Lehmann / Kopiez | Handbuch Musikpsychologie | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 800 Seiten, Format (B × H): 155 mm x 225 mm

Lehmann / Kopiez Handbuch Musikpsychologie

E-Book, Deutsch, 800 Seiten, Format (B × H): 155 mm x 225 mm

ISBN: 978-3-456-95591-9
Verlag: Hogrefe AG
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark



Die Musikpsychologie ist ein faszinierendes Gebiet an der Schnittstelle von Psychologie, Musikwissenschaft und Musikpädagogik. Ihre Fragestellungen beschäftigen sich beispielsweise mit dem Hörverhalten, dem Musizieren und dem Vermitteln von Musik, der musikalischen Begabung, dem Musikgeschmack oder dem kulturellen Musikgebrauch.Im Handbuch Musikpsychologie widmen sich über 40 ausgewiesene Autorinnen und Autoren aus den Bereichen der Psychologie, Musikpädagogik, Musikwissenschaft, Medizin, Neurowissenschaft und Musiktherapie diesen Themen und führen in die neuesten Erkenntnisse ihrer Fachgebiete ein. Aus dem Inhalt: Musikkultur und musikalische SozialisationMusikalische EntwicklungMusik und Medien Musiker und MusizierenGrundlagen der MusikwahrnehmungEmotionale und andere WirkungenDisziplin Musikpsychologie
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Zielgruppe


Psychologen, Musikwissenschaftler, Pädagogen, Therapeuten, Musiker, interessierte Laien (Musikbegeisterte)

Weitere Infos & Material


1;Inhaltsverzeichnis und Vorwort;7
2;1 Musikkultur und musikalische Sozialisation;15
2.1;1.1 Musikalische Lebenswelten und Kulturelle Teilhabe;15
2.2;1.2 Urspru?nge der Musik;43
2.3;1.3 Vom Anfänger zum Experten: Lernen, Übung und Motivation;65
2.4;1.4 Musikalische Fertigkeiten und ihre Messbarkeit;95
3;2 Musikalische Entwicklung;123
3.1;2.1 Fru?he musikalische Entwicklung: Pränatal bis Kindergarten;123
3.2;2.2 Entwicklung musikalischer Fähigkeiten: Kindergarten und Grundschule;153
3.3;2.3 Entwicklung musikalischer Fähigkeiten: Weiterfu?hrende Schule, Beruf und Studium;183
3.4;2.4 Musikalische Entwicklung: Das Erwachsenenalter;219
4;3 Musik und Medien;249
4.1;3.1 Musik im Alltag: Wirkungen, Funktionen und Präferenzen;249
4.2;3.2 Musik im audiovisuellen Kontext: Film, Fernsehen, Video(spiel);275
4.3;3.3 Musik und Medien im auditiven Kontext: Radio, Tonträger, mobile Endgeräte und das Internet;293
5;4 Musikleben;313
5.1;4.1 Musikalische Interpretation und Reproduktion;313
5.2;4.2 Komposition und Improvisation;343
5.3;4.3 Auswendig, nach Gehör und vom Blatt spielen;369
5.4;4.4 Assessment, Bewertung und Musikkritik;391
5.5;4.5 Musikphysiologie und Musikermedizin;413
5.6;4.6 Die Musikerpersönlichkeit;437
6;5 Grundlagen der Musikwahrnehmung;463
6.1;5.1 Neurowissenschaftliche Grundlagen der Musikverarbeitung;463
6.2;5.2 Psychoakustische Grundlagen des Musikhörens;485
6.3;5.3 Gruppierung, Ordnung und Ähnlichkeit in der Musik;515
6.4;5.4 Musikalisches Entrainment: Rhythmus – Microtiming – Swing – Groove;545
6.5;5.5 Amusien – Störungen der Musikverarbeitung;571
6.6;5.6 Alltagsphänomene und Sonderleistungen bei der Musikwahrnehmung: Absolutes Hören, Ohrwu?rmer und Synästhesie;591
7;6 Wirkungen;619
7.1;6.1 Emotionen und ästhetische Gefu?hle;619
7.2;6.2 Musikhören, Singen, Tanzen und Musizieren: Beiträge zum Wohlbefinden;643
7.3;6.3 Musik und veränderte Bewusstseinszustände;665
7.4;6.4 Musiktherapie: Praxisfelder und Vorgehensweisen;691
7.5;6.5 Mythen und Legenden zur Wirkung von Musik;721
8;7 Forschung;749
8.1;7.1 Kurze Geschichte der Musikpsychologie;749
8.2;7.2 Musikpsychologie als Disziplin;767
9;Über die Autorinnen und Autoren, Sachwortregister;777


