn nicht abschütteln. Es war ungewöhnlich, dass sein sechster Sinn sich derart nachdrücklich zu Wort meldete, wenn er sich nicht gerade auf einer der blutigen Missionen des Councils befand. Normalerweise verhielt sich seine hochsensible Fähigkeit, Gefahr zu wittern, ruhig, solange er im Labor eingesperrt war. Doch jetzt ließ sie ihm die Brust eng werden und jagte ihm einen Schauer der Warnung über den Rücken. Dieser hoch entwickelte sechste Sinn war etwas, das er sorgfältig geheim hielt. Mit jedem Monat wurden die Vorahnungen stärker, und die Entwicklung ursprünglich latenter Fähigkeiten rückte immer mehr in sein Bewusstsein, auf eine Weise, die ihn ständig aus dem Gleichgewicht brachte. Es wäre nicht gut, wenn seine Schöpfer davon wüssten. Die Weiterentwicklung eines außergewöhnlichen Sinnes konnte durchaus zum letzten Sargnagel für die Wolf-Breeds werden. Ein Leben als genetisches Experiment war schon hart genug, und Jacob würde es vorziehen, wenn es nicht noch härter werden würde. Wenn es so weiterging wie bisher, würde man sie ohnehin beseitigen, noch bevor das Jahr vorüber war. Trotz all der Jahre blutiger Drills und grausamer Lebensbedingungen hatten die Breeds nicht die Gefühle von Hass und blutdürstiger Grausamkeit entwickelt, die ihre Schöpfer sich erhofft hatten. Abgesehen von den Gefühlen ihren Schöpfern gegenüber. Jeder Breed in diesen Zellen würde den Mitgliedern des Councils, den Wissenschaftlern und Soldaten, die hier ihre abartige Macht ausübten, die Kehle herausreißen, bekäme er die Chance dazu. Beim Gedanken an seine Wärter hallte ein lautloses Knurren in seinem Kopf, als er seine kleine Zelle betrat. Doch kaum hatte er die Schwelle des Badezimmers übertreten, blieb er wie angewurzelt stehen. Er hob den Kopf, und seine Nasenflügel weiteten sich beim Anblick der wütenden jungen Frau, die auf der dicken Matratze in der Ecke seiner Zelle saß. Diese Frau sollte nicht hier sein. Einen Augenblick lang loderte Verlangen in ihm auf, stechend und unvermittelt. Ein besitzergreifender Instinkt, den er unbedingt hinter einer Maske der Gleichgültigkeit verbergen wollte. Doch mit jedem Tag fiel es ihm schwerer, die animalischen Instinkte zu verstecken, die jedes Mal um ihre Vorherrschaft kämpften, wenn er sich in ihrer Nähe befand. Zorn erfüllte sein Herz, als sich diese Erkenntnis in seinen Verstand brannte. Der Tag, dessen Kommen er gefürchtet und dem er zu entgehen gehofft hatte, war nun da. Er warf einen Blick durch die gläserne Trennwand, die seine Zelle von der seines Rudelführers trennte. Wolfe erwiderte seinen Blick, und Jacob erkannte Besorgnis und Zorn in dessen wütenden Augen. Wolfe, der Rudelführer der kleinen Gruppe Wolf-Breeds, schickte ihm mit seinem verschlossenen und düsteren Blick eine lautlose Warnung. Dann sah Jacob nach links zu Aiden, der an der gegenüberliegenden Wand seiner eigenen Zelle lehnte, mit stoischer Miene und Wut in den grauen Augen. Die Frau in Jacobs Zelle war von derselben Frau geboren worden wie Aiden. Die beiden waren mehr als nur Rudelgefährten, sie waren Blutsgeschwister. Eine Beziehung, die Aiden ernst nahm. Auf seinem Rücken trug er mehr als nur eine Narbe von Vorfällen, bei denen er seine Schwester vor den Grausamkeiten der Soldaten im Labor beschützt hatte. Jacob richtete den Blick wieder auf die Frau. Sie hatte die Fäuste geballt und Tränen in den Augen. Vorsichtig atmete er ihren Duft ein und kam beinahe ins Wanken, als er ihre Lust wahrnahm. Heiß und süß, verlockend. Nie in seinem Leben hatte er einen so starken und zugleich so feinen Duft des Verlangens gespürt. Als sei ihr Körper in Aufruhr vor Sehnsucht, trotz des Zorns, der in Wellen von ihr abstrahlte. Der Duft umschmeichelte seine Sinne, streichelte sie und erhitzte seinen Körper. Das Tier in ihm brüllte fordernd, und er versuchte verzweifelt, den heißhungrigen Ruf zu bändigen. Er war geschockt und verwirrt. Ihr Duft jagte ihm einen unerbittlichen Impuls des Verlangens durch den Körper, und nur mit extremer Selbstbeherrschung konnte er seinen Schwanz davon abhalten, auf der Stelle zu reagieren. Das Blut rauschte durch seine Adern und sandte die erotische Botschaft an empfindsame Nervenenden und entfachte urtümliche Triebe. Seine Frau. Der Gedanke brannte sich in seinen Verstand ein. Sie gehörte ihm! Und trotz seiner Angst um sie und das Rudel sollte er seinen Anspruch offen deutlich machen. Er konnte den immer stärker werdenden Drang, genau das zu tun, nicht länger unterdrücken. Sie