Laurent | Fürsten-Roman - Folge 2533 | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, Band 2533, 64 Seiten

Reihe: Fürsten-Roman

Laurent Fürsten-Roman - Folge 2533

Schwesternkrieg auf Schloss Hohenbühl
1. Auflage 2017
ISBN: 978-3-7325-5447-8
Verlag: Bastei Lübbe
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection

Schwesternkrieg auf Schloss Hohenbühl

E-Book, Deutsch, Band 2533, 64 Seiten

Reihe: Fürsten-Roman

ISBN: 978-3-7325-5447-8
Verlag: Bastei Lübbe
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection



Seit dem Tag, als ihr Onkel Rudolf, Fürst von Hohenbühl, die junge Waise Lisa adoptiert hat, ist sie in seiner Familie aufgenommen worden wie ein leibliches Kind. Nie wurde ihr ein Wunsch abgeschlagen, nie auch nur ein böses Wort gegen sie gerichtet. Doch vielleicht gerade deshalb hat sich in Lisa in all den Jahren die Vorstellung gefestigt, nur als Gast behandelt zu werden, lästig zu sein und weniger wert als ihre Adoptivschwester Laura. Immer stärker wird der Grimm in ihr, so stark, dass sie es nur noch darauf anlegt, Gemeinheiten und Intrigen zu streuen und die Menschen zu verletzen, die sie doch von Herzen lieben. Als der junge Verwalter Tobias von Rotenfeld seinen Dienst auf Schloss Hohenbühl antritt und sich offensichtlich gleich zu Prinzessin Laura hingezogen fühlt, eskaliert die Situation. Lisa schäumt vor Eifersucht! Nein, wenn sie ihn nicht haben kann, dann soll Laura ihn erst recht nicht bekommen. Und dazu ist Lisa jedes Mittel recht ...

