Langthaler | Geschichte, Ethik und Religion im Anschluß an Kant | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, 1344 Seiten

Reihe: ISSN

Langthaler Geschichte, Ethik und Religion im Anschluß an Kant

Philosophische Perspektiven "zwischen skeptischer Hoffnungslosigkeit und dogmatischem Trotz"

E-Book, Deutsch, 1344 Seiten

Reihe: ISSN

ISBN: 978-3-05-006142-9
Verlag: De Gruyter
Format: PDF
Kopierschutz: Adobe DRM (»Systemvoraussetzungen)



"Zwischen skeptischer Hoffnungslosigkeit und dogmatischem Trotz" - dieses Diktum Kants gibt gleichermaßen die kritischen Intentionen der kantischen Geschichtsphilosophie wie auch seiner Religionsphilosophie in äußerster Kürze und dennoch prägnant wieder. Demgemäß verfolgt der erste Teil des Buches Kants Begründung eines "geschichtlichen Hoffnungsbegriffs" und die darin leitenden Ideen des Rechtsfortschritts und des "ewigen Friedens" (als das "höchste politische Gut"). Wenngleich diese maßgebenden Perspektiven in Kants geschichtsphilosophischen Schriften zweifellos im Vordergrund stehen, so sollen demgegenüber jedoch vor allem jene latent vorhandenen Anknüpfungspunkte und Ansätze zu einem kritischen Geschichtsdenken bei Kant und das darin leitende "gegenläufige" Vernunftinteresse freigelegt werden. Dabei werden in Kants Denken Bezüge erkennbar, die solche verborgenen geschichtsphilosophischen Aspekte in bemerkenswerter Nähe zu Walter Benjamins berühmtem geschichtsphilosophischen Motiv, "die Geschichte gegen den Strich zu bürsten", erscheinen lassen. Eine andere Akzentuierung gewinnt jenes Diktum Kants freilich im Kontext seiner kritischen Religionsphilosophie. Die Begründung eines über das Anspruchsniveau der Tugendpflichten erweiterten "Standpunktes der Freiheit" (der Idee des "Übersinnlichen in uns") modifiziert zugleich den von Kant beabsichtigten Nachweis, "dass Moral unumgänglich zur Religion führt", und erlaubt so eine religionsphilosophische Erweiterung und Differenzierung des Hoffnungshorizontes. Dergestalt gewinnt nicht nur Kants "Weltbegriff der Philosophie" neue Konturen – auch auf Kants Idee einer "authentischen Theodizee" fällt damit noch einmal ein neues Licht – "zwischen skeptischer Hoffnungslosigkeit und dogmatischem Trotz".
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1;Vorwort;11
2;Einleitung: Zu den Leitthemen in den sechs Teilen des Buches – ein Überblick;17
3;I. Teil: Kants Blick auf die „Geschichte der reinen Vernunft“ und das Leitbild einer „Archäologie der Vernunft“;37
3.1;1. Der in der „Geschichte der reinen Vernunft“ sich herausbildende „Vernunftbegriff in abstracto“ und Kants Differenzierung verschiedener „Stadien“ in der neueren Metaphysik;39
3.1.1;1.1. Etappen der „Selbsterkenntnis der Vernunft“: „Theoretische und praktische Vernunft“ als die „zwei Felder derselben“ und die Entfaltung der „Vernunftidee des Unbedingten“;43
3.2;2. Zu Kants später Selbstverortung in der „neueren Geschichte der reinen Vernunft“: Das kritische „Vertrauen der Vernunft zu sich selbst“ – und „worauf Vernunft hinaussieht“;65
3.2.1;2.1. Das „dritte Stadium“ der neuzeitlichen Metaphysik: Die darin dem kantischen „Kritizismus“ eingeräumte Stellung – zunächst als „Metaphysik von der Metaphysik“;69
3.2.2;2.2. Die das „Übersinnliche außer uns ahnende Vernunft“ in ihrem „theoretischen“ Gebrauch und die den Anspruch des moralischen Gesetzes vernehmende Vernunft in ihrem „praktischen Gebrauch“;104
3.3;3. Die Fundierung und Entfaltung des „Weltbegriffs der Philosophie“ im „dritten Stadium der Metaphysik“: „Pragmatische“ und „moralische“ Anthropologie;140
3.3.1;3.1. Zur Erinnerung: Grundlegende anthropologische Differenzierungen im Rahmen der kantischen Kultur- und Geschichtsphilosophie;140
3.3.2;3.2. . Zur Weltstellung des Menschen als „Zweck an sich selbst“: Nicht nur „letzter Zweck der Schöpfung“, sondern existierender „Endzweck der Schöpfung“ überhaupt;150
3.4;4. Der Ort der Ethik als einer „moralischen objektiven Zwecklehre“ innerhalb des „dritten Stadiums der Metaphysik“;177
3.4.1;4.1. Eine bemerkenswerte Differenzierung in der Begründung des „kategorischen Imperativs“;177
3.4.2;4.2. Die Doppelgestalt des „kategorischen Imperativs“ als „moralischer Imperativ“ und als „Imperativ, welcher die Tugendpflicht gebietet“;200
3.4.3;4.3. Kants komplementäre Bestimmung der „Liebe“ als „unentbehrliches Ergänzungsstück der Unvollkommenheit der menschlichen Natur“;228
4;II. Teil: Der Ort der kantischen Geschichtsphilosophie innerhalb des „Weltbegriffs der Philosophie“ – und notwendige gegenläufige Perspektiven;249
