Laß | Weihnachtskrise | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, 196 Seiten

Laß Weihnachtskrise


1. Auflage 2020
ISBN: 978-3-7526-5494-3
Verlag: BoD - Books on Demand
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, 196 Seiten

ISBN: 978-3-7526-5494-3
Verlag: BoD - Books on Demand
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Weihnachten 2002: Erzengel Michael ist ratlos. Weihnachten in Nordamerika ist in Gefahr. Santa Claus kann nicht fliegen. Verzweifelt wendet er sich an Ruprecht Semmelburger, den Leiter der Flugbereitschaft Nord. Die bereits erstellten Einsatzpläne müssen dringend geändert werden. Die Lösung ist schnell gefunden. Sie heißen Nikolaus von Myra und Claus von Clausenthal. Können Erzengel Michael und Franziska von Bergheim Nikolaus zum Abbruch seines verdienten Urlaubs bewegen? Währenddessen muss Ruprecht bei schlechtestem Wetter einen Rettungsflug über Kanada durchführen. Claus von Clausenthal ist bei einem Testflug abgestürzt. Neue Einsatzpläne müssen dringend erstellt werden. Ruprecht und sein Freund Bernhard Nickeldorn, der Navigationsexperte in Gestalt eines Labradors, machen sich an die Arbeit. Doch nur wenn Bernhard in menschlicher Gestalt den Einsatz leitet und gutes Flugwetter herrscht, kann es klappen.

Michael Laß wurde in Hamburg geboren und lebt mit seiner Familie in Südwestdeutschland. Als Kind des Nordens zieht es ihn immer wieder an die Küste. Er ist begeisterter Freizeitautor und hat unter anderem in Anthologien veröffentlicht

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KAPITEL 2
Ruprecht kriegt eine Krise Ruprecht Semmelburger saß in seinem Büro am Schreibtisch. Vor ihm lag der Einsatzplan für das bevorstehende Weihnachtsfest des Jahres 2002. Eigentlich wäre es der Job des Leiters der Flugbereitschaft Nord gewesen diesen Plan aufzustellen. Der Posten war seit Heinz-Theodor Grubenschachts überraschenden Versetzung auf einen anderen Planeten unbesetzt. Einen neuen Chef der FB Nord hatte man nicht bestimmt. Daher fungierte der Erzengel Michael als kommissarischer Leiter. Tatsächlich hatte der stark überlastete Michael die Aufgaben Ruprecht Semmelburger übertragen. Für Ruprecht hatte sich nichts geändert. Diese administrativen Tätigkeiten hatte ihm Grubenschacht bereits früher großzügig überlassen. Ruprecht atmete tief ein. Die diversen, eng in seiner charakteristischen Handschrift beschriebenen Bögen hatten ihn mehrere Tage Arbeit gekostet. Die Flüge der für den Bereich der FB Nord zuständigen Weihnachtsmänner mussten genau mit denen der Versorgungsschlitten abgestimmt werden. Allein das Gebiet Europa war riesig. Es reichte von Spitzbergen bis zum Mittelmeer. Nur neueste Technologie ermöglichte die Erfüllung dieser Aufgabe. Natürlich sind die Weihnachtsmänner nicht für sämtliche Geschenke unterm Weihnachtsbaum zuständig. Meist findet man die kleinen Päckchen am Morgen nach der Bescherung. Sie sind unscheinbar und auf den ersten Blick nicht zu entdecken. Wenn man sie öffnet, findet man Dinge, die auf der geheimsten aller Wunschlisten standen. Die Frage, wer diese langgehegten Wünsche erfüllt hat, bleibt stets unbeantwortet. Ruprecht warf den Bleistift auf den Flugplan und raufte sich die vollen, dunklen Haare. Steigender Luftverkehr und die Eigenheit der Menschen am Weihnachtsabend nicht mehr zu Hause zu sein, brachte jedes Jahr mehr Arbeit mit sich. Adressen mussten ermittelt werden, genaue Abreise- und Ankunftszeiten gewannen immer mehr an Bedeutung. All das floss in den Flugplan ein. „Dat wird eng”, schnaufte Ruprecht. Zufällig schaute er durch das große Fenster auf das Flugfeld, über das ein Schneetreiben hinweg zog. Im Licht der Vorfeldbeleuchtung konnte er die wirbelnden Flocken erkennen. Kopfschüttelnd erhob er sich und schlurfte zum Kaffeeautomaten neben der Tür. Im Display wählte er einen großen Pott Kaffee. „Wenn dat man god geiht! Ich weiß nicht recht”, murmelte er vor sich hin. In diesem Moment stieß Erzengel Michael die Bürotür schwungvoll wie immer auf. Seine Gnaden sah heute nicht gerade sehr erfreut aus, wie Ruprecht mit einem Seitenblick feststellen konnte. Sein Hauptaugenmerk war allerdings auf die Tür gerichtet. Sie flog auf das dahinter befindliche Wandregal zu. Ihr Ziel erreichte sie jedoch nicht. Der von Ruprecht am Vortag befestigte Türstopper hielt stand. Die Bewegungsenergie verbrauchte er allerdings nicht vollständig. Spontan trat die Tür den Rückweg an. Der allergnädigsten Rücken stoppte sie endgültig. „Ruprecht Semmelburger!” Michael funkelte Ruprecht erbost an und rieb sich die Einschlagstelle. „So ist der Name.” Ruprecht deutete auf die Kaffeemaschine. „Ein Käffchen, Euer Gnaden?” „Ja, danke, gerne. Dabei kann ich dir gleich sagen, warum ich gekommen bin.” „Wäre ganz nett. Was gibt es denn?” Ruprecht bemühte sich redlich seinen ungeliebten Dialekt zu unterdrücken. Er brachte die vollen Becher zum Tisch, an dem Michael Platz genommen hatte. „Wir müssen umplanen.” Michael rutschte unruhig auf dem Stuhl herum. „Wir müssen wat?” Ruprecht vermied erfolgreich eine seiner berüchtigten Bemerkungen. „Ich bin froh, dass ich den Plan ansatzweise hingekriegt hab und nu is dat für´n Papierkorb?” „Tut mir leid, aber Claus von Clausenthal kann seinen Part dieses Jahr nicht schaffen. Er muss die amerikanische Ostküste übernehmen. Der zuständige Santa Claus ist ausgefallen. Nikolaus von Myra muss unbedingt aushelfen.” „Nikolaus ist mit Myrna Detroid zur Hochzeit seines Onkels Erasmus von Kaltenberg auf den Fidji Inseln, Euer Gnaden! Sie sind das erste Mal gemeinsam im Urlaub. Dat geiht nich, nie nich!” „Warum feiert sein Onkel auf den Fidji Inseln seine Hochzeit? Das hätte er auch hier tun können. Wir haben eine sehr schöne Kapelle.” „Schon, Euer Gnaden, aber Erasmus und seine Braut haben sich seinerzeit auf den Fidji Inseln kennengelernt. Franziska und ich waren ursprünglich auch eingeladen. Angesichts des bevorstehenden Festes haben wir abgesagt.” „Sehr lobenswert, sehr lobenswert!” Michael schnaufte, ehe er fortfuhr. „Es muss leider sein, Ruprecht. Ich brauche Nikolaus. Wir haben keinen anderen zur Verfügung. Wir könnten bei Gabriel mal nachfragen, ob von der Fraktion SÜD einer der Herren einspringen kann. José Armando de Catastroph ist dort gerade in der Ausbildung.” „Nee, bloß den nicht. Denn fallt Wiehnachten flach, aber so was von.” „Du kennst ihn?” „Jo. Er macht seinem Namen alle Ehre, Euer Gnaden.” „Dann wäre da noch die Fraktion Sibirien. Dieter Baldvorbei könnte aushelfen.” „Nie nich Dieter. Der verläuft sich doch mit Navigationsgerät in einer Telefonzelle? Wladimir Kaputnik und seine Leute suchen ihn immer noch. Dieter ist am 5. Dezember von Nowo Irkutsk aus gestartet. Statt wie geplant Richtung Wladiwostok, ist er nach Norden geflogen. Irgendwann hat er sein Navi in die Tundra geworfen. Sein Gespann ließ er einfach im Wald stehen. Die Tiere sind schließlich heim geflogen. Die Suchmannschaften haben ihn bisher nirgendwo auftreiben können.” Michael stöhnte auf. „Wir hätten da den Neuzugang aus Rom.” „Den Paster? Nee, nie nich! Dee Dösbaddel …“ Ruprecht hielt inne. Der warnende Blick des Erzengels ließ ihn den Dialekt unterdrücken. „Ich meine, der kriegt das gar nicht auf´e Reihe. Er war doch nicht dafür vorgesehen, oder? Außerdem hat der keine Verteilerlizenz.” „Nein, er sollte eigentlich Petrus bei der digitalen Wetterplanung unterstützen. Aber das Projekt haben wir abgebrochen. Wie du vielleicht gehört hast, hat ihn Petrus nach wenigen Tagen ziemlich lautstark des Büros verwiesen.” „So kann man den Rausschmiss auch nennen. Der Herr muss Petrus kräftig genervt haben. Dabei ist Petrus doch äußerst umgänglich. Den bringt nicht mal mein Meckern aus de Ruh´.” „Andere Optionen haben wir zur Entlastung für Claus von Clausenthal nicht. Fällt dir jemand ein?” Diesmal musste Ruprecht passen. Er kannte niemanden, der den Job so gut beherrschte wie Nikolaus von Myra. Er stellte, wenn es drauf ankam, selbst Claus von Clausenthal in den Schatten. „Mir nämlich auch nicht, Ruprecht”, sagte Michael, der Ruprechts Gedanken erraten hatte. „Fragt sich nur, wer die Nachricht überbringt.” „Ich würde es ja machen”, setzte Ruprecht an. „Das hatte ich gehofft.” „Geht aber nich, denn wenn Claus von Clausenthal die Ostküste Nordamerikas abdecken muss, darf ich eine komplette Neuplanung machen”, fuhr Ruprecht ungerührt fort. „Selbst wenn Nikolaus einspringt, muss ich die Gruppen der Verteilerschlitten neu durchplanen. Claus hat auch einen Teil von Osteuropa abgedeckt. Dann noch diese dösige Angewohnheit der Menschen über die Weihnachtstage zu verreisen. Dafür brauch ich alle Schlitten. Also keine Reserven, falls was schief geht. Um das alles in der kurzen Zeit richtig zu planen, brauch ich Hilfe. Professor Bernhard Nickeldorn, unser Navigationsgenie, wäre der richtige Partner.” „Du weißt, dass er nur in Gestalt eines Labradorhunds hier sein darf.” „Angesichts der Weihnachtskrise muss das aufgehoben werden, Euer Gnaden. Ich brauch ihn in menschlicher Gestalt.” Einen Moment sah es so aus, als wollte Michael sich wehren, doch dann gab er nach. „Also gut, ich werde es durchdrücken. Erzengel Uriel wird Gift und Galle spucken, denn er hat die Beleidigung des Kardinals durch den Professor nicht vergessen. Wenn er das je kann, was ich bezweifeln möchte!” „Okay, dann könnte es mit dem Flugplan klappen. Sie müssten fliegen, Euer Gnaden, aber nicht alleine. Ich schicke Franziska, mein holdes Weib, mit. Sonst fällt mir niemand ein. Gabriel, der eine Alternative wäre, ist sicher voll mit der FB Süd beschäftigt.” Michael nickte. „Dann flieg ich mit Franziska, aber wer ist der Pilot?” „Holger, das Mammut, Holgerson. Er hat eh Bereitschaft für den Rettungsschlitten und ist froh, wenn er raus darf. Er hat genug Erfahrung für den Flug zu den Fidji Inseln.” „Und welches Rentiergespann wird er nehmen?” „Da haben wir kein Problem. Holger fliegt eh nur mit seinen Rentieren Eberhard und Rosemarie. Ich kümmere mich mal um die Einzelheiten. Es...



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