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E-Book, Deutsch, Band 176, 64 Seiten

Reihe: Lore-Roman

Larsen Lore-Roman 176

Nur Ehemann auf Zeit
1. Auflage 2024
ISBN: 978-3-7517-6420-9
Verlag: Bastei Lübbe
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection

Nur Ehemann auf Zeit

E-Book, Deutsch, Band 176, 64 Seiten

Reihe: Lore-Roman

ISBN: 978-3-7517-6420-9
Verlag: Bastei Lübbe
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection



Carla ist eine attraktive und bezaubernde junge Frau. Auf dem Chefsessel des großen Einrichtungshauses macht sie eine gute Figur. Das können die Herren, die im Vorstand sitzen, durchaus nicht bestreiten. Aber Carla ahnt, dass sie als Chefin von ihnen nicht akzeptiert wird, sie ist ja schließlich »nur« eine Frau. Ja, wenn sie einen Ehemann vorweisen könnte, dann sähe die Sache wahrscheinlich schon anders aus. Da kommt Carla eine Idee. Man kann doch alles Mögliche mieten, warum also nicht auch einen Mann, und sei es nur für eine gewisse Zeit?

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Nur Ehemann auf Zeit Turbulenter Roman um ein Liebesabenteuer Von Viola Larsen Carla ist eine attraktive und bezaubernde junge Frau. Auf dem Chefsessel des großen Einrichtungshauses macht sie eine gute Figur. Das können die Herren, die im Vorstand sitzen, durchaus nicht bestreiten. Aber Carla ahnt, dass sie als Chefin von ihnen nicht akzeptiert wird, sie ist ja schließlich »nur« eine Frau. Ja, wenn sie einen Ehemann vorweisen könnte, dann sähe die Sache wahrscheinlich schon anders aus. Da kommt Carla eine Idee. Man kann doch alles Mögliche mieten, warum also nicht auch einen Mann, und sei es nur für eine gewisse Zeit? Carla war an diesem Morgen nicht gut drauf. Vielleicht lief die Konferenz deshalb so verheerend schief? Dabei ging es neben anderen wichtigen Fragen, die zur Debatte standen, ausgerechnet auch noch um die Gestaltung des »Hundertjährigen« der Firma »Hottenkamp und Stevenson«. Wenn eine Firma seit hundert Jahren bestand und immer noch als führend in der Branche galt, war das schließlich kein Pappenstiel. Nach Carlas Ansicht musste das Jubiläum deshalb gebührend gefeiert werden. Stevenson hingegen empfahl äußerste Sparsamkeit bei der Planung des Festes, weil er die Ansicht vertrat, dass die fetten Jahre vorbei waren. »Es steht um die Firma derzeit nicht zum Besten«, betonte er mit seiner ungeheuer sonoren Stimme. »Sparen ist angesagt!« Die roten Zahlen, die gelegentlich geschrieben wurden, gaben ihm da leider recht. »Wir sollten deshalb im Interesse der Firma auf jede unnötige Ausgabe verzichten!«, fuhr er fort. »Zum Jubeln besteht kein Anlass!« Dabei sah er Carla scharf und mit ärgerlicher Miene an, wenngleich ihr Anblick doch durchaus erfreulich war! Sie saß Stevenson an dem ovalen Konferenztisch genau gegenüber, und ihre Blicke begegneten sich in stummer Feindseligkeit. Etwas mühsam brachte Carla ein überlegenes Lächeln zuwege, jenes Lächeln nämlich, das Stevenson rasend machte, wie sie wusste. »Wir werden darüber nachdenken«, versicherte sie mit aufreizender Liebenswürdigkeit. Mit dem »Wir« meinte sie natürlich den gesamten Vorstand und sich, doch es hörte sich an, als rede sie wie weiland die französischen Könige per »Wir« von sich selbst. Prompt zuckte Stevensons linke Braue arrogant in