Lark | Lea und die Pferde - Pferdefrühling | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 2, 160 Seiten

Reihe: Lea und die Pferde

Lark Lea und die Pferde - Pferdefrühling

Band 2
1. Auflage 2019
ISBN: 978-3-7325-7413-1
Verlag: Baumhaus
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Band 2

E-Book, Deutsch, Band 2, 160 Seiten

Reihe: Lea und die Pferde

ISBN: 978-3-7325-7413-1
Verlag: Baumhaus
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



In Band 2 machen sich Lea und ihre Mutter auf die Suche nach einem neuen Reitstall, da sie sich aufs Freizeitreiten verlegen wollen. Vielleicht Curley Horses oder Islandpferde? Eigentlich hat Lea in dem sanfmütigen Joker ja schon ihr Traumpferd gefunden, doch leider ist er unerschwinglich ...



Sarah Lark ist Bestsellerautorin und eine ausgewiesene Expertin zum Thema Pferde. Sie beschäftigt sich seit ihrer Kindheit mit Pferden und reitet in verschiedenen Disziplinen. Pferdefreundliches Reiten und artgerechte Haltung sind ihr dabei besonders wichtig. Seit einigen Jahren lebt die Autorin in Spanien, wo sie sich unter anderem mit einem Gnadenhof ihren Lieblingstieren widmet. Neben der Reihe Lea und die Pferde hat sie auch das Jugendbuch Dream - Frei und UNgezähmt geschrieben.
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Sattelt die Pudel!


»Los, Lea, aufstehen!«

Es war Sonntag und sechs Uhr früh. Gewöhnlich eine Zeit, zu der meine Mutter entweder noch schläft oder genauso verwirrt durch die Dämmerung schwankt wie ich. Allerdings nicht, wenn ein Termin ansteht, der in irgendeiner Weise mit Pferden zu tun hat. Dann steht sie senkrecht im Bett, sobald der Wecker klingelt, und verlangt von mir ähnliche Jubelarien. Dabei ging es bislang nie wirklich ums Reiten, wenn wir vor Tau und Tag in »pferdiger Mission« herausmussten. Meist standen so uncoole Aufgaben an wie Waffeln backen auf einem Turnier.

Nun sollte damit aber Schluss sein. Nachdem Mom mich zunächst zu einem »Mutter-Tochter-Reitkurs« mit in die örtliche Reitschule geschleppt hatte, der uns dann aber eher als Training für Bomberpiloten erschien – sämtliche Pferde waren hochexplosiv und verfügten über eingebauten Schleudersitz! –, versuchten wir es jetzt mit »Freizeitreiten«. Sowohl Mom als auch ich hatten nämlich herausgefunden, dass uns Reiten als Turniersport wenig lag. Weder Dressur- noch Springwettbewerbe konnten uns ernstlich begeistern – auch wenn ich für kurze Zeit regelmäßig am Rand eines Springparcours herumgehangen war, um meinem Exfreund Heiko die Daumen zu drücken. Stattdessen träumten wir von Ausritten im Gelände – was mich anging, am liebsten im Mondschein und mit einem süßen Jungen an meiner Seite.

Nun mussten wir nur noch eine Reitschule finden, die uns dafür die nötige Sattelfestigkeit vermittelte. Und das erhoffte sich Mom von dem heute geplanten Abenteuer: »Kennenlerntag auf Curly Horses – Entdecken Sie Leichtes Reiten auf besonderen Pferden«.

Ich quälte mich stöhnend aus dem Bett.

Immerhin würde es meinem Freund Thorsten heute ähnlich ergehen. Und ihm stand keineswegs nur ein harmloser Ausritt auf »Curly Horses« bevor, sondern sein allererstes Springturnier. Eigentlich hätte ich mitfahren und Händchen halten müssen. Wohlgemerkt nicht Daumen drücken, das wäre Energieverschwendung. Thorsten hatte nicht den Hauch einer Siegchance, obwohl er auf einem sehr teuren Pferd ritt. Er wollte diesen Tag nicht feiern, sondern nur überleben. Tatsächlich teilte er nämlich meine Einstellung zur Turnierreiterei. Thorsten hätte lieber bis zehn geschlafen, um den Tag dann mit einem netten Brunch zu beginnen – gern auch einem Picknick auf der Weide mit mir und seinem Pferd Mariano.