trug das übliche Baumwollhemd und eine weiße kurze Hose. Schwer atmend hoben und senkten sich ihre Brüste unter dem Shirt, die vollen Hügel prall und von harten kleinen Knospen gekrönt. Sein Schwanz unter dem Handtuch zuckte, erregt vom Duft wachsenden Verlangens, der ihm in die Nase stieg. Der Mund wurde ihm wässrig bei dem unvermittelten Gedanken, sie zu kosten und seinen Kopf zwischen diesen glatten Schenkeln zu versenken, die deshalb so seidig weich blieben, weil er die Lotion dafür aus seinem heimlichen Geldvorrat bezahlte. Er wollte seine Zunge in sie stoßen und den üppigen, süßen Saft naschen, von dem er wusste, dass er ihn dort finden würde. Seine Zunge pochte buchstäblich vor Verlangen. Jacob schüttelte den Kopf. Er kannte sie zu gut und wusste, dass sie noch nicht bereit für seine Sehnsüchte war. Faith war eine Rudelgefährtin und wurde regelmäßig mit ihm zusammen trainiert. Sie war noch etwas unausgereift für ihre achtzehn Jahre und voller Zorn, aber mit ihren großen schwarzen Augen und dem dichten schulterlangen, rotbraunen Haar war sie ziemlich hübsch. Ihr Körper war zierlich, schmal und anmutig. Sie war feingliedrig gebaut und insgesamt wirkte sie recht zerbrechlich. Doch sie war auch geschmeidig und durchtrainiert, und sie war stärker, als sie aussah, das wusste er. Trotzdem hatte er Angst, dass sie nur zu leicht unter den Begierden, die in ihm tobten, zerbrechen könnte. Vorsichtig wandte Jacob sich von ihr ab und blickte durch die Stahlgitterstäbe, aus denen Vorderseite und Tür seiner Zelle bestanden, nach draußen. Dort stand Bainesmith, die leitende Wissenschaftlerin des Labors. Ihre kleinen schwarzen Knopfaugen glitzerten zufrieden, als sie ihn mit über den winzigen Brüsten verschränkten Armen beobachtete. Ihre herben, asiatischen Gesichtszüge zeigten einen Ausdruck begieriger Freude. Jacob hatte sie oft genug gevögelt, um die wachsende Erregung in ihrer teuflischen Miene zu sehen. Und er wusste, wäre Faiths Verlangen nicht so überwältigend, könnte er den Gestank der Abartigkeit dieser Frau wittern. Delia Bainesmith war die am meisten gehasste Wissenschaftlerin von allen im Breed-Labor. Ihre Machtgier würde sie noch alle vernichten, dachte Jacob oft. Sie betrachtete die Breeds als ihre ganz persönliche Todesschwadron, und ihre Wut über deren Weigerung, mit leidenschaftlichem Blutdurst zu töten, würde ihnen allen bald den Tod bringen. Jacob wusste, wenn er nicht extrem vorsichtig war, dann wären er und Faith die Ersten, die ihren dämonischen Bestrafungen zum Opfer fielen. Er hob fragend eine Augenbraue. »Ist sie aus einem bestimmten Grund hier, Bainesmith?« Die Wissenschaftlerin verzog amüsiert die schmalen Lippen. Das Miststück, so nannten sie sie. Ihre sadistischen Freuden, mit denen sie ihnen das Leben zur Hölle machte, waren nur allzu gut bekannt. Sie alle trugen Narben von der Peitsche, die sie höchstpersönlich schwang, wenn einer von ihnen ihr Missfallen erregte. Sie alle hatten den widerlichen Geruch der Begierde nach ihnen, den die Frau an sich hatte, schon kennengelernt. Den Gestank ihrer Verderbtheit. »Sie ist ein Geschenk, Jacob«, erklärte das Miststück spöttisch. »Ganz bereit für dich. Ich erwarte, dass du es ihr heute Nacht besorgst.« Jacob warf wieder einen Blick auf Faith. Trotz des Duftes, der von ihr ausging, erschien sie ihm nicht gerade willig. Er kratzte sich abwesend am Oberkörper und registrierte die hungrige Gier in Bainesmiths Augen, als er sich ihr wieder zuwandte. »Ich dachte, ich wäre dein persönliches Spielzeug.« Er sah sie mit diesem verschleierten, halb wütenden Blick an, der sie, wie er wusste, heißmachte. Er konnte es sich nicht erlauben, sein Verlangen zu zeigen, nicht jetzt, und er wollte der Wissenschaftlerin absolut keinen Grund geben, auf Faith loszugehen. Es war schon höllisch genug, die berechnende Frau, die ihrer aller Leben beherrschte, zu manipulieren. Ihm war klar, wenn er auch nur die geringste Zuneigung oder Vorliebe für Faith zeigte, dann wäre ihr Leben nichts mehr wert. Der Gedanke an die vielen Möglichkeiten, mit denen Bainesmith sie verletzen konnte, jagte ihm Angst ein. Diesem Risiko durfte er sie nicht aussetzen, denn sie wurde zunehmend wichtiger für sein eigenes Überleben. »Ich habe beschlossen, dich ein wenig zu teilen.« Bainesmith zuckte mit den Schultern, aber Jacob konnte den Zorn in ihren Augen sehen. Verdammt, womit zur Hölle hatte er sie denn jetzt wieder verärgert? »Und mach mir nichts vor, mein wilder...