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Der Oktober brachte in diesem Jahr wahrhaft goldene Tage. Nach einem langen, sonnigen und teils sehr warmen Sommer sanken die Temperaturen nun am Abend empfindlich und sorgten dafür, dass sich am Morgen oft dichter Nebel bildete. Geheimnisvoll umspielten die hellen Schwaden die altehrwürdigen Mauern von Schlossgut Hohenbühl am Fuße des Kaiserstuhls. Das traditionsreiche Weingut der Fürsten Hohenbühl war in Kennerkreisen seit Langem ein Begriff. In jedem Jahr gewann die Winzerfamilie auf den großen Weinmessen im nahen Frankreich zahlreiche Medaillen. Fürst Rudolf war ein bodenständiger Charakter, darin glich er seinen Vorfahren, jener langen Reihe hochadliger Gutsherren, denen die Arbeit in Stall und Weinberg stets sympathischer gewesen war als gesellschaftliche Verpflichtungen. Fürstin Angelika hatte es in dieser Beziehung nicht ganz leicht mit ihrer besseren Hälfte. War ihre Ehe auch überaus harmonisch, so gelang es ihr doch meist erst nach längerem gutem Zureden, Rudolf von der Notwendigkeit eines Empfangs oder Balles zu überzeugen. Der Fürst machte auch im fortgeschrittenen Alter noch eine gute Figur im Smoking und war durchaus ein passabler Tänzer. Doch er verabscheute den oberflächlichen Small Talk, und es lag ihm einfach nicht, auf diese Weise Geschäftskontakte zu pflegen. Glücklicherweise hatte sein Sohn Andreas vor knapp einem Jahr die zauberhafte Komtess Tanja von Weill geheiratet, die über viel Charme und eine offene Art verfügte und jeden schnell für sich einnahm. Und Andreas’ Schwester Laura war auf Festen sowieso stets der umschwärmte Mittelpunkt. Die patente, fleißige junge Frau war bildschön und nicht auf den Mund gefallen. So blieb es Fürst Rudolf meist erspart, sich zu sehr um seine Gäste kümmern zu müssen … Nun, im Herbst, war an große Feste sowieso nicht zu denken. Die Weinlese war in vollem Gange, seit Tagen beherrschte diese Arbeit vom Morgen bis zum Abend den Alltag der Gutsbewohner. Für Freizeitaktivitäten blieb nur sehr wenig Zeit. Prinzessin Laura wollte allerdings nicht auf ihren täglichen Ausritt verzichten. Lieber sprang sie eine halbe Stunde früher aus den Federn, denn sie genoss es über die Maße, mit ihrem Rappen Thunder durch die klare, kühle Morgenluft zu preschen. Auch an diesem Morgen hatte die Prinzessin den Schlosshof sehr zeitig hoch zu Ross verlassen. Herrlich war es, den Wind in den Haaren zu spüren, während sie einem schmalen Weg folgte, der mitten in die Weinberge hineinführte. Thunder bewegte sich sicher und ohne Zögern, er kannte hier, wie seine Reiterin, jeden Zentimeter des Wegs ganz genau. Schließlich war er auf Schlossgut Hohenbühl zur Welt gekommen, ebenso wie Laura. Als die Sonne aufging, hob sich der Nebel nur zögernd. Noch immer schlängelten sich helle Schleier zwischen den Reben hindurch, deren bunt verfärbtes Laub einen schönen Kontrast zu den großen dunkelblauen und goldenen Trauben bildete. Die Prinzessin hatte einen Aussichtspunkt oberhalb des Rheins erreicht, von dem aus man weit ins liebliche Badische hineinblicken konnte. Sie zügelte ihr Pferd und schaute zu, wie die Sonne sich hinter der altehrwürdigen Erhebung des Kaiserstuhls nach oben schob. Laura liebte ihre Heimat. Sie konnte sich nicht vorstellen, woanders zu leben. Während ihr Blick über die nahen Vogesen schweifte, weit im Westen Mühlhausen erahnte und dann zum alten Vater Rhein zurückkehrte, erfüllte eine tiefe Zufriedenheit ihr Herz. Es war jene Bodenständigkeit, die Laura von ihrem Vater geerbt hatte, und die sie so fest und unauflöslich mit Hohenbühl verband. Sie lächelte, als Thunder anfing, unruhig mit den Hufen zu scharren. »Ja, ja, mein Guter, wir kehren gleich um.« Sie klopfte ihm liebevoll den Hals. Einmal noch ging ihr Blick ins Weite, und ihre tiefblauen Augen strahlten. Dann zog sie kurz am Zügel und machte sich schleunigst auf den Heimweg. Während Prinzessin Laura noch unterwegs war, blickte ihre Schwägerin aus dem Fenster und stellte fest: »Das Wetter hält sich, Andi. Es sieht heute wieder nach Sonne aus.« »Wunderbar.« Prinz Andreas drehte sich im Bett um und warf einen Blick auf den Wecker. »Wieso bist du schon aufgestanden, Liebes? Es ist noch sehr früh.