E-Book, Deutsch, 144 Seiten
Reihe: Baccara
Leigh Begehren in schwindelnder Höhe
1. Auflage 2017
ISBN: 978-3-7337-7634-3
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, 144 Seiten
Reihe: Baccara
ISBN: 978-3-7337-7634-3
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Sein heißer Kuss verändert alles: Eigentlich wollte Emily dem sexy Piloten Max aus dem Weg gehen. Sie aus bester Familie, er mit einer wilden Vergangenheit ... Stattdessen steuert er sie beide in den siebten Himmel der Lust. Aus dem es hoffentlich keine Crash-Landung gibt!
Allison Leigh war schon immer eine begeisterte Leserin und wollte bereits als kleines Mädchen Autorin werden. Sie verfasste ein Halloween-Stück, das ihre Abschlussklasse aufführte. Seitdem hat sich zwar ihr Geschmack etwas verändert, aber die Leidenschaft zum Schreiben verlor sie nie. Als ihr erster Roman von Silhouette Books veröffentlicht wurde, wurde für Allison ein Lebenstraum wahr; sie konnte es kaum glauben, als in ihrer Heimatstadt die Buchläden voll waren mit ihrem Werk! Beim angesehenen RITA© Award wurde sie Finalistin, erhielt Auszeichnungen wie die Goldene Feder und erscheint regelmäßig auf Bestsellerlisten. In Südkalifornien geboren, lebte Allison in vielen verschiedenen Städten und unterschiedlichen Staaten der USA. Sie arbeitete als Kosmetikerin, Programmiererin, Pfarramtssekretärin und Datenbank-Administratorin. Letztendlich ließ sie sich mit ihrer Familie in Arizona nieder. Ihrer Familie, die sie immer unterstützt, verdankt sie viele romantische und liebevolle Gedanken und Inspiration für ihre Romane. Sie können Allison Leigh eine E-Mail schreiben: allison@allisonleigh.com
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1. KAPITEL
Juni
„Es tut mir leid, Dad, aber ich fliege morgen nicht wegen dieses Meetings zurück nach Atlanta. Das ist völlig unnötig.“ Emily umklammerte ihr Handy und verzog das Gesicht. „Ich nehme per Telefonkonferenz teil.“
Selbst durch das Telefon konnte sie die Verärgerung ihres Vaters spüren. John Michael Fortune erwartete von den Angestellten von Fortune South Enterprises mehr als hundertprozentigen Einsatz und bei seinen Kindern, die für ihn arbeiteten, machte er keine Ausnahme.
„Warum willst du weiterhin in Red Rock bleiben?“, fragte er. „Es ist bereits Juni, Herrgott noch mal. Wendy hat das Baby vor Monaten bekommen. Inzwischen dürfte sie gelernt haben, wie man eine Flasche heiß macht und die Windeln wechselt.“
Emily zuckte zusammen, drückte sich das Handy dichter ans Ohr und hoffte, dass Wendy, die ihr Baby gerade stillte, nichts von ihrem Gespräch mitbekam. Die winzige Mary Anne war bereits im Februar geboren worden, jedoch zu früh auf die Welt gekommen.
Emilys Blick verweilte auf dem perfekt geformten Kopf des Babys. Das zählt, dachte sie. „Es liegt nichts an, was ich nicht von hier aus erledigen könnte“, entgegnete sie. Sie war die Direktorin der Werbeabteilung für die Telekommunikationsgesellschaft, die zum Familienunternehmen gehörte, und ob John Michael sie lobte oder nicht, sie wusste, dass sie ihren Job gut machte. Schließlich florierte das Geschäft.
