Laß | Keine Spur von Samuel Walthers | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, 432 Seiten

Laß Keine Spur von Samuel Walthers


1. Auflage 2021
ISBN: 978-3-7534-3735-4
Verlag: BoD - Books on Demand
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, 432 Seiten

ISBN: 978-3-7534-3735-4
Verlag: BoD - Books on Demand
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



In Burbanks, einer Klainstadt im Nordwesten Kanadas, erstattet Mrs. Ethel Puttington bei der Royal Canadian Mounted Police eine Vermisstenanzeige. Sie hat ihren Nachbarn seit Wochen nicht mehr gesehen. Die Kriminalbeamtin Sandra Vane und ihr Assistent Ronny Sunderland nehmen die Ermittlungen auf. Alle Nachforschungen der Polizisten führen ins Leere. Wer ist Samuel Walthers? Woher kommt er? Was will er im abgelegenen Burbanks? Feststeht, dass er zuletzt am örtlichen Flughafen gesehen worden ist. Dort verliert sich seine Spur. Der Charterpilot, Harry WInston, weiß etwas. Warum streitet er ab, Walthers an jenem Tag gesehen zu haben? Bevor Sandra Vane und Ronny Sunderland ihn eingehend vernehmen können, wird Harry Winston ermordet. Im Laufe der Ermittlungen spielen ungeklärte Flugzeugabstürze und ein schwarzer Trans Am eine wichtige Rolle. Solide Polizeiarbeit, Insiderwissen und Sandra Vanes Talent, Wespennester aufzuspüren, führen dazu, dass sich die Ereignisse in Burbanks überschlagen.

Michael Laß *1956 in Hamburg. Er lebt mit seiner Familie in Südwestdeutschland. Als "Nordlicht" kann er dem Reiz der Küste nicht widerstehen. Er ist begeisterter Freizeitautor und schreibt Geschichten in mehreren Genres. Er hat bereits "Die Abenteuer des Ruprecht Semmelburger", eine humorvolle Fantasy-Abenteuerserie über Sankt Nikolaus und seinen Freund Ruprecht Semmelburger, und in Anthologien veröffentlicht.

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Kapitel 1
Dicke, dunkelgraue Regenwolken hingen über dem Nordwesten der kanadischen Provinz Alberta. Sie verhüllten die bewaldeten Hügel, die Burbanks umgaben. Detective Inspector Sandra Vane stand am Fenster ihres Büros in der Polizeistation Burbanks und blickte hinaus. Auf den Bürgersteigen der Main Street der malerischen Kleinstadt sah sie nur wenige Passanten. Das wunderte sie nicht. Das Schrillen des Telefons schreckte Sandra auf. Sie nahm den Hörer ab und meldete sich. Aufmerksam hörte sie der gedämpft klingenden Stimme zu. Bevor sie die erste Frage stellen konnte, wurde die Verbindung getrennt. Sandra legte den Hörer sehr langsam auf den schwarzen Apparat zurück. Sekunden lang starrte sie das Telefon an. Hatte sie das Gespräch soeben tatsächlich geführt, oder war es nur ein Tagtraum gewesen? Normalerweise litt die 35 Jahre alte Kriminalinspektorin der CID Burbanks nicht unter Halluzinationen. Das, so stellte sie fest, hatte sich in den vergangenen Minuten auch nicht geändert. Sandra Vane gehörte nicht zu den Frauen, die dem Idealbild der Werbespots entsprachen. Sie war mittelgroß und trug ihre blonden Haare kurzgeschnitten. Jeans und Poloshirts waren ihre bevorzugte Kleidung, unter der sie die kleinen Polster für schlechte Zeiten verbarg. Dazu trug sie Lederjacken und Sportschuhe. Die weichen Linien ihres Gesichts und die blauen Augen verrieten nichts über ihren Scharfsinn und ihre kriminalistischen Fähigkeiten. Der Leiter des Morddezernats Toronto, Chief Superintendent Dave Harper, attestierte ihr eine ausgeprägte Neigung zum Aufspüren von kriminellen Wespennestern. Ronny Sunderland, ein junger Streifenpolizist der Royal Canadian Mounted Police, hatte an die gläserne Tür ihres Büros geklopft. Sandra blickte auf. Sie winkte ihn herein. Die dunkle Uniform stand dem schlanken Mann gut. Seine kurzen, dunklen Haare trug er sauber gescheitelt. Ronny wirkte auf seine Mitmenschen verschlossen. Die blauen Augen verrieten seine Gedanken ebenso wenig wie sein glatt rasiertes Gesicht. „Was gibt’s, Ronny?”, fragte sie. „Sorry, ich wollte nicht stören, während du telefonierst.” Er blieb an der geöffneten Tür stehen. „Wir haben gerade einen Anruf von Mrs. Puttington aus 26 Park Lane erhalten. Sie sagte, ihr Nachbar, Samuel Walthers, wäre seit über zwei Wochen nicht in seinem Haus gewesen. Am 2. Juni hat sie ihn zuletzt gesehen. Wenn er längere Zeit verreise, sage er ihr sonst immer Bescheid. Sie macht sich Sorgen, dass ihm etwas passiert ist.” Sandra schaute auf ihr Handy. Das Display zeigte den 21. Juni an. Dieser Walthers war also 19 Tage nicht mehr gesehen worden. Eigentlich nichts Besonderes. Sandra dachte jedoch an den merkwürdigen Anruf. „Walthers? Der Name sagt mir etwas”, antwortete Sandra, „hatte sich nicht mal jemand über ihn beschwert?” „Das war Doktor Short.“ Ronny schloss hinter sich die Tür. „Walthers wollte Informationen über den Gesundheitszustand von Harry Winston, einem der hiesigen Charterpiloten. Der Doktor weigerte sich mit Hinweis auf die ärztliche Schweigepflicht. Zwei Nächte später wurde Short zu einem Notfall ans andere Ende der Stadt gerufen. Aber dort gab es keinen Patienten, der seiner Hilfe bedurfte. Zurück in der Praxis stellte er fest, dass man bei ihm eingebrochen hatte. Es fehlte nichts und es war auch nichts durcheinander. Short beschuldigte Walthers den Einbruch verübt zu haben, um an die Krankenakte von Winston zu kommen. Der war jedoch zum fraglichen Zeitpunkt in Yellowknife zu einer Besprechung mit einem Kunden.” „Sicher?” „Wir haben das nachgeprüft. Der Kunde hat es bestätigt.” „Das war bevor ich versetzt wurde oder?” „Genau. Wir hatten keinen Kriminalbeamten. Superintendent Green und ich haben die Sache bearbeitet. Wir haben alles dokumentiert. Soll ich die Akte holen?” „Tu das, Ronny. Danach fahren wir zu Mrs. Puttington. Hat sie einen Schlüssel zum Haus von Walthers?” „Sie sagte, er habe ihn ihr vor einiger Zeit gegeben.” „Okay, also zuerst die Akte.” Sandra kam hinter ihrem abgewetzten Behördenschreibtisch hervor. „Ich hole mir einen Kaffee, falls es welchen gibt.” Sandra nahm ihren Becher vom Sideboard und ging zur Teeküche. Die blonde Inspektorin liebte Kaffee über alles und führte mit großem Abstand die Strichliste neben der Maschine an. Sie trank kaum etwas anderes. Diese Eigenheit hatte sie von ihrem Vater übernommen. Die mittelgroße Frau war in Burbanks zur Welt gekommen. Nach ihrer Schulzeit hatte sie sich bei der RCMP beworben und war genommen worden. Die Auswahlkommission hatte ihre Stärken erkannt. Ihre außergewöhnliche Beobachtungsgabe, ihre Kombinationsfähigkeit und ihr sehr gutes Gedächtnis waren ideale Voraussetzungen für eine Kriminalbeamtin. So wurde Sandra nach dem Grundstudium an der Polizeihochschule zur CID, der Criminal Investigation Division, versetzt. Ihre Ausbildung wurde um den Zweig Kriminalistik erweitert. Nach der Ausbildung war sie in Edmonton, Winnipeg und Toronto beim jeweiligen Morddezernat eingesetzt worden. Vor drei Monaten war sie auf eigenen Wunsch in ihre Heimatstadt zurückgekehrt. Eigentlich, so gestand sie sich in manch stiller Stunde ein, war sie nie wirklich aus Burbanks weggegangen. Ihren Urlaub und die freien Wochenenden hatte sie bei ihrem Vater im geliebten Norden verbracht. Sandra hatte ein ziemliches Päckchen zu tragen. Ihre Eltern hatten sich getrennt, als sie ein Schulkind gewesen war. Während ihre Mutter mit ihrem neuen Partner in ihre Heimatstadt Quebec gezogen war, hatte ihr Vater seine Anwaltskanzlei in Burbanks behalten. Vor einigen Monaten hatte man bei ihm Demenz diagnostiziert, woraufhin er die Kanzlei aufgegeben und sich in sein Haus am See zurückgezogen hatte. Das Personalbüro der RCMP war auf ihr Gesuch um Versetzung nach Burbanks mit dem Angebot, den verwaisten Posten des CID-Inspectors zu übernehmen, eingegangen. Sie hatte sofort zugesagt. Seither lebte sie mit ihrem Vater in ihrem Elternhaus. Sandra kehrte in ihr Büro zurück und ließ sich wieder auf ihrem Schreibtischstuhl nieder. Ihre Hände umklammerten den Kaffeebecher, während sie auf die Rückkehr von Ronny Sunderland wartete. Sie mochte den Jungen, der seine Ausbildung vor einigen Monaten beendet hatte. Sie kannte ihn und seine Eltern, die in der Main Street einen Supermarkt betrieben, seit ihrer Schulzeit. Sandra blicken auf, als Ronny ins Büro zurückkehrte. Er legte ihr einen Aktendeckel auf den Tisch. „Das ist die Akte, Sandra. Mehr haben wir nicht.” Er blieb vor dem Schreibtisch stehen. „Ich könnte versuchen, mehr über diesen Walthers herauszukriegen. Vielleicht hilft ja die Datenbank in der Zentrale weiter.” „Warte mal bitte und setz dich!” Sandra studierte die Akte aufmerksam. Ronny hatte alles vollständig und korrekt zusammengefasst. „Hat Walthers bei anderen Ärzten versucht Informationen über Winston zu erhalten?” „Nein, das haben wir geprüft. Komischerweise war er nur bei Dr. Short. Vielleicht war der ganz oben auf seiner Liste.” „Glaubst du das?” „Wenn ich ehrlich bin, nein. Hat mich damals auch gewundert. Da kein Hinweis auf einen Diebstahl vorlag, haben wir die Sache nicht weiter verfolgt.” „Wir fahren erstmal zu Mrs. Puttington.” Sandra schloss die Akte in ihrem Schreibtisch ein. „Ist sie immer noch so furchtbar neugierig?” „Und ob! Sie trägt den Spitznamen Burbanks News. Ich wundere mich, dass dieser Walthers gerade ihr den Schlüssel zu seinem Haus gegeben hat. Er wohnte zwar erst neun Monate hier, aber von Mrs. Puttington muss selbst er gehört haben.” „Eigentlich schon”, stimmte Sandra zu, „Mrs. Puttington war früher schon berüchtigt. Wenn wir zurück sind, setzt du dich an den Computer. Vielleicht erfahren wir über die Auskunfts-Datenbank etwas über diesen Herren.” Sandra stand auf und schlüpfte in ihre hellbraune Lederjacke. Aus der Schublade nahm sie ihre Dienstwaffe, eine 9mm Browning, und schob sie ins Holster. „Wahrscheinlich brauche ich sie nicht“, erklärte sie dem erstaunt dreinschauenden Kollegen, „aber seit meiner Zeit in Winnipeg habe ich es mir so angewöhnt.” „Braucht man eine Waffe in Winnipeg?” „Manchmal schon. Wenn Rauschgift im Spiel ist, muss man auf alles gefasst sein. Manche Junkies flippen bei der Festnahme total aus.” „habe ich schon mal im Fernsehen gesehen. Sah krass aus.” „Das war nur gestellt, Ronny.” Sandra schloss die Bürotür hinter sich. „Wir nehmen meinen Dienstwagen. Du fährst.” * Die Park Lane lag im Nordosten von Burbanks. Das ruhige Wohngebiet gehörte zu den älteren Ortsteilen. Die Eigentümer der Einzelhäuser waren überwiegend Leute, die hier seit vielen Jahren lebten. Sorgfältig angelegte und gepflegte Vorgärten bestimmten die Gegend. Ronny ließ den zivilen...



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