E-Book, Deutsch, 685 Seiten
Reihe: eBundle
Larsen Winterträume im Norden (3in1 Bundle)
1. Auflage 2024
ISBN: 978-3-7499-0919-3
Verlag: HarperCollins eBook
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Verliebe dich in die winterlichen Geschichten Skandinaviens - Drei Romane voller Liebe, Weihnachtsromantik und Nordlichter!
E-Book, Deutsch, 685 Seiten
Reihe: eBundle
ISBN: 978-3-7499-0919-3
Verlag: HarperCollins eBook
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark
Winterglück am Meer
Mit Leib und Seele kümmert sich Olivia Adamsen um das Familienunternehmen. Ob sie leckeren Cider aus der eigenen Kelterei ausschenkt oder die Gäste des kleinen Bed and Breakfast »Hotel Hygge« auf der dänischen Insel Mandø umsorgt, Olivia hat ihre Berufung gefunden. Darum trifft es sie völlig unvorbereitet, als sie erfährt, dass der Betrieb vor dem Aus steht. Doch der nächste Schock folgt sogleich, denn der attraktive Jesper, in dessen Nähe sie zum ersten Mal seit Langem wieder Schmetterlinge im Bauch hat, ist nach Dänemark gekommen, um den Kauf des Geschäfts voranzutreiben. Olivia ist bereit, für ihren Traum zu kämpfen. Doch bleibt die Liebe dabei auf der Strecke?
Nordlichtträume am Fjord
Blaufunkelnde Fjorde, verschneite Wälder und das atemberaubende Nordlicht. In dem norwegischen Dorf Elvasund hofft Annabell, zur Ruhe zu kommen. Denn plötzlich ist ihre scheinbar perfekte Welt zusammengebrochen: Freund weg, Wohnung weg - und sie ist schwanger. Obwohl ihr erster Arbeitstag in der historischen Spinnerei der Familie Solberg so ganz anders als erwartet läuft, schließt sie die Familie schnell ins Herz. Während die Winterabende länger werden, verbringen sie am prasselnden Kaminfeuer gemütliche Stunden und verarbeiten gemeinsam die Wolle. Noch nie hat sich Annabell irgendwo zu Hause gefühlt. Dazu trägt auch der charismatische Bjarne bei, dem sie bei der Arbeit mit den Schafen näherkommt. Erlebt Annabell in der bevorstehenden Weihnachtszeit ihr ganz eigenes Wunder?
Winterküsse unterm Nordstern
Lappland, das Land der Mythen und Legenden: genau der richtige Ort für Charlotte, um noch einmal ganz von vorne anzufangen. Vom Freund verlassen, ohne Wohnung und ohne erfüllenden Job, steht sie vor den Trümmern ihrer Existenz. Kurzerhand nimmt sie sich den Rat ihres Großvaters zu Herzen und folgt dem Nordstern vom Bodensee immer weiter Richtung Polarkreis. Dort angekommen, führt sie von nun an als Weihnachtselfe verkleidet Touristen durch das offizielle Dorf des Weihnachtsmannes. So skurril ihr neuer Arbeitsplatz auch sein mag, ihre Kollegen nehmen sie herzlich auf, und schon bald kommt sie dem stillen Rentierzüchter Eljas näher. Während im glitzernden Winterland eine neue Liebe erwacht, muss Charlotte lernen, wieder zu vertrauen - wartet hier ihr ganz persönliches Weihnachtswunder?
Julie Larsen, Jahrgang 1979, liebt ihre Familie, Hunde, Katzen, Vögel und das Reisen. Nach dem Abitur in England studierte sie in Prag und München Kommunikation. Wenn sie nicht gerade unterwegs ist, um neue Abenteuer zu erleben, träumt sie sich mit ihren romantischen Geschichten an die schönsten Fleckchen dieser Welt.
Autoren/Hrsg.
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Das Auto tauchte als kleiner, roter Fleck am Horizont auf. Es waren die Vögel, die sein Ankommen als Erstes ankündigten. Wie riesige dunkle Wolken stiegen sie in den bleigrauen Himmel auf, sobald der Wagen sie aufschreckte. Alpenstrandläufer, schätzte Olivia, die unterm Dach am Fenster des Bed and Breakfast Hotel Hygge stand und hinausschaute. Akrobatisch tanzten die Vögel durch die Luft. Die hellen Bäuche, die sich fast blendend vom Novembergrau der Umgebung und den dunkelbraunen Rücken abhoben, verrieten die kleinen Zugvögel.
Wer wie Olivia auf Mandø aufgewachsen war, kannte all die großen und kleinen Geheimnisse der Insel. Die goldglänzenden Lichtstreifen waren ihr ver traut, wo die Sonne durch die Wolkendecke brach und den Meernebel zum Glühen brachte. Der Blick in die Weite, dem sich nichts entgegenstellte. Hier und da ragten kahle Weidenstämmchen aus der Wasseroberfläche, dann näher am Ufer, wo das Meer bei Ebbe zuerst den Boden freigab, wiegten sich dichte Dünengrasbüschel im Wind. Rundgewaschene Kiesel begrenzten die Straße, und wenn sich Olivia anstrengte, konnte sie fast meinen, das Knirschen der Autoreifen zu hören, das sich mit dem Pfeifen des Windes und dem Geschnatter der Zugvögel mischte, während der Wagen über den aufgeschütteten Schotter des Weges rollte.