Thorstens Vater allerdings ist der Ansicht, ein »richtiger Junge« müsse ganz wild darauf sein, dem Tod über einem Oxer ins Auge zu sehen und Bestzeiten im Springparcours zu unterbieten. Er unterstellt Thorsten ständig bedenkliche Mängel an Mut und Männlichkeit – was der natürlich nicht auf sich sitzen lassen will. Also kämpft er sich mit Todesverachtung über die Sprünge – obwohl es für ihn eigentlich schon eine Heldentat ist, im Schritt vom Hof zu reiten.

»Nun mach schon, Lea!« Meine Mutter griff nach den Autoschlüsseln. Offensichtlich sollte das Frühstück also ausfallen. Wenn Mom Stallluft witterte, vergaß sie auch die elementarsten mütterlichen Pflichten.

Seufzend griff ich nach einer Packung Kekse. Die konnten wir unterwegs essen. Figursorgen hatten wir zum Glück beide nicht, groß und dünn, wie wir waren. Ich persönlich fand mich in Teilen fast zu spargelartig. Ein paar weibliche Rundungen hätten mir durchaus gefallen. Und bei der Gelegenheit dürfte die Fee mein Haar auch gern lang und lockig statt unkämmbar und wuschelig gestalten, und vielleicht goldblond statt rotbraun.

»Vergiss die Reitkappe nicht!«

Der eng sitzende Reithelm pflegte meiner Frisur den Rest zu geben. Immerhin hatte ich mir inzwischen abgewöhnt, Gel zu benutzen und die Neigung meiner Zotteln, in Büscheln hochzustehen, mit bunten Spangen zu unterstreichen. Reitkappen verlangen entweder Knoten oder Haarnetze, in denen sich die Strähnen züchtig im Nacken bändigen lassen. Oder als Alternative militärischen Kurzhaarschnitt. Zu Letzterem hatte ich mich bislang nicht aufraffen können.

Meine Mutter trug bereits Reithosen, Pulli und Jacke. Es war März und noch empfindlich kalt, obwohl in den Gärten die ersten Frühlingsblumen sprossen. Ich suchte mir also ein ähnliches Outfit zusammen und los ging’s. Draußen war es fast noch dunkel. Warum brauchte meine Mutter für ihr Hobby unbedingt mich als Alibi?

Ich nutzte die lange Autofahrt, um noch ein bisschen zu schlafen, und kam erst richtig zu mir, als Mom auf die Zufahrt des Gestüts »Curly Morning« abbog. Auf dem Parkplatz standen bereits drei Autos. Pferde waren nicht zu sehen. Erst als wir über den Hof gingen, steckte eines den Kopf aus einer Außenbox.

Ich wollte meinen Augen kaum trauen. »Ist das jetzt ein Pferd oder ein Pudel?«

Das Tier, das uns ganz freundlich anguckte, war über und über mit Löckchen bedeckt. Selbst in den Ohren lockten sich die Puscheln, Mähne und Schweif sahen aus wie das Haar eines Rauschgoldengels.

Dann öffnete sich die Haustür, und eine junge Frau mit kurzem blondem Haar und grünen Augen winkte uns herein. Sie trug Reitzeug und freute sich offensichtlich, uns zu sehen.

»Sie müssen Lotte und Lea Groß sein, nicht?«, fragte sie fröhlich. »Ich bin Katja Heimann, wir hatten telefoniert. Kommen Sie rein, nehmen Sie sich einen Kaffee, und dann fangen wir an! Die anderen sind nämlich alle schon da.«

Rund um einen großen Tisch saßen eine ältere Dame, ein junges Ehepaar und eine Mutter mit Tochter in meinem Alter. Ich nahm neben dem sommersprossigen rothaarigen Mädchen Platz.

»Ich bin Anschi!«, stellte sie sich gleich vor. Anschi suchte im Curly Horses offensichtlich das Pferd zur Frisur. Ihr üppiges rotes Haar fiel in Kräusellöckchen bis zur Mitte ihres Rückens.

»Du hast die gleichen Locken wie die Pferde!«, sagte ich.

Sie lachte. »Hab ich auch schon gemerkt! Und nehm’s als gutes Omen … Vielleicht sehen mich die Viecher als Artgenossen an und werfen mich nicht ab.«

»Curlys werfen niemanden ab!«, erwiderte Frau Heimann fast beleidigt und hielt anschließend einen Vortrag, nach dem man sich unweigerlich fragte, warum noch niemand auf die Idee gekommen war, ein Lockenpferdchen an die Spitze der Vereinten Nationen zu stellen. Die Tiere waren ganz offensichtlich die besseren Menschen: friedlich, verlässlich, lernwillig, charakterfest …

»Sie sind aber ziemlich klein, nicht?«, erkundigte sich der einzige Mann in unserer Mitte.