« »Ich konnte nicht mehr schlafen. Als ich Pferdegetrappel unten hörte, bin ich neugierig geworden«, gestand die zarte Dunkelhaarige ihm ein und schlüpfte noch einmal unter die seidenen Decken. Andreas küsste seine Frau zärtlich und hielt sie dann behutsam im Arm wie eine große Kostbarkeit. Und das war Tanja für den robusten jungen Mann auch. Seinerzeit hatte er sich auf den ersten Blick in dieses feengleiche Wesen mit dem sanften Charakter verliebt. Und da Gegensätze sich nun einmal anzogen, war auch Tanja bald von dem sportlichen, sehr aktiven jungen Mann angetan, der so fest auf der Scholle seiner Vorfahren verwurzelt schien wie die uralte Eiche im Schlosshof. Das junge Paar war sehr glücklich miteinander. Prinzessin Tanja erwartete nun ihr erstes Kind, und dies war für Andreas ein Grund mehr, sie praktisch in Watte zu packen. Manchmal wurde dies selbst der geduldigen Tanja zu viel. Doch sie wusste, dass alles nur aus Liebe geschah, und ließ Andreas seinen Willen. »Du wirst dich heute ausruhen, das hast du mir versprochen, nachdem es dir gestern nicht gut ging«, erinnerte er sie mit liebevoller Strenge. »Ich möchte nicht, dass du dir zu viel zumutest, mein Engel.« »Aber jetzt wird jede Hand gebraucht. Ich werde mich in der Küche ein wenig nützlich machen.« Andreas umfing sie mit einem zärtlichen Blick, küsste sie noch einmal und erhob sich dann. »Übertreib es aber bitte nicht.« »Keine Sorge. Es macht mir Spaß, zu kochen und zu backen.« »Ja, ich weiß. Und ich wünschte, Lisa würde sich eine kleine Scheibe von dir abschneiden. Sie tut so, als ob die Lese sie nichts anginge. Manchmal habe ich fast den Verdacht, sie betrachtet Hohenbühl als eine Art Hotel, in dem wir alle ihre Angestellten sind.« Bei der Erwähnung von Andreas jüngster Schwester Lisa schien ein Schatten über Tanjas Gesicht zu fallen. Der Gedanke an das kleine Biest, das ihr ständig zusetzte, machte ihr zu schaffen. »Sie studiert doch noch, da hat sie anderes im Sinn, als sich hier nützlich zu machen«, hielt die Prinzessin ihrem Mann entgegen. Andreas sollte nicht wissen, wie schwer Lisa ihr das Leben machte, denn Tanja wollte keinen Streit zwischen den Geschwistern provozieren. Andreas’ Verhältnis zu Lisa war ohnehin nicht das Beste. »Nimm sie nicht noch in Schutz! Sie ist einfach stinkfaul, das ist alles. Die Eltern haben ihr dieses Bummelleben nur deshalb zugestanden, weil sie ihr immer eine Extrawurst braten. Das hat sich so eingebürgert, seit sie damals mit elf Jahren zu uns gekommen ist, nachdem ihre leiblichen Eltern abgestürzt waren.« »Es war sicher schwer für sie, sich hier einzuleben. Ihre Eltern waren Forscher, nicht wahr?« Prinz Andreas nickte. »Onkel Bernhard und seine Frau Eva waren Wildbiologen. Sie verbrachten lange Jahre in Namibia, erforschten dort die Wildtierpopulation, setzten sich für Schutzgebiete und gegen Wilderer ein. Lisa kam in einem Nationalpark zwischen Löwen und Giraffen zur Welt und kannte bis zu ihrem elften Lebensjahr nichts anderes. Ihre Eltern sind bei einer Exkursion über den Bergen mit einer kleinen Maschine abgestürzt. Es war ein schlimmer Schock für Lisa.« Obwohl sie die Geschichte schon oft gehört hatte, unterbrach Tanja ihren Mann nicht. Lisas Schicksal rührte sie immer noch trotz des ungehörigen Verhaltens der jungen Frau. »Als sie nach Hohenbühl kam, war sie ein sonnenverbranntes, dünnes Etwas«, erinnerte sich Andreas, »das kaum ein Wort sprach und immer nur weinte. Sie rührte uns allen das Herz. Für die Eltern war es selbstverständlich, sie aufzunehmen und später zu adoptieren. Papa stand Onkel Bernhard sehr nah, auch wenn die beiden völlig verschieden waren. Es dauerte aber nicht lange, bis Lisa anfing, aus ihrem Bonus hier Kapital zu schlagen. Sie ließ sich gnadenlos verwöhnen. Und daran hat sich bis auf den heutigen Tag nichts geändert.« »Sie genießt ihr Leben und die Privilegien, die ihr Stand mit sich bringt. Ich finde das gar nicht so schlimm«, beschwichtigte Tanja. »Du bist ja auch ein Engel«, scherzte Andreas und verschwand im Bad. »Ich weiß gar nicht, womit ich dich verdient habe.« Prinzessin Tanja lächelte versonnen. Doch es dauerte nicht lang, bis ihre Miene wieder jenen angespannten Ausdruck annahm, der allmählich bei ihr zum Dauerzustand wurde. Sie musste nur an ihre Schwägerin denken, schon wurde ihr flau im Magen … *** Wenig später hatte sich die Fürstenfamilie im Frühstückszimmer versammelt. Die Sonne erhellte den Raum mit einem freundlichen Licht, und Fürst Rudolfs Laune erschien ebenso sonnig. Er rieb sich die Hände und stellte zufrieden fest: »Das Wetter hält. Noch ein paar Tage, dann sind wir mit der Lese durch und können uns entspannt zurücklehnen.« »Davon kann bei uns keine Rede sein, oder, Andi?«, meinte Prinzessin Laura leutselig. Ihre Wangen waren von der frischen Morgenluft noch rosa überhaucht, ihr Haar schimmerte im hellen Sonnenlicht wie pures Gold. Sie war eine Naturschönheit, die auch in Jeans und kariertem Hemd zur Geltung kam. »Jetzt heißt es für uns Kellermeister erst, so richtig in die Hände zu spucken. Der neue Jahrgang will bearbeitet sein.« »Dein Wort …« Andreas lächelte schmal. »Ich schlage vor, wir lassen die Reihen am...



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