E-Book, Deutsch, Band 2048, 144 Seiten
Reihe: Julia
Lee Leidenschaft, die nie vergeht
1. Auflage 2012
ISBN: 978-3-95446-135-6
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
E-Book, Deutsch, Band 2048, 144 Seiten
Reihe: Julia
ISBN: 978-3-95446-135-6
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Heißes Begehren - leidenschaftlicher Hass! Keine Frau hat je solch widersprüchliche Gefühle in dem berühmten Musikproduzenten Nicolas Dupre ausgelöst wie seine Ex Serina. Wie konnte sie es wagen, ihre einzigartige Liebe zu verraten! Als er die dunkelhaarige Schönheit jetzt nach über zehn Jahren wiedersieht, will er sie nur aus Rache zu einer letzten Liebesnacht verführen - und sie dann ein für alle Mal vergessen. Aber kaum hält er sie schließlich in den Armen, erfährt er etwas Unglaubliches, das seinen ursprünglichen Plan komplett auf den Kopf stellt ...
Miranda Lee und ihre drei älteren Geschwister wuchsen in Port Macquarie auf, einem beliebten Badeort in New South Wales, Australien. Ihr Vater war Dorfschullehrer und ihre Mutter eine sehr talentierte Schneiderin. Als Miranda zehn war, zog die Familie nach Gosford, in die Nähe von Sydney. Miranda ging auf eine Klosterschule. Später entschied sie sich für eine Karriere als Informatikerin, die endete, als sie heiratete, drei Töchter bekam und die Familie ein großes Stück Land erwarb. Dort züchtete Miranda Windhunde, Pferde und Ziegen, aber all das genügte ihr nicht. Sie wollte kreativ sein und gleichzeitig Geld verdienen! Als ihre Schwester ihr vorschlug, doch mal eine Romance zu schreiben, wurde sie nachdenklich. Sie fand die Idee gut - es klang interessant, und sie konnte es von zu Hause aus machen. Aber es dauerte zehn lange Jahre, bis ihr erster Liebesroman tatsächlich veröffentlicht wurde. Mittlerweile waren Miranda, ihr Mann und die drei Töchter zurück an die Küste gezogen, wo sie bei Sonne, Sand und Meer ihr Leben genossen. Langsam stellten sich die ersten Erfolge ein, und ziemlich wagemutig machte Miranda die Zusage, eine Miniserie, die aus sechs Büchern bestand, innerhalb von neun Monaten abzuliefern. Sie wird es ihrem Mann nie vergessen, dass er seinen gut bezahlten Job als leitender Angestellter aufgab, um sie zu unterstützen und den Haushalt zu organisieren. Zahlreiche weitere Liebesromane folgten, sexy, leidenschaftlich, spannend und mit sehr lebendig geschilderten Hauptfiguren. Miranda Lee hat einen Grundsatz: Langweile niemals deine Leserinnen! Millionen Fans in aller Welt sind sich einig: Diesem Grundsatz bleibt Miranda Lee in allen Romances treu.
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1. KAPITEL
Das Taxi hielt vor seinem Apartmenthaus, und Nicolas stieg ungewöhnlich langsam aus. Er war hundemüde und fühlte sich seltsam leer. All die Begeisterung, die normalerweise die Entdeckung und Förderung eines aufregenden neuen Talents mit sich brachte, blieb dieses Mal aus.
Natürlich hatte es ihn immer mehr begeistert, selbst auf der Bühne zu stehen, statt hinter den Kulissen mitzuerleben, wie jemand anders den Applaus erntete. Aber unentdeckte Stars aufzuspüren und neue musikalische Trends zu entwickeln war für ihn seit zehn Jahren immerhin das Zweitbeste.
Trotzdem hatte sich sein Pulsschlag heute Abend nicht erhöht, als sein jüngster Schützling das anspruchsvolle New Yorker Konzertpublikum mehr als einmal vor Begeisterung von den Stühlen gerissen hatte. Er freute sich für Junko. Natürlich freute er sich. Sie war ein reizendes Mädchen und eine großartige Geigerin. Dennoch hatte er nicht das gefühlt, was er normalerweise fühlte. Eigentlich war er fast unberührt geblieben.
Vielleicht waren das ja schon die Vorboten einer Midlife-Crisis, immerhin wurde er nächstes Jahr vierzig. Oder die ersten Anzeichen für einen Burn-out? Die Arbeit im Musikgeschäft war extrem aufreibend, zumal man auch noch ständig unterwegs sein musste.