„Was ist nur in dich gefahren?“, murrte ihr Vater verärgert. „Seit dem Tornado haben sich alle verändert. Du mit diesem Kinderwahn!“
„Dad, es sind Menschen in dem Tornado gestorben“, unterbrach Emily ihn, sie wollte ihm nicht weiter zuhören. Sie hatte zu den Glücklichen gehört und war mit einem verstauchten Fuß davongekommen, ihre Mutter hatte Gott sei Dank nur ein gebrochenes Handgelenk. „Das ist eine lebensverändernde Erfahrung.“
„Okay“, fuhr er sie an. „Nimm dieses Mal per Telefon an der Besprechung teil, aber am Freitag bist du besser beim ersten Meeting mit den Leuten von Connover dabei.“
Emily war kurz davor zu fragen, was diese unausgesprochene Drohung bedeuten sollte, widerstand jedoch dem Impuls. Auch wenn sie auf seinen autoritären Führungsstil gereizt reagierte, hieß das nicht, dass sie ihn als Vater und als Chef von Fortune South nicht respektierte. „Ich habe den Flug bereits gebucht“, erwiderte sie. „Grüß Mutter von mir.“
„Ruf sie selber an“, antwortete er barsch. „Momentan vermisst sie euch alle sehr. Es hat den Anschein, dass die Hälfte der Familie Atlanta für Red Rock verlassen hat.“
Emily unterdrückte ihren Zorn. Sie telefonierte regelmäßig mit ihrer Mutter, und John Michael wusste das. Beiden war ihr gegenwärtiges Handeln ein Rätsel, aber ihre Mutter war bei Weitem verständnisvoller. „Ich hab dich lieb, Dad.“
„Wir sehen uns Freitag.“
Entnervt beendete sie das Gespräch. Selbst in bester Laune war John Michael kein einfühlsamer Mensch. Sie schaute zu Wendy hinüber. „Hast du dich je gefragt, was unsere Eltern zusammengebracht hat und sie sechs Kinder in die Welt setzen ließ?“
Verschmitzt grinste Wendy. „Ehrlich gesagt, Em, möchte ich mir keine großen Gedanken darüber machen, wie unsere Eltern Babys gezeugt haben.“ Sie gab ihrer Tochter einen Kuss auf die rosige Stirn. „Ich stelle mir lieber vor, dass wir alle durch unbefleckte Empfängnis auf die Welt gekommen sind.“
Emily lächelte gequält. „Vielleicht wäre diese Methode ja auch was für mich. Meine bisherigen Versuche, Mutter zu werden, waren nicht gerade von Erfolg gekrönt.“
„Das ist wieder typisch für dich, Em. Nur du hast einen fertigen Plan im Kopf, wie du Mutter werden kannst, nachdem du einen Tornado überlebt hast. Ist dir je in den Sinn gekommen, erst einmal einen Mann zu treffen?“
„Du klingst erstaunlich altmodisch. Heutzutage braucht man kaum noch einen Mann, um Mutter zu werden.“ Emily streckte die Arme nach ihrer Nichte aus, da Wendy mit dem Stillen fertig war. „Lass mich sie nehmen.“
Bereitwillig gab Wendy ihr das Baby. „So bewundernswert, wie du Karriere machst, wirst du auch als alleinstehende Mutter zurechtkommen, aber ich bin eine Mutter und ich kann mir nicht vorstellen, es ohne Marcos zu sein.“
Emily seufzte. „Ich bin dreißig Jahre alt. Wenn es für mich da draußen einen Marcos gäbe, hätte ich ihn bestimmt längst gefunden.“
Wendy zog eine Augenbraue hoch. „Wirklich? Wo denn? Im Bürogebäude von Fortune South? Dort verbringst du doch die meiste Zeit!“
„Jetzt bin ich nicht bei Fortune South, oder?“, argumentierte Emily. „Ich bin auch nicht auf eine Liebesaffäre aus. Daraus ist nie was geworden. Aber ein Kind großziehen? Das ist etwas anderes. Ich werde Mutter. Ganz einfach.“ Emily schaukelte Mary Anne und ihre Nichte gluckste vor Freude. „Nicht wahr, meine Süße? Tante Emily wird ein Kind bekommen.“
„Aus deinen Liebesgeschichten hat sich nichts entwickelt, weil du dir nie Zeit dafür genommen hast.“
„Ich bin mit einer Menge Männer ausgegangen!“
„Ja, je ein Mal mit jedem. Vielleicht noch ein zweites Mal, wenn sie Glück hatten. Wie viele hast du mehr geliebt als deine Arbeit?“
Emily verdrehte die Augen. „Keiner von ihnen war annähernd so interessant wie mein Job. Und die meisten haben sich mehr für die Vorteile interessiert, die sie durch mich hatten, als für mich.“ Sie lächelte gutmütig. „Außerdem gibt es nur eine begrenzte Anzahl guter Männer dort draußen und ihr, Jordana und du, habt das Familienkontingent bereits abgeschöpft.“
Wendy schüttelte den Kopf und wechselte das Thema. „Wo wir gerade von Jordana reden. Wann fährst du heute in Tanners Büro?“
Tanner Redmond war die neueste Ergänzung des Fortune-Clans und hatte vor Kurzem ihre Schwester geheiratet. „Um drei. Aber um elf habe ich ein weiteres Treffen mit dem Adoptionsanwalt.“
„Dann dusche ich noch schnell, bevor du gehst.“ Rasch lief Wendy aus dem Kinderzimmer.
