Lawrence | Liebesurlaub mit Folgen | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 130 Seiten

Reihe: Digital Edition

Lawrence Liebesurlaub mit Folgen

Digital Edition
1. Auflage 2016
ISBN: 978-3-7337-7385-4
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Digital Edition

E-Book, Deutsch, 130 Seiten

Reihe: Digital Edition

ISBN: 978-3-7337-7385-4
Verlag: CORA Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Kaum hebt das Flugzeug mit Kurs auf England ab, hat Lily bereits Sehnsucht nach Santiago. Die Nächte mit dem feurigen Spanier waren viel mehr als eine Urlaubsromanze: Er hat ihr gezeigt, wie erfüllend die Liebe sein kann und ihr mit seiner Zärtlichkeit das größte Geschenk gemacht! Als sie ihm einige Monate später erneut begegnet, sieht sie in seinen Blicken dasselbe Verlangen wie während ihres Urlaubs. Doch wird Santiago sie auch dann noch begehren, wenn Lily ihm eine schockierende Eröffnung macht?



Kim Lawrence, deren Vorfahren aus England und Irland stammen, ist in Nordwales groß geworden. Nach der Hochzeit kehrten sie und ihr Mann in ihre Heimat zurück, wo sie auch ihre beiden Söhne zur Welt brachte. Auf der kleinen Insel Anlesey, lebt Kim nun mit ihren Lieben auf einer kleinen Farm, die schon seit drei Generationen in Familienbesitz ist. Auf dem Eiland spricht man größtenteils walisisch - eine Herausforderung für Kim doch mit der Zeit lernte sie, diese schwierige Sprache fließend zu sprechen. Und auch mit der Einsamkeit auf dem idyllischen Fleckchen weiß Kim mittlerweile umzugehen: Packt sie die Sehnsucht nach der Großstadt, fährt sie mit der Fähre einfach ins nahe gelegene Dublin. Wenn sie nicht schreibt, verbringt Kim viel Zeit in ihrem Garten oder kocht. Auch joggen geht sie gern - am liebsten am Strand mit ihrem Terrier Sprout.

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1. KAPITEL

Fast jeder würde wohl aufgeben, wenn er zehn Minuten lang erfolglos versucht hätte, einen anderen für etwas zu gewinnen. Nicht so Daniel Taylor, von dem einige Leute behaupteten, dass er das, was ihm an Gespür fehlte, durch Entschlossenheit ausglich.

Santiago Morais, dem ein ausgesprochen großes Gespür nachgesagt wurde, hörte dem jüngeren Mann geduldig zu, während dieser ihm erneut erklärte, warum es nicht nur notwendig sei, sondern seine Pflicht, ihm am Wochenende beizustehen. „Nein“, erwiderte er schließlich kategorisch, und in seinem markanten Gesicht war ein Anflug von Ärger zu sehen.

Dan war von der mangelnden Hilfsbereitschaft ein wenig überrascht. Santiago reagierte auf eine Weise, die er vor fünf Jahren von ihm erwartet hatte, als er in der Londoner Filiale von Morais International erschienen war und sich nur auf eine sehr entfernte Verwandtschaft zwischen den beiden Familien hatte berufen können. Damals hatte er damit gerechnet, dass sein Cousin ihn gleich wieder wegschicken würde. Auch hatte ihn fast der Mut verlassen, als er nach etlichen Schwierigkeiten endlich in das Büro von Santiago vorgedrungen war, der viel jünger und unnahbarer gewesen war, als er gedacht hatte.

Sein Cousin hatte ihn so finster und zynisch angesehen, dass er unwillkürlich seine sorgfältig zurechtgelegten Worte verworfen und einfach nur gesagt hatte: „Es ist absolut unbegründet, dass Sie mich einstellen sollten, weil meine Großtante einen entfernten Onkel Ihrer Mutter geheiratet hat. Ich besitze keine Qualifikationen und habe praktisch noch nichts im Leben beendet, was ich angefangen habe. Aber wenn Sie mir eine Chance geben, werden Sie es nicht bereuen. Ich werde mein Möglichstes tun und mehr. Ich muss etwas beweisen.“

„Sie müssen etwas beweisen?“

Dan zuckte beim Klang der tiefen Stimme zusammen. „Ich bin kein Verlierer.“

Santiago stand vom Schreibtisch auf und wirkte nur noch einschüchternder, denn er war enorm groß und zudem sehr athletisch gebaut. Stumm betrachtete er Dan, der sich immer unwohler fühlte.