»Je kleiner, desto besser«, bemerkte Anschi, allerdings so leise, dass ihre Mutter es nicht hören konnte.

Ich hatte das bis vor Kurzem auch gefunden. Aber dann hatte ich ein besonders nettes, aber auch ausgesprochen riesiges Tier namens Joker kennengelernt. Irgendwie musste es zwischen uns gefunkt haben. Sogar mein früherer Freund war eifersüchtig gewesen. Und bei meinem ersten Ritt auf Joker hatte ich meine Höhenangst verloren.

Zuletzt kam Frau Heimann auf die antiallergischen Eigenschaften des Curly Horse zu sprechen.

»Haben wir unter uns einen Tierhaarallergiker?«, erkundigte sie sich.

Anschi machte sich klein.

»Hier, meine Tochter Angela!« Anschis Mutter meldete sich wie in der Schule. »Allerdings ist es eine ganz seltsame Sache. Wir haben schon seit Jahren Pferde, aber die Allergie ist nie aufgetreten. Nur jetzt bei ihrem eigenen Pony. Sie kann mit allen Pferden umgehen, aber wenn sie sich mit Wizzie beschäftigt, kriegt sie einen Hautausschlag.«

Frau Heimann bestätigte, dass dies selten sei. Aber mit einem Curly Horse befinde man sich da ganz bestimmt auf der sicheren Seite.

»Gehen wir doch einfach mal raus und schauen uns die Pferde an!«, forderte Frau Heimann uns schließlich auf. »Wir reiten ein bisschen in der Halle, und heute Nachmittag machen wir dann einen Ausritt.«

Für meine Mom und mich war das etwas Besonderes. Meine bisherigen Ausritterfahrungen beschränkten sich auf einen Besuch bei Thorstens Tante Wiebke. Sie hatte mich auf eine Haflingerstute gesetzt, die mich brav spazieren getragen hatte. Tja, und dann hatte ich Joker nach einem spektakulären Ausbruch der Pferde bei Nacht nach Hause geritten. Aber auch nur im Schritt.

Die Pferde waren auf der Koppel und mussten erst eingetrieben werden. Das übernahm Frau Heimanns lustiger schwarz-weißer Collie. Wir warteten derweil vor den Offenställen – »Curly Horses sind ideal für naturnahe Haltung!« – und hatten Zeit, ein wenig zu plaudern.

»Ihr wollt also ein Curly Horse kaufen?«, fragte ich Anschi.

Sie zuckte die Schultern. »Klar. Ihr nicht? Deshalb findet das Ganze hier doch statt. Frau Heimann möchte ihre Pferde verkaufen, und wir interessieren uns dafür.«

»Ich dachte, das wäre ein Reitkurs«, meinte ich. Anschi schüttelte den Kopf. »Nö, Reiten solltest du schon können. Obwohl hier sicher nicht viel vorausgesetzt wird. Oder glaubst du, die da hätten schon oft auf einem Pferd gesessen?«

Sie wies auf das junge Ehepaar. Beide steckten in fabrikneuen Reithosen.

»Und bei der da ist es wohl eher länger her …«

Auch bei der älteren Dame zog Anschi ihre Schlüsse aus dem Reitzeug. In ihrem Fall wirkte es verwaschen und altmodisch.

»Ich bin so eine Art Wiedereinsteiger«, erklärte die Dame meiner Mutter. »Früher hatte ich jahrelang Pferde. Isländer. Aber dann bin ich heruntergefallen und hab mir einen Wirbel angebrochen. Danach wollte ich erst mal nicht wieder reiten. Aber jetzt habe ich hier die Anzeige gelesen … und Curly Horses sollen so lieb...


Sarah Lark ist Bestsellerautorin und eine ausgewiesene Expertin zum Thema Pferde. Sie beschäftigt sich seit ihrer Kindheit mit Pferden und reitet in verschiedenen Disziplinen. Pferdefreundliches Reiten und artgerechte Haltung sind ihr dabei besonders wichtig. Seit einigen Jahren lebt die Autorin in Spanien, wo sie sich unter anderem mit einem Gnadenhof ihren Lieblingstieren widmet. Neben der Reihe Lea und die Pferde hat sie auch das Jugendbuch Dream - Frei und UNgezähmt geschrieben.



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