4.1;1. Zur Erinnerung: Kants Verankerung der geschichtsphilosophischen Idee der „Weltgeschichte“ in „Prinzipien der praktischen Vernunft“ (Recht und Politik);251
4.1.1;.1. „Mit Grunde hoffen“: Zu Kants geschichtsphilosophischer Differenzierung der Fortschritts- und Hoffnungsperspektive;256
4.2;2. Im Ausgang von Kant: Geschichtsphilosophie vor dem „Gerichtshof der Vernunft“ – das diesbezüglich geforderte „zweite Auge“ der „wahren Philosophie“;291
4.2.1;2.1. Die daraus resultierende besondere „Nötigung, Geschichte philosophisch zu denken“. Erste Hinweise auf notwendige Blickwendungen und auf entsprechende „Leitfäden“;291
4.2.2;2.2. Die dem „zweiten Auge“ der „wahren Philosophie“ verdankte Legitimation und Limitation geschichtsphilosophischer „Leitfäden“ und Perspektiven;316
4.3;3. „Selbsterkenntnis der Vernunft“ in geschichtsphilosophischem Kontext: „Seinen Gegenstand noch aus dem Gesichtspunkte anderer Menschen anzusehen“ – eine an die „quaestio juris“ geknüpfte Forderung Kants;321
4.3.1;3.1. Der für die „Idee zu einer allgemeinen Geschichte in weltbürgerlicher Absicht“ maßgebende „Leitfaden“ auf dem Prüfstand – eine daran geknüpfte kritische Geschichtsperspektive;321
4.3.2;3.2. Eine geschichtsphilosophische Konsequenz: Tiefes „Befremden“ und unüberwindliche Irritationen;339
4.3.3;3.3. Einige Anschlussfragen und naheliegende Folgerungen für ein kritisches „Geschichtsdenken“: Notwendige gegenläufige „Gesichtspunkte der Weltbetrachtung“?;351
4.3.4;3.4. Ein mit dem „Weltbegriff der Philosophie“ verknüpftes gegenläufiges geschichtsphilosophisches Vernunftinteresse – daran orientiert, „was jedermann notwendig interessiert“;364
4.4;4. Eine geschichtsphilosophische Einbindung der kantischen Idee der „Naturgeschichte“ und die darin maßgebende Frage Kants: „Was will [und soll!] man hier wissen?“;373
4.4.1;4.1. Die geschichtsphilosophisch transformierte Idee einer „Naturgeschichte“ im Spiegel jener „einander widerstreitenden Ansprüche der Vernunft“. Ein „archäologisches“ Interesse von besonderer Art;373
4.4.2;4.2. W. Benjamins Forderung „Was nie geschrieben wurde, lesen“ – im Blick auf den in der kantischen Idee der „Naturgeschichte“ maßgebenden kritischen „Leitfaden“;398
4.4.3;4.3. . Ein geschichts- und religionsphilosophischer Ausblick mit Kant und W. Benjamin;424
5;III. Teil: Die dem „Weltbegriff der Philosophie“ aufgegebene Explikation der „höchsten Zwecke der menschlichen Vernunft“;435
5.1;1. „Praktisch-dogmatische Metaphysik“ als „Ethikotheologie“: Kants Beantwortung der – nach-kantischen – Frage „Wie muss eine Welt für ein moralisches Wesen beschaffen sein?“;437
5.1.1;1.1. Kants – systematisch weitreichende – Analogisierung der Fragen „Was kann ich wissen?“ und „Was darf ich hoffen?“: Ein vom „Kanon der reinen Vernunft“ der „ersten Kritik“ bis zur „Ethikotheologie“ gespannter Bogen;437
5.1.2;1.2. „Moralische“ und moralisch „konsequente Denkungsart“: Der ethikotheologisch begründete „praktisch-dogmatische Überschritt zum Übersinnlichen“;455
5.1.3;1.3. Die sich in jener moralisch „konsequenten Denkungsart“ manifestierende „Willensbestimmung von besonderer Art“;473
5.2;2. Ein Blick auf Kants späte „Preisschrift“: Die im „archimedischen“ Punkt der Freiheit verankerte „Zweckverbindung“ der Vernunftideen des „Übersinnlichen in uns, über uns und nach uns“;506
5.2.1;2.1. Der eigentümliche Nötigungscharakter der in dem „Gefüge“ der „Vernunftideen des Übersinnlichen“ sich selbst entfaltenden Vernunft;515
5.2.2;2.2. Eine anschließende Frage: Wird in jener „Zweckverbindung der Vernunftideen“ noch ein besonderes – gemäß jener „transzendentalen Steigerung“ gestuftes – Begründungsverhältnis sichtbar?;526
5.2.3;2.3. Die innerhalb des „dritten Stadiums der Metaphysik“ rekonstruierbare ethikotheologisch-teleologische Entfaltung der „Gottesidee“;554
5.3;3. Ein bedeutsames Ergebnis innerhalb des „dritten Stadiums der Metaphysik“: Die kritische Konzeption des „symbolischen Anthropomorphismus“;577
5.3.1;3.1. . Wie erst aus der Verbindung von „Theologie und Moral“ ein „für die Religion tauglicher Begriff von Gott“ resultiert;577
5.4;4. „Zweckwidriges in der Erfahrung“: Eine unumgängliche theodizee-orientierte Erweiterung der Ethikotheologie;614
5.4.1;4.1. Ein ethikotheologischer Perspektivenwechsel: Das theodizee-orientierte radikalisierte „Bedürfnis der fragenden Vernunft“;615
5.4.2;4.2. Kants Befund: „Dass ohne den Menschen die ganze Schöpfung eine bloße Wüste“ sei – im Kontext der kantischen „Theodizee“-Schrift situiert;634
6;Personenregister;659


Rudolf Langthaler, Universität Wien, Österreich.

Rudolf Langthaler, University of Vienna, Austria.


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