Sie ließ die Bettdecke fallen, die sie im Begriff war, frisch zu beziehen, und rannte nach unten.
»Sie kommen«, rief sie zu niemandem im Speziellen. Sicherlich hörte sie irgendwer. Sie wollte wetten, dass Tante Hanne und Onkel Per ebenso aufgeregt auf den Besuch warteten wie sie selbst.
Welcher ihrer Cousins hatte wohl zuerst zurück auf die Insel gefunden? Oder war es ihre Cousine? Olivia hatte nicht sehen können, wer hinter dem Lenkrad des kleinen Wagens saß. Ein Mini Cooper, so viel hatte sie zumindest ausgemacht.
Mads und Joshua planten, mit dem Auto von London nach Jütland zu kommen. Theo und die Kinder reisten aus Kopenhagen natürlich auch mit dem Wagen an, aber Olivia konnte sich kaum vorstellen, dass der hippe rote Mini Cooper ihrem ältesten Cousin gehörte. Der brauchte für sich und die drei Kinder eine Familienkutsche. Dasselbe galt für ihre Cousine Jette und deren Familie. Das hieß, die ersten Besucher waren …
An der Haustür nahm sich Olivia gerade genug Zeit, um in ihre Stiefel zu schlüpfen und einen Parker überzuwerfen, und stürmte nach draußen.
Gleichzeitig mit dem Mini erreichte sie die Parkplätze vor dem Hühnerstall gegenüber dem Haus. Die fedrigen Gesellen pickten munter im schlammigen Gras, immer unter der Aufsicht der drei Ponys der Familie, deren Koppel sich direkt an den Hühnerauslauf anschloss.
Hotel Hygge , wie sich der umgebaute Bauernhof ihrer Familie seit ein paar Jahren etwas großspurig nannte, war das letzte Gebäude auf der Gezeiteninsel. Dahinter erstreckte sich nur noch das Meer. Und der Weg, der Mandø an einigen Stunden pro Tag bei Ebbe mit dem Festland verband.
Die Beifahrertür des Minis öffnete sich, oder eigentlich die Fahrertür, denn jetzt erkannte Olivia auch das britische Autokennzeichen. Ein langes, schlankes Bein schob sich ins Freie, gefolgt vom Rest des Körpers.
Noch bevor er Gelegenheit gehabt hatte, ganz auszusteigen, fiel Olivia Mads um den Hals.
Lachend taumelte ihr Cousin nach hinten. Beinahe wäre er wieder zurück ins Auto gekippt, so ungestüm begrüßte sie ihn. Aus dem Wageninneren untermalte aufgeregtes Hundegebell ihren herzlichen Empfang.
»Hehehe!«, protestierte Mads grinsend. »Lässt du uns erst mal ankommen?«
Sie schüttelte den Kopf. »Keine Chance! Ich habe mich so auf euch gefreut! Wie war die Fahrt? Ich kann nicht glauben, dass ihr nicht geflogen seid. Ich hätte euch vom Flughafen abgeholt, das wäre doch selbstverständlich gewesen!«
»Eins nach dem anderen, Cousinchen, okay?« Sanft, aber energisch löste Mads Olivias Arme von seinem Nacken. Aus dem Augenwinkel bemerkte Olivia, wie nun auch auf der rechten Autoseite die Tür aufging. »Lass mich erst mal Joshua mit den Prinzessinnen helfen, die drehen sonst noch durch.«
Mit den Prinzessinnen waren die beiden Hunde von Mads und seinem Mann Joshua gemeint. Die Vierbeiner waren verwöhnt wie königliche Hoheiten, das wusste Olivia von vorherigen Besuchen. Die Zeit, die Mads und Joshua brauchten, um die beiden Royals aus den Reiseboxen zu holen, gab Olivia die Möglichkeit, ihren Lieblingscousin in aller Ruhe zu betrachten. Er hatte sich kaum verändert, seit sie ihn das letzte Mal getroffen hatte. Das war im Sommer gewesen, bei seiner und Joshuas Hochzeit in London. Wie die meisten Mitglieder der Familie Adamsen, war Mads schlank, groß und hatte schmale Schultern. Was ihn definitiv von allen anderen Familienmitgliedern unterschied, waren seine ausgefallenen Outfits. Heute trug er eine knallenge schwarze Jeans, ein körperbetontes schwarzes Hemd mit Stehkragen, der durch mehrere dünne Silberketten betont wurde, und einen schwarzen Hut. Nur die schweren Stiefel passten auf die Insel, zumindest wenn er sie zugebunden hätte. Sein schillernder Auftritt überraschte Olivia nicht. Sie kannte Mads ihr Leben lang, und er hatte schon immer einen ganz eigenen Kleidungsstil gehabt. Die einzige Überraschung waren die Haare, die ihm in einem dichten Pony unter dem Hut in die Stirn ragten.
»Lila? Echt jetzt?« Sie musste lachen.
»Klar.« Mads, der nun seine Hündin Baby auf dem Arm trug, richtete sich wieder auf. »Immer mal was Neues. Gefällt es dir nicht?«
»Also, ich fand das Neongrün auch nicht schlecht …«
»Oder das Pink«, erklang eine weitere Stimme. Sie gehörte zu Joshua, der mit einem starken englischen Akzent sprach. Der Brite war soeben hinter Mads aufgetaucht und hielt die zweite Hündin Posh im Arm. Umständlich streckte er seinen langen Körper. Dass Joshua extra für Mads Dänisch gelernt hatte, fand Olivia jedes Mal wieder hinreißend. Klar, seine Aussprache war noch nicht perfekt und ab und zu schlichen sich ein paar grammatikalische Fehler ein. Allerdings verstand er alles und bemühte sich. Das allein zeigte, wie verliebt er in Olivias Cousin war.
»Egal mit welcher Haarfarbe, du bist immer mein Darling.« Mit der freien Hand hob Joshua Mads’ Hut an und drückte ihm einen Kuss auf den Scheitel. Mads verdrehte die Augen, doch sein Lächeln verriet, wie sehr er die Aufmerksamkeit seines Ehemanns genoss.
»Hej, ihr zwei! Hat hier mal wer Mitleid mit den Dauersingles unter uns? Von euch bekommt man noch Typ II Diabetes, so süß seid ihr zueinander!« Breit grinsend öffnete Olivia den Kofferraum des Minis, um den beiden Neuankömmlingen mit dem Gepäck zu helfen. Dass sie so ein paar Sekunden lang ihr Gesicht verborgen konnte, passte ihr sehr gut. Mads und Joshua mussten nicht sehen, dass in ihrem Scherz ein Funken Wahrheit steckte. Sie gönnte den beiden ihr Liebesglück. Von ganzem Herzen sogar. Aber es erfüllte sie gleichzeitig mit Wehmut, was allerdings ihr Problem war und nicht das von Mads und Joshua. Es war einfach so, dass auch sie gerne hätte, was diese beiden hatten. Aber Amor meinte es nicht gut mit ihr.
»Lasst uns mal reingehen. Deine Mor hat euch mittlerweile sicher schon bemerkt und wartet mit einer Tasse Tee auf uns. Und nicht, dass eine Böe deinen Hut noch wegweht.«
Hintereinander stapften sie die wenigen Schritte vom Parkplatz zum Haus. Das niedrige Holztor, das in den Innenhof des traditionellen Vierkanthofs führte, knarrte leicht beim Öffnen.
Über die Schulter schaute sich Olivia nach den beiden Männern um, nachdem das Tor selbstschließend zugefallen war. »Ihr könnt die Hunde einfach laufen lassen. Aus dem Hof können sie nicht entwischen, und sicher freuen die beiden sich, wenn sie sich nach der Autofahrt ein wenig austoben können.«
Gesagt, getan. Sekunden später hetzten die beiden Winzlinge über das Gelände. Wie die Mähne bei einem Pony in Miniaturformat wehte Poshs Haarschopf dabei im Wind. Ihr kleiner Körper steckte in einem schicken, Strass besetzten Mäntelchen – sicherlich eine von Mads Kreationen. Den Mantel brauchte sie auch, denn außer am Kopf und am Schwanz hatte sie kein Fell. Als Olivia Posh das erste Mal gesehen hatte, dachte sie, die arme Kreatur sei krank. Bis Mads sie voller Entsetzen darüber informiert hatte, dass Posh nicht krank, sondern eine Chinese Crested sei. Eine uralte asiatische Hunderasse, die vor Jahrhunderten ursprünglich von Mönchen gezüchtet worden war. Im Vergleich dazu war die Havaneserhündin Baby mit ihrem dichten, cremefarbenen Lockenfell und dem kompakten Körper geradezu kernig.
Wie ausgelassene Kaninchenbabys jagten die Hunde durch den Innenhof. Dann entdeckte Posh die Papageien und stellte sich interessiert an dem Gitter auf. Der Ara gab einen verärgerten Laut von sich, und Posh zog das Köpfchen ein und trat den Rückzug an. Sie schnupperte an der Feuerschale, ein riesiges Gebilde aus angelaufenem Eisen, markierte einige Blumenkübel und beäugte die Sitzgarnitur, die jetzt im Winter so gut wie nie benutzt wurde.
Unterdessen hatte Baby ein Tau gefunden, das sie inbrünstig hin und her schleuderte. Die kleine Weißwuschelhündin war so vertieft in ihr Spiel, dass Olivia um ein Haar über sie gestolpert wäre, als sie ihr direkt vor die Füße purzelte. Mit einem großen Schritt rettete sich Olivia zum Eingang und öffnete die Tür.
Auf Mandø wurden Haustüren nicht...