„Entschuldigen Sie, dass ich Sie belästigt habe …“ Er wandte sich um.

„Montag, acht Uhr dreißig.“

„Was haben Sie gesagt?“ Er drehte sich wieder um.

„Wenn Sie einen Job wollen, seien Sie am Montag um acht Uhr dreißig hier.“

Dan setzte sich auf den nächstbesten Stuhl. „Sie werden es nicht bereuen.“

Und er hatte sein Versprechen gehalten und sich hervorragend bewährt. Zwischen ihnen beiden hatte sich sogar eine Freundschaft entwickelt, die auch nicht zerbrochen war, als er vor zwei Jahren Morais International verlassen und sich selbstständig gemacht hatte.

Ein wenig gekränkt blickte er jetzt zu seinem spanischen Cousin hin. Dieser legte gerade eine Akte beiseite, in der er gelesen hatte, um etwas in seiner Muttersprache, neben der er noch vier weitere Sprachen beherrschte, auf Band zu diktieren.

„Ich finde dich ziemlich herzlos.“

„Wenn du mit herzlos meinst, dass ich mich am Wochenende nicht um eine dicke, langweilige und psychisch labile Frau kümmern will – ich zitiere hier deine Worte –, damit du deine Rebecca für dich hast …, dann bin ich in der Tat herzlos.“

„Sie heißt Rachel, und ihre Freundin ist nicht wirklich psychisch labil. Sie hatte wohl einen kleinen Nervenzusammenbruch, durchlebt zurzeit eine schwierige Phase.“

„Dennoch lautet meine Antwort Nein.“

„Würdest du Rachel kennen, wärst du nicht so herzlos.“

„Ist deine Rachel hübsch?“

„Sehr und sieh mich nicht so an. Sie ist keine flüchtige Affäre, sondern die einzig richtige Frau für mich“, antwortete Dan und blickte seinen Cousin entrüstet an, als dieser ihn zynisch anlächelte. „Ich hätte dich für mitfühlender gehalten angesichts …“

Santiago gab den Versuch auf weiterzuarbeiten und strich sich das dichte schwarze Haar aus der Stirn. „Angesichts?“

„Wirst du nicht heiraten?“

„Irgendwann wird es wohl unvermeidlich sein.“ Welche Ironie, dass ausgerechnet er den Familiennamen bewahren sollte!

„Wirst du nicht die heiße kleine Sängerin heiraten, mit der du immer fotografiert wirst?“

„Diese heiße kleine Sängerin hat einen Agenten mit reger Fantasie. Susie ist nicht in mich verliebt.“

„Dann ist es also …“

„Nichts, was dich angeht.“

„Na schön, aber ich finde dich trotzdem sehr uneinsichtig. Ich bitte dich lediglich, das Wochenende in einem netten Cottage zu verbringen, und nicht etwa, Knochenmark zu spenden.“ Dan nahm ein Foto aus der Brieftasche und reichte es ihm. „Ist Rachel nicht hinreißend? Und dass sie ein wenig älter ist als ich, gefällt mir.“

Santiago seufzte und betrachtete pflichtschuldigst das etwas unscharfe Bild einer großen Blondine, die sich von vielen anderen nicht zu unterscheiden schien. „Ja, sie ist sehr …“ Er schwieg unvermittelt und wurde immer blasser, während er eingehend die Person studierte, die von Dans Freundin halb verdeckt wurde.

„Ist alles in Ordnung mit dir?“, fragte dieser besorgt, denn er erinnerte sich an Santiagos Vater, der im Alter von fünfundfünfzig Jahren einen tödlichen Herzinfarkt erlitten hatte. Vielleicht hatte sein Cousin nicht nur das Aussehen von ihm geerbt, sondern auch noch andere Anlagen.

„Ich bin völlig okay.“ Santiago hatte nicht die Absicht, ihm zu offenbaren, dass ihm die zweite Frau auf dem Foto nicht fremd war. „Ist das die Freundin, die am Wochenende da sein wird?“, erkundigte er sich wie nebenbei und deutete auf die Gestalt im Hintergrund.