Da Nicolas Hotels nicht mochte, hatte er sich sowohl in New York als auch in London ein Apartment gekauft. Seine Freunde hielten das für ziemlich exzentrisch, aber Nicolas hatte die Entscheidung nie bereut. Der Wert seines New Yorker Apartments hatte sich seit dem Erwerb vor sechs Jahren immerhin bereits verdoppelt. Sein Townhouse in London war als Investition zwar nicht ganz so spektakulär, aber Geld verloren hatte er durch den Kauf auch nicht.
„Hat alles geklappt heute Abend, Mr Dupre?“, erkundigte sich der Türsteher, als Nicolas eintrat. Dessen Stimme klang besorgt. Offenbar konnte man ihm die Müdigkeit ansehen.
Nicolas bemühte sich um ein Lächeln. „Danke, Mike, alles bestens.“
Der Mann lächelte zurück. „Das ist gut.“
Mike war ein großartiger Mensch, einfühlsam und zuverlässig, und ein Trinkgeld anzunehmen ging gegen seine Ehre. Zum Ausgleich dafür drückte Nicolas ihm jedes Jahr zu Weihnachten einen Scheck in die Hand, mit der Warnung, dass er es als persönliche Beleidigung betrachten würde, wenn Mike sein Weihnachtsgeschenk ablehnte.
Chad, der junge Mann am Empfang, hob den Kopf, als Nicolas die Eingangshalle durchquerte.
„Moment mal, Sir, ich habe hier einen Brief für Sie“, rief Chad ihm zu.
„Einen Brief?“
Nicolas runzelte die Stirn und ging zum Tresen. Er bekam praktisch keine normale Post mehr. Sämtliche Rechnungen und Bankunterlagen gingen direkt an seinen Steuerberater. Und wer ihn persönlich kontaktieren wollte, tat das per Telefon, E-Mail oder SMS.
Der junge Mann lächelte. „Kam erst heute Nachmittag, da waren Sie schon weg. Die Anschrift ist köstlich. Wir haben herzlich gelacht.“ Mit diesen Worten reichte er Nicolas einen leuchtend rosa Umschlag.
Die Adresse lautete:
Mr Nicolas Dupre
c/o Broadway
New York
America
„In der Tat“, erwiderte Nicolas mit einem trockenen Lächeln.
„Muss großartig sein, berühmt zu sein“, bemerkte Chad lapidar.
„So berühmt bin ich doch gar nicht.“
Nicht mehr. Die Künstler wurden schließlich in die Talkshows eingeladen, nicht die Produzenten. Vor zwei Jahren hatte Nicolas ein einziges Interview gegeben, nachdem ein von ihm produziertes Musical mit Preisen überhäuft worden war, aber das war es dann auch gewesen.
„Kommt aus Australien“, erklärte Chad. Nicolas blieb fast das Herz stehen.
Irgendetwas warnte ihn davor, den Umschlag umzudrehen und einen Blick auf den Absender zu werfen … nicht hier.
„Sieht aus wie von einer Lady.“ Chad brannte sichtlich vor Neugier.
Aber Nicolas hatte nicht vor, den Wissensdurst des jungen Mannes zu stillen.
„Fanpost vermutlich“, sagte er und ließ den Umschlag in seiner Brusttasche verschwinden. „Da hat wohl irgendwer nicht mitbekommen, dass ich seit Jahren nicht mehr auftrete. Danke, Chad. Gute Nacht.“
„Oh … äh … gute Nacht, Sir.“
Erst nachdem er in seinem Apartment im zehnten Stock angelangt war, holte Nicolas den Brief aus seiner Tasche und drehte ihn um.
Sein Magen zog sich schmerzhaft zusammen. Der Brief war nicht von ihr. Aber hatte er das denn ernsthaft erwartet? Hatte er wider alle Vernunft gehofft, Serina könnte nach so langer Zeit doch noch gemerkt haben, dass sie ohne ihn nicht leben konnte?
Nachdem er seine Enttäuschung hinuntergeschluckt hatte, erwachte jedoch seine Neugier. Der Brief kam zwar nicht von Serina, aber immerhin von ihrer Tochter, die er einen kurzen Moment lang für sein Kind gehalten hatte. Felicity Harmon war zehn Monate nach der Nacht geboren, in der er zum letzten Mal mit Serina geschlafen hatte, und exakt neun Monate nach Serinas Heirat mit Greg Harmon.
Selbst heute fiel es Nicolas noch schwer zu akzeptieren, was Serina in jener Nacht getan hatte. Sie hatte ihm durch ihren überraschenden Besuch wieder unbegründete Hoffnungen gemacht, und das war grausam gewesen.
Er war jahrelang nicht darüber hinweggekommen, dass sie sich geweigert hatte, mit ihm nach England zu gehen. Doch irgendwann war ihm nichts anderes übrig geblieben als zu akzeptieren, dass sie ihre Familie in Rocky Creek mehr liebte als ihn. Seitdem war er nicht mehr nach Hause gefahren, sondern hatte seiner Mutter Geld geschickt, damit sie ihn zweimal im Jahr besuchen konnte, egal, in welchem Teil der Welt er sich gerade aufhielt.
Doch einige Jahre später war Serina von sich aus wieder auf ihn zugekommen.
Damals hatte er geglaubt, die Geschichte längst hinter sich gelassen zu haben. Es hatte andere Frauen in seinem Leben gegeben – eine Menge Frauen, um genau zu sein. Obwohl die Tatsache, dass er nie mit einer dieser Frauen zusammengelebt, geschweige denn eine geheiratet hatte, ihm eigentlich Beweis genug hätte sein müssen, dass sein Herz immer noch Serina gehörte. Dieses Herz hatte einen riesigen Satz gemacht, als er sie in jener schicksalhaften Nacht vor dreizehn Jahren im Opernhaus von Sydney im Publikum entdeckt hatte. Er erinnerte sich noch heute an das genaue Datum.
Als sie nach dem Konzert zu ihm in die Garderobe gekommen war, hatte er geglaubt zu träumen. Ein einziger Blick in ihre wunderschönen Augen hatte ihm den Verstand geraubt. Er hatte sie wortlos an sich gezogen und die Tür abgeschlossen. Alles Weitere war zwangsläufig geschehen, und irgendwann waren sie erschöpft auf der Couch eingeschlafen.
Beim Aufwachen war Serina weg gewesen. Zurückgelassen hatte sie nur einen Brief, in dem sie ihn um Verzeihung bat, weil sie der Versuchung, noch ein letztes Mal mit ihm zusammen zu sein, nicht hatte widerstehen können. Außerdem hatte sie ihn inständig gebeten, nie mehr mit ihr in Kontakt zu treten, weil sie in ein paar Wochen Greg Harmon heiraten wollte, und daran sei nichts mehr zu ändern. Nicolas kannte den Text ihres Briefs heute noch auswendig.
Du bist ein großer Künstler, Nicolas. Deine Bestimmung ist es, in aller Welt Konzerte zu geben. Dafür lebst du, das brauchst du wie die Luft zum Atmen. Das wurde mir heute Abend wieder ganz deutlich bewusst. Was uns verbindet, ist keine Liebe, sondern etwas anderes. Etwas Dunkles, Gefährliches, das mich zerstören würde, wenn ich ihm weiterhin nachgäbe. Du wirst auch ohne mich überleben, das weiß ich.
Nun, er hatte überlebt … wenn auch nur knapp.
Und doch spielte sein Herz jetzt allein beim Anblick eines rosaroten Briefumschlags verrückt. Vor langer Zeit war er sich sicher gewesen, dass sie seine Gefühle erwiderte. Auf jeden Fall war sie ihm körperlich genauso verfallen gewesen wie er ihr. In dieser Hinsicht hatten sie von Anfang an perfekt harmoniert – erstaunlicherweise, weil sie damals beide noch unschuldig gewesen waren.
Nicolas schüttelte den Kopf. Wenn er geahnt hätte, was sich daraus entwickeln würde, wäre er Mrs Johnsons Vorschlag, mit Serina zum Abschlussball zu gehen, bestimmt nicht gefolgt.
Zu der Zeit hatte Nicolas sich rein gar nicht für Mädchen interessiert. Seine einzige Leidenschaft hatte dem Klavierspiel gegolten.
Dass er auf der Highschool der Schwarm vieler Mädchen gewesen war, hatte ihn kaltgelassen, und über sein gutes Aussehen – er war groß, schlank, blond und blauäugig – hatte er sich nie Gedanken gemacht. Eine Partnerin für den Abschlussball zu finden wäre für ihn mit Sicherheit kein Problem gewesen, aber das war ihm egal, weil er sowieso entschlossen gewesen war, nicht hinzugehen.
Doch seine Mutter hatte das nicht akzeptieren wollen, weshalb er Mrs Johnson am Ende für ihren Vorschlag sogar dankbar gewesen war. Die schüchterne, unscheinbare Serina stellte in seinen Augen keinerlei Gefahr dar, und der Gesprächsstoff drohte ihnen auch nicht auszugehen, weil sie sich beide für Musik interessierten.
Das war jedoch nur graue Theorie gewesen, die Praxis sah anders aus. Man stelle sich seine Überraschung – und seinen Schock – vor, als er Serina am Abend abholte und sich einem umwerfend schönen Mädchen gegenübersah. Sie trug ein schimmerndes tiefblaues schulterfreies Kleid mit einem weiten Tellerrock und High Heels, die ihre langen atemberaubenden Beine erst richtig zur Geltung...