die Höhe, was bei ihm stets ein Anzeichen äußerster Gereiztheit war. Das freute Carla. Aber es ärgerte sie, dass die sieben Herren, die um den ovalen Tisch versammelt waren, offensichtlich gar nicht nachzudenken brauchten, um sich Stevensons Meinung anzuschließen. Die Herren akzeptierten immer, was Stevenson sagte! Sie waren eben Männer und eine verschworene Gemeinschaft. Eine Frau hatte nach Ansicht dieses Männerklüngels auf einem Chefsessel wohl nichts verloren! Nur gehörte Carla genau auf diesen Sessel, weil sie die Erbin der Hottenkamp-Anteile war, und die waren nun einmal größer als die Stevenson-Anteile. Nicht einmal die Herren mochten indessen sicher bestreiten, dass Carla sehr dekorativ in dem Chefsessel saß. Sie war eine attraktive und ganz bezaubernde junge Frau. Wenn man sich Karrierefrauen immer langbeinig, mit Model-Maßen, ungeheuer blond und cool vorstellte, so war Carla eigentlich ein Anti-Typ. Lange Beine hatte sie zwar auch, und mit ihren Maßen hätte jedes Model gewiss gut leben können, aber sie war weder blond noch cool. Sie war brünett und sehr temperamentvoll, hatte haselnussbraune Augen und sinnlich geschwungene Lippen. Ihre Gesten waren lebhaft, und ihr Mienenspiel verriet manchmal zu viel, allerdings nie, wenn sie mit Stevenson zusammen war, da hatte sie sich selbst fabelhaft unter Kontrolle, denn sie gönnte ihm auch nicht den geringsten Vorteil. Aber an diesem verflixten Morgen sammelte er Punkte für sich, und zwar gleich im Dutzend. Unbestreitbar war auch Don Stevenson attraktiv. Er war ein gut aussehender Mann Mitte dreißig, fast eins neunzig lang, hatte eine schlanke, durchtrainierte Figur und das »gewisse Etwas«, wie die gesamte weibliche Belegschaft der Firma schwärmte. Was das nun eigentlich genau war, dieses »gewisse Etwas« brachte Carla nie heraus, erklären konnte ihr das keine seiner Fans, doch er hatte es eben. An seiner Figur und seinem Gesicht allein konnte es nicht liegen, grübelte Carla, während er den nächsten Punkt der Tagesordnung in Angriff nahm, und das waren ausgerechnet die Seidentapeten für die Louis-Quinze-Etage, um deren Gestaltung schon seit Längerem ein Streit zwischen Carla und Stevenson schwelte. Sie gab ja gerne zu, dass Don Stevenson ein markant geschnittenes Männergesicht hatte, Tatsachen leugnete sie nie. Er hatte intelligente blaugraue Augen und volles dunkles Haar. Sie empfand es nicht als unangenehm, ihn anzusehen, doch von Verzückung konnte keine Rede sein, wenn sie ihn betrachtete. Ganz im Gegenteil! Sein Anblick reizte sie irgendwie. Seine sonore Stimme riss sie keineswegs vom Sessel wie andere Leute, und was er sagte, fand sie, war auch nicht immer das Gelbe vom Ei. »Sagten Sie etwas, Carla?«, fragte er. Sie hatte einen Moment nicht aufgepasst und deshalb den Faden verloren. Das machte sie wütend. »Wenn Sie reden, höre ich und schweige, Don!