Emily hielt Mary Anne hoch, sodass ihre Nasen aneinanderstießen, und sagte: „Deine Mama hat ihren Platz gefunden.“ Es hatte Zeiten gegeben, da hatte sich die ganze Familie gefragt, ob der Wildfang Wendy je sesshaft werden würde.
Mary Anne strampelte mit den kleinen, nackten Füßen und strahlte ihre Tante an. Emily verspürte ein wehmütiges, fast unerträgliches Verlangen. „Nächstes Jahr um diese Zeit hast du eine neue Cousine“, versprach sie ihrer Nichte. „Ihr werdet gute Freundinnen und streitet euch nie um eure Puppen, wie es Tante Jordana und ich getan haben.“ Sie und Jordana waren nur ein Jahr auseinander. Als ihre jüngere, temperamentvolle Schwester Wendy einige Jahre später auf die Welt gekommen war, waren sie beide längst in der Grundschule.
Inzwischen hatten Wendy und Jordana eigene Familien und nur sie fiel aus der Reihe. Sobald Wendy mit dem Duschen fertig war, würde sie den Adoptionsanwalt treffen, mit dem sie seit einigen Monaten zusammenarbeitete. Sollte auch dieses Gespräch zu keinem Ergebnis führen, würde sie einen weiteren Termin für eine künstliche Befruchtung bei einem Gynäkologen vereinbaren. Anschließend würde sie Tanner und seinen Marketing-Mann in dessen Büro treffen.
Auf ihre ehrliche Bemerkung, dass sie die Webseite seiner Flugschule etwas langweilig fand, hatte ihr neuer Schwager glücklicherweise nicht beleidigt reagiert. Im Gegenteil. Er hatte sie gebeten, vorbeizukommen und ihm neue Marketing- und Werbestrategien vorzustellen. Er war nicht nur Jordanas frischgebackener Ehemann, sondern auch der Vater des ungeborenen Kindes ihrer Schwester. Wie konnte sie da ablehnen?
Außerdem mochte sie Tanner.
Davon abgesehen sprach sie nicht besonders gerne über Geschäfte. Selbst das Interesse an ihren Aufgaben bei Fortune South war zweitrangig geworden. Zum ersten Mal in ihrem Leben hatte sie nicht nur geschäftliche Belange im Sinn. Sie hatte verstanden, worauf es ankam. So oder so – sie würde Mutter werden.
Es ging nicht darum, mit ihren Schwestern mitzuhalten, sondern es war die Erkenntnis, die sie an dem schrecklichen Tag gewonnen hatte, als der Tornado den Flughafen von Red Rock erschüttert hatte – scheinbar darauf aus, das Leben ihrer Familie zu verändern.
Sie war dreißig Jahre alt. Sie lebte. Sie wollte Mutter sein. Sie wollte all die Liebe, die sie von ihrer Mutter erfahren hatte, an ihr Kind weitergeben.
Max Allen schaute auf seine Armbanduhr und unterdrückte einen Fluch. Er legte einen Schritt zu, während er das Rollfeld des Flughafens von Red Rock auf seinem Weg zum Hangar überquerte, in dem die Redmond Flugschule untergebracht war. Zwar sah er der Besprechung mit Tanner Redmonds Schwägerin skeptisch entgegen, trotzdem wollte er nicht zu spät kommen.
Obwohl er bereits seit einem Monat als Tanners persönlicher Assistent arbeitete, kam ihm das immer noch unwirklich vor. Gleichzeitig musste er die offensichtliche Tatsache schlucken, dass sein Chef glaubte, er brauche Hilfe, daher hatte der ihn um das Treffen mit Emily Fortune gebeten.
Das Beste, was er tun konnte, war, alle Gründe zu vergessen, weshalb es ihm an Marketingwissen mangelte, und jede Gelegenheit zu nutzen, um so viel wie möglich von der Powerfrau und Führungskraft in Werbedingen zu lernen.
Außer Atem stieß er die Eingangstür zum Büro auf. Er kam nicht nur zu spät, man sah ihm vermutlich auch an, dass er gelaufen war. Durch das Fenster zu Tanners Büro bemerkte er einen blonden Hinterkopf. Die Frau...