2.1.1 Hören vor der Geburt, Erinnern nach der Geburt

Intrauterines Hören und postnatales Erinnern

Bereits vorgeburtlich kann der Fötus vom fünften Schwangerschaftsmonat an (20. Woche) akustische Reize verarbeiten, denn von diesem Zeitpunkt an ist als erstes Wahrnehmungsorgan das Gehör fertig ausgebildet. Es existieren zwar einige Mythen darüber, was Föten angeblich erleben, wahrnehmen und erinnern, aber eine empirische Evidenz darüber ist quasi nicht existent (Parncutt, 2016; ? Kap. 6.5). Was wir sicher wissen, ist, dass die Wahrnehmungsleistungen nicht mit dem Hören eines Erwachsenen vergleichbar sind, weil der flüssigkeitsgefüllte Uterus und die Bauchdecke Frequenzen von Musik und Sprache stark dämpfen: Hohe Frequenzen um –40 Dezibel (dB), Sprache und Musik um –14 bis –20 dB, Töne unterhalb von 250 Hertz (Hz) werden allerdings kaum gedämpft. Zudem herrscht im Mutterleib (intrauterin) ein hoher Geräuschpegel mit einer Lautstärke von circa 28 bis 95 dB, der vor allem durch die von der Mutter verursachten Körpergeräusche aus Magen-/Darmtätigkeit, Bluttransport (Gurgeln, Darmperistaltik, Herzschlag der Mutter) sowie Atmung und Stimme entsteht. Eine eindrucksvolle klangliche Beschreibung des gesamten akustischen Tagesablaufs lieferte Satt (1984) durch Tonaufnahmen mittels eines intrauterinen Mikrofons. Vor diesem akustischen Hintergrund gelangen extrauterine Geräusche wie Musik und Sprache nur eingeschränkt bzw. tiefpassgefiltert zum Fötus.

Eine Sonderstellung nimmt die Stimme der Mutter ein, die über die Knochenleitung und vor allem die Beckenknochen, in deren Mitte der Fötus im Uterus liegt, nur wenig gedämpft übertragen wird (Lecanuet, 1996). Direkt nach der Geburt ziehen Säuglinge die Stimme der Mutter daher anderen Stimmen – auch der des Vaters – vor, ebenso die Muttersprache (Umgebungssprache) einer Fremdsprache (DeCasper, Lecanuet, Busnel, Granier-Deferre & Maugeais, 1994; Lee & Kisilevsky, 2014). Außerdem scheinen sich in der Kombination von körperlichen (Herzschlag, Atemrhythmus) und biochemischen Reaktionen (Hormonausschüttung bei Freude, Wohlbefinden oder Angst) erste Wahrnehmungsschemata der Mutter auch auf den Fetus zu übertragen und zum Beispiel die nachgeburtliche Wahrnehmung von angenehmer Musik zu beeinflussen (für eine Zusammenfassung s. Parncutt, 2016). Auch gibt es Studien, die zeigen konnten, dass Säuglinge das Versmaß von pränatal dargebotenen Gedichten sowie Melodien direkt nach der Geburt wiedererkennen konnten. Die Bewegungen und der Herzschlag der Säuglinge änderten sich – sowohl im Mutterleib als auch bei der Darbietung der Melodien kurz nach der Geburt. Die Erinnerung an die Melodien war j


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