Lee | Ein Duke und sinnlicher Verführer | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 90, 400 Seiten

Reihe: Historical Gold Extra

Lee Ein Duke und sinnlicher Verführer


1. Auflage 2016
ISBN: 978-3-7337-6534-7
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, Band 90, 400 Seiten

Reihe: Historical Gold Extra

ISBN: 978-3-7337-6534-7
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Von Heimkehr war nie die Rede! Die unabhängige Edie ist fassungslos, als ihr Gatte Stuart, Duke of Margrave nach fünf Jahren wieder vor ihr steht. Es war ausgemacht, dass er nach der Heirat das Land für immer verlassen würde. Eine typische Zweckehe sollte es sein. Doch jetzt will Stuart einen Erben ... und schlägt Edie einen pikanten Handel vor: In zehn Tagen will er es schaffen, seine Duchess zu verführen - oder endgültig gehen. Die freiheitsliebende Edie ist sicher, dem attraktiven Duke leicht zu widerstehen. Aber schon die erste lockende Berührung entfacht ein nie gekanntes Feuer in ihr. Wird diese Leidenschaft ihr zum Verhängnis?



Ihr wurde die höchste Ehre für amerikanische Liebesromanautoren zuteil: Laura Lee bekam den RITA Award - doch das ist ihr nicht so wichtig. Viel bedeutender findet sie, dass die Fans jedes ihrer mehr als 20 Bücher lieben und ihre Geschichten um Liebe, Leidenschaft und sinnliche Verwicklungen jeden Tag neue, begeisterte Leserinnen finden.

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PROLOG

Ostafrika

Der Sprechgesang weckte ihn; eine einfache, sich ständig wiederholende Melodie, die ihn langsam wieder zu Bewusstsein brachte. Beim Aufwachen war seine erste Wahrnehmung Schmerz, und er versuchte, sich wieder in seine Ohnmacht zurückzuziehen, doch dafür war es bereits zu spät.

Es lag an dem monotonen Singsang. Er setzte sich immer weiter fort, und je mehr er versuchte, ihn auszublenden, desto tiefer schien er in seinen Kopf vorzudringen. Er wollte sich die Ohren zuhalten, damit endlich Stille einkehrte und er schlafen konnte, aber irgendwie war es ihm unmöglich, die Hände zu heben. Seltsam.

Sein Kopf schmerzte, als würde er jeden Moment bersten. Seine Haut brannte, als würde sie von Tausenden glühenden Nadeln durchstochen, doch in seinem Körper hatte sich eine geradezu schmerzhafte Kälte ausgebreitet, als ob sein Skelett aus Eisstücken bestehen würde. Und sein Bein – irgendetwas stimmte nicht mit seinem Bein. Dort, in seinem rechten Oberschenkel, schien sich der Schmerz zu konzentrieren und in jeden anderen Teil seines Körpers auszustrahlen.

Er wollte die Augen öffnen und nachsehen, was mit seinem Bein war, aber wieder konnte er seine Muskeln nicht dazu bringen, seinem Willen zu gehorchen. Er fühlte sich benommen und orientierungslos. Was stimmte nur nicht mit ihm?

Er versuchte nachzudenken, doch auch das schien ihn viel zu sehr anzustrengen, und als das Singen zu einem leisen Murmeln abebbte, schlief er langsam wieder ein.

Bilder und Geräusche huschten durch seinen Kopf, so rasend schnell, dass er nicht sicher war, ob es sich um einen Traum oder eine Erklärung handelte. Ein fahlgelber Nebel, ein durchbohrender Schmerz und ohrenbetäubende Gewehrschüsse, die in den Ngong-Bergen widerhallten.

Das Bild in seinem Kopf wandelte sich und er sah ein junges Mädchen in einem Hauskleid aus blauer Seide; eine große, schlanke junge Frau mit tizianrotem Haar, grünen Augen und Sommersprossen. Sie sah ihn an, aber in ihrem Blick lag keine Koketterie und die hellroten Lippen lächelten ihn nicht einladend an. Sie stand so still da wie eine Statue, und doch kam sie ihm vor wie das lebendigste Geschöpf, das er je gesehen hatte. Er hielt den Atem an.

Sie konnte unmöglich hier sein, in der Wildnis Ostafrikas. Sie war in England. Ihr Bild verblasste, löste sich schließlich ganz auf, und obwohl er versuchte, es zurückzuholen, gelang es ihm nicht, denn sein Kopf fühlte sich an wie Watte und sein Verstand arbeitete zähflüssig.

Er spürte etwas Kaltes, Feuchtes auf seinem Gesicht – ein nasses Tuch, mit dem seine Stirn, seine Nase und sein Mund abgetupft wurden. Er warf den Kopf in stummem Protest hin und her. Er hasste es, irgendetwas über seinem Gesicht zu haben; dann fühlte er sich immer, als müsste er ersticken. Jones wusste das. Was machte der Kerl bloß?

Wieder strich das nasse Tuch über sein Gesicht, und dieses Mal gelang es ihm, es wegzustoßen. Er zitterte am ganzen Leib. Er konnte es spüren, ein ungewolltes Zittern tief in seinem Innern. Ihm war so kalt.

Das verwirrte ihn. Er war in Afrika, hier fror er niemals. In England, ja, in England war es kalt, mit dieser ständigen Feuchtigkeit und dem Nieselregen, der Hochnäsigkeit, dem klassenbewussten Snobismus und den erstarrten Traditionen.

Doch noch während ihm diese abfälligen Gedanken durch den Kopf gingen, kam unvermittelt noch ein anderer hinzu.

Es ist Zeit, nach Hause zurückzukehren.

Er versuchte sofort, ihn zu verdrängen. Auf ihn wartete noch immer Arbeit in Afrika. Er war doch in Afrika, oder? Die plötzliche Ungewissheit verlieh ihm die Kraft, die Augen zu öffnen und den Kopf anzuheben. Im selben Moment begann alles um ihn herum sich so heftig zu drehen, dass er befürchtete, sich übergeben zu müssen. Er kniff die Augen zu, bis sich der Schwindel gelegt hatte, und als er sie dann wieder aufschlug, sah er zu seiner Erleichterung lauter vertraute Dinge – ein Zeltdach und Zeltwände, seinen zerschrammten Schreibtisch aus Ebenholz, seine in einem Korb stehenden zusammengerollten Landkarten, Stapel von Fellen – alles Dinge, die seit einem halben Jahrzehnt sein Zuhause verkörperten. Er holte tief Luft und sog den Geruch nach Schweiß und Savanne ein; grenzenlos erleichtert, dass er den Verstand doch noch nicht restlos verloren hatte.

Zwei Männer mit kaffeebrauner Haut flankierten den Eingang seines Zelts. Zwei weitere kauerten rechts und links neben seinem Feldbett und murmelten immer noch diesen höllischen Sprechgesang, doch von Jones war nichts zu sehen. Wo zum Teufel steckte Jones?

Einer der beiden Männer neben ihm drückte ihm die Hand auf die Brust, damit er sich wieder hinlegte. Er war zu schwach, um Widerstand leisten zu können, also sank er wieder zurück auf das Bett und schloss die Augen. Doch als er das tat, sah er erneut die junge Frau vor sich. Ihre grünen Augen funkelten wie Turmaline und ihr Haar schien im Gaslicht des Ballsaals zu leuchten wie ein loderndes Feuer.

Ein Ballsaal? Er musste träumen, denn es war Jahre her, seit er sich das letzte Mal in einem Ballsaal aufgehalten hatte. Und dennoch, er kannte die junge Frau. Wieder löste sich ihr Bild auf und ein Schachbrett nahm ihren Platz ein; ein Schachbrett aus blassgrünen Wiesen und goldenen Weiden, die einzelnen Felder umrandet von dunkleren Heckenreihen. Das war Margrave-Land, und es breitete sich vor ihm aus, so weit sein Auge reichte. Er versuchte, ihm den Rücken zuzukehren, aber als ihm das gelang, sah er die Trichtermündung des Wash und dahinter das Meer. Der Duft der Savanne war jetzt verflogen, stattdessen roch es nun nach grünem Gras und Mädesüß, nach Torffeuern und Gänsebraten.

Es ist Zeit, nach Hause zurückzukehren.

Da war er wieder, dieser Gedanke, mit einer Unumgänglichkeit, die den Sprechgesang in seinem Kopf überlagerte.

Die Felder, die Hecken, das Meer, die Augen der jungen Frau – all das verschmolz zu einem leuchtenden blaugrünen Teppich, der schließlich verblasste, sich aber nicht auflöste, sondern einfach unter ihm verschwand, sodass sich die Erde unter ihm auftat und er – nichts mehr sah. Um ihn herum war nur noch leerer Raum und er verspürte einen Anflug von Angst; dieselbe Art von Angst, die ihn manchmal beschlich, wenn er draußen im Busch war. Die Gefahr war ganz nah, das wusste er.

Plötzlich hörte der Sprechgesang auf. Stimmen wurden laut, hektische, angstvolle Stimmen auf Kikuyu. Doch obwohl er die meisten Bantu-Dialekte, einschließlich Kikuyu, fließend beherrschte, konnte er nicht verstehen, was sie sagten.

Die Stimmen wurden immer schriller, beinahe panisch, dann spürte er, dass er vom Feldbett hochgehoben wurde. Die Bewegung löste eine neue Welle des Schmerzes in seinem ohnehin schon schmerzenden Körper aus. Er schrie auf, aber kein Laut kam aus seiner geschundenen Kehle.

Sie bewegten ihn jetzt, trugen ihn irgendwohin. Die Schmerzen waren grauenvoll, vor allem in seinem Oberschenkel. Er hatte das Gefühl, seine Knochen müssten jeden Moment wie dürre Zweige brechen. Es schien eine Ewigkeit zu dauern, bis die Männer endlich stehen blieben.

Verdorrtes Gras raschelte unter ihm, als man ihn hinlegte, dann vernahm er das Schaben von Metall, das in den Erdboden eindrang. Was zum Teufel ging hier vor?

Er zwang sich wieder die Augen zu öffnen und stellte fest, dass genau über ihm die Umrisse einer silbernen Mondsichel zu sehen waren, wenngleich ziemlich verschwommen. Er blinzelte, schüttelte den Kopf und blinzelte erneut. Plötzlich konnte er den Mond klar erkennen.

Es war der typische zunehmende Mond Afrikas; die Sichel auf dem Rücken liegend, umgeben von lauter glitzernden Diamanten und dem schwarzen Samt des Nachthimmels – ein vertrauter Anblick für ihn. Jede Nacht, wenn alle anderen schliefen und das Feuer heruntergebrannt war, lehnte er sich in seinem Klappsessel zurück, die Beine ausgestreckt mit von der Tagessafari noch schmerzenden Muskeln. Dann sah er hinauf zum Sternenhimmel und trank dabei seinen abendlichen Kaffee. In Ostafrika waren Nächte wie diese etwas ganz Alltägliches.

In England war ein so klarer, schöner Nachthimmel viel seltener zu sehen. Bei Tag und Nacht war der Himmel meist verhangen, die Luft feucht und kalt. Aber im Sommer oder an einem besonders klaren Tag hatte England durchaus etwas für sich. Kahnfahrten, Krocket, Picknicks auf den Wiesen von Highclyffe. Prickelnder Champagner. Erdbeeren.

Beim Gedanken an Erdbeeren lief ihm das Wasser im Munde zusammen. Er konnte sich nicht erinnern, wann er das letzte Mal Erdbeeren gegessen hatte. In einem anderen Leben.

Es ist Zeit, nach Hause zurückzukehren.

Wieder sah er das Gesicht der jungen Frau vor sich. Schmal und entschlossen, mit resolutem Kinn und zarter, strahlender Haut, übersät mit winzigen Sommersprossen. Durch die scharf geschwungenen rotbraunen Augenbrauen und die hohen Wangenknochen war es kein weiches Gesicht, es war auch nicht schön im klassischen Sinn. Aber es war faszinierend, fesselnd; die Art von Gesicht, das man am anderen Ende eines Ballsaals entdeckte und nie wieder vergaß.

Mit plötzlicher Klarheit erkannte er, dass sie nicht irgendeine junge Frau war. Sie war seine Frau.

Edie, dachte er, und ihm war, als legte sich eine Hand schmerzhaft um sein Herz. Seltsam, dachte er, dass er ganz sentimental wurde wegen einer Frau, die er kaum kannte, und wegen eines Ortes, den er schon jahrelang nicht mehr gesehen hatte. Noch seltsamer, dass sie aus tausend Meilen Entfernung nach ihm riefen und ihn...



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