„Ja, das ist Lily.“ Dan klang wenig begeistert. „Sie wohnt seit drei Wochen bei Rachel. Die beiden kennen sich schon eine Ewigkeit. Ich habe Rachel nie mehr für mich allein, seit sie bei ihr ist. Und sie hat wohl nicht viel für Männer übrig … Mich mag sie jedenfalls eindeutig nicht. Wahrscheinlich ist sie so sonderbar geworden, weil ihr Ehemann sich von ihr getrennt hat.“

„Ihr Ehemann hat sie verlassen?“

Dan nickte. „Ich weiß keine Einzelheiten, doch hat sie vermutlich deshalb ihr Gleichgewicht verloren.“

„Sind sie geschieden?“

„Wie ich schon gesagt habe, weiß ich keine Einzelheiten. Ich hatte einen Kollegen gebeten, sich um sie zu kümmern und sie uns etwas fernzuhalten, nur ist er jetzt ausgerechnet an Mumps erkrankt.“

„Wie rücksichtslos von ihm“, erwiderte Santiago leise, während er intensiv nachdachte.

„Ich behaupte ja nicht, dass er es extra getan hat, aber ich habe dieses Wochenende verdammt noch mal seit Langem geplant, eben seit ich den Ring gekauft habe.“

„Du willst ihr einen Heiratsantrag machen?“, fragte Santiago und hoffte, dass Rachel kein Miststück war. Ihre Freundschaft mit Lily sprach nicht unbedingt für sie.

„Sechs Jahre sind kein großer Altersunterschied.“

„Nein“, bestätigte Santiago gehorsam und amüsierte sich, dass sein jüngerer Cousin sich wegen einer solchen Nebensächlichkeit sorgte. „Das ändert die Sachlage.“

„Ja?“, meinte Dan vorsichtig.

„Da ich selbst ein Romantiker bin …“

„Seit wann?“

„… werde ich kommen und diese … Lily beschäftigen.“

Dan war ihm so dankbar, dass Santiago zehn Minuten brauchte, bis er ihn endlich verabschiedet hatte. Sobald er allein war, nahm er das Foto heraus, das er heimlich in die Tasche geschoben hatte, und legte es vor sich auf den Schreibtisch. Angestrengt betrachtete er es, während sich seine auffallend ebenmäßigen Gesichtszüge verhärteten. Diese Ebenmäßigkeit faszinierte viele. Doch immer, wenn sie mit seiner Abstammung aus einem alten Adelsgeschlecht erklärt wurde, konnte er seine Belustigung nur schwer unterdrücken.

Lilys Haare wirkten auf dem Bild dunkel, aber er wusste, dass sie einen herrlichen Braunton hatten und von Goldblond bis Rotbraun schimmerten. Das herzförmige Gesicht – das schmaler geworden zu sein schien –, die großen blauen Augen und der weiche, verlockende Mund ließen nicht erahnen, dass sie eine Frau war, die mit jedem schlief.

Sie hatte ihn zum Narren gehalten.

Und doch hatte er noch Glück gehabt, wie er sich in den vergangenen Monaten oft klar gemacht hatte. Denn er war nicht mit der gefühllosen Betrügerin verheiratet, sondern jemand anderes. Jener Mann genoss es, von ihr atemberaubend geküsst zu werden, ihre nach Rosen und Vanille duftende samtige Haut zu berühren, seinen Kopf nachts auf ihre wunderbaren Brüste zu betten und morgens in ihren Armen aufzuwachen.

Ein anderer Mann hört sich ihre Lügen an, nicht du, ermahnte er sich wie schon so häufig zuvor. Aber auch jetzt stimmte ihn der Gedanke nicht froh, dass er noch einmal davongekommen war.

Im nächsten Moment fiel ihm wieder ein, was Dan erzählt hatte, und ihm wurde bewusst, dass sich zurzeit vielleicht niemand an Lilys umwerfend weiblichem Körper erfreute. Allerdings würde sich dies sicher bald ändern, dafür war sie einfach viel zu sinnlich.

Santiago blickte auf seine zu Fäusten geballten Hände und bewegte Kopf und Schultern leicht hin und her, um die verspannten Muskeln zu lockern. Du bist über diese Frau hinweg, dachte er, es ist nur die Erinnerung an deine sträfliche Leichtgläubigkeit, die dich quält und daran hindert, das Leben wieder voll zu genießen.

Ja, um sein Gleichgewicht endgültig zurückzugewinnen, musste er sich seinem Problem stellen und es...



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