«, erwiderte sie spöttisch. Sie nannten sich gegenseitig bei ihren Vornamen. Das war aber auch das einzige Zugeständnis an die Freundschaft ihrer Ahnen, die einmal die Firma zusammen gegründet hatten. Die Männerrunde lachte, als habe Carla etwas sehr Nettes und Passendes gesagt. Natürlich, schoss es ihr zornig durch den Kopf, wenn Don Stevenson redet, hört man zu und schweigt, vor allem, wenn man eine Frau ist. Es machte sie ganz rabiat, dass niemand in der Herrenrunde sie so richtig ernst zu nehmen schien. Das stimmte nicht ganz. Man nahm Carla schon ernst. Aber Don Stevenson nahm man eben ernster. Deshalb stimmte man auch seinem Vorschlag zu, die Gestaltung der Barock-Etage noch einmal zu überdenken. Man wollte Carla offensichtlich nicht vor den Kopf stoßen, gab insgeheim aber offensichtlich Stevenson recht. Carla sah rot. Es ging ja nicht nur um die Barock-Etage, sondern letztendlich um eine Grundsatzfrage, nämlich die Entscheidung darüber, ob »Hottenkamp und Stevenson« weiterhin den absolut konservativen und nostalgischen Stil pflegen oder nicht in neue Regionen vorstoßen sollte. Für das Neue plädierte Stevenson. Carla hielt an dem Bewährten fest. Alle sahen sie mit Mienen an, als erwarteten sie selbstverständlich, dass Carla dem Vorschlag zustimmte. Sie dachte ja nicht daran. Außerdem hatte sie die Nase voll. Abrupt stand sie auf. »Tut mir leid. Ich erwarte ein wichtiges Gespräch aus London. Wenn Sie mich, bitte, entschuldigen wollen, meine Herren?« Das war ein offener Affront, denn ohne Carla war die ganze Konferenz für die Katz, weil ohne ihre Stimme keine Beschlüsse gefasst werden konnten. Die Herren erhoben sich mit etwas bestürzten Mienen sofort höflich, als Carla aufstand. Nur Stevenson machte das etwas langsamer als die anderen, und seine Miene war auch nicht bestürzt, sondern eher amüsiert, und seine gescheiten, blaugrauen Augen sahen sie ironisch an. Das gab ihr den Rest. »Schönen Tag noch allerseits«, wünschte sie und ging. Die Tür zu dem Konferenzzimmer fiel ziemlich hart hinter ihr zu. Doch das lag ja sicher nur daran, dass die Klinke ihr versehentlich aus der Hand rutschte? Am liebsten hätte sie die Tür natürlich hinter sich zugeknallt! Doch Beherrschung war nun einmal alles in ihrem Job als junge Unternehmerin, und bis zu einem gewissen Grad gelang es Carla auch meistens, ihr Temperament zu zügeln, einigermaßen zumindest. Ihr Chefbüro lag dem Konferenzzimmer genau gegenüber, sie brauchte also nur über den Korridor zu gehen, und sie atmete auf, als sie in ihrem eigenen Bereich und den Männerklüngel los war. Innerlich raste sie. So wütend war sie schon lange nicht mehr gewesen! Allerdings hatte sie eben auch schon eine Weile nicht mehr an dem ovalen Tisch mit Stevenson zusammen gesessen, weil er längere Zeit in Fernost gewesen war, um Einkäufe für die fernöstlichen Etagen der Firma zu tätigen. Wäre er doch auf dem Himalaja geblieben, wütete Carla innerlich, oder am Ganges oder auf dem Popocatepetl. Aber der lag ja nicht in Fernost! Wo immer er auch geblieben wäre, giftete sie, nur eben weit fort! Er war zwar öfter weit fort, doch leider kam er immer wieder. Sie brauchte jetzt einen Espresso, um ihre Nerven zu beruhigen. Andere Leute tranken das Gebräu, um sich aufzuputschen, doch bei Carla bewirkte es genau das Gegenteil. Nach einem Espresso wurde sie unheimlich ruhig und gelassen. Die Espresso-Maschine stand im Vorzimmer. Eigentlich wollte sie jetzt niemand sehen, aber einen Espresso wollte sie eben auch. Sie bemühte die Sprechanlage auf ihrem Schreibtisch. »Kristin, kann ich, bitte, einen Espresso haben?« »Sofort, Frau Hottenkamp«, antwortete Stefan. »Und wo ist Kristin?« »Sie ist noch auf Etage drei beschäftigt